Rezension zu "Der Crashdesigner" von Vitus Boldt
Regiert Geld die Welt? Wie korrupt ist die Wirtschaft? In diesem Buch begleiten wir zum einen Franjo, einen Bosnier, der im Krieg seine Familie verlor und durch falsche Bekannte zum Crashdesigner wurde und zum anderen eine Consultingagentur, die Dinge im Förderministerium entdeckt, die kaum zu glauben sind.
Der Crashdesigner ist ein Wirtschaftskrimi von einem Autoren, der genau weiß, über was er schreibt, was man beim Lesen auch auf jeder Seite spürt. Als österreichischer Unternehmensberater kennt er die Hintergründe, von denen er schreibt und auch wenn die Story so hoffentlich nie stattfinden kann und wird, lässt das Hintergrundwissen des Autors das Gelesene nur zu real erscheinen, was den ein oder anderen Gänsehautmoment verursacht. Man überlegt beim Lesen oft, ob dies wirklich Fiktion ist, oder Korruption fast schon salonfähig ist. Und wie ist das mit den kleinen Rädchen im System, die mitmachen müssen, wollen sie nicht untergehen?
Ein spannend geschriebenes Buch, welches mich sehr fesselte. Ich ziehe einen Punkt ab, weil ich mir ein wenig tiefere Einblicke in Franjos Leben gewünscht hätte, den Crashdesigner. Sprachlich und stilistisch habe ich absolut nichts auszusetzen. Das Buch geht sehr ins Detail, manchmal schon fast zu viel, wird aber nie wirklich langatmig. Der Spannungsbogen bleibt stets gespannt und ich habe es wirklich gern gelesen.
Wer Wirtschaftskrimis mag, sollte hier genauer hinschauen.