Cover des Buches Fida (ISBN: 9781483957517)
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Rezension zu Fida von Stefanie Maucher

Rezension zu Fida

von KruemelGizmo vor 9 Jahren

Rezension

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KruemelGizmovor 9 Jahren
Ein Jahr ist vergangen seit Tatjanas Tochter Laura das letzte Mal gesehen wurde. Schnell findet sich ein Verdächtiger, der aber seine Unschuld beweisen kann. Tatjana ist fest favon überzeugt das Laura entführt wurde und begibt sich auf die Spurensuche. Eingesperrt in Verzweiflung und Trauer bemerkt sie gar nicht wie auch ihre Ehe auseinanderbricht.
Tom, Sohn aus behüteten Verhältnissen mit einem guten Job, guten Aussehen und nun auch einem eigenem Haus baut seinen Keller aus, denn er möchte dort seine Fantasien in die Tat umsetzen.

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, denn es geht um Kindesentführung und -missbrauch, und ich muss zugeben, sowas bringt mich an meine Grenzen. Erzählt wird die Geschichte vor allem aus der Sicht von Tatjana, der Mutter, und Tom der Täter und läuft in zwei Erzählzeitpunkten 2012, dem Entführungsjahr, und 2013.

Das Gefühlschaos der Mutter von Verzweiflung getrieben und oft durch Trauer und Angst um ihr Kind betäubt wird gut und anschaulich beschrieben. Auch die Veränderung die ein solches Unglück auf die zwischenmenschlichen Beziehungen haben kann werden hier angeschnitten.

Die Passagen aus Sicht des Täters Tom sind wirklich nur schwer zu ertragen, er ist ein Sadist und Psychopath und kann dies nun mehr oder weniger ungehindert ausleben. Die Beschreibungen von und mit Tom lösten bei mir wirklich Wut und Abscheu hervor.

Aber die Passagen die aus Lauras Sicht erzählen, waren für mich am schlimmsten auszuhalten und zwischendurch überlegte ich mir, ob ich sowas wirklich lesen will. Es ging mir einfach zu sehr unter die Haut das erlebte Geschehen aus der Sicht einer 13-jährigen zu verfolgen.

Der Schreibstil und Sprachwahl ist leicht und flüssig zu lesen und dem Geschehen meiner Meinung nach angemessen.

Die Autorin hat mit diesem Buch eine wirlich anschauliche Geschichte über das Thema Kindesmissbrauch geschrieben. Die Beschreibungen des Täters ist gelungen, denn sie löste bei mir genug Abscheu, Ekel und Wut hervor. Aber die Charakterisierung des Vaters blieb mir hier zu schwach, da hätte ich einfach mehr Emotionen erwartet. Und auch die Dynamik zwischen den Eltern kam nach keinem Empfinden zu kurz. Auch die Darstellung des Verdächtigen und seiner Aussage fand ich eher unglaubwürdig.
Wegen dieser kleinen Kritikpunkte vergebe ich vier von fünf Sternen.
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