Der Vampir und die Trinkerin...
von annlu
Kurzmeinung: Herrlich witzige, locker geschriebene Vampirromanze
Rezension
Auch wenn es im Film immer dargestellt wird, als wäre das für Vampire kein Problem, sich nachts in fremde Häuser zu schleichen, ich kam nicht rein. Ich war ein Blutsauger, kein Einbrecher.(Dorian)
Warum sollte er es dann ausgerechnet auf mich abgesehen haben? Bestimmt nur, um mich zu demütigen oder aus Experimentierfreude, oder … wer wusste schon, was sich Männer dachten.(Louisa)
Dorian – groß, gutaussehend, reich und ein mächtiger, jahrhundertealter Vampir – hat eigentlich nur eine Regel in Bezug auf Frauen: Gib ihr niemals die Zügel in die Hand! Doch dann begegnet er in einem Club der eher unscheinbaren Louisa und verliert die Kontrolle über seine ansonsten charmante Fähigkeit mit Frauen zu sprechen. Louisa ist nicht wirklich angetan von dem Fremden und entflieht seiner Gesellschaft. Doch Dorian ist vollkommen von ihr eingenommen und will sie für sich gewinnen. Aber das ist nicht so einfach, wie er dachte. Zudem ist er nicht der einzige Vampir in der Stadt: die Frischlinge Steve und Trudy machen die Gegend unsicher. Als Trudy vom Interesse Dorians an Louisa erfährt, will sie sich dies zu Nutze machen um ihre eigenen Pläne zu verfolgen und bringt Louisa damit in Gefahr.
Das Buch ist in einer locker leichten Alltagssprache geschrieben und erinnert von der Art her an andere Vampirromanzen. Der Großteil der Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Sicht von Dorian oder Louisa geschrieben – dabei kommt es auch vor, dass die gleiche Szene aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Diese werden durch Passagen ergänzt, die Trudys Part der Handlung wiedergeben. Die Charaktere sind schon fast klischeehaft: Dorian ist gutaussehend, reich und mächtig mit einer guten Portion Arroganz, gewohnt all das zu bekommen, was er will – nur eben Louisa nicht. Diese befindet sich in einer Phase ihres Lebens, in der Freundinnen, Ausgehen und Spaß haben sehr viel Platz einzunehmen scheinen. Doch das ist nur die oberflächliche Sicht auf die Beiden. Erst einmal in die Geschichte gekommen, erkennt man Dorians Sarkasmus und Louisas Ängste, die viele ihrer Entscheidungen beeinflussen. Eine komplexere Vorgeschichte und damit auch Motivation hat Trudy. Die Szenen, die ihre Geschichte beschreiben sind deutlich düsterer und voller Sex, Gewalt und Blut.
Ich hatte einen schlechten Einstieg ins Buch, da mir die Geschichte sehr klischeehaft vorkam. Doch nach einigen Kapiteln hatte sie mich gefesselt, ich war danach restlos begeistert und konnte nicht mehr aufhören zu lesen.