Ich will nichts beschönigen. Ich bin ein schwieriger Mensch. Menschen mit schwierigen Charakteren werden entweder verrückt oder outen sich als mehr oder minder begabte Künstler. Ich habe mich für das Schreiben entschieden. Mein Leben war immer eine Gratwanderung zwischen Licht und Schatten, ein Dazwischen gab es nicht. Mittlerweile weiß ich, dass es gerade dieser immerwährende Tanz nahe der Extreme der Dualität ist, der mich inspiriert und den ich brauche, um kreativ zu sein. Ich schreibe am liebsten Fantasy, obwohl ich die klassische High-Fantasy mit ihren allerlei mystischen Wesen eigentlich nicht mag. Stoff sind für mich Menschen mit herausragenden Fähigkeiten, ganz allgemein auch die Leidenschaften der Menschen und ihre dunklen Seiten. Und ganz besonders interessieren mich Themen wie Freundschaft und Loyalität, Vertrauen und Treue. Ein Blick in die Seele eines Menschen ist das abenteuerlichste Terrain, das es gibt – da brauche ich wenig andere Kreaturen, um spannende Geschichten zu schreiben. Aber nichts bleibt, wie es ist …
Ich lebe mit meinem Mann und meinen drei Kindern am Rande des Odenwaldes. Das Schreiben begleitete mich durchgehend auf meinem Lebensweg, allerdings gab es auch immer wieder Phasen, in denen ich überhaupt nichts zu Papier brachte. Als ich Triklin schrieb, habe ich zunächst versucht, innere Bilder in Schriftsprache zu transportieren. Ganz sicher war aber auch an dieser Stelle noch eine andere Inspiration am Wirken. Spiritualität. Ich brauchte die Geschichte, um selbst heil zu werden. Somit setzten beim Schreiben verschiedene Symptome einer alten Erkrankung ein. Was ich in dieser Zeit erlebt habe, welche Zufälle mir in die Hände gespielt wurden – ich könnte glatt ein weiteres Buch darüber schreiben. Vielleicht werde ich das an anderer Stelle fortsetzen ...