Rezension zu "Weiberregiment" von Terry Pratchett
von Ines_Mueller
Rezension
"Vergiss, dass du jemals Polly gewesen bist. Denk wie ein junger Mann, darauf kam es an. Furz laut und voller Zufriedenheit, wenn du eine Arbeit gut gemacht hast. Beweg dich wie eine Marionette, bei der einige Fäden durchgeschnitten sind. Umarme nie jemanden. Und wenn du einen Freund triffst, so knuff ihn."
Als großer Fan der Scheibenwelt-Romane hat sich in meinem Bücherregal bereits eine ordentliche Sammlung von den meist gestohlenen Büchern in England gebildet. Mit großer Begeisterung verschlinge ich jeden Roman, den ich von Terry Pratchett in die Finger bekomme, darunter auch "Weiberregiment", welches mich mit einer großartig klingenden Story lockte. Aber leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Irgendwie wirkte es - trotz bekannter Charaktere - auf mich, als hätte Terry Pratchett dieses Buch überhaupt nicht geschrieben! Der Zauber, der den Scheibenwelt-Romanen normalerweise anhaftet, fehlte komplett. Ebenso wie der einzigartige Humor des Autoren, der jeden Band zu einem einzigartigen Lesevergnügen macht. Genau drei Mal (!) kam dieser tolle Humor zum Vorschein, ansonsten herrschte gähnende Leere. Handlung und Wendungen wirkte auf mich überzogen und zu konstruiert, sodass ich mich zwar nicht durch die knapp vierhundert Seiten quälen musste, die typische Freude, die ich am Lesen dieser Bücher normalerweise verspüre, aber vollkommen fehlte. Besonders die "Auflösung" fand ich weithergeholt und zu dick aufgetragen. Schade!
Fazit: "Weiberregiment" fehlen leider jene Merkmale, die Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romane so einzigartig machen. Stellenweise hatte ich sogar das Gefühl, es stamme nicht aus seiner Feder...