Rezension zu "Randis Reise" von Simon Parke
Simon Parke hat sich mit „Randis Reise“ keine leichte Aufgabe gesetzt: eine moderne Variante von John Bunyans „Pilgerreise“ wollte er schreiben. Gelungen ist ihm das meiner Meinung nach nur in Ansätzen.
Die junge Frau Randi wird eines Tages recht abrupt aus ihrem Alltag gerissen und zu einer Reise eingeladen – zum Himmel. Sie wagt es und begegnet auf ihrem Weg vielen unterschiedlichen Personen, die ihr mal mehr, mal weniger behilflich auf der Suche nach ihrem Ziel sind. Die meisten von ihnen haben (wie in der PILGERREISE) Namen, die ihren Charakter oder ihre Essenz beschreiben, z. B. WORTSCHEU, NAIVA, PFEIL, HAPPY, etc. Immer wieder gelangt Randi an Punkte, wo sie sich entscheiden muss, wem sie Glauben schenkt: Denen, die sie von ihrem Ziel ablenken wollen oder denen, die ihr Mut machen, voranzugehen. Schon bald muss sie erkennen, dass der Weg mehr von ihr fordert, als sie von sich aus geben kann …
Die Geschichte von „Randis Reise“ hat in meinen Augen sehr viel Potenzial, doch Parke schöpft es leider kaum aus. Der Mix aus modernen Bezügen und traditioneller Reisebeschreibung ist nicht immer stimmig. Manche Symbolik empfand ich als clever und hintersinnig, andere Bezüge zur Bibel wieder zu platt. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr sprunghaft und abgehackt – man hätte vieles noch vertiefen können und dem Leser meiner Meinung nach weniger abrupte Szenenwechsel zumuten müssen.
Das deutsche Cover hat mit der Geschichte wenig zu tun. Ich habe außerdem nicht verstanden, warum für die Übersetzung ein neuer Name gewählt werden musste, der zudem noch für Männer und Frauen benutzt werden kann (im Original heißt Randi „Pippa Lee“).
Insgesamt vergebe ich somit 3 Sterne für einen guten Versuch, aber eine eher mittelmäßige Umsetzung.