Cover des Buches Jack vs Chris (ISBN: B00DTQZVAG)
Rezension zu Jack vs Chris von Rigor Mortis

Bestialisch und doch romantisch

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Diese Geschichte stürzt den Leser in einen Zwiespalt. Darf man einen Serienmörder mögen? In Jacks Fall: ja. Man kann gar nicht anders.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren

Inhalt:

“Ich bin der Tod in menschlicher Gestalt, ohne Herz oder Gefühle.” (S. 10)

Jack ist ein Mörder. Er liebt es sich zu verkleiden, in eine Rolle zu schlüpfen und dann sein Opfer auszusuchen. Hat er erst eine Frau auserkoren, muss sie leiden. Er will sie schreien hören und foltert sie bis sie zerbrechen, erst dann schenkt er ihnen den Tod – die Erlösung. Doch dann entdeckt er zufällig Chris und dieser fasziniert ihn unheimlich, er will ihn leiden lassen, ihn beherrschen und den Sturm in seinen Augen erneut zum Leben erwecken.

Christ ist Erzieher und liebt die Arbeit mit den Kindern über alles. Als er Jack in einem Chat kennen lernt, weiß er natürlich mit wem er sich da unterhält. Jack ist in aller Munde – der unsichtbare Tod in Menschengestalt.

Die erste Begegnung der beiden ist brutal, intensiv und kostet beide beinahe das Leben, vor allem aber löst sie eine ganze Reihe von Kettenreaktionen aus. Während Jack anfängt zum ersten Mal in seinem Leben Gefühle zu empfinden, entwickelt Chris hingegen mörderische Tendenzen und fängt an Männer zu foltern und zu töten.

Kann daraus Liebe werden?

Meinung:

Dieses Buch hat mich unglaublich neugierig gemacht, als ich gelesen habe, dass es eine Horromance ist. Ich habe bisher nichts Vergleichbares gelesen und die große Frage war natürlich: Geht das überhaupt? Horror und Romance verbunden in einer Geschichte? Ja, es geht. Dabei ist ein Lesegenuss der besonderen Art herausgekommen.

Ich bin absolut begeistert von dem Schreibstil. Die Geschichte um Chris und Jack ist sehr flüssig, sehr bildlich und vor allem sehr anziehend, einmal angefangen, kann man sich nicht mehr entziehen. Das Buch ist allerdings nichts für schwache Nerven, denn es wird nicht mit blutigen und sehr brutalen Details gespart.

Moralisch wird man hier stark an die Grenze geführt. Darf man einen Serienmörder mögen? Diese Frage hab ich mir gestellt, als ich anfing Jack sympatisch zu finden. Es ist einfach passiert. Chris und Jack haben zwei Seiten – Dr. Jekyll und Mr. Hyde mäßig. Beide haben diese weiche, fast schon liebevolle Seite, sie lieben sich auf ihre Art und dennoch existiert da diese böse, bestialische Seite, die ihre Ruhe und ihre Befriedigung aus dem Foltern und Töten von Menschen zieht. Erstaunlicherweise erscheint es dem Leser völlig klar warum die beiden das machen und genau das stößt den Leser in einen riesigen Zwiespalt.

Natürlich ist der Horroranteil um einiges größer, dennoch bleibt auch ein bisschen Romantik nicht auf der Strecke. Mir kam es so vor als würden sich die beiden mit dem Morden und dem kunstvollen Entsorgen bzw. den Andenken gegenseitig den Hof machen und umeinander werben. Eine skurrile Liebesgeschichte mit Höhen, Tiefen und einigen Überraschungen.

Fazit:

Eine unglaublich bestialische und doch anrührende Geschichte, die mich mit einem beklemmenden Gefühl und einer meterhohen Gänsehaut zurückgelassen hat.

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