Cover des Buches Das Ikarus-Evangelium (ISBN: 9789963526819)
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Rezension zu Das Ikarus-Evangelium von Tanya Carpenter

Ein unglaublich mutiger Genremix, der alle Ebenen bedient und beeindruckt.

von Floh vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Rasant, facettenreich und unglaublich turbulent und intensiv. Kein Entkommen und kein zurück....WOW!

Rezension

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Flohvor 9 Jahren
Dieser unbeschreiblich facettenreiche Dark-Fantasy-Mystery-Thrill and Crime Riman bewegt sich auf mehreren Ebenen als ein unglaublich aufwühlender Genre-Mix, der beeindruckt. In „Das Ikarus Evangelium“ bewegt sich die Autorin Tanya Carpenter in Ihrem neuen Werk auf verschiedenen Genre und bedient jedes dieser Elemente überzeugend, zielsicher und mit grandioser Recherche und Verbundenheit. Wie hier der mysteriöse Titel schon erahnen lässt, dürfen wir uns mit messerscharf gezeichneten Charakteren in eine Welt aus Symbolik, Riten, Mystik, alten Zeichen und moderner Kriminalermittlung begeben. Dieses Buch wird gern mit Werken von Dan Brown verglichen, ich empfinde dieses Buch aufgrund seiner so viel mehr gebotenen Facetten und Handlungselementen als etwas Einzigartiges und ganz Neues. Ein Leseerlebnis für sich und ohne Vergleich. Erschienen im book´s house Verlag (http://www.bookshouse.de/)

Inhalt:
" Die Madrider Polizistin Catherine Navole ist im fernen Australien auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie will herausfinden, warum ihr leiblicher Vater ihre Mutter vor so vielen Jahren gehen ließ, obwohl sie sein Kind unter ihrem Herzen trug und er sie offenbar noch immer liebte. Damit gerät sie unwissentlich in eine Welt, die weit gefährlicher ist, als es ihr Job beim Morddezernat jemals sein könnte und muss ein Erbe antreten, das ihr gesamtes Weltbild zu zerbrechen droht. Auch der smarte Cyril Bergin, der für Cat mehr als eine flüchtige Bekanntschaft wird, scheint von Geheimnissen umgeben, die zu ergründen für Cat nicht ohne Folgen bleibt. Die beiden verbindet bald schon eine leidenschaftliche Liebe, die allen Gefahren trotzt und deren Wurzeln tiefer liegen als sie ahnen. Gemeinsam folgen sie den Spuren von Cats Vater und begeben sich auf eine Hetzjagd über den halben Globus, an deren Ende eine Wahrheit liegt, die die Welt verändern könnte."

Der Schreibstil:
Die Autorin Tanya Carpenter lebt, liebt und leidet mit jedem ihrer erschaffenen Charaktere und Protagonisten. Das spürt man, und das liest man. Da sich die Autorin hier auf einem wirklich mutigen Schritt eines vielseitigen Genre-Mix bewegen will, braucht es enorm viel Können, all die Facetten und Merkmale dieser einzelnen Genre aus Mystik, Fantasy, real Crime und Historie zu vereinen und jedem dieser Zweige gerecht zu werden. Diese Gratwanderung gelingt der Autorin in ihrer Umsetzung und ihrem Schreibstil grandios. Sie überzeugt durch gute Recherche, Hintergrundwissen, Verknüpfungen der Handlungsstränge und ein sagenhaftes Tempo, welches jedoch nicht überholend oder hetzend wirkt. Ihr Schreibstil ist detailliert, bildhaft und nah. Sie vermittelt Emotionen und Gefühle, erzeugt großartiges Kopfkino und eine Verbundenheit zu den Charakteren und eine Atmosphäre der einzelnen absolut unterschiedlichen und für sich typischen Handlungsorte. Die jeweilige Umgebung, das Umfeld und die einzigartigen alten Städte und gerade die mystischen Stätten beschreibt sie so genau, dass der Leser fühlt und spürt genau in diesem Moment mit den Protagonisten vor Ort zu sein. Das Geschehen erleben wir überwiegend aus der Perspektive von Hauptcharakter Catherine Navole geschildert, Auflockerung bringen die Einblicke, die wir aus Cyrils Blickwinkel miterleben und einige Passagen aus ganz anderen Standpunkten wahrnehmen können.

Die Charaktere:
Bei der Wahl und Ausarbeitung der Charaktere beweist die Autorin enormes Herzblut und Verbundenheit. Hier bekommt man das Gefühl, als würden die Protagonisten mit jeder Seite reifen und eine Eigendynamik entwickeln. Genauso facettenreich und unterschiedlich wie die zahlreichen Schauplätze, sind auch hier die Haupt- und Nebenrollen zu finden. Diese bringt die Autorin wunderbar in Einklang und bietet Einblicke in ganz andere Welten, Gesinnungen und Mächte.

Catherine Navole ist Polizistin und arbeitet in Madrid. Sie ist rechtschaffend, eigensinnig, selbstbewusst und stark. Der tragische Tod ihrer Mutter reißt die junge und attraktive Beamtin aus dem Leben. Am Tag der Beerdigung erhält sie eine Nachricht und eine Mappe, die ihr ganzes Weltbild und all ihre bisherigen Pläne über den Haufen wirft. Fortan zählt für sie ein Leben auf der Flucht, eine Suche nach ihrem Vater und ein Erbe, welches sie auf eine harte Probe stellt.

Cyril Bergin, ein undurchschaubarer Mann, ihm umgibt eine geheimnisvolle und düstere Aura. Die Schatten seiner Vergangenheit und seiner Kindheit als Waise und Kind des Vatikan begleiten ihn ständig. Seine Ausbildung hinter verschlossenen Mauern, von einer dubiosen und gefährlichen Organisation, den Saints, hat ihn stark und unberechenbar gemacht. Doch kann er sich jemals von dieser Macht lösen? Er hat einen Auftrag zu erledigen, der die Liebe und das Zusammentreffen mit Catherine nichts Gutes heißen lässt.
Genauso individuell und klischeehaft wie die Schauplätze, so erleben wir auch hier an all den unglaublich verstreuten Orten der Flucht und Suche unterschiedlichste Figuren und Persönlichkeiten. Ein Mix aus Gut und Böse, aus Dunkel und Hell, aus Leben und Tod. Einige der Charaktere, die wir auf dieser turbulenten Suche erleben, werden uns noch überraschen und verblüffen, einige der Protagonisten werden im großen Showdown gar nicht mehr am Leben sein, oder eine ganz andere Seite eingenommen haben. Unglaublich fesselnd.

Meinung:
Zwar wird dieses Buch gern mit den Weltbestsellern von Autor Dan Brown verglichen. Aber ich finde hier ehrlich gesagt nur wenige gleiche Ansätze zu 'Illuminati' oder 'Sakrileg'. Denn was zwar den Themenbereich betrifft, stimmt dieser Vergleich sicherlich, aber „Das Ikarus Evangelium“ bewegt sich definitiv auf einer ganz anderen Ebene, das beweist schon der gewählte Genremix und die Sequenzen aus Romantic-Thrill und Dark Fantasy. Einzig der Vatikan, die düsteren Mächte und die Verschwörungen weisen auf Dan Brown hin, wobei es hier auch zahlreiche andere Autoren gibt, die sich in dieser mysteriösen Welt verwirklicht haben.

So, aber nun zu diesem Buch: Da mich der Klapptext schon sehr neugierig gemacht hat, waren meine Erwartungen an diesem Buch auch relativ hoch. Der Themenmix, die vielen Schauplätze und dann noch eine besondere Handlung aus alten Mysterien und Verbindungen und Organisationen in einer recht aktuellen heutigen Zeit….? Meine Neugierde war geweckt und ich war von der ersten Seite an fasziniert und in diesem Buch gefangen, es hat mich einfach mitgerissen und nicht mehr losgelassen. Der Einstieg gelingt problemlos, denn der Leser taucht gleich am Anfang in die Handlung ein, lernt erste Charaktere kennen und bekommt eine Ahnung von etwas ganz Unglaublichen vermittelt. So ist die Neugierde entfacht und der Leser kann sich kaum noch stoppen, dieser Ahnung ein Fundament zu geben. Die Autorin legt ein enormes Tempo vor, Ruheoasen findet man selten und wir begleiten die Hauptcharaktere Cat und Cyril durch zahlreiche Städte, Länder, Metropolen und Stätten. Puuuuh, da hätte ich mir an einigen Stellen doch etwas mehr Ruhe und Ausklang gewünscht. Beim Lesen selbst hatte ich mit dieser Rasanz keine Probleme, aber jetzt, wo ich über dieses Buch nachdenke, hätte ich gern etwas mehr Müßiggang und Stabilität und Ruheoasen beim Lesen gewünscht. Aber da man regelrecht mitgerissen und vereinnahmt wird, lässt sich das Lesetempo kaum drosseln oder mildern. Stellenweise hatte ich stets das Gefühl keine Atempause mehr zu bekommen, denn es passiert so viel, so schnell und man erfährt immer mehr das ganze Ausmaß der Verschwörung und die Zusammenhänge, die Angst, die Flucht, das Erbe und der Zwiespalt. All die Ideen, die Geschehnisse, die Wendungen, das Ausmaß und die Entwicklung der Beziehung von Cat und Cyril sind einfach nur lobenswert und von fesselnder Intensität. Dieses Buch hat mich begeistert, mitgerissen und mir unglaubliche Welten offenbart. Dennoch muss ich meiner Begeisterung einen kleinen Dämpfer geben, da ich mir doch etwas mehr seichtere Passagen und etwas mehr Sesshaftigkeit gewünscht hätte. Daher vergebe ich 4 mehr als verdiente und lobende Sterne.

Die Autorin:
„Die Autorin wurde am 17. März 1975 in Mittelhessen geboren, wo sie auch heute noch in ländlichem Idyll lebt und arbeitet. Die Liebe zu Büchern und vor allem zum Schreiben entdeckte sie bereits als Kind und hat diese nie verloren…

… Hauptberuflich arbeitet Tanya Carpenter als Chef-Assistenz im Vertriebsinnendienst eines globalen Industrie-Unternehmen. Ihre Freizeit verbringt sie neben dem Schreiben gerne mit Hund und Pferd in freier Natur oder geht auf Foto-Tour. Außerdem interessiert sie sich für Mystik, Magie und alte Kulturen, liebt Musik und genießt in den Wintermonaten gerne gemütliche Leseabende vorm Kamin.
Vertreten wird die Autorin von der Agentur Ashera (www.agentur-ashera.net)

Neuerscheinungen und Lesetermine finden sich ebenso wie Blogbeiträge zu unterschiedlichen Themen regelmäßig auf ihrer Homepage www.tanyacarpenter.de

Das Cover:
Dieses geheimnisvolle Cover mit dem alten und mystisch anmutenden Buch verspricht einen ebensolchen Roman. Es lädt zu Assoziationen und Gefühlen ein. Man wird dieses Cover im Buche wiederspiegeln sehen.

Fazit:
Ein rasantes und absolut vielseitiges Buch. Wer Spannung, Fantasy, Thrill und Mystik liebt, der wird hier zudem mit tollen Charakteren und einem unvergleichlichen Schreibstil belohnt und darf sich auf ein erstklassiges Leseerlebnis freuen. Eine lobende 4 Sterne Leseempfehlung!
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