Ich habe etwas ganz anderes erwartet, als ich am Ende bekommen habe. Enttäuschung pur, für mich.
Inhalt: In Basel, in einem Labor wird eine Leiche gefunden. Der Tote ist schnell identifiziert, aber die Todesursache und die Umstände geben Rätsel auf.
Bei den Ermittlungen kommt heraus, dass der Tote das Turiner Grabtuch mit untersucht hat. – Hat der Mord am Ende etwas mit der Kirche zu tun und will die Erkenntnisse zurückhalten?
Kurze Zeit drauf macht ein Reporter auf dem Petersplatz in Rom ein großes Theater. Mit viel Gerede und Tamtam behauptet er, dass aus den Blutspuren am Grabtuch die komplette DNA von Jesus gewonnen werden konnte und somit ein Klon des Heilandes lebt. Zum Beweis zeigt er das Video eines zweijährigen Jungen.
Der ermittelnde Kommissar Pandera schließt schnell auf einen Zusammenhang zwischen dem Mord und dem Junge. Die Ergebnisse müssen so brisant gewesen sein, dass gerade die Kirche den Jungen lieber tot als lebendig sehen wollen würde.
Pandera folgt dem Ziehvater und dem Jungen und kann nur durch Zufall verhindern, dass der Junge wirklich ums Leben gebracht wird. – Allerdings stellt sich dann heraus, dass der Junge zwar ein Klon, jedoch nicht der des Heilandes ist. Diese ganze Aktion war von Anfang an nichts als Betrug.
Fazit: Weder der Autor noch der Buchtitel haben irgendetwas in mir in Erinnerung oder an Erwartungen hervorgerufen. Allerdings wurde mein Interesse an dem Stoff dann durch den Klappentext geweckt. – Und am Ende war ich dann doch ziemlich enttäuscht über Buch und Stoff. Eine Verbindung zum Titel konnte ich die ganze Zeit nicht herstellen, denn niemand in der ganzen Handlung hat auch nur ansatzweise ein Gelübde abgelegt, was den Tod betroffen hätte.
Der Mord am Anfang ist erst einmal ein völlig legitimer Aufhänger für einen Krimi. Die Ermittlungen laufen an und der Leser lernt den Protagonisten kennen. – Schnell ist die Verbindung zur Kirche hergestellt, mit Hilfe der Forschungen, die am Turiner Grabtuch stattgefunden haben sollen.
Mit dem Einstieg der Kirche, wird die Handlung zäh und theoretisch. Der Autor hat irgendwelche Bibelabsätze oder Glaubensaussagen von Kirchenmännern eingebaut, die mich auf überhaupt keine Weise angesprochen haben. Die Kirche, in dem, was sie darstellt, ist für mich nur sinnloses Geschwurbel, mit dem ihren Opfern das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. – Mit dem Beginn der Ermittlungen kommen auch eine ganze Menge neuer Namen ins Spiel, die ich dann nicht mehr wirklich auseinanderhalten konnte. Spätestens das war der Zeitpunkt, an dem ich dem Ganzen nicht mehr wirklich folgen konnte und ganz massiv das Interesse an dem Buch verloren habe.
Zwar konnte ich noch ausmachen, dass Todesfall und Zusammenhänge aufgeklärt worden sind, aber das Thema mit dem Klon war dann auch mehr Nebensache. Der Leser wusste zwar, dass es dieses Kind gibt, aber das war es dann auch schon. Viel mehr standen die Aufklärung des Mordes und die Verfolgung irgendwelcher Leute im Vordergrund.
Was noch gut dargestellt war, war der Wahnsinn des Reporters, der behauptet, den Jesusklon erschaffen zu haben und ihn zu betreuen. Der Unglauben von Gläubigen war dann wieder sehr sporadisch dargestellt. Was aber sehr gut rüber kam, war die Tatsache, dass sich die Kirch ein ihren Grundfesten bedroht fühlte und ihren Sturz mit aller Macht verhindern wollte.
Als Vatikanthriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen wollen. Es hatte zwar in Ansätzen ein kirchliches Thema, aber deswegen ist es für mich „nur“ ein normaler Thriller. – Von Anfang an habe ich mir hier mehr versprochen, als ich bekommen habe.
Die angenehmen kurzen Kapitel haben ein schnelles Hin und Her zwischen den verschiedenen Personen ermöglicht. Allerdings hat mich diese Tatsache mehr verwirrt, als dass ich hier irgendwelche Zusammenhänge hätte feststellen können.
Von Lesevergnügen möchte ich hier nicht reden. Ich habe mir, aufgrund des Klappentextes, etwas ganz anderes erhofft, als ich bekommen habe. Am Ende war ich enttäuscht. Ich habe die Ermittlungen eines Polizisten gelesen und am Rand hat da noch ein Wahnsinniger sein Unwesen getrieben.
Nein, ich kann das Buch nicht empfehlen. Hier werden schon in der Beschreibung des Buches ganz falsche Angaben gemacht, die sich so nie bestätigt haben. Ich war auf ganzer Linie enttäuscht und das Lesen hat sich als Qual herausgestellt, nichts als Vergnügen.