Inhalt:
Lance Hansen ist ein Polizist am Lake Superior in Minnesota. Sein Job besteht üblicherweise aus der Ermahnung von Wildcampern und -anglern und der Verfolgung von illegaler Müllentsorgung. Keine besonders aufregende Arbeit, aber genau das liebt Hansen. Als er jedoch einen verwirrten jungen Norweger entdeckt, der ihn zu einer grausam zugerichteten Leiche führt, ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit vorbei.
Meine Meinung:
Das Buch war mal in einer Kiste mit „Kannst du haben“-Büchern, die in meiner Abwesenheit manchmal ihren Weg in mein Zimmer finden. Mich hat es neugierig gemacht, dass das Dorf in Nordamerika norwegische Geschichte hat. Außerdem klang es für mich sehr spannend, dass in so einer ruhigen Gegend plötzlich ein Toter auftaucht, sodass das Buch auf meinem SuB gelandet ist.
Ich habe das Buch auf einer langen Zugfahrt gelesen, was für das Buch vielleicht gut war. Ich musste also dran bleiben. Wenn ich es Zuhause gelesen hätte, hätte ich wahrscheinlich mit größerer Unlust zum Buch gegriffen. Das liegt vor allem daran, dass es tatsächlich eher ein Kriminalroman ist, als ein Krimi oder Thriller. Der Fokus liegt zwar auf der Aufklärung des Verbrechens, aber es ist doch eher ein ruhiges Buch.
Diese ruhige und bedächtige passt natürlich zu der einsamen Gegend und war insofern schon gut, aber trotzdem war es für mich dadurch eher langatmig. Ich bin eher ein Fan von schnellen, actionreichen Thrillern. Lance Hansen ist ein Mann, der sich sehr für Geschichte interessiert. So gab es auch reichlich Hintergrundinformationen über die Skandinavier, die nach Nordamerika eingewandert sind. Diese Abschnitte waren zwar informativ, aber stellenweise auch zu tiefgründig. Manches hat mich einfach nicht so interessiert.
Das Ende hat mir dann leider gar nicht gefallen. Ich war mit der Auflösung nicht so einverstanden, nicht mit dem Umgang und irgendwie war es mir zu… schnell. Es ist schon lang klar worauf es hinausläuft, also kommt das Ende nicht überraschend, aber es fühlt sich irgendwie an, als wäre der Schluss zu früh gesetzt. Für mich war es einfach unbefriedigend und ich hätte mir hier etwas anderes gewünscht.
Fazit:
Wer gern ruhige und norwegisch-melancholische Krimis liest, sollte einen Blick auf das Buch werfen.
Neue Rezensionen zu Vidar Sundstol
Rezension zu "Traumland" von Vidar Sundstol
In den weiten Wäldern des äußersten Nordostens der USA, an den großen Seen, findet der Parkranger Lance Hansen einen nackten verwirrten Mann und einen Toten. Während der Ermittlungen des FBI verdichten sich für Lance die Indizien, dass sein Bruder etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Dies behält er jedoch für sich und gerät in den Zwiespalt, seine polizeilichen Pflicht zu erfüllen oder seine Familie und damit seine Lebenswelt zu zerstören.
Eine durchdachte geschilderte Handlung mit einem, für einen Krimi untypischen, offenen Ende, das dem Leser viel Raum für die eigenen Schlussfolgerungen ermöglicht. Sprachlicht sehr schlicht und nur bei den Hauptfiguren detailliert herausgearbeitet verliert sich das Buch ein wenig in der Weite der Landschaft. Gut fand ich und daher ein Pluspunkt, dass historische Bezüge zu den Ureinwohnern an den Großen Seen und den Einwanderern aus Norwegen, aber auch den Pionieren, thematisiert werden.
Die Handlung schleppt sich am Anfang durch die detaillierte Beschreibung der Landschaft und der Einwohner dahin, da eine Vielzahl von Orten und Personen auftauchen und besucht werden. Hat sich der Leser aber erst einmal bis zur Mitte des Buches vorgearbeitet nimmt die Handlung an Spannung zu und bietet durchschnittliche Krimi-Unterhaltung.
Auf einem Camping-Platz am Lake Superior findet der Polizist Lance Hansen einen verwirrten jungen Mann, der über und über mit Blut bedeckt und ansonsten keine Kleidung anhat. Er stammelt norwegische Worte wie Lance an einem Wort erkennt. In der Nähe wird ein weiterer grausam zugerichteter Jüngling gefunden. Wie sich herausstellt war es der beste Freund des anderen und sie waren gemeinsam auf einer Camping-Tour.
Lance, der eigentlich mehr ein Parkranger als ein Mordermittler ist, muss den Fall schon bald ans FBI abgeben, da der Tote auf Bundesgebiet gefunden wurde. Dennoch lässt ihn der Anblick des Toten nicht los. In seiner Gegend, wo es doch noch nie einen Mordfall gab, passierte nun diese abscheuliche Tat. Viel lieber würde Lance sich mit seinem Geschichtsarchiv beschäftigen, denn wie viele in der Gegend ist auch Lance norwegischer Herkunft. So wandelt er zwischen seiner Beschäftigung mit der Vergangenheit und den Ereignissen in der Gegenwart, wo er den Ermittlern zur Seite stehen soll.
Eine ungekürzte Lesung, die sehr gelungen ist, mit angenehmer Stimme vorgetragen von Jürgen Holdorf, der sich damit wärmstens für weitere Hörbücher empfiehlt. Allerdings kann auch er nicht verhindern, dass die Handlung des Buches doch manchmal etwas träge geraten ist. Man möchte den Autor hin und wieder zu klaren Aussagen drängen. Vieles anzudeuten und Entscheidungen dem Leser zu überlassen wirkt bei einem Krimi nicht immer fördernd. Zwar sind die Beschreibungen über das Leben damals und heute in der Gegend des Größten der fünf großen Seen im Grenzgebiet zwischen Amerika und Kanada durchaus interessant und hörenswert. Sie nehmen der Krimihandlung allerdings einiges an Spannung, ob das Gefallen findet, ist eine Entscheidung, die jeder Leser selbst treffen muss.
2,5 Sterne
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