Cover des Buches Saeculum (ISBN: 9783785570289)
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Rezension zu Saeculum von Ursula Poznanski

Was für eine Geschichte ! Unbedingt lesen !!!!

von Uwes-Leselounge vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Was für eine Geschichte! Lesen, lesen, lesen!!! Ich bin sprachlos...

Rezension

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Uwes-Leseloungevor 9 Jahren
Rollenspiele und Mittelalter sind für Bastian nicht unbedingt die Dinge, die zu seinem Alltag als Medizinstudent gehören. Dies ändert sich, als er die hübsche Sandra kennenlernt. Gemeinsam besuchen sie einen Mittelaltermarkt, wo er weitere Freunde von ihr trifft. Sandra lädt Bastian ein, zusammen mit ihnen gemeinsam 5 Tage in einem Waldstück, kilometerweit entfernt von der nächsten Ortschaft, eine "Reise ins 14. Jahrhundert" zu unternehmen. Bastian sagt nach kurzer Überlegung ja, in der Hoffnung, so Sandra besser kennenzulernen und ihr etwas näher zu kommen. Auf der Fahrt erfahren die Teilnehmer wo sie die nächsten 5 Tage verbringen werden. Als Doro dies hört, flippt sie regelrecht aus und spricht von einem alten Fluch, der auf ihrem Zielort liegt. Doch niemand glaubt ihr, bis sich bestimmte Ereignisse bewahrheiten... Gibt es diesen Fluch wirklich? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


Die Geschichte beginnt recht ruhig. Wir begleiten Bastian und Sandra über einen Mittelaltermarkt und lernen Ihre Freunde Paul, Warze, Doro, Iris und Steinchen kennen. Die Gruppe verbringt den ganzen Tag dort. Als Sandra ihn fragt, ob er Lust hätte, gemeinsam mit der Gruppe "Saeculum" 5 Tage im Wald zu verbringen, um dort wie im 14. Jahrhundert zu leben und Rollenspiele zu spielen, sagt er nach kurzer Überlegung ja. Dies natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn er hofft, so etwas mehr Zeit alleine mit ihr verbringen zu können.


So gehen die nächsten Tage mit Vorbereitungen, wie Kleider kaufen, Einlesen in das 14. Jahrhundert und weiteren Treffen mit Sandra ins Land. Kurz vor seiner Abreise bekommt Bastian einen anoymen Anruf auf seinem Handy, in dem er gewarnt wird, nicht an der Reise teilzunehmen. Diese Warnung schlägt er aber in den Wind und so begibt sich die Truppe auf die Zugfahrt in Richtung ihres Zielortes. Als Paul, einer der Organisatoren, den Spielort preisgibt, tickt Doro völlig aus, erzählt etwas von einem Fluch, der auf diesem Teil des Waldes liegen soll. Bastian kommt der Anruf wieder in den Sinn und er fragt sich, ob dies der Grund war? Aber der Rest der Truppe glaubt Doro nicht und ziehen es ins lächerliche.


Nach einer relativ anstrengenden und langen Anreise erreicht unsere Gruppe schließlich das ominöse Waldstück. Im Basislager ruhen sie sich kurz aus, stärken sich und nachdem sich alle mittelalter tauglich umgezogen haben, alle Gegenstände (Handy, Brille, Medikamente usw.) eingesammelt wurden, beginnt für alle das 14. Jahrhundert. Ab jetzt müssen sich alle so benehmen und sprechen, wie es zu dieser Zeit Sitte war. Bastian spielt einen angehenden Arzt und so brechen sie zur letzten Etappe auf. Ziel ist eine Lichtung im Wald. Als sie diese Stelle erreichen, ist Bastian überwältigt von diesem Anblick - ein herrliches Fleckchen Erde - Natur pur! Die letzten Kraftreserven werden mobilisiert und ein Lager aufgeschlagen, essen gekocht usw. und die Rollenspiele beginnen. Ab hier nimmt die Geschichte dann so richtig Fahrt auf und zieht sich bis zum Ende hin stetig fort. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.


Als während des Spiels erst Warze, Lars und später auch noch Sandra verschwinden, sich immer mehr Anzeichen (Maden in den Vorräten, ausgehobene Gräber) usw. ereignen, sieht Doro den Fluch über sie gekommen und beginnt aufgeregt Runen in Bäume und Boden zu ritzen und dabei Beschwörungsformel zu murmeln. Die Angst um die Vermissten und Doro´s Geschwafel über den Fluch spaltet die Gruppe immer mehr und Streitereien untereinander beginnen.


Gibt es diesen Fluch wirklich oder steckt etwas anderes dahinter?


Ursula Poznanski hat alle Protagonisten mit viel Hingabe und Leben gezeichnet. Während dem Lesen der Geschichte kam es mir so vor, als dass ich ein Teil dieser Gruppe wäre. Ich spürte die Angst, die Wut und die Verzweifelung bei jedem Einzelnen. Obwohl sich die Teilnehmer untereinander schon länger kennen und befreundet sich, haben viele doch ein Geheimnis. Als sich die Lage immer mehr zuspitzt und sich die Gruppe in zwei Lager aufsplittet, kommen diese Geheimnisse ans Tageslicht.


Besonders gut gefallen haben mir Bastian, Iris & Steinchen. Bastian kommt aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus. Sein Vater ist ein hoch angesehener Arzt und Chirurg, aber auch ein Alphatier und herrschsüchtig. Beide haben kein gutes Verhältnis. Bastian war mir sehr sympathisch, da er sich immer wieder gegen seinen Vater stellt und nicht "Sohn" spielt. Für seine 20 Jahre steht er schon mit beiden Beinen fest im Leben.


Iris kam mir zu Beginn der Geschichte etwas komisch vor, denn sie hat ein großes Geheimnis (welches ich natürlich nicht verrate). Allerdings konnte ich ihr Verhalten im Nachhinein sehr gut nachvollziehen. Man könnte sie am ehesten so beschreiben, "Harte Schale, sehr weicher Kern". Irgendwie weckte sie in mir den Beschützerinstinkt :)


Steinchen muss man einfach lieben, ein sehr sympatischer, leicht übergewichtiger und gemütlicher Mensch, der immer für seine Freunde da ist.


Doro ist eine sehr seltsame Frau (!) und absolut nicht von unserer Welt. Und doch passt sie gerade genau in diese Geschichte. Auch wenn ich immer wieder den Kopf über sie schütteln musste, ihr Rolle ist sehr wichtig in diesem Buch und sie bringt eine gewisse pfeffrige Note mit rein.


Mit Saeculum ist Ursula Poznanski ein sehr spannender Thriller mit viel Mystik und mittelalterlichem Touch, der mir sehr gut gefallen hat, gelungen. Der Schreibstil entwickelt einen ungeahnten Sog und lässt die Seiten nur so fliegen. Denn es entsteht dieser unbedingte Wille, zu wissen, wie die Geschichte weiter geht und was dahinter stecken mag. Nach dem Ende war ich erstmal sprachlos!


Eine absolute Leseempfehlung!!!



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