Ein spannender Psychothriller, der den Fokus auf die Mutter eines entführten Kindes setzt. Man bangt und ärgert sich mit der Hauptfigur. Das Ende war meiner Meinung nach vorhersehbar, dennoch sehr lesenswert. Die Ermittler treten hier im Hintergrund.
Wolfgang Brenner
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Wolfgang Brenner
Aber Mutter weinet sehr
Führerlos
Alleingang
Bollinger und die Barbaren
Stieber
Vegetarische Weihnachten
Die schlimmsten Dinge passieren immer am Morgen
Fast nichts über das Nichts
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Rezension zu "Aber Mutter weinet sehr" von Wolfgang Brenner
Klapptext
Als der kleine Johann spurlos verschwindet,ändert das Leben seiner Eltern radikal.Robert,der Vater,verlässt sich auf die Polizei,Marie,die Mutter,hat Angst,dass es den Kriminalbeamten mehr um die Ergreifung des Entführers als um das Leben ihres Kindes geht.Und dann hängt eines Tages eine Tüte an ihrem Fahrrad.Darin das Handy ihres Sohnes.Marie beginnt,sich heimlich mit dem Entführer zu treffen.Sie fleht ihn an.Er lässt sie zappeln.Dann bricht der Kontakt ab.Bis Marie durch Zufall die Identität des Täters herausfindet.Das Spiel beginnt von vorne.
Meine Meinung
Den Klapptext fand ich sehr interessant und habe gedacht, das muss doch spannend werden. So eine Kindesentführung ist immer sehr aufwühlend für die beteiligten und als Mutter denke ich, tut man alles, um sein Kind wieder zu bekommen.Was bei Marie auch der Fall war, was ich dann auch gut nachvollziehen konnte. Aber, um so mehr ich im Buch gelesen habe, desto mehr plätscherte alles nur so dahin. Alles wurde etwas langatmig dargestellt, wobei man doch mehr aus dieser Geschichte hätte machen können.Für mich war alles nur so Gefühlskalt erzählt, sodass ich zu keiner Charaktere den Zugang finden konnte. Die meisten Charakteren waren nicht von großer Bedeutung, denn es wurde garnicht erst richtig darauf eingegangen und das fand ich echt schade.Da so alles nur da hin plätscherte war auch kaum Spannung vorhanden. Für mich wurde das Buch einfach nur so runter geschrieben.Die Geschichte und die Charakteren wurden einfach nur blass dargestellt.Nicht richtig ausgearbeitet oder einfach nur schlecht Überdacht.Schade, denn ich hätte mir von diesem Buch mehr versprochen.Das Buch konnte mich nicht besonders überzeugen. Ich habe die letzten Seiten nur noch gelesen um zum Ende zu kommen. Einfach nur schade.
Rezension zu "Zwischen Ende und Anfang" von Wolfgang Brenner
Die Jahre direkt nach dem Krieg
„Den Kindern wurde die übersteigerte Bedeutung des Essens mit aller Macht anerzogen“.
Ruinen, Lebensmittelscheine, Versorgungsmangel, Abhängigkeit von den Siegermächten, beißende Kälte, ein Land in Ruinen. Das war der Zustand unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkrieges, den direkten Jahren danach bis weit in die 50er Jahre hinein.
„Das Alltagsleben hatte damals einen ganz anderen Ton als heute. Die Menschen waren verbissen“.
Wie aber genau war das? Wer steckte mit unter der Masse derer, die versuchten, zu überleben und Neuaufzubauen? Neben den übersichtlich geordneten und nachvollziehbaren Themenüberschriften der Kapitel lässt Wolfgang Brenner immer wieder hier und da den Blick auf die Gesamtlage in die Tiefe schweifen zu einzelnen Personen und Lebensumständen hin, so dass sich insgesamt ein sehr breites, differenziertes und klares Bild der Gesellschaft jener Jahre ergibt.
Das militärische „Regiment“ in den häuslichen Speisekammern. Das Kleidung kaum mehr und wenn, dann nur selten eine „ästhetische Funktion“ besaß. Politik war ein allgemeines Reizthema, das tunlichst vermieden wurde. Denn zum einen hatten viele die Nase von Politik einfach voll, zum anderen, weit gewichtiger, galt es, Themen des dritten Reiches zu vermeiden. So viele waren aktiv dabei, die sich nun nicht mehr zu erkennen geben wollten.
Zudem brachte das eine zentrale Thema, neben den Zerstörungen, die Teilungen des Landes, wiederum neue Lebensumstände, Trennungen und Herausforderungen („Fliegerbrücke“), wie das drängende innergesellschaftliche Problem de riesigen Flüchtlingsströme, deren Ablehnung bei Zuweisung an bestimmte Orte weitere starke Probleme hervor.
Das nebenbei „Der Sieger zahlt“ galt und durch Reparationsforderungen und Demontagen ganzer Industriezweige die Lage noch schlechter wurde, was einen Wiederaufbau des Landes betraf.
Sehr fundiert und in ruhigem, sachlichem Ton nun erzählt von Brenner ausführlich von diesem anderen, „fremden Deutschland“.
„Das Nachkriegsdeutschland war eine andere Welt. Sie unterschied sich – was das alltägliche Leben angeht, in fast allem von der Ära des Krieges und der Vorkriegszeit“.
Und so kann ein „Heimkehrer“ aus Südamerika dies genau auf den Punkt formulieren:
„Es ist nicht das Bild der Zerstörung der Häuser und Straßen, was uns im Innersten aufwühlt, sondern die Veränderung, ja Verzauberung des Leben, die der Krieg hinterlassen hat. Die Straßen sind tot“.
Unduldsame Menschen, jeder sich selbst der Nächste im Gros, die Gedanken mit den primitivsten Dingen des äußeren Überlebens vollständig beschäftigt. Eine der Gegenwart in Deutschland absolut fremde Welt, die Brenner lebendig vor Augen führt in all ihren verschiedenen Facetten.
Von der Entnazifizierung über das Reich und die Parteien (und was aus diesen wurde, samt der Millionen „Parteigänger“ der Kriegszeit. Vom Marschall-Plan als der Grundstock des erfolgreichen Neuaufbaus über die Haltung zur Teilung Deutschlands hin zur ausführlichen Schilderung des „ganz (un-) normalen Alltagsleben jener Jahre, das Schwanken zwischen „Macht und Ohnmacht“, all das findet der Leser flüssig und klar beschrieben in diesem Buch.
Mit auch überraschenden Erkenntnissen:
„Dennoch wird das Interregnum mit seinen vielfältigen Leiden als eine persönlich bereichernde Phase angesehen – und zwar nahezu durchgängig“. Was Brenner ebenfalls prägnant erläutert und in den Gründen darstellt.
Eine interessante, umfassende und sehr interessante Lektüre, ergänzt durch einiges, nicht übermäßig vorhandenem Bildmaterials zur Illustration.
Gespräche aus der Community
ich würde Sie gerne dazu einladen, an einer Leserunde teilzunehmen. Es geht um mein neuestes Buch: „Aber Mutter weinet sehr“ ist ein Psychothriller und im September im Knaus Verlag erschienen.
Angeregt zu der Geschichte wurde ich durch einen realen Entführungsfall, der sich vor ein paar Jahren in Deutschland ereignete. Ein kleiner Junge war verschwunden und die Eltern kämpften wochenlang darum, ihr Kind lebend wiederzubekommen. Als ihre Hoffnung immer weiter schwand, richtete die verzweifelte Mutter einen Aufruf an den Entführer. Vor laufender Kamera sprach sie ihn persönlich an. Sie appellierte an sein Mitgefühl und bat ihn sogar, doch wenigstens mitzuteilen, wo sie die Leiche ihres Kindes finden könnte, wenn er den Jungen inzwischen ermordet haben sollte.
Mich hat das Bild der Mutter, die den Entführer händeringend bittet, sich angesichts ihres Leidens doch noch als Mensch zu erweisen, nicht mehr losgelassen. Ich bin selbst Vater und weiß, dass die Angst, ein Kind zu verlieren, bei Eltern immer unterschwellig präsent ist. Man macht sich eben Gedanken über diese extreme Situation – wenn auch nur heimlich, denn reden möchte darüber niemand.
Wozu wäre eine Mutter in einem solchen Fall fähig, habe ich mich gefragt. Würde sie sich mit dem Entführer zusammentun? Auch gegen die Polizei – zumal die oft andere Ziele verfolgt als die Eltern.
Das war die Keimzelle meines Romans. Als ich diese Frage positiv zu beantworten wagte, begann die Sache sich mehr oder weniger von selbst zu entwickeln. Ich durchlebte mit Marie, der Mutter des kleinen Johann, die ganze Geschichte – bis zum bitteren Ende. Daraus ist ein Thriller entstanden, über den ich gerne mit Ihnen sprechen würde. Es würde mich sehr freuen, wenn sie sich an diesem Austausch beteiligen würden.
Mein Verlag hat zehn Exemplare von „Aber Mutter weinet sehr“ zur Verfügung gestellt, die unter Ihnen verlost werden. Dazu sollten Sie zwei Fragen beantworten. Die Antwort zu einer der beiden Fragen finden Sie in der Leseprobe.
Hier also meine Fragen:
1. Was würden Sie tun, wenn ein Mensch, der Ihnen sehr nahesteht, ein Familienmitglied etwa, Opfer einer Entführung werden würde? Können Sie sich vorstellen, mit dem Entführer in Kontakt zu treten, ohne der Polizei etwas davon zu sagen? Auch nicht, wenn der Täter sie dazu auffordert und verspricht, sein Opfer am Leben zu lassen?
2. Die Ermittlungen im Fall Johann führt kein cooler, junger Beamter mit Schnellschussholster und messerscharfem Verstand (den gibt es auch, der spielt aber eine eher negative Rolle), sondern ein müder, alter Kommissar, der Hosenträger trägt und oft einfach nicht mehr weiter weiß. Dennoch versteht er mehr von den Menschen und kann das, was Johanns Eltern durchstehen müssen, besser nachvollziehen als sein perfekt ausgebildeter, junger Kollege. Wie heißt dieser ausgebrannte, aber lebenskluge Polizist?
Bitte antworten Sie bis zum 30. November. Die Gewinner bekommen die zehn Bücher, können dann an der Leserunde teilnehmen und Rezensionen zu „Aber Mutter weinet sehr“ verfassen. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Reaktionen. Natürlich freue ich mich, wenn sich auch Leser an der Leserunde beteiligen, die das Buch schon kennen oder es sich einfach gekauft haben.
Ich wünsche Ihnen eine spannende und anregende Lektüre. Bis bald.
Ihr Wolfgang Brenner
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