Seelen

Auf das Buch wurden viele sicher erst aufmerksam, weil der Name der Autorin einem bekannt vor kam. Und so wurde das Interesse geweckt.

Ich selbst habe das Buch erst jetzt - lange nach dem Hype um die Bis(s)-Bände - in die Hand genommen.

Die Geschichte spielt auf der Erde, nachdem fremde Lebensformen, die sich selbst als Seelen bezeichnen, die Welt besetzt haben und in die Körper der Menschen schlüpfen.

Meyer erfindet hier sicher nicht das Rad neu. Die Alien-Geschichten und Körperfresserideen existieren bereits, Außerirdische wurden schon vor langer Zeit Gegenstand von Erzählungen.

Und trotzdem: Das Buch ist lesenswert.

Die Figuren sind eindrücklich dargestellt, die Geschichte so ungewöhnlich und liebevoll geschildert, dass es nicht langweilig wird.

Zunächst ist es recht schwierig sich einzulesen. Das ist insbesondere der Erzählerstruktur geschuldet. Die Geschichte wird aus der Sicht der Seele Wanderer erzählt, die gerade erst auf der Erde angekommen ist und den Körper von Melanie "bezieht". Für sie ist alles neu und fremd, gleichzeitig werden diese Eindrücke recht rational beschrieben. Das irritiert zwar, vermittelt aber ein besseres Gefühl für die Auffassungen der Seelen und deren Ambitionen.

Anstrengend wird es dann vor allem, als Melanie sich im Kopf von Wanderer immer öfter zu Wort meldet - zusätzlich zu laufenden Handlungssträngen. Das Ganze im inneren Auge zu visualisieren ist ziemlich schwierig, gleichzeitig ist die Schilderung aber so gelungen, dass man sich rasch einfindet.

Alles in Allem sind alle wichtigen Punkte vorhanden: Ein flüssiger Schreibstil, durchdachte Figurencharakteristiken, lebhafte Handlungen.