Rezension zu Tschick von Wolfgang Herrndorf
Ein Abenteuer, das jedem von uns passieren könnte
von Cookiemonster333
Kurzmeinung: Unglaublich humorvoll und verständlich geschrieben, allerdings nicht unbedingt für Kinder unter 12 geeignet
Rezension
Cookiemonster333vor 9 Jahren
In tschick geht es um einen vierzehn-jährigen Jungen namens Maik aus schwierigen Familienverhältnissen, der sich, konkretisiert gesagt, damit abfinden muss, dass sein Vater pleite geht, dass seine große Liebe ihn nicht beachtet und dass der neue in der Klasse namens tschick, einfach immer nur betrunken ist. Abstrahiert formuliert, versinkt Maik in einem Loch aus Bedeutungslosigkeit, Langeweile und einer, nur bedingt intakten Umwelt. Dann trifft er auf tschick. Dieser ist immerzu betrunken und bettelarm, trotzdem baut sich zwischen den beiden ganz langsam ein freundschaftliches Verhältnis auf. Als Maiks Elter ihn alleine zuhause lassen, bricht er zusammen mit tschick überstürzt zu einem Verwandten von tschick auf. Der wiederum spielt im ganzen Roman keine Rolle, denn ihr Abenteuer ähnelt mehr einer Selbstfindungsreise. Maik erkennt wie oft Menschen instrumentalisiert werden, gleichzeitig lernt er aber auch auf wie viel Zusammenhalt und Freundschaft man treffen kann. Der philosophische Aspekt wurde nur ganz selten einmal indirekt erwähnt, da hätte ich mir noch ein paar mehr ethische Fragen gewünscht. Was den Sprachfluss und Satzaufbau angeht, würde ich behaupten, dass der Roman (bis auf ungewöhnliche Zeitsprünge) jugendlich und verständlich geschrieben ist. Da auch einige Beleidigungen und nicht ganz jugendfrei Szenen vorkommen, würde ich diese Lektüre auf keinen Fall unter 12, am besten ab 14 empfehlen. Mein Feedback: Herrendorf beherrscht die Kunst, sich in einen Jugendlichen hineinzuversetzten