Cover des Buches The Long Mars: (Long Earth 3) (ISBN: 9781448167630)
Originaldibblers avatar
Rezension zu The Long Mars: (Long Earth 3) von Terry Pratchett

Nicht überzeugend

von Originaldibbler vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Der dritte Teil der Long Earth Reihe konnte mich nicht überzeugen. Drei Erzählstränge aber keine zusammenhängende Story.

Rezension

Originaldibblers avatar
Originaldibblervor 10 Jahren
"The long Mars" ist die Fortsetzung von "The long Earth" und "The long War" von Terry Pratchett und Stephen Baxter. Die ersten beiden Teile haben sich mit der Entdeckung, dass es viele parallele Erden, die sich in ihrere geologischen und biologischen Entwicklung unterscheiden und zwischen denen die Menschen sich mit relativ einfacher Technik hin und her bewegen können, gibt und den sozialen und politischen Auswirkungen diese Entdeckung beschäftigt.

Zu Beginn des dritten Bandes haben sich die Verhältnisse wieder mehr oder wenig beruhigt und in Folge dessen werden wieder verschiedene Forschungsprojekte angegangen. Die US Regierung, die natürlich nicht nur an der Wissenschaft interessiert ist, sondern auch daran den Anspruch der USA an der Langen Erde zu festigen und weiter vorzudringen als die andere Großmacht (China), schickt eine, von Captain Maggie Kauffman geführte, Expedition mit dem Ziel los Erde West 200.000.000 zu besuchen. Zeitgleich bricht Sally Linsay gemeinsam mit ihrem Vater und Frank Wood zum Mars auf, um Willis Linsays Theorie zu überprüfen, dass es nicht nur eine Lange Erde sondern auch einen Langen Mars gibt, was nach seiner Theorie bedeuten würde, es auch auf einem der Marse intelligentes Leben geben oder gegeben haben müsse. Zeitgleich untersucht Joshua Valiente, angestoßen durch Lobsang, ob es einen evolutionären Sprung gegeben hat, der dazu geführt hat, dass es nun Menchen gibt, die für den Homo Sapiens das sind, was der Homo Sapiens für den Homo Erectus war.

In allen drei Geschichten passieren natürlich allerhand unerwartete Dinge: seltsame Welten und Spezies werden entdeckt, Menschen folgen ihrer eigenen Agenda, alte Bekannte tauchen auf,...

Alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Es fängt damit an, dass ein wesentlicher Aspekt der ganzen Geschichten die Frage ist, wie könnte sich die Erde bzw. der Mars anders entwickelt haben, wenn dieses oder jenes Detail anders gewesen wäre. Viele dieser Spekulationen sind spannend und wissenschaftlich nachvollziehbar; manche machen aber überhaupt keinen Sinn. Zum Beispiel kommt eine Erde vor, auf der nicht Wasser sondern verdünnte Schwefelsäure das Lösungsmittel ist, das alles Leben verwendet. So eine Welt kann man sich natürlich ausmalen. Was die Autoren jedoch nicht bedacht haben ist, dass verdünnte Schwefelsäure nicht als Schwefelsäure verdampft, sondern als Wasser. Von daher ist die ganze Beschreibung unlogisch. In einem anderen Fall wird eine Welt beschrieben, in der es Lebewesen mit linksdrehenden und Lebewesen mit rechtsdrehenden Aminosäuren gibt. Fälschlicherweise wird behauptet, dass sie einander nicht gegenseitig verwerten könnten. Auch das macht keinen Sinn, da Mechanismen, um das eine ins andere zu überführen, nicht sehr kompliziert sind und sich auf so einer Welt wahrscheinlich entwickelt hätten. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass solche "Kleinigkeiten" nicht schlimm wären, weil es sich ja um einen Roman und nicht um ein wissenschaftliches Werk handelt. Das ist natürlich nicht ganz falsch, allerdings stellen diese Fehler auch die Beschreibungen der anderen Welten in Frage und wenn man diesen Aspekt des Buches ausblendet, bleibt nicht mehr viel übrig. Desweiteren finde ich es sehr störend, dass die drei Geschichten nicht wirklich etwas mit einander zu tun haben. Zwei der Geschichten werden nach fast 90% des Buches, obwohl sie nur wenig Gemeinsamkeiten hatten, zusammengeführt und finden ein gemeinsames Ende. Die dritte Geschichte verläuft parallel und hat mit den anderen beiden eigentlich nichts zu tun. Schließlich stört mich, dass das Buch weder ein Thema noch eine echte Geschichte hat. Geht man davon aus, dass das Ende etwas mit dem Thema zu tun hat, dann haben vorher gerade mal 10 % des Buches auch etwas mit dem Thema zu tun. Der Rest sind einfach aneinander gereihte Ereignisse.

Der einzige Pluspunkt des Buches ist, dass durch die Vielzahl an Welten der "sense of wonder" deutlich angesprochen und befriedigt wird und das ist im Bereich Fantasy/SciFi ja kein unwichtiger Punkt. Unter dem Strich komme ich trotzdem nicht auf mehr als wohlwollende 3 Sterne.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks