Cover des Buches Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra (ISBN: 9783896674807)
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Rezension zu Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan

Technik und Bücher - Dank Sloan kein Widerspruch mehr

von Knorke vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Obwohl es um eine Buchhandlung geht, liegt der Schwerpunkt des Buches überraschender weise auf Technik. Ein gewagter Spagat.

Rezension

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Knorkevor 10 Jahren
Ich finde es sehr schwer, das Buch zu beurteilen. Es war nicht schlecht, hat mich aber nicht unbedingt in seinen Bann gezogen.

Nach dem Lesen muss ich sagen, bin ich sehr überrascht in welche Richtung sich das Buch entwickelt hat. Erwartet man doch durch den Klapptext eine mysteriöse, vielleicht mit dem ein oder anderen Fantasy-Element angehauchte Geschichte und bekommt tatsächlich die raue Wirklichkeit gespickt mit vielen technischen Details.

Wobei, ganz so hart sollte ich es wohl nicht formulieren. Die Buchhandlung, Mr. Penumbra und alles was dahintersteckt ist mysteriös und die Rätsel um das ganze werden erst am Ende vollständig gelöst.
Doch gleichzeitig liegt hier wohl der Knackpunkt, warum mich die Geschichte nicht vollständig überzeugen konnte. Ich erhoffte mir, zusammen mit der Hauptperson durch Zeichen und Hinsweise, Codes und Dechiffrierhilfen hinter das Geheimnis zu kommen. Doch wie löst unser Held das Ganze - Mit Hilfe von Google und der lieben Technik.
Dabei hat es mich vor allem gestört, dass Google hier durchweg positiv dargestellt wird und kein böses Wort über Datenschutz und dergleichen gefallen ist. Nein, stattdessen verrät unser lieber Clay Google all seine und Penumbras Geheminisse und alle finden es okay.

Auch sonst muss der Leser sich geduldig durch ziemlich viele technische Details 'quälen', wenn man es so nennen will. Mich hat das nicht so sehr gestört, doch wer mit so was überhaupt nichts anfangen kann, wird das wohl sehr langweilig und ermüdend finden.

Doch obwohl das jetzt doch alles eher negativ klingt, gab es auch Aspekte in dem Buch, die mir gefallen haben. Die Charaktere zum Beispiel, die alle irgendwie komisch, aber doch liebenswert waren und auch der Schreibstil hat mir angesprochen. Nicht nur, dass er irgendwie erfrischend anders war, er sorgte auch dafür, dass man eigentlich nur mal kurz ein paar Seiten lesen wollte und dann ohne es zu merken, fünfzig Seiten gelesen hat.
Auch das Geheimnis hinter Penumbras Buchladen hatte etwas faszinierendes an sich, das dafür sorgte, dass ich die Geschichte eben doch mit großem Interesse gelesen habe.

Zusätzlich hat mir die Auflösung und wie Clay schließlich hinter das Geheimnis kommt - nämlich ohne Technik - sehr gut gefallen. Auf den letzten Seiten war ich schließlich völlig zufrieden und konnte das Buch in einer eher versöhnlichen Stimmung schließen.

Fazit
Ein Buch über eine Buchhandlung und Technik. Ein Spagat der gewagt ist, dem Autor aber sehr gut gelingt. Wer offen für etwas neues ist, darf sich gerne an den Penumbra herantrauen, er wird belohnt.
Wer mit Technik gar nichts am Hut hat und sich einen Fantasyroman erhofft, sollte sich dann allerdings doch etwas anderes suchen.
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