Rezension zu "Scherenschnitte" von Walter Satterthwait
Ich bekam das Buch als angeblich bluttriefenden Thriller geschenkt und war schon beim Anblick des Covers nicht überzeugt. Die Ausgabe, die ich habe, hat ein blutrotes Cover mit Handschellen drauf. Die Inhaltsangabe versprach aber tatsächlich eine spannende Geschichte. Leider wurde dieses Versprechen nicht gehalten. Die griechische Ermittlerin Sophia Tregaskis mit ihrer Unsicherheit, weil sie halt kurvig ist und auch noch neu, hat mir gefallen, doch der Rest, nun ja.
Sophia Tregaskis und ihr Kollege James T. Fallon werden zum Fundort einer Leiche gerufen. Der Mörder hat sein Opfer, eine eigentlich übergewichtige Frau, auf Modelmaße zurechtgeschnitten, so dass sie zumindest im Tod eine perfekte Figur hat. Doch warum tat er das? Und noch wichtiger - wird es bei dieser einen Tat bleiben?
Der Mörder kommt recht schnell zu Wort, er scheint ein Gourmet zu sein und er hat etwas gegen übergewichtige Menschen, die er Schwabbelwabbel nennt. Ausgesucht werden sie im Supermarkt nach ihren Ess- bzw. Einkaufsgewohnheiten Dass ein übergewichtiger Mensch nicht immer selber daran schuld ist, dass er übergewichtig ist und dass er auch nicht zwingend ständig, viel und ungesund isst, das zählt hier nicht.. Auch Fallon nennt diese Menschen respektlos Fette, wird aber von Sophia korrigiert und am Ende hat er - hoffentlich - begriffen.
Warum der Mörder was gegen Übergewichtige hat - nun es kommt schnell der naheliegendste Gedanke auf, seine Eltern haben etwas damit zu tun. Das bestätigt sich innerhalb kürzester Zeit. Sophia wird von einem gutaussehenden Reporter zum Essen eingeladen - angeblich ohne Hintergedanken, aber auch hier handelt es sich natürlich um einen echten Klatschreporter wie er schlimmer nicht sein kann.
Das einzige halbwegs überraschende an diesem Thriller war das Ende, denn darauf wäre ich nicht gekommen, obwohl ich mit meiner Vermutung bezüglich des Täters absolut richtig lag.
Die in meinen Augen phasenweise wirklich menschenverachtende Schreibweise hat es mir schwer gemacht, das Buch bis zu Ende zu lesen, doch ich habe durchgehalten. Das Thema Übergewicht auf so unsensible Weise zu betrachten, finde ich nicht gut und das nicht nur, weil ich selber etwas kurvig bin. Es gibt so viele Ursachen für Gewichtszunahme z. B. eben gesundheitliche Gründe oder aber Medikamente, die dazu führen. Das Gewicht wieder wegzubekommen, ist ein schwerer Weg.
Da es sicher Krimileser gibt, denen das Buch gefallen könnte, hab ich trotzdem 3 Sterne gegeben.