Wort für Wort. Ist ja toll und überhaupt: KRITIK und GRÖßENWAHN. Habe mich also nun endlich mal getraut. Was? Was vom großen, vom einmaligen RAINALD GOETZ zu lesen. Vom STIRNSCHLITZER GOETZ, vom KRANK GOETZ, vom RAVE GOETZ. So richtig von VORNE nach HINTEN und nicht nur einfach nur so peinlich hin- und hergeblättert wie ein MITTLERER DEPP. Der Stefan Mesch hat mir (also nicht mir persönlich, aber mir als Leser seines wirklich furchteinflößenden Besserwisser-Habich auch schongelesen-Blogs) DEKONSPIRATIONE empfohlen und weil der Mesch Stefan wohl auch echt was drauf hat (ja, hat er, leider). Also so literaturmäßig. Hab ich mir das geschossen und dann: VOLLE KONZENTRATION. Die brauche ich bei Goetz auch dringend, denn schon nach wenigen Seiten spüre ich auch schon gleich wieder dieses irre Goetz Ding. Ich fühle mich nämlich richtig DUMM, denn der Goetz haut mir die eigene Begrenztheit, das eigene Wurmdasein ja auch gleich auf den ersten Seiten an den Kopf. Schopenhauer, Sarah Kane, Banana Yoshimoto, WALLPAPER, Wittgenstein, Diskretion als Form, Bret Easton Ellis im Original, Luther, Aschenbach und Julien Green. SCHEISSE. Bin ich DUMM, denke ich. Müsste ich jetzt alles googeln und die Zusammenhänge hinbekommen, damit ich wenigsten mit der Hand an seine Gedankengänge dran komme. Doch zum Glück ist der große GOETZ eben auch noch richtig cool, der schreibt das einfach auch noch so richtig lässig, also wenn er es will. Und das klingt dann total gegenwärtig und das, obwohl das kleine rote Büchlein von 1999 ist. Eine kleine Liebesgeschichte, schicke neue Medienwelt. INSIGHT. Und ab geht die ganze Diskurspost, von der der MITTLERE DEPP einfach nur Kopfschmerzen bekommt. Handke, Peymann, Thomas Kapielski, Udo Röbel, STASI, MAX-PLANK-INSTITUT. Ich habe Stimmen im Kopf. BANANE. Ja, total BANANE. Ganz ohne Ketamin. Zum Glück fällt zwischendrin immer wieder dieses bescheuerte kleine Wörtchen MEGA und MEGARAVE. Selbstdistanznahme, SOCIAL DISEASE, Econy, Rosalinde Trebinger, kaltes Wasser über den Puls. Weiter, weiter, Konzentration, Konzentration und dann immer wieder kleine Glücksmomente. Muss ich mir merken. Unbedingt. Unbedingt. Unbedingt. Wow. Und dann, wenn man so denkt: was soll das denn alles überhaupt? WAS BRINGT MIR DAS ALLES? Dann breakt der GROßE GOETZ. Einfach so. Neues Blatt. Neues Kapitel. Und sagt: ja, Leser du. Du da. Mittlerer Depp Leser. Ich bin ja eigentlich auch nur ein Depp. Das da vorne (also die ersten, genialischen Kapitel) haben JA MAL GAR NICHT FUNKTIONIERT. Und dann erklärt er das wieso undsoweiter, aber in einer EINFACHEN, wunderbar lesbaren Sprache. Der große Goetz ist eben nicht nur cool und blitzgescheit. Nein, er ist scheißeverdammt nochmal auch noch wahnsinnig sympathisch, menschlich. NORMAL. Okay. Und dann nimmt er die Fäden wieder auf, lässig, klar, knüpft sie zusammen. GOETZ, der lässige Chronist. Ganz lässig aus dem Auge des Diskurs-Orkans herauserzählt das alles. Klar. Alles scheissegut, scheisselässig das. Dekonstruiert. Gestrippt. Getriggert und geknallt. FUN is over. Stattdessen einfach mal HASS. Aus Prinzip und dann einfach mal draufhalten, auf den ganzen Betrieb, sich selber hochnehmen und die anderen sowieso und gleichzeitig sagen was man macht und was daran funktioniert und was eben nicht. Und klar, das sieht der MITTLERE DEPP nicht gleich. Aber vielleicht ahnt er es, wenigstens. Vielleicht strengt er sich doch noch einmal an. Bekommt den Arsch hoch und KONZENTRIERT sich. Das ist Arbeit. Fun ist Arbeit. Der Fun will allerdings hart erarbeitet sein. Mann. GROßER GOETZ. GUT. SEHR GUT. MEGAMETA. Ich werde mich bessern. Der Arschtritt sitzt. Ich habe verstanden. Ja. Absolut. Kürzer. Zerfetzter. Kaputter. KRNK. READ! MY. ASS.