1612: Ein Nachmittag in Rom ......
von elisabethjulianefriederica
Rezension
Rom 1612
Nach einem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess verbringen die Malerin Artemisia Gentileschi, die von einem Malerkollegen ihres Vaters missbraucht wurde, und der Kastratensänger Pedro Montojo einen Nachmittag zusammen mit den Bildern des Meisters von Caravaggio. Artemisia wurde verheiratet und muss nach Florenz übersiedeln, Pedro ist in den Diensten des Kardinals del Monte, in dessen Besitz sich die Bilder befinden.
Bei diesem Spaziergang von Bild zu Bild (hätte man wie Bilder einer Ausstellung auch vertonen können) erfährt man sehr viel über das Leben eines Kastratensängers des 17.Jahrhundert und auch über das sehr ungewöhnliche Leben Artimisias, die vom Vater zur Malerin ausgebildet wurde. Der Vergewaltigungsprozess erschien mir so nutzlos, denn Artimisia wurde trotz Unschuld gesellschaftlich geächtet, wurde gefoltert, um ihre Aussagen in Zweifel zu ziehen.
Alles in allem eine sehr interessante Geschichte, an die ich nur einen Wunsch gehabt hätte: sie hätte ein wunderbarer ausführlicher historischer Roman sein können.
Aber auch als historische Novelle mit einem sehr informativen Anhang ist dieses Werk Tanja Kinkels absolut lesenswert und verdient 5 Sterne.