Cover des Buches Final Cut (ISBN: 9783404166879)
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Rezension zu Final Cut von Veit Etzold

Der Namenlose

von Krimifee86 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Veit M. Etzold ist ein Autor, den ich mir sicher merken werde – Final Cut hat mir wirklich gut gefallen.

Rezension

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Krimifee86vor 9 Jahren
Klappentext: Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig. Er nennt sich der Namenlose, und seine Taten versetzen ganz Berlin in Angst und Schrecken. Hauptkommissarin Clara Vidalis und ihr Team sind in der Abteilung für Pathopsychologie ohnehin schon für die schweren Fälle zuständig, aber die Vorgehensweise dieses Verbrechers raubt selbst ihnen den Atem. Perfide und genial, lenkt er die Ermittler stets auf die falsche Fährte. Und erst allmählich begreift die Kommissarin, dass der Namenlose sein grausames Spiel nicht mit der Polizei spielen will, sondern nur mit einem Menschen: mit ihr, Clara Vidalis. Während die Ermittler noch verzweifelt versuchen, die Identität des Killers aufzudecken, startet der Medienmogul Albert Torino eine neue Casting-Show. Und es gibt jemanden, der diese Show für seine eigenen, brutalen Zwecke nutzen wird: der Namenlose.

Cover: Das Cover ist absolut genial gemacht. Zum einen ist es für mein Empfinden sehr auffällig gestaltet, sodass es einem direkt ins Auge springt. Zum anderen sind die roten Kratzer ausgestanzt, sodass das Cover nicht nur toll aussieht, sondern sich auch toll anfühlt. Ein großer Pluspunkt wie ich finde. Mir gefällt es echt gut.

Schreibstil: Mir hat der Schreibstil von Veit M. Etzold wirklich gut gefallen. Die Charaktere waren gut und anschaulich dargestellt. Auch wirkten sie auf mich überaus realistisch und glaubhaft. Gestört hat mich einzig Torino und seine übertrieben sexistische Art. Ebenso sein Assistent Jochen. Das war mir manchmal zu viel. Natürlich hat dies auch einen bestimmten Zweck erfüllt, aber wie gesagt, ein bisschen weniger sexistisch wäre auch nicht schlecht gewesen. Auch gestört hat mich im Übrigen Claras Vergangenheit, die meiner Meinung nach einen zu großen Einfluss auf die Gegenwart hatte. Eine Kommissarin, die öffentlich verkündet, alle Mörder / „Monster“ töten zu wollen, würde ich jedenfalls sofort vom Dienst suspendieren. Denn wenn ich mich recht entsinne, sieht unser deutsches Gesetz die Rolle von Polizeibeamten etwas anderes oder sind sie irgendwo als Profikiller definiert?
Die Story an sich war aber auf jeden Fall sehr spannend und es ist dem Autor gut gelungen ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Teilen der Geschichte zu schaffen. So ist er nicht nur in der Perspektive gewechselt, sondern auch in der Zeit, jedoch ohne den Leser dabei zu verwirren.

Die Story: Eine toll erzählte Geschichte, die wieder einmal zeigt, wie sehr das Internet sowohl Fluch als auch Segen sein kann. Denn der Mörder „der Namenlose“, der schon lange Zeit im Stillen agiert hat ohne, dass die Polizei überhaupt wusste, dass es Opfer gibt, bereitet sich nun auf sein „großes Finale“ vor – einen Mord, den er live im Internet begehen will. Die Kommissarin Clara Vidalis muss ihm auf die Spur kommen, bevor er das wahrmachen kann. Dabei gelingt es Veit M. Etzold geschickt, sowohl die Kommissarin als auch die Leser immer wieder auf falsche Fährten zu schicken, während er nebenbei die Vergangenheit des „Namenlosen“ aufdeckt und dem Leser offenbart, wieso er tut, was er tut. Dies war überaus spannend zu verfolgen.

Fazit: Eine wirklich spannende Geschichte, die mir viel Spaß gemacht hat. Wieder einmal die Entdeckung eines richtig guten Autors. Gestört hat mich lediglich ein Aspekt, den ich weiter oben schon beschrieben hatte: Clara die Killermaschine, die immer wieder betont hat, dass sie den Namenlosen nicht festnehmen, sondern töten will. Das fand ich leider extrem unangebracht und hat mich jedes Mal recht irritiert zurückgelassen. Schade, denn ansonsten hätte ich vielleicht sogar die volle Punktzahl vergeben, so gibt es „nur“ vier Punkte.
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