Cover des Buches Die Chirurgin (ISBN: 9783828988613)
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Rezension zu Die Chirurgin von Tess Gerritsen

Der 1. Fall aus der Rizzoli/Isles-Reihe, noch ohne Maura

von Rusty78 vor 10 Jahren

Rezension

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Rusty78vor 10 Jahren

Inhalt
Ein brutaler Serientäter hält Boston in Atem.
Er überfällt in der Nacht Frauen, die unvorsichtigerweise in der nächtlichen Sommerhitze ihr Fenster offen lassen, vergewaltigt sie und entfernt ihnen in einer grässlichen OP die Gebärmutter. Anschließend tötet er die Opfer mit einem einzigen Schnitt durch den Hals.

Detective Jane Rizzoli und Detective Thomas Moore sind in dem Team der Mordkommission, die den "Chirurgen", wie der Täter genannt wird, fassen soll.
Sie kommen ihm einfach nicht auf die Spur, nur die schöne Ärztin und Unfallchirurgin Catherine Cordell ist ein Anhaltspunkt. Sie hat vor zwei Jahren in Savannah den gleichen Alptraum erleben müssen, konnte sich jedoch wehren und ihren Angreifer erschießen, bevor er sie verstümmeln konnte.
Doch wer setzt nun das Werk ihres Peinigers fort?

Die Detectives und Cordell müssen erkennen, dass nichts so ist, wie sie dachten - und dass Cordell immer noch im Mittelpunkt des Chirurgen und seiner bösen Phantasien steht.


Meinung
Eine atemberaubende Story, sehr bildhaft erzählt und mit fundiertem Wissen, wie es in Kliniken so abläuft. Die rauhe Welt in der Bostoner Mordkommission wird ebenso thematisiert wie der Klinikalltag.

Wenn der "Chirurg" von seinen Reisen erzählt, und welche Phantasien er hat, dann läuft es einem schon kalt den Rücken hinunter.
Die Mordermittlung ist wieder in einem ganz anderen, nüchternen Tonfall gehalten, ebenso die geladene Atmosphäre der Unfallchirurgie.
Genau diese Unterschiede machen den Reiz der Geschichte aus. Okay, es ist oft wirklich blutig und die Szenen im OP sind sehr detailliert - aber die Geschichte um die Ermittlung ist wirklich spannend erzählt.

Ich habe mittlerweile alle Bände der Rizzoli-Reihe gelesen/gehört und muss sagen, dass sich Jane Rizzoli gottseidank später nicht mehr so missmutig, arrogant und übermotiviert verhält wie in diesem ersten Band.
Hier hat sie mir gar nicht gefallen, dieses "ich-will-unbedingt-wie-ein-Mann-sein"-Auftreten ist ja wirklich zum abgewöhnen.
Der beste Charakter war für mich Catherine Cordell. Sie hat panische Angst, aber versucht trotzdem ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Sie macht auch Fehler, aber sie versucht dazu zu stehen und es besser zu machen.

Noch ein Wort zur Serie... seit einiger Zeit läuft ja eine "Rizzoli&Isles"-Serie im TV, die mich ehrlich gesagt wahnsinnig enttäuscht hat. Eine 08/15-Krimiserie, die mit den Figuren im Buch kaum etwas gemeinsam hat. Ein farbiger Barry Frost (ich habe absolut nichts gegen Farbige, aber der Barry Frost im Buch ist nun mal weiß, und auch nicht so cool wie sein TV-Pendant!).
Also ich lese lieber die Bücher, und hoffentlich kommt bald der nächste Teil :-)
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