Sándor Márai

 3,9 Sterne bei 572 Bewertungen
Autor von Die Glut, Das Vermächtnis der Eszter und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Sándor Károly Henrik Grosschmid ist er Sohn eines Juristen, der im Kaiserreich Österreich-Ungarn aufwuchs. 1939 beantragte er eine Namenssänderung und nannte sich von da an nur noch Sándor Márai. Beim Untergang des Reiches übersiedelte er 1919 nach Deutschland und studierte Journalistik in Leipzig. Anschließend wechselte er nach Frankfurt studierte und arbeitete nebenbei bei der Frankfurter Rundschau. 1923 heiratete er Ilona Matzner, welche er noch von zu Hause kannte. Das Paar heiratete zunächst nur standesamtlich und wartete 13 Jahre auf die kirchliche Hochzeit, bis sie wieder zurück bei der Familie waren. Direkt nach der Hochzeit ging das Paar nach Paris. Während seiner Zeit in Paris, wo er weiter als Journalist tätig war, übersetzte er zahlreiche Werke ins Ungarische. Zwei Jahre später wurde er auch in literarische Kazinczy-Gesellschaft von Kaschau aufgenommen. Bevor er 1928 endgültig nach Ungarn zurückkehrte, machte er eine Reise nach Ägypten, Palästina, Syrien und die Türkei und kehrte über Griechenland und Italien nach Frankreich zurück. Seine Erlebnise beschreibt er in seinem ersten Buch "Reiseroman." Zurück in Ungarn begann er richtig mit dem Schreiben. Vorher veröffentlichte er nur Kurzgeschichten, Essays und Zeitungsartikel. In Ungarn wagte er sich an Lyrik, Prosa und Dramen. Am Erfolgreichsten wurde sein Roman "die Glut." Als Ungarn von den Deutschen besetzt wurde, legte Márai seinen Stift nieder und schrieb erst wieder nach Ende des Krieges. Vorher hatten die Márais sich einen großen Besitztum angeeignet, der aber vollkommen verbrannt ist. Inklusive der 60.000 bändigen Bibliothek. In der er sten Zeit, des Aufbaus Ungarn, war Márai gerne gesehen und überall gefragt. Als die kommunistische Partei an die Macht schlug dies plötzlich um. Márai und seine Frau Lola, hatten noch ein Kind adoptiert, da ihr einzigstes, leibliches Kind kurz nach der Geburt an einer Krankheit erlag. Die kleine Familie ging nach Italien ins Exil, wo Marai weiterhin auf ungarisch seine Werke verfasste. Das Einkommen der Familie war sehr spärlich und gingen 1957 nach Amerika, wo Márai die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. Márai und seine Frau lebten, dazwischen zwar nochmal kurz in Italien, blieben aber sonst in Amerika. Nachdem seine Frau, sein Sohn und sein Bruder innerhalb kurzer Zeit starben, erschoss sich Sandor Marai am 22. Februar 1989 in San Diego.

Alle Bücher von Sándor Márai

Cover des Buches Die Glut (ISBN: 9783492272773)

Die Glut

 (257)
Erschienen am 01.05.2011
Cover des Buches Das Vermächtnis der Eszter (ISBN: 9783492274876)

Das Vermächtnis der Eszter

 (43)
Erschienen am 17.09.2012
Cover des Buches Wandlungen einer Ehe (ISBN: 9783492960090)

Wandlungen einer Ehe

 (36)
Erschienen am 10.12.2012
Cover des Buches Die Nacht vor der Scheidung (ISBN: 9783492960069)

Die Nacht vor der Scheidung

 (36)
Erschienen am 10.12.2012
Cover des Buches Die jungen Rebellen (ISBN: 9783492960045)

Die jungen Rebellen

 (22)
Erschienen am 27.02.2013
Cover des Buches Die Fremde (ISBN: 9783492960151)

Die Fremde

 (22)
Erschienen am 27.02.2013
Cover des Buches Die Möwe (ISBN: 9783492960052)

Die Möwe

 (18)
Erschienen am 15.01.2013
Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783492272094)

Befreiung

 (15)
Erschienen am 01.07.2011

Neue Rezensionen zu Sándor Márai

Cover des Buches Die Glut (ISBN: 9783492272773)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Die Glut" von Sándor Márai

mh
Tilman_Schneidervor 8 Tagen

Also es gibt ja eine große Fangemeinde. Alle lieben das Buch und schwärmen von der tollen Geschichte.  Ich war sehr enttäuscht. Die Geschichte bietet nichts neues und die Gespräche und Wendungen sind weder neu, noch besonders spannend oder tiefgreifend.  Die Sprache marais ist toll, aber das macht dann die fade Story auch net wet.


Cover des Buches Die Eifersüchtigen (ISBN: 9783492310215)
Argentumverdes avatar

Rezension zu "Die Eifersüchtigen" von Sándor Márai

Die Perspektive macht‘s
Argentumverdevor 4 Monaten

Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Geschwister Tamás, Albert, Anna und Péter. Auslöser für Péters Heimkehr in die von seiner (Künstler-)Familie seit Jahrhunderten kulturell und administrativ dominierte Stadt ist der nahende Tod des Vaters und Oberhaupts der Familie, Gabor Garren. Ohne miteinander wirklich kommunizieren zu können, sind die vier Geschwister beherrscht von ihren Erinnerungen, deren Erbe sie erdrückt und sie wie Menschen ohne Gegenwart erscheinen lässt.

Der Erzähler gibt nur dürftige Informationen über die Geografie der Stadt preis und legt sein Hauptaugenmerk vielmehr auf gesellschaftliche und politische Konstellationen. Sowohl in den Rückblicken der einzelnen Familienmitglieder in die Geschichte der Stadt und der Familie als auch durch die vom Erzähler präsentierte Lebensleistung des im Sterben liegenden Vaters entfaltet Márai noch einmal das große Panorama der österreichisch-ungarischen Geschichte und ihrer Bildungselite. Der Roman spielt unverkennbar in der Zwischenkriegszeit, knüpft aber in vielerlei Hinsicht an die Jahrhundertwendengeneration und deren Ängste an. Inspiriert und beeindruckt von Thomas Manns Buddenbrooks inszeniert auch Márai den langsamen Verfall der (groß-)bürgerlichen Familie Garren als symptomatische Erscheinung der Gegenwart und korreliert sie mit der Zeit- und Kulturgeschichte. Er lässt sich Zeit für die Charaktere, die äußere Handlung beschränkt sich dagegen auf wenige Gesprächsszenen. Die Einblicke, die dem Leser in die Gefühlswelt der Figuren gewährt werden, lassen die tiefe Isolation der einzelnen Geschwister und ihre Entfremdung voneinander erkennen. Denn keiner erfährt etwas über die Gedanken der anderen, keiner ist in der Lage, auf den anderen zuzugehen.

 Mein Fazit: Leider fehlt diesem Roman Márais die erzählerische Stärke und Lebendigkeit, die ich aus anderen Werken aus seiner Feder kenne. Zu sehr verliert sich nach meinem Empfinden der Autor in seinen Charakteren. Stellenweise kommt für mich einfach Langeweile auf, einfach mangels der sprachlichen Brillianz, die ich von diesem Autor erwartet hatte. Für mich persönlich definitiv nicht sein bester Werk.

Cover des Buches Befreiung (ISBN: 9783492272094)
Jorokas avatar

Rezension zu "Befreiung" von Sándor Márai

Was genau bedeutet Freiheit?
Jorokavor 10 Monaten

Die Ich-Erzählerin Erzsébet verharrt über drei Wochen dicht gedrängt mit anderen Hausbewohnern, aber auch fremden Menschen in einem Keller zum Jahresübergang von 1944 nach 1945. Die Russen belagern ihre Heimatstadt Budapest. Die Deutschen hatten sie fast ein Jahr zuvor eingenommen und ihre Schreckensherrschaft aufgerichtet. Erzsébets Vater musste in den Untergrund, sie selber eine fremde Identität annehmen. Kurz vor der 'Befreiung' wird der Keller jedoch zwangsgeräumt. Nur Erzsébet und ein mysteriöser Gelähmter bleiben zurück. Dann endlich taucht ein junger Mann in russischer Uniform auf. Zunächst ist es die sprachliche Barriere, die ein Übereinkommen verhindert. Doch dann kommt es anders, als von Erzsébet herbeigesehnt...


Weder vor noch nach der 'Befreiung' durch die Rote Armee war Ungarn wirklich frei im demokratischen Sinne. Márai selber hat diesen Übergang in Budapest miterlebt. Seine Protagonistin zählt zu der Menschengruppe, die tatsächlich den Tod zu befürchten hatten unter der deutschen Besatzung. So konnte es für sie nur besser werden. Der Roman schildert in Rückblicken die schrecklichen Zustände in der Stadt für Andersdenkende und wie die Unterschlupfmöglichkeiten immer rarer wurden.


Vom Stil er habe ich auch in diesem Buch wieder eindeutig den von Màrai erkennen können. Er legt nicht so sehr den Fokus auf die äußeren Geschehnisse, sondern auf die inneren Bilder und Interpretationen seiner Figuren. Mitunter verliert er sich in den Gedankengängen der Hauptperson und schafft somit eine innige, fast schmerzlich nahe Verbindung. Manche Ansichten erscheinen aus heutiger Sicht etwas antiquiert, schaffen aber gemeinsam mit den geschilderten Vorurteilen einen authentischen historischen Rückblick.


Schleierhaft bleibt mir jedoch, wie das jüdische Mädchen aus Auschwitz in den Keller gelangen konnte, da die Bereifung dort zeitlich erst später stattgefunden hat. Doch diesen Fauxpas mag man Màrai gerne nachsehen.


Ergänzt wird das Buch durch ein aufschlussreiches Nachwort von Lázló F. Földényi, einem Kenner der ungarischen Literatur.


Fazit: Nicht mein erstes Werk von Márai, sicherlich nicht mein letztes. Er versteht es, eine vergangene Zeit wieder aufleben zu lassen und uns an den Gedanken der Menschen, die damals lebten intensiv teilhaben zu lassen.

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Zusätzliche Informationen

Sándor Márai wurde am 10. April 1900 in Kaschau (Košice) geboren.

Community-Statistik

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auf 41 Merkzettel

von 7 Leser*innen aktuell gelesen

von 9 Leser*innen gefolgt

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