Cover des Buches Dracyr - Das Herz der Schatten (ISBN: 9783570402245)
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Rezension zu Dracyr - Das Herz der Schatten von Susanne Gerdom

Das finstere Geheimnis der Schattenreiter

von odenwaldcollies vor 10 Jahren

Rezension

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odenwaldcolliesvor 10 Jahren
Nachdem ihre Familie ermordet wurde, macht sich die junge Kay auf den Weg zur Burg des verantwortlichen grausamen Dracyrlords Harrynkar, mit dem festen Vorsatz, ihn zu töten. Getarnt als Dienstmädchen wartet sie auf ihre Gelegenheit, um in die Nähe des Lords zu kommen. Dabei begegnet sie Damian, dem Sohn des Lords, der unter den Bediensteten den Ruf geniesst, wahnsinnig zu sein. Obwohl er ihr Feind ist, kann sie sich einer gewissen Faszination nicht erwehren. Außerdem hört sie plötzlich eine Stimme im Kopf und immer wieder den Namen Gormandel, ohne sich erklären zu können, woher die Stimme kommt. Es scheint etwas mit den Dracyr zu tun zu haben, die zusammen mit ihren Schattenreiter Angst und Schrecken im Land Albrastor verbreiten.

Das Buch beginnt ungewohnt düster, aber auch faszinierend, und hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Sprache ist kraftvoll und poetisch, die Handlung geheimnisvoll und spannend. Anfangs haben sich bei mir eine ganze Reihe an Fragen aufgetan, die aber im Laufe des Buches beantwortet werden. Im Anhang gibt es übrigens ein Glossar, das über die verschiedenen Bezeichnungen für die Dracyr Aufschluß gibt. Das ebenfalls vorhandene Personenverzeichnis sollte man jedoch nicht vor der Lektüre lesen, da hier der eine oder andere Spoiler versteckt ist.

Die Protagonisten sind sehr liebevoll dargestellt: allen voran Kay Devrillan, die unter falschem Namen die Arbeit eines Dienstmädchens im Haushalt des Dracyrlords übernimmt. Während sie die Lehrzimmer und privaten Räume der Zöglinge saubermacht, hofft sie auf eine Gelegenheit, in die Nähe des Lords zu kommen, um ihre Rache vollenden zu können. Sehr schnell muß sie aber merken, daß der Lord über Fähigkeiten verfügt, die ihn unüberwindbar erscheinen lassen.

Ihre Zusammentreffen mit Damian, dem Erben von Lord Harrynkar, ist durch Furcht, Zuneigung und Mitleid geprägt. Die extremen Stimmungswechsel des jungen Prinzen lassen sie beinahe verzweifeln.

Aus Damian wurde ich anfangs nicht richtig schlau: einerseits zeigt er durchaus menschliche Züge, aber andererseits verhält er sich Kay beispielsweise gegenüber ziemlich handfest. Aber schnell hat er mir einfach nur noch leid getan, da er nie Liebe und Zuwendung erfahren hat, sondern durch seinen Vater absoluten Gehorsam und Disziplin eingeprügelt bekommen hat. Er ist innerlich so zerrissen, daß es mir als Leser wehgetan hat.

Weitere Figuren, die mir sehr gut gefallen haben, sind Leon Quentin, der die Küche der Burg beliefert, darüberhinaus aber noch eine weitere Rolle zu spielen scheint. Branwen, eine der Zöglinge, die sich zu einer Vertrauten von Kay entwickelt. Und Sam, dem alten Pferchmeister, der Damian liebt wie einen eigenen Sohn.

Meine heimlichen Favoriten sind aber die Dracyr, wunderschöne Wesen, die zusammen mit den Schattenreitern Tod und Verderben über das Land bringen. Je näher Kay den Dracyr kommt, umso besser lernt sie diese faszinierenden Wesen kennen und es warten einige Überraschungen auf sie und den Leser.

Die Handlung ist in sich geschlossen, aber es bleiben ein paar Aspekte offen, deren Zukunft ungewiss sind und die damit den Rahmen für einen möglichen zweiten Teil bilden.

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