Cover des Buches Die geheimen Worte (ISBN: 9783453357556)
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Rezension zu Die geheimen Worte von Rebecca Martin

Macht nachdenklich aber verschenkt viel Potenzial

von ZwergPinguin vor 9 Jahren

Rezension

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ZwergPinguinvor 9 Jahren
Mir hat das Buch gefallen, obwohl ich nicht gleich rein gekommen bin. Danach las es sich flüssig und ich habe mich auch nicht gerade gelangweilt, auch wenn es sich um ein eher ruhiges Buch handelt.

Die agierenden Personen waren mir zwar allesamt wenig sympathisch, aber sie waren authentisch und das ist schon mal viel wert und macht ein Buch auch spannender als wenn es sich um makellose schwarz-weiß dargestellte Charaktere handeln würde.

Zum Inhalt selbst ist ja bereits viel geschrieben worden, daher schreibe ich keine Zusammenfassung mehr, stattdessen möchte ich ein paar Punkte aufgreifen, die mir bei längerem drüber Nachdenken nicht so gut gefallen haben - ich hoffe, hierbei nicht zuviel zu verraten! Die meisten meiner Kritikpunkte kommen wohl durch falsche Erwartungen zustande: das ganze Buch kam mir nicht so richtig „rund“ vor, da die vielen Personen und ihre Geschichte oft nur kurz skizziert wurden, was zwar zum Nachdenken anregt, aber eben auch Erwartungen zum Fortgang der Geschichte hervorruft.

[SPOILER] Wie ging es denn mit der Witwe Spahn weiter? Wusste sie woher das Übel kam? Hat sie ihren Untermieter rausgeworfen?

Was wurde aus Henry? Da hätte man doch noch ein paar Zeilen zu sagen können, wie es mit ihm zu Ende ging. Warum fand Emilie keinerlei weitere Erwähnung – was soll diese kurze Episode dann überhaupt? Und was ist mit Gregor, hat er den Mut gefunden, einen anderen Weg zu wählen und wie haben die Eltern darauf reagiert?

Warum bekommt Kamilla Bennett einen eigenen kleinen Absatz mit Mr Spencer, obwohl beide eigentlich überhaupt keine Rolle spielen... Gordon hat man doch auch außen vor gelassen (was ich ganz gelungen fand).

Und über Adrian hätte es auch ein bißchen mehr sein dürfen – die ganze Figur bleibt für meinen Geschmack so blaß, dass ich Marlenes Liebe nur schwerlich nachvollziehen kann, weil Adrian eigentlich kaum vor kommt und viel zu wenig Gefühlsregungen zeigt, seine einzige Funktion im Buch scheint die Darstellung des Milieus zu sein. Das finde ich schade, da hätte man mehr daraus machen können.[/SPOILER]

Den gewollt dramatischen Schluss des Buches fand ich nicht so gelungen und glaubwürdig – da war mir zuviel Emotionen drin, die vorher eben nur unter der Oberfläche zu erahnen waren und es kam auch alles sehr plötzlich und passt meiner Meinung nach nicht so gut zum bisherigen Tempo des Buches. Keine Frage, darf man an Spannung zulegen, aber so ganz plötzlich auf den letzten Seiten... ? Holterdipolter und dann war die Geschichte plötzlich aus und der Leser bleibt zwar immerhin nachdenklich, aber irgendwie unbefriedigt zurück.

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