In „Deadwood“ werden die Ereignisse erzählt, die sich so hätten zutragen können zwischen bekannten Persönlichkeiten des Wilden Westens wie Wild Bill Hickok, Charlie Utter und Calamity Jane.
Das ist gleichzeitig eine Stärke und eine Schwäche des Buchs. Zwar heißt es, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt, aber leider bilden diese Geschichten keinen Spannungsbogen wie bei rein fiktiven, was die beschriebenen Ereignisse relativ zusammenhang- und belanglos erscheinen lässt.
Und obwohl die Figuren bekannt sind, haben sie keine sonderlich bemerkenswerten Leben geführt. Klar gab es Intrigen und Schießereien, aber weil die Charaktere weder richtig sympathisch noch unsympathisch genug, um interessant zu sein, sind, hat mich das relativ kalt gelassen.
Das Setting hingegen ist perfekt getroffen worden. Hier gibt es keine romantischen Verklärungen des „Wilden Westens“, er wird mit all seinen Seiten dargestellt. Dadurch kommt eine eindrucksvolle Stimmung auf, die mich trotzdem in den Bann ziehen konnte.
Am Ende nimmt die Handlung jedoch Fahrt auf und ich konnte auch mit den Protagonist:innen warm werden. Auch die Vielzahl von Charakteren hat dazu geführt, dass sich ihre Schicksale doch noch auf spannende Arten und Weisen verflochten und ein halbwegs stimmiges Gesamtbild abgegeben haben.