Cover des Buches Das Fürstenlied (ISBN: 9783839217306)
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Rezension zu Das Fürstenlied von Susanne Gantert

Das Fürstenlied – Spannender Historienkrimi

von Nicky_G vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Spannung und Dramatik im Braunschweiger Land im 16. Jahrhundert

Rezension

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Nicky_Gvor 9 Jahren

Konrad von Velten, ein junger Jurist, soll bei der Aufklärung mysteriöser Mordfälle in der Nähe von Wolfenbüttel helfen. Bei den Leichen werden Zettel mit rätselhaften Hinweisen gefunden, mit denen aber niemand etwas anzufangen weiß. Zumindest zu Beginn, denn es verdichten sich die Anhaltspunkte, dass alles mit einem Ereignis der Vergangenheit zu tun hat, als im Braunschweiger Land die Scheiterhaufen für angebliche Hexen brannten.

Der Beginn der Erzählung ist bedrohlich, denn die Beschreibung der Hexenverbrennung ist so schrecklich, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft. Das 16. Jahrhundert war wissenschaftlich noch recht dunkel und voller Aberglaube und Rückständigkeit, die gebildeten Frauen zum Verhängnis wurde. Das mag man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Besonders gut hat mir die Sprache gefallen, in der der Roman erzählt ist, denn sie greift auf, wie es damals geklungen haben mag. Dabei fallen einige Wörter, die man heutzutage gar nicht mehr kennt, welche aber in einem kleinen Anhang erläutert werden. Das verleiht dem Roman Authentizität. Ob manche Modernität wie die Analyse der Leichenstarre schon damals praktiziert wurde, sei dahingestellt.

Die Figuren werden auf jeden Fall sehr fein und lebensnah gezeichnet, wenn auch zuweilen etwas schwarz-weiß wie bei Sophie. Allerdings werden die „dunklen Seiten“ der Charaktere (psychologisch) gut erläutert und erklärt, so dass ihre Wesenszüge nachvollziehbar sind. Dies tritt besonders gut bei Konrad zutage, der alles andere als ein Musterknabe war.

Insgesamt ist dieser Krimi eingebettet in einen geschichtlichen Hintergrund, den man sich gut vorstellen kann. Die Zeiten waren damals besonders für intelligente Frauen gefährlich, wenn ihnen Neid und Missgunst gegenübertraten. Da hätte man sich häufiger so aufgeklärte Familien wie die von Veltens gewünscht.

Ich freue mich auf jeden Fall auf einen zweiten Teil mit Konrad und seiner Familie.
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