Cover des Buches Der Marionettenspieler (ISBN: 9783943168693)
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Rezension zu Der Marionettenspieler von Senta Meyer

Nach einem tollen Beginn unrealistisch und langweilig

von Huschdegutzel vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Nach einem tollen Beginn unrealistisch und langweilig

Rezension

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Huschdegutzelvor 9 Jahren
In Berlin verschwinden innerhalb von 25 Stunden 9 Kinder. Es gibt weder eine Verbindung zwischen den Vermissten, noch Forderungen der Kidnapper, nicht eine einzige verwertbare Spur. Eine Spezialeinheit, bestehend aus fünf hervorragend ausgebildeten Fachleuten und ihrer Chefin, die nicht nur auf wissenschaftliche Art Ermittlungen führen, übernehmen die Aufklärung. Für die Beamten vor Ort mehr als nur eine neue Erfahrung, denn die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion scheinen mit dem Auftauchen der Sechs zu verwischen. Bevor sie jedoch Licht in das Dunkel bringen können, werden weitere Kinder in ganz Europa entführt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.§Um den Fall zu lösen, müssen die Ermittler in die Vergangenheit reisen und stoßen dabei auf ein Komplott, welches eiskalt geplant und von langer Hand vor über 70 Jahren vorbereitet wurde. Denn die Kidnapper stehen kurz vor der Vollendung ihrer neuen Welt

Diese Kurzbeschreibung verbunden damit, dass ich aus diesem Verlag noch nie ein schlechtes Buch gelesen hatte, hat mich hier voller Spannung zugreifen lassen.

Leider war es damit nach einem wirklich sehr gelungenen Anfang recht schnell vorbei.

Das lag nicht daran, dass sich die Ermittlungen fast nur in einem einzigen Raum abspielen; das fand ich sogar ein ziemlich gutes Stilmittel. Da ich sowieso ein Fan von CSI und Co bin, hat mich auch nicht gestört, dass sich sehr viel der Handlung um das Ermittlerteam dreht.

Und jetzt kommen ganz viele "Aber".

Zum einen handelt die Hauptprotagonistin Jenny fast ausschließlich nach ihrem Magen - wenn der schmerzt, kommt sie auf Geistesblitze, die weder logisch noch nachvollziehbar sind. Dazu sitzt sie zwischendrin mal auf einem "Höllenstuhl" und erfährt dort auf nahezu magische Weise mehr über die Hintergründe der Tat.Sie löst auf Knopfdruck und via Telefonanruf die Probleme der Welt, Kompetenzgerangel oder Kapazitätsschwierigkeiten bei verfügbaren Einheiten gibt es nicht und Europa hüpft, wenn Jenny schnippt.Und das alles funktioniert vollkommen reibungslos.

Ich wartete irgendwann nur darauf, dass die Gute auch noch fliegen kann oder Spinnwebfäden aus ihren Händen schießen - Superwoman heißt hier Jenny. Und während normale Superhelden menschliche Fehler haben, verneigt sich hier ein jeder voll Ehrfurcht vor soviel Wissen und Können....die ganze auf diese Frau projizierte Beweihräucherung war für mich einfach nur unglaublich nervtötend.

Es wird sowieso in einer Tour gelobhudelt - das ganze Team ist wunderschön, brillant, hochintelligent, bestens technisch ausgestattet, denkt an alles ....während der Rest, also die "normale" Polizei als Staffage dient, die bewundernd auf diese Übermenschen schaut und gnädig die Arbeiten übernehmen darf, zu denen der Normalsterbliche in der Lage ist. Das gilt übrigens für die Polizei auf der ganzen Erde - jeder beugt sich dieser Spezialeinheit, fehlt nur noch ein Altar, um sie anzubeten.Die ständige Wiederholung, wie toll und perfekt doch alles ist, macht das Geschehen nicht wirklich besser - wenn man hier von Geschehen überhaupt sprechen kann.

Nebenbei zwischenmenschelt es ganz schön, das fand ich gelinde gesagt unnötig.


Die Lösung des Falls und die Hintergründe des Gedankens, der dahinter steckt wäre bestimmt toll gewesen, wenn die Ermittlungen dazu auch nur ansatzweise glaubwürdig erfolgt wären und nicht ständig eine "Eingebung" dafür verantwortlich gemacht würde.
Ich verrate nicht zu viel, wenn ich an dieser Stelle erwähne, dass die Pläne "nur von Zwillingen ausgeführt werden konnten, weil es unter diesen nicht zu Machtgerangel und Neid kommt" - das ist nur eine der Begründungen, die mich kopfschüttelnd abwinken ließen.


Leider keine Leseempfehlung, der Inhalt ist hanebüchener Unsinn.
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