Cover des Buches Mind Games (ISBN: 9783649667124)
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Rezension zu Mind Games von Teri Terry

Eine grandiose Idee, die einige Seiten mehr benötigt hätte

von Minoo vor 9 Jahren

Rezension

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Minoovor 9 Jahren

Der Leser wird schon auf den ersten Seiten mitten in das Geschehen geworfen. Gleich zu Beginn stellte ich mir unzählige Fragen und konnte es kaum erwarten, die Antworten darauf zu bekommen. Auf mich entwickelte das Buch von der ersten Seite an einen gewaltigen Sog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte.

Die Protagonistin Luna mochte ich auf Anhieb. Ich fand sie sehr sympathisch und mochte auch ihre Art zu denken und Dinge zu hinterfragen. Sie ist nicht die typische Heldin, die sofort begreift, dass in ihrer Welt einiges schief läuft und einen Aufstand anzettelt, sondern ein normales Mädchen, dass zwar nachdenkt, aber nicht gleich alles durchschaut. Die restlichen Charaktere, wie bspw. ihr Vater, ihre Freundin Melrose und auch Gecko, blieben für mich größtenteils blass. Ihr Handeln konnte ich nicht immer begreifen und auch bildlich konnte ich sie mir nur schwer vorstellen.

Teri Terry's Schreibstil ist, wie schon bei der Slater-Trilogie, sehr angenehm zu lesen. Allerdings fehlten mir in dem Schreibstil (beiläufige) Beschreibungen von Orten, Personen oder der Umgebung in dem Schreibstil. Die Welt, insbesondere die virtuellen Welten, konnte ich mir deshalb leider nur begrenzt vorstellen. Von dem Nullraum bspw. hatte ich bis zum Schluss kein genaueres Bild vor Augen.

Was mich an „Mind Games“ am meisten begeisterte, war ganz klar die Idee. Hacker, die ganze Welten entwickeln, eine Welt, in der man sich online mit seinem Date verabredet, in der man kleinere Optimierungen des Aussehens vornimmt und in der dem realen Leben, und dem realen Körper, eine immer geringere Bedeutung zugeschrieben wird.

Die Spannung in „Mind Games“ war an manchen Stellen kaum auszuhalten, da unerwartete Wendungen diese durchweg aufrecht erhielten. Zum Schluss hat die Autorin auch noch eine winzige Überraschung für alle Fans der Slater-Trilogie (und solche, die es noch werden wollen) eingebaut, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Das Ende konnte mich leider nicht überzeugen. Ich kann nun verstehen, weshalb die meisten Dystopien aus drei Bänden bestehen, denn hier hatte ich einfach das Gefühl, dass die Autorin noch einige Seiten mehr benötigt hätte um das ganze zufriedenstellend abzuschließen. Es ist ein guter Abschluss, der mir an sich auch gut gefallen hat und bei dem keine Fragen offen blieben. Allerdings waren die letzten Seiten derart hektisch, als wären die letzten 150 Seiten auf 30 Seiten gekürzt worden. Mir ging es einfach viel, viel zu schnell.

Fazit: „Mind Games“ konnte mich vor allem durch die tolle Idee und die sympathische Protagonistin begeistern. Leider blieben die restlichen Charaktere blass und meine Vorstellungskraft lies mich, vor allem bei den virtuellen Szenen, öfter im Stich. Das Ende war viel zu vollgepackt und lies mich etwas enttäuscht zurück. Diese Kritikpunkte hätten vermutlich mit einer höheren Seitenanzahl oder einem zweiten Band vermieden werden können. Insgesamt hat mir „Mind Games“ dennoch gut gefallen und ich empfehle das Buch, trotz der Kritik, gerne weiter.

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