Robert Glancy

 3,2 Sterne bei 10 Bewertungen

Lebenslauf

Robert Glancy wurde in Sambia geboren und wuchs im benachbarten Malawi auf. Als Jugendlicher zog er von Afrika nach Edinburgh und studierte später Geschichte in Cambridge. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Neuseeland.

Alle Bücher von Robert Glancy

Neue Rezensionen zu Robert Glancy

Cover des Buches Hotel Mirage oder wo man Elefanten nicht beim Schlafen stört (ISBN: 9783426281499)
Tasmetus avatar

Rezension zu "Hotel Mirage oder wo man Elefanten nicht beim Schlafen stört" von Robert Glancy

Leider nicht wirklich das, was ich mir erhofft hatte
Tasmetuvor 8 Jahren

Diese Rezension ist eine Kopie des Originals auf tasmetu.de
Als ich das Buch zum ersten Mal sah, wusste ich, dass ich es lesen musste. Ein fiktiver und liebevoll verrückter Unrechtstaat in Afrika, mit dem neunjährigen Charlie als Hauptperson und einem Attentat als Plot klang in meinen Augen absolut fantastisch. Allerdings war es nicht ganz das, was ich erwartet habe.
Die Grundidee des Buches klang vielversprechend und ich habe mir sympathische, ein wenig durchgeknallte Charaktere und unterschwellige Gesellschaftskritik erhofft. Leider gabs das gar nicht. Ich habe für keinen einzigen der Charaktere etwas empfunden, nicht einmal für Charlie, obwohl er der Einzige war, den ich überhaupt mochte. Der Rest war einfach nur ziemlich unsympathisch und das lag nicht nur daran, dass der eine seine Frau geschlagen und ein anderer regelmäßig die wundervollen Wildtiere Afrika geschossen hat.
Man wird gleich zu Beginn mitten in einer Geschichte geworfen, die man den Großteil des Buches überhaupt nicht versteht. Es sind unglaubliche viele, unterschiedliche Charaktere, die zu Wort kommen und die alle irgendwie zusammenhängen, aber irgendwie auch nicht und das Ganze wird dann noch mit lauter unbekannten Ausdrücken gewürzt, für die es dringend einen Glossar gebraucht hätte. Laut Klappentext steht Charlie im Vordergrund, aber im Endeffekt stellt er einfach nur den Punkt da, an dem alle Fäden der Handlung zusammen laufen, obwohl er selbst nichts damit zu tun hat. Die Mischung der Charaktere hätte interessant werden können, aber Glancy scheitert daran, sie zusammenzuführen und ihnen diese magische Mischung aus Liebe und Leben einzuhauchen, die es für ein gutes Buch braucht.
Es war eins dieser Bücher, die einen unterhalten sollen, aber es nicht wirklich schaffen. Stattdessen fühlt man sich die ganze Zeit unwohl, wie in einem zu engen, kratzigen Pullover, der eigentlich das neue Lieblingsteil im Schrank werden sollte. Die Stimmung ist nicht düster und auch nicht spannend, aber eben auch nicht fröhlich und mitreißend. Sie ist einfach… unbequem. Ein anderes Wort fällt mir dafür nicht ein. Man windet sich so ein wenig durch dieses Buch, wartet darauf, dass endlich das große Ereignis oder eine Wende kommt, die die eigene Meinung ändert, aber es kommt einfach nichts. Irgendwann kommt zwar das, auf was man das ganze Buch über vorbereitet wird, aber genau weil man es schon die ganze Zeit wusste, ist auch das nicht mehr überraschend oder spannend. Während man in diesem Moment eigentlich gefesselt lesen sollte, las ich nur deshalb schnell weiter, um das Buch endlich zu beenden. Bis zum Schluss habe ich nicht alle Zusammenhänge verstanden und fragte mich immer noch, was die einzelnen Charaktere eigentlich für eine Funktion in der Gesamtstory hatten. Auch was genau der Untertitel eigentlich mit dem Buch zu tun hat, ist mir bis jetzt noch ein absolutes Rätsel. Der englische Titel „Please do not disturb“ hätte hier besser gepasst.
Aber es war nicht nur schlecht, auch wenn das bisher so klingt. Der Schreibstil war zwar nicht atemberaubend, aber trotzdem gut und flüssig. Und man erfährt dank Charlie einige sehr interessante Fakten über das Tierreich, die diese Geschichte immer wieder aufgelockert haben. Ohne Charlie hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen. Nur weil er immer wieder für einen erfrischenden Perspektivenwechsel gesorgt hat, blieb ich dabei. Auch die doch recht kryptische Gesellschafftskritik hat mir gefallen, auch wenn er diese noch etwas deutlicher formulieren hätte können. Es fühlte sich an manchen Stellen so an, als wüsste der Autor selbst nicht so ganz, in welche Richtung er mit seiner unterschwelligen Kritik gehen wollte.
Das Buch hat mich zwar insgesamt ein wenig enttäuscht, war aber trotzdem ganz nett für zwischendurch. Ich denke ein Glossar mit Begriffen und Personen wäre hier außerordentlich hilfreich gewesen. Für andere ist dieses Buch bestimmt ein Genuss, für mich leider etwas schlechter als mittelmäßig.

Cover des Buches Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens (ISBN: 9783426281192)
Giselas Lesehimmels avatar

Rezension zu "Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens" von Robert Glancy

Die ganz besonderen AGBs eines Mannes, der sich erst verlieren musste um sich wieder zu finden!
Giselas Lesehimmelvor 8 Jahren

Meine Meinung
Alleine schon die Grundidee dieses Buches hat mir keine Wahl gelassen. Das Leben in AGBs aufteilen habe ich zuvor noch nie gelesen- oder erlebt. Ich musste es lesen. Franks kleinstes Problem ist die Milz, die er bei einem Autounfall verloren hat. Vielmehr interessieren ihn die Puzzleteile seines Lebens, die er langsam aber sicher zusammensetzen muss. Wer ist die Frau die er irgendwann mal geheiratet hat? Warum ist er in der Kanzlei seines Vaters nicht gleichberechtigt?  Von seinem Bruder scheint er nicht sonderlich begeistert zu sein. Der übergewichtige, aus dem Mund stinkende Anwalt zeigt wenig Gewissen, wenn es um die Verträge geht, die er abwickelt. Frank ist sich sicher, dass vieles nicht im Sinne seines verstorbenen Vaters geschieht. Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und trieft nur so von Ironie. Ganz nüchtern werden wir in die AGBs von Franks Leben eingeführt. Sein Bruder Oscar hat bei mir regelrechten Ekel ausgelöst. Wie Oscar zu seiner schönen Frau  Nina gekommen ist, verstehe ich nicht. Nina ist Französin und hat eine sehr warmherzige Art.Die Geschichte zeigt uns, dass Anwälte nicht immer die ehrlichsten Menschen sind. Aber mal ganz ehrlich, das wussten wir vorher schon. Die Erzählstränge spielen sehr oft in der Vergangenheit. Wir erleben mit, wie sich Frank in seine Frau verliebt. Eine Frau, die noch Ideale hat und dafür kämpft. Eine Frau, die nicht mehr viel mit dieser Idealistin zu tun hat. Eine Frau, die Franks Herz nicht mehr erreichen kann. Eine Frau deren Kariereleiter oberste Priorität hat. Einen Vertrauten hat Frank in dem langjährigen Mitarbeiter Doug gefunden. Doug hilft ihm die fehlenden Puzzleteile seines Lebens zusammenzusetzen. So erzählt die Geschichte mal in der Gegenwart mit Doug und den Erzählungen aus der Vergangenheit. Frank erfährt, dass Anwalt nicht sein Berufswunsch war. Fazit
Wer mal ein Buch lesen möchte, dass dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt, liegt bei "Die allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens" goldrichtig. Die verschiedenen Kapitel sind in AGBs aufgeteilt. Frank fand ich sympathisch. Mir hat sehr gut gefallen, wie er sich an sein neues Leben herangetastet hat. Er hat das Kleingedruckte in den Verträgen zusätzlich mit eigenen Worten gewürzt. So manches mal konnte Frank mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Gefühlsduselei hat in dieser Geschichte keinen Platz gefunden. Trotzdem finde ich Frank sehr warmherzig. Seine Gefühle kommen echt rüber und man merkt einfach, dass Anwalt sein nicht Franks Lebenssinn ist. Die Fußnoten am Ende des Buches finde ich einfach nur gut.Meine persönlichen AGBs zu diesem Buch:AußergewöhnlichKnallhartIronischGnadenlos ehrlichGrandiosUnbedingt lesen5 SterneDanke Robert Glancy

Cover des Buches Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens (ISBN: 9783426281192)
Sikals avatar

Rezension zu "Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Lebens" von Robert Glancy

Das Kleingedruckte eines Lebens
Sikalvor 8 Jahren

Der Protagonist Frank hatte einen schweren Autounfall, bei dem er sein Gedächtnis verlor. Sein Leben davor fehlt in seinen Erinnerungen komplett, er weiß nur mehr, dass er Anwalt ist, ein Experte für Kleingedrucktes und Fußnoten – AGBs eben*

Bereits im Krankenhaus hat er das Gefühl, dass seine Frau und sein Bruder ihm etwas aus seinem Leben verschweigen. Außerdem kann er sich an den Unfall nicht erinnern. Frank macht sich somit auf die Suche nach seinem verlorenen Ich, seinen AGBs, seinem Leben. Die Kapitel sind in einzelne Punkte der ABGs eingeteilt und entschlüsseln nach und nach Franks Leben.

„Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Lebens – Das Leben im Allgemeinen ist kompliziert und noch dazu eines, bei dem die Geschäftsbedingungen nur selten deutlich gemacht werden.“

Während seiner Recherchetätigkeiten bemerkt er, dass sein Leben vor dem Unfall alles andere als glücklich war und beginnt es Schritt für Schritt zu ändern, um seinem Leben einen Sinn zu geben.

„Ich weiß, dass Sie, die Öffentlichkeit, niemals mein Kleingedrucktes lesen, aber jetzt wurde mir klar, dass auch mein Boss, mein Bruder, mein Hüter es nicht las. Niemand las irgendwas, was ich schrieb.“

Das Buch ist teilweise sehr humorvoll geschrieben und hält die ein oder andere Weisheit parat, manches Mal beinahe philosophisch lässt uns Frank an seinen akribischen Entschlüsselungen teilhaben, natürlich immer mit diversen Fußnoten ergänzt (wie könnte es anders sein).

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, wie gesagt teilweise humorvoll. Leider hat das Buch oft wirklich zu viele Fußnoten, dass es etwas mühsam ist, den Faden nicht zu verlieren.
Für mich war es ein Buch für zwischendurch, jedoch nicht unbedingt herausragend.

*die kaum jemand liest.

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Zusätzliche Informationen

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in 19 Bibliotheken

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

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