Cover des Buches Todeswächter (ISBN: 9783404169917)
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Rezension zu Todeswächter von Veit Etzold

Lesestoff für Fans blutiger Thriller!

von tinstamp vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Spannend und gut recherchiert, jedoch mit kleinen Längen und zu detaillierten Beschreibungen, die den Lesefluss hinderten. Sonst top!

Rezension

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tinstampvor 9 Jahren
Dies ist mein erstes Buch des Autoren. Als Thrillerleser liebe ich genau solche spannenden Geschichten, wie sie mir hier im Klappentext versprochen wurde.
Der Prolog beginnt äußerst grausam und hat mich sofort gefangen genommen. Danach folgen weitere Morde, die das Ermittlerteam um Hauptkommissarin Clara Vidalis vor schier unlösbaren Rätseln stellt, denn alle Opfer scheinen rein gar nichts miteinander zu tun zu haben. Anfangs ist noch unklar, ob es sich um einen Serienkiller handelt oder nicht, als bei allen Toten antike Münzen gefunden werden. Der Fallanalytiker, Professor Martin Friedrich, genannt "McDeath" und Kriminaldirektor Walter Winterfeld versuchen gemeinsam mit Clara das Tatmotiv zu ergründen.

Das Tempo des Thrillers ist hoch. Als Leser bekommt man Einblicke, sowohl in die Polizeiarbeit, als auch in die Seele des Täters. Während wir zu Beginn mit den ersten Morden konfrontiert werden und die Ermittler am Fall arbeiten, beginnt der Autor abwechselnd die Geschichte des Mörders einzubinden. Zum ersten Mal in einem Thriller empfand ich richtiges Mitleid mit einem Killer! Ich konnte einige seiner Handlungen vollkommen verstehen und war dadurch sehr irritiert! Gerade ich, die nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun kann, versteht plötzlich die Rachegefühle eines Mörders?
Diese Abschnitte sind dem Autor wirklich gelungen, auch wenn wieder das berühmte und oh so typische 08/15 Schema hervorgekramt wurde: eine schwierige Kindheit, die einem zum Mörder macht.
Doch hier versucht der Täter wirklich alles um endlich ein normales Leben führen zu können, was ihm für einige Jahre auch gelingt, bis die "Mühlen der Gerechtigkeit" wieder zu mahlen beginnen und Opfer zu Täter werden lassen.....

Neben der Ermittlungsarbeit lässt uns der Autor auch am Gefühlsleben unserer Hauptkommissarin teilhaben, die am Arbeitsplatz tough und routiniert rüberkommt, jedoch während der Nacht von Albträumen heimgesucht wird und kaum Schlaf findet. Nur "McDeath" scheint ein bisschen hinter ihre Fassade blicken zu können...

Cover:
Das Cover finde ich sehr gut. Der Ausschnitt in Sargform lässt den Käufer neugierig auf das Buch werden. Leider hat es auch Nachteile, denn beim Lesen muss man sehr aufpassen, dass man nicht irgendwo damit hängen bleibt und eventuell das Cover beschädigt. Trotzdem ist es meiner Meinung nach ein Eyecatcher.

Schreibstil:
Mit dem Schreibstil des Autoren hatte ich manchmal etwas Probleme. Die Ausführungen sind teilweise sehr ausschweifend und einige Begriffe werden sehr genau definiert, manchmal auch wiederholt. Das erklärte mir zwar einige Dinge, bremste aber sichtlich den Lesefluss. Andererseits merkt man auch wie viel Recherche der Autor hier geleistet hat. Die Geschichte wird aus der Erzählperspektive dargestellt und wechselt zwischen Täter, Opfer und ermittelnden Beamten, was den Spannungsbogen sehr hoch hält.

Fazit:
Ein spannender und sehr gut recherchierter Thriller mit kleinen Längen, der mich erstmals mit dem Täter sympathisieren hat lassen. Lesestoff für Fans blutiger Thriller!
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