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Ami Li Misaki

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Sturz in die Zeit (ISBN: 9783841422095)

Bewertung zu "Sturz in die Zeit" von Julie Cross

Sturz in die Zeit
Ami Li Misakivor 11 Jahren
Rezension zu "Sturz in die Zeit" von Julie Cross

Die Aufmachung von Fischer Jugendbuch ist ja immer speziell - im Positiven. So auch hier: Der Einband glänzt metallisch, was zum Thema ganz gut passt, wie ich finde. Das Cover reitz mich einerseits, andererseits finde ich den jungen Mann ein bisschen irritierend. Jackson stelle ich mir (obwohl er so beschrieben wird wie auf dem Cover dargestellt) trotzdem anders vor. Insgesamt stört mich das aber weniger. Da die Geschichte auch aus Jacksons Sicht erzählt wird und das Cover ja doch "herb" ist, passt es, meiner Meinung nach, auch sehr gut.

Wie bereits erwähnt, erzählt Jackson seine Geschichte selbst - in der Vergangenheitsform. Er war mir gleich sympathisch, ebenso wie seine Freunde Holly und Adam. Sein Äußeres wird allerdings erst relativ spät beschrieben, was mich beim "Kopfkino" etwas stolpern hat lassen. Besonders als er von seiner Zwillingsschwester Courtney erzählt und ihr Äußeres beschreibt.
Der Einstieg in Jacksons Geschichte war für mich auch etwas holprig. Jackson kann durch die Zeit springen, aber nichts im Zeitablauf verändern. Sein Freund Adam und er experimentieren deshalb, denn Jackson weiß selbst nicht, was es mit den Zeitsprüngen auf sich hat. Dadurch ist es auch anfangs etwas verwirrend und stockend. Cross plänkelt auch nicht lange herum und stößt ihren Protagonisten gleich in einen Albtraum: Seine Freundin Holly wird erschossen. Damit beginnt Jacksons Suche danach, dieses Ereignis zu verhindern. Er stößt immer wieder auf Widrigkeiten, auf Geheimnisse, auf Sackgassen.
Wie es bei Zeitreise-Romanen üblich ist - würde ich behaupten - ist es gar nicht so einfach den verschiedenen Zeitleisten zu folgen. Ich musste durchaus öfter eine Passage lesen, was aber nichts mit dem Schreibstil zu tun hat. Es sind eher die vielen Fäden, die Cross um ihren Protagonisten spinnt, mit ihm verknüpft und daraus ihren Geschichten-Teppich webt. Anfang kommt er wohl mit einem wirren Muster daher, bis sich der Spieß langsam umdreht. Manche Details kann man sich im Laufe der Geschichte sicherlich erschließen - auch wenn Jackson etwas länger dazu braucht, um die Zusammenhänge zu verstehen. Trotzdem bleibt die Geschichte spannend, denn immer wieder laufen neue - verschiedenfarbige - Fäden zusammen, verknoten sich und führen auf symmetrische und verrückte Muster zu - um bei der Teppich-Metapher zu bleiben.
Es geht viel um Spionage, Geheimniskrämerei. Insgesamt ist es ein eher ruhiger Erzähltenor mit ein paar Action-Szenen. Cross gelingt es, dass ich mich sehr gut in Jackson eindenken und -fühlen konnte. Ihr Schreibstil ist flüssig und solide. Mir hat allerdings das "gewisse Etwas" gefehlt, das den Funken vollends hätte überspringen lassen.
Nach dem Klappentext hatte ich, ehrlich gesagt, auch eine andere Geschichte erwartet. Vielleicht eine Portion mehr Romantik, obwohl die Beziehung zu Holly schon ein wichtiger Punkt ist. Sie ist aber nicht übermäßig "verkitscht" oder gar überzogen. Sie fügt sich - wie auch die anderen Handlungsstränge - wunderbar in Jacksons Geschichte ein. Nichts wirkt aufgesetzt oder erzwungen.
Das Ende ist einerseits abgeschlossen, andererseits bleiben aber auch noch einige Fragen ungeklärt. Was nicht weiter schlimm ist, da noch zwei Bände folgen werden. Auch bin ich mir nicht sicher, wer nun "böse" oder "gut" ist. Oder ist alles nur "grau"? Ich denke, da hat Cross noch einiges in petto!

Kurz: Eine packende Geschichte, die verspricht noch viel spannender zu werden!

Cover des Buches Nieundewig (ISBN: 9783596854752)

Bewertung zu "Nieundewig" von Mary E. Pearson

Nieundewig
Ami Li Misakivor 11 Jahren
Rezension zu "Nieundewig" von Mary E Pearson

Habe ich schon gesagt, dass ich Schmetterlinge liebe? Und Rot eigentlich nicht ausstehen kann? Der rote Schmetterling ist schon sehr dominant und passt irgendwie auch nicht zu Locke (um den es ja in Nieundewig geht). Aber sowohl die Covergestaltung als auch der Titel drücken für mich persönlich einfach so etwas... poetisches aus - genau wie das Buch an sich auch. Optisch passt es natürlich auch zum Vorgänger (Zweiunddieselbe). Der Schutzumschlag ist übrigens leicht rau. Es sind diese Details bei der Gestaltung, die ich gerade beim Fischer Jugendbuch Verlag (oder in dem Fall Schatzinsel) so schätze.

Diesmal geht es also um Locke, den wir schon aus dem ersten Band kennen - mehr oder weniger. Er erzählt seine Geschichte selbst (im Präsens) und schafft dadurch eine besondere Nähe. Obwohl ich - leider - sagen muss, dass ich Locke zwar mochte, aber der Funke zu ihm nicht so ganz übergesprungen ist. Da hat es mir Jenna in Zweiunddieselbe leichter gemacht.
Ähnlich wie in Jennas Geschichte ist auch hier die Atmosphäre wieder sehr dicht, ein bisschen melancholisch und regt definitiv wieder zum Nachdenken an. Es ist kein Buch, das man mal eben so weg liest. Nein, es ist vielmehr ein Stück Edelschokolade, das langsam auf der Zunge zergeht. Denn leichte Kost liefert Pearson hier nicht.
Es geht wieder um die Frage: "Bis wann bist du ein Mensch?" Diesmal geht es sogar noch weiter, denn eigentlich sind Locke und Kara "tot", ausgelöscht, nicht mehr existierend. Eigentlich. Aber Locke ist trotzdem ein so lebendiger Charakter mit Ecken und Kanten. Das macht ihn griffiger und realer. Einerseits ist Locke noch der 16-jährige Junge von "damals", gleichzeitig aber auch eine alte Seele. Ihm fehlt - ganz klar - Erfahrung und Entwicklung. Und doch macht er letztere auf den knapp 400 Seiten durch, reift und versucht sich selbst zu finden.
Was ich auch immer wieder faszinierend beim Lesen fand: Wie Pearson sich die Welt in gut 250 Jahren in der Zukunft vorstellt - oder beschreibt. Ihre Zuklunft ist vertraut, aber dennoch ganz anders. Ich hatte nie das Gefühl in einer total "abgespaceten" Zeit zu sein - wo alles möglich und nichts real erscheint.
Auch das Beziehungsgeflecht der Protagonisten (Jenna-Locke-Kara) fand ich spannend. Zum einen, weil Locke und Kara doch noch irgendwie die Teenager sind - und dann auch wieder nicht. Und Jenna hingegen eher die "alte Frau", aber eben dann doch noch Teenie - wenn das einen Sinn ergibt. Dass sich Jenna diesen jungen Menschen in sich all die Jahre erhalten konnte, finde ich schon erstaunlich, wenn man ihre Geschichte bedenkt. Ebenso erstaunlich, wie Locke noch der nette, sympathische Junge von nebenan ist, der zwar jetzt perfekt aussieht, aber dennoch seiner eben nicht perfekten "Fassade" hinterher trauert.
Insgesamt hat Zweiunddieselbe mehr Eindruck bei mir hinterlassen. Dennoch ist Nieundewig eine gelungene Fortsetzung, die einfach (und zum Glück) noch fortgesetzt werden muss. Allein schon, weil die Charaktere so liebenswert sind, der Schreibstil und das Setting einmalig und schlussendlich auch noch einiges geklärt werden soll.

Kurz: Nieundewig ist eines dieser Bücher, die einen lange beschäftigen und die man immer wieder zur Hand nehmen kann.

Cover des Buches Flammen der Begierde (ISBN: 9783802586101)

Bewertung zu "Flammen der Begierde" von Kresley Cole

Flammen der Begierde
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Flammen der Begierde" von Kresley Cole

Lucia hat vor langer, langer Zeit einen Fehler begangen. Die Konsequenzen dafür muss sie noch heute tragen. Aber nicht nur ein Fluch begleitet ihr Leben, sondern auch eine Gabe, die sie zur besten Bogenschützin weltweit macht. Lucia ist in ihrem Koven die vernünftige unter den Walküren, bedacht und eher ruhig. Bis sie eines Tages auf den Dunklen Prinz der Lykaner trifft: Garreth MacRieve. Der Werwolf weiß sofort, wer vor ihm steht: Seine Gefährtin!
Doch Lucia ist die Jägerin und lässt sich nicht so einfach einfangen...

Der achte Band der Immortals After Dark Reihe.
Es gibt hier einige Überschneidungen mit den vorangegangenen Bänden. Insgesamt kann man den Band sicherlich auch unabhängig von den anderen lesen. Ich würde aber empfehlen zumindest Nacht des Begehrens und Versuchung des Blutes vorher zu lesen. Der Band enthält jetzt zwar keine direkten Spoiler zu den beiden erwähnten, aber ich denke man hat mehr Spaß erst Nacht des Begehrens, Versuchung des Blutes und anschließend Flammen der Begierde zu lesen.
Ich fange diesmal erst mit meinen Kritikpunkten an: Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber mir geht es langsam ein bisschen auf den Zeiger, dass der weibliche Part immer die Jungfrau sein muss (egal wie alt - und wir sprechen hier nicht von "Jugendlichen"). Oder zumindest sehr unerfahren. Gerade bei Kresley Cole stößt mir das doch öfter auf. Wohingegen der Mann immer schon der absolut sexerprobte Hengst ist - sorry. Das ist so unglaubwürdig und... nervig einfach. Mir ist durchaus bewusst, dass es früher für die weiblichen Mythenweltbewohner etwas schwer gewesen sein muss (in "unserer" Welt), denn sie waren/sind halt nun mal Frauen. Aber die Mythenwelt an sich scheint ja anders hierarchiert zu sein...
Einerlei. Was mich auch ein bisschen... enttäuscht hat, ist, dass man nichts von Lucias frühester Vergangenheit erfährt. Die Begebnisse mit ihrem Fluch werden zwar durchaus logisch aufgeklärt, aber eine Frage stellt sich trotz allem noch, die nur vage beantwortet wurde. Die Frage ist nun, ob das Absicht war, weil es eventuell in einem folgenden Band noch wichtig wird/werden könnte oder ob es einfach vergessen wurde. Ich weiß es nicht.
Was aber alles wieder herausreißt - und ich werde niemals müde das zu betonen - ist Coles Schreibstil. Diese Frau schreibt einfach dermaßen fesselnd, bildlich und sinnlich, dass meine Augen quasi wie Saugnäpfe an den Seiten hängen und ich das Buch am liebsten mit Klebstoff an meinen Händen festkleben würde, damit ich es ja nicht weglegen muss. Mich begeistert die Mythenwelt - auch wenn man diesmal nicht so viel Neues und Tieferliegendes erfährt - immer wieder.
Besonders fasziniert mich, neben dem Aufbau, auch, wie Cole es schafft so viele Handlungen teilweise parallel laufen zu lassen ohne dass es langweilig wird einem bestimmten Strang zu folgen. Fehler oder Unlogik hab ich bisher (noch?) nicht entdeckt. Als Leser kann man sich an bestimmten Punkten aus den anderen Bänden orientieren, was einerseits zu einem Aha-Effekt führt und andererseits wiederholt ohne dass es wirklich aufdringlich wäre.
Den Plot fand ich diesmal nicht ganz so megaspannend, aber das Ende hat definitiv Lust auf viel mehr gemacht. Apropos "Lust": Auch hier gibt es wieder ziemlich explizite und heiße Szenen. Denn eine große Prise Erotik ist bei jedem Cole-Band unabdingbar. Man muss diesen Kniff mögen, dann hat man sehr viel Spaß damit in die Mythenwelt abzutauchen.

Kurz: Einige Überschneidungen, ein paar kleine Kritikpunkte, aber dennoch wieder ein sehr schöner Band. Das Ende macht vor allem auf den folgenden extrem neugierig. Kresley Cole wie man sie kennt und liebt.

Cover des Buches Du oder die große Liebe (ISBN: 9783570308080)

Bewertung zu "Du oder die große Liebe" von Simone Elkeles

Du oder die große Liebe
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Du oder die große Liebe" von Simone Elkeles

Als Luis auf der Hochzeit seines älteren Bruders Alex ist, trifft er seinen Engel: Nikki. Doch Nikki versucht allem zu entgehen, was auch nur entfernt an eine Liebesbeziehung erinnert. Jungs sind schließlich alle doof, denn Nikki hat Liebeskummer wegen einem, der sie gewaltig an Luis erinnert.
2 Jahre später zieht Luis mit seiner Mutter in die alte Heimat nach Chicago und begegnet Nikki wieder. Doch die will immer noch nichts von ihm wissen - aus gutem Grund, denkt sie. Ob Luis ihr doch seine aufrichtige Liebe beweisen kann?

Der dritte und letzte Band um die Fuentes Brüder.
Zum Schreibstil kann ich nur immer wieder sagen: Absolut fesselnd und absolut unvergleichlich. Denn Simone Elkeles hat es mal wieder geschafft, mich vollkommen in die Geschichte um die Fuentes-Brüder hinein zu ziehen. Auch wenn sich die Inhaltsangabe, wie auch bei den vorherigen Bänden, jetzt nicht so extrem spannend anhört, wissen Kenner doch: Das täuscht nur!
Luis ist anders als seine Brüder. Er war und ist kein Krimineller, aber vor allem ein Beschützer - das haben die drei wohl dann doch gemeinsam. Er ist selbstsicher, aber kein Macho oder zu überzeugt von sich. Seine Familia steht an erster Stelle, was später noch zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt wird. Anfangs dachte ich echt, dass es mit Luis weniger... ähm, mexicano Probleme geben wird. Aber dann fiel mir eine Andeutung in den Vorgängerbänden ein, die mich dann aber doch überrumpelt hatte!
Zugegeben diese Wendung oder vielmehr ihre Konsequenzen fand ich etwas gezwungen. Nachvollziehbar in jedem Fall - keine Frage. Auch hat es mich - ja, ja - ein bisschen gestört, dass auch wieder Luis als... "großer Macker" hingestellt wird. Er ist, wie seine Brüder in den vorherigen Bänden, erst 17! Bei Alex, okay, eine Sache. Bei Carlos? Er ist eben der Großkotz und Draufgänger. Aber Luis? Nein, ich erwarte nicht, dass er jungfräulich ist, aber auch hier hatte ich (wieder) das Gefühl, dass er schon einmal im ganzen Staat war - böse ausgedrückt.
Ich kritisiere hier echt auf hohem Niveau und wer den Band liest ohne die Vorgänger zu kennen (möglich, verdirbt aber vielleicht ein bisschen den Spaß auf die ersten beiden Bände), dem wird das (vielleicht) auch nicht so negativ auffallen.
Nikki ist eine ganz herzliche Person. Anders als Brittany und Kiara. Nicht nur, weil sie eine Latina ist, die kein Spanisch spricht, sondern weil sie "verstecktes Temperament" hat. Nikki ist nicht offensichtlich schnell aus der Ruhe zu bringen, geht auch eher kühl mit ihrer Umgebung um und doch offenbart sie in manchen Szenen ein ganz bestimmtes Feuer und Kampfgeist.
Tatsächlich spielen auch wieder Alex und Carlos eine Rolle im Buch, eine untergeordnete, aber immerhin. Vor allem gibt es eine Szene mit den drei Brüdern und ihren Freundinnen, die so herzlich, lustig und einfach familiär ist... Wen das nicht berührt, der muss ein Herz aus Stein haben. Ich hab mich jedenfalls auf jeder Seite, in jeder Zeile und bei jedem Satz auf hohem Niveau unterhalten gefühlt. Der Epilog rundet die Geschichte um die Fuentes-Brüder dann noch ab, obwohl ich zugeben muss, dass ich es schon mit einem weinenden Auge sehe, weil mir alle Protagonisten während der drei Bände sehr ans Herz gewachsen sind.
Nach dem ersten Band konnte ich mir, ehrlich gesagt, nicht so gut vorstellen, ob mich die Geschichte um Carlos und Luis noch so mitziehen kann. Immerhin sind es ja "die kleinen Brüder", aber die beiden konnten mit meinen 'Vorurteilen' aufräumen, durchwirbeln und mich vollauf mitziehen.

Kurz: Ein gelungener Abschlussband um die drei aufwirbelnden Brüder. Auch Luis und Nikki wissen mit ihrer lustigen, tragischen und herzergreifenden Geschichte wieder auf ganzer Linie zu überzeugen. Die Trilogie sollte in keinem Buchregal fehlen, weil sie auch eine Geschichte zum immer und immer und immer wieder lesen ist!

Cover des Buches Das Orangenmädchen (ISBN: 9783423133968)

Bewertung zu "Das Orangenmädchen" von Jostein Gaarder

Das Orangenmädchen
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Das Orangenmädchen" von Jostein Gaarder

Als Georg vier war starb sein Vater. Georg kann sich nicht mehr an ihn erinnern - oder doch? Jetzt ist Georg fünfzehn und er weiß nicht, ob seine Erinnerungen "echte" Erinnerungen an seinen Vater sind oder nur "eingebildete" Erinnerungen - von Fotos und Videos, aus Erzählungen.
Georg lebt mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seiner kleinen Halbschwester immer noch im selben Haus in Oslo. Als eines Tages plötzlich seine Großeltern (väterlicherseits) auftauchen und ihm etwas ganz besonderes mitbringen: Einen Brief von seinem toten Vater an Georg adressiert. Dort schildert der Vater sein Erlebnis mit dem "Orangenmädchen" und schreibt den Brief in die Zukunft: An den 'großen' Georg.

Normalerweise entspricht Das Orangenmädchen nicht ganz meinem Beuteschema. Es hörte sich aber gut an, war dünn und der Autor kam mir auch bekannt vor. Ach ja, von Sofies Welt. Nein, gelesen hab ich dieses Buch nie, denn auch das entsprach nicht wirklich meinem Beuteschema. Aber dem Autor wollte ich eine Chance geben.
Ich will jetzt das Buch nicht schlecht machen, denn das ist es nicht. Es gab herzliche und rührige Szenen - keine Frage. Die Idee verdient auch einen Bonuspunkt. Nicht nur, weil der (sterbende) Vater dem Sohn in der Zukunft einen Brief schreibt, sondern auch wegen der Idee rund um das Orangenmädchen.
Das Buch wird aus zweierlei Sicht erzählt: Einmal aus Georgs-Sicht (Ich-Perspektive) und einmal aus der Sicht, in Briefform (mehr oder weniger) seines Vaters (ebenfalls ich Perspektive). Dadurch, dass Georg zum Geschehen Kommentare einwirft, Fragen beantwortet, die ihm sein Vater stellt(e), ist es auch manchmal eine Art Dialog zwischen den Beiden. Es ist schon ein recht dynamisches Buch und trotz seiner wenigen Seiten steckt unglaublich viel darin.
Es ist eine sehr philosophische Geschichte, finde ich. Denn Georgs Vater Jan-Olav erzählt nicht nur seine eigene große Liebesgeschichte, sein Leben, sondern streut immer wieder seine Gedankengänge ein - ähnlich wie sein Sohn. Georg schreibt ein bisschen jünger, direkter, konzentrierter, wirkt aber dennoch schon reifer. Beide sind sympathisch - keine Frage, doch Jan-Olav hat mich teilweise ein bisschen verzweifeln lassen. Er ist ein Träumer, muss man dazu sagen. Ein bisschen wie ein Goldfisch, der sich - scheinbar - nicht wirklich lange auf eine Sache konzentrieren oder sich gar für eine 'Traumwelt' entscheiden kann.
Das hat manch eine Passage wirklich schwer gemacht. Anfangs war es vielleicht noch niedlich, aber nach ein paar Seiten ging mir diese Träumerei und diese Hirngespinste echt auf die Nerven. Da fing es an mich zu quälen. Zum Glück hat es nie so lange gedauert. Zwar spielte ich zwischendrin mit dem Gedanken das Buch abzubrechen, aber ich wollte doch wissen, wer nun 'das Orangenmädchen' ist, obwohl ich es mir fast von Anfang an schon gedacht habe.
Woran Jan-Olav, bzw. Georgs Vater, nun genau gestorben ist - da kann ich nur mutmaßen. Es wäre schön gewesen, wenn man das noch genauer erfahren hätte.
Wer ein etwas tiefgründigeres Jugendbuch sucht, das in gewisser Weise dem Sinn des Lebens nachgeht. Wer sich gern in Gedankenwelten verliert und "Was wäre wenn..." spielt, der ist hier sicher richtig. Meins war's nicht ganz.

Kurz: Stellenweise etwas zäh und etwas zu träumerisch. Eine philosophische Komponente lässt sich auch nicht von der Hand weisen. Eine etwas schwere, nachdenkliche Lektüre über das Leben, die Liebe und das Glück.

Cover des Buches 0.4 - Eine perfekte neue Welt (ISBN: 9783789141201)

Bewertung zu "0.4 - Eine perfekte neue Welt" von Mike Lancaster

0.4 - Eine perfekte neue Welt
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "0.4 Eine perfekte neue Welt" von Mike Lancaster

Kyle lebt in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Einmal im Jahr findet eine ganz besondere Veranstaltung statt: Ein Talentwettbewerb, zudem fast das ganze Dorf kommt. An diesem Wettbewerb nimmt auch Kyles Freund Danny teil, der die Leute hypnotisieren will.
Doch dann geschieht etwas... Kyle hat sich freiwillig gemeldet sich hypnotisieren zu lassen, aber als er und die anderen drei Freiwilligen wieder "aufwachen", ist nichts mehr wie es war...

Der Inhalt ist wirklich schwer zusammen zu fassen, wenn man nicht will, dass man zu viel verrät. Ich kann nur so viel sagen, dass es ein wirklich eindringliches Buch ist. Erst passiert nicht viel, man lernt die Protagonisten kennen, allen voran natürlich Kyle und genau diese eine Wendung ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Plots.
Aber erst einmal allgemein: Das Buch ist abgeschlossen und anders. Das sieht man schon allein an der Gestaltung. Nach dem Inhaltsverzeichnis wird der Leser vorm Weiterlesen gewarnt. Es folgt eine Vorbemerkung des Herausgebers (= Autors). Der Roman ist eine Erzählung von Kyle, die er auf Kassette gesprochen und aufgenommen hat - in Buchform. Gleichzeitig gibt es immer wieder Bemerkungen vom 'Herausgeber', die etwas (aus der 'Zukunft') erklären. Auch im Nachwort meldet sich wieder der 'Herausgeber' zu Wort und schließt das Buch damit ab.
Wie schon erwähnt, wird die Geschichte von Kyle aus der Ich-Perspektive erzählt. Er schildert seine Erlebnisse einer... nein, unserer Welt. Doch plötzlich ist von einem Augenblick auf den anderen alles anders. Das weiß man als Leser schon vorher, dass etwas im Argen liegt, dass etwas eingreifendes passiert ist, aber was genau findet man nur Stück für Stück - wie Kyle selbst - heraus.
Dem ein oder anderen mag der Anfang etwas zu zäh sein. Es wird lange darüber spekuliert, was genau passiert ist. Ich habe auch jegliche Optionen beim Lesen immer wieder hin und her geschoben, aber ein richtiges Bild kam nie so ganz raus. Es ist sehr spannend aufgebaut, es geht immer um dieses eine Rätsel, was denn los ist. Brotkrumen werden verfolgt - im wahrsten Sinne des Wortes. Bis es dann zum Schluss aufgelöst wird. Selbst durch die Anmerkungen erhält man keinen wirklich Hinweis.
Kyle selbst als Charakter ist ein netter Junge. Er erzählt seine Geschichte gut und eindringlich. Später konnte ich mehr mit ihm mitfühlen, obwohl ich von Anfang an mit ihm mitfieberte. Die anderen Charaktere werden (natürlich) nur durch Kyle gefiltert und so erfährt man jetzt nicht so extrem viel über sie. Ich würde behaupten, dass hier auch mehr der Plot und die rätselhaften Ereignisse im Vordergrund stehen statt die Protagonisten (die mehr eine Art 'Werkzeug' sind).
Zum Ende gibt es ein Zitat aus dem Buch: "Nein, es gibt kein Happy End, aber ein Ende muss schon sein." (S. 257) Was hier tatsächlich so zum Nachdenken und Nachgrübeln einläd ist das Ende. Nicht nur, weil man es durchaus weiterspinnen kann, obwohl die Geschichte an sich erzählt ist. Sondern auch, weil man sich dem vollen Umfang der "Wendung" bewusst werden kann (sollte/muss).

Kurz: Eine andere Art von "Zukunftsroman", den ich gar nicht so recht einordnen kann. Man könnte es als "Dystopie" bezeichnen, aber vielleicht auch als "Utopie". Kyles Geschichte läd zum Nachdenken ein, zum miträtseln und auch zum mitfühlen.

Cover des Buches Das falsche Herz des Meeres (ISBN: 9783570304853)

Bewertung zu "Das falsche Herz des Meeres" von Hilke Rosenboom

Das falsche Herz des Meeres
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Das falsche Herz des Meeres" von Hilke Rosenboom

Leevke Magnussen und ihre kleine Schwester Ebba verlieren in einer Nacht ihre Mutter (bei der Geburt des kleinen Bruders) und den Vater. Leevkes Vater ist Kapitän, die Familie wohlhabend - eigentlich. Doch Leevke ist minderjährig und so übernimmt der Landvogt die Vormundschaft und eine befreundete Familie nimmt Leevke und ihre Schwester auf.
Doch Leevke ist ein aufbrausendes, junges Mädchen, das sich von ihrer besten Freundin überreden lässt, auszubrechen. Weg von der kleinen Insel Wangerooge. Nach Hamburg soll es gehen. Eine Anstellung als Dienstmädchen gebe es dort zu Hauf. Wie gut, dass Leevke das Meeresherz, ein Stück Bernstein in Form eines Herzens, vor den raffgierigen Händen des Landvogts retten konnte.
Als Leevke eben jenes Stück an Händler verkaufen will, die vor Wangerooge anlegen, gerät sie in die Fänge von Piraten... und mit ihnen auf eine weite und lange Reise.

Das falsche Herz des Meeres ist genau das richtige Buch für Fernweh, für Interesse an andere Kulturen und für starke Mädchen.
Der Einstieg fiel mir etwas schwer. Denn Leevke ist ein richtiges Seemannsmädchen und es kommen im gesamten Buch so viele "Fachwörter" der Seemanssprache vor, die man sicherlich schon mal gehört hat, aber eben nicht genau weiß, was es ist. Leider gibt es auch kein Glossar, das ich an dieser Stelle wirklich etwas vermisst habe. Man braucht es jetzt zwar nicht zum Verständnis der Geschichte, aber es hätte sie noch eindringlicher gemacht, finde ich, noch bunter und lebendiger.
Auch mit Leevke hatte ich anfangs Probleme. Sie ist 14 und schon da ein starkes Mädchen mit Charakter. Mutig, wenn auch noch manchmal unsicher. Besserwisserisch (oft mehr als gerade gut für sie ist) und ihrer Zeit einfach meilenweit voraus. Sie ist ein bisschen wie das Meer, das sich nicht von den Menschen zähmen lässt, das keine Grenzen kennt und doch auf welche stößt. Doch nach und nach mochte ich Leevke immer mehr und bewunderte dieses harte, salzige Mädchen. Sie ist klug, vielleicht ein bisschen naseweis, ungestühm und furchtbar neugierig und wissbegierig. Außerdem hat Leevke die ganz besondere Gabe das Meer zu lesen - was ich aber etwas unrealistisch fand. Nicht, weil ich nicht glaube, dass es Menschen mit diesem Talent tatsächlich so gibt. Sondern weil Leevke zwar von ihrem Vater viel über Seefahrt, das Meer gelernt hat, aber eben nie selbst direkt auf dem Meer war. Zumindest wird das so nicht im Buch erwähnt.
Den rauen Charme der Nordsee hat Hilke Rosenboom sehr gut eingefangen. Die Geschichte beginnt ja auf Wangerooge. Die Menschen sprechen noch verständlich, aber eben auch mit dem 'typischen' Dialekt. Der Leser begleitet Leevke in Form des Er-Erzählers (Vergangenheit) und ich würde behaupten, dass selbst im Orient und später in Venedig immer ein bisschen von Wangerooge mitschwingt - nicht nur durch Leevkes Gedanken. Gleichzeitig ist auch Hanrib el Aniil immer präsent, auch wenn er als Charakter an sich nicht so präsent ist. Die zarte Liebesgeschichte, die sich hier entspinnt, ist eher... ich will nicht sagen nebensächlich, denn sie nimmt durchaus einigen Raum ein, aber eher unterschwellig. Ja, unterschwellig.
Die Autorin entführt Leevke - und mit ihr die Leser - in eine so wunderbare, duftende, bunte Welt, die alles vermischt: Kultur, Liebe, Sehnsucht, Fernweh, Heimweh, Freundschaft, Verrat, Graumsamkeit, Freundlichkeit, Abneigung, Zerrissensein. Man lernt sicherlich auch noch einiges über Schifffahrt, Marokkos Kultur, das Venedig des 19. Jahrhunderts. Alle Charaktere haben dabei - wie auch die Welt und die Geschichte, der Plot an sich - ihre Ecken und Kanten. Aber das macht für mich einen Roman immer so lebendig und realistisch. Auch wenn sich einige Stellen etwas ziehen, wird es nie langweilig.
Fragen bleiben zum Schluss an sich keine offen. Der Leser kann die Geschichte im Kopf gut weiterspinnen, aber im Endeffekt ist alles gesagt. Die Wendung zwischen Leevke und ihrer besten Freundin Johanna hat mich zum Schluss sehr erschreckt und ich konnte es nicht ganz nachvollziehen. Da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht.

Kurz: Ein Buch mit vielen Worten und doch ohne Worte. Das falsche Herz des Meeres hat seine Macken und doch war es eine so wunderbare Reise, die ich jederzeit wieder mitmachen würde - ohne Umschweife.

Cover des Buches Küss weiter, Liebling! (ISBN: 9783442470327)

Bewertung zu "Küss weiter, Liebling!" von Rachel Gibson

Küss weiter, Liebling!
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Küss weiter, Liebling!" von Rachel Gibson

Adele Harris sucht den Mann für's Leben - eigentlich. Aber alle Männer, die sie datet sind - um es kurz zu machen - Loser. Ihre Schwester scheint das perfekte Leben zu führen - eigentlich. Doch als die sich, schwanger, von ihrem Mann trennt, braucht sie Adeles Hilfe und Adele sieht sich gezwungen wieder in ihre Heimatstadt zu ziehen.
Dort begegnet sie wieder ihrer ersten Liebe: Zach Zemaitis. Der ließ sie damals wegen seiner Ex sitzen und Adele flüchtete vor ihm. Ob sie ihm diesmal auch wieder entkommen kann?

Es ist leichte, aber unterhaltsame Lektüre. Ich liebe Rachel Gibsons Schreibstil, weil er so fluffig ist, aber auch gleichzeitig so fesselnd und gefühlvoll, dass ich ihre Bücher kaum aus der Hand legen kann.
In Küss weiter, Liebling! geht es nicht nur, um ein bisschen Sport und eine heiße (Erwachsenen-)Romanze, sondern der Roman hat auch einen kleinen fantastischen Einschlag, der äußerst witzig wird. Wie oben schon gesagt, konnte ich auch dieses Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Ich habe zwar einmal etwas vorgelesen, sodass ich die grobe Handlung (und das Ende) kannte, aber trotzdem habe ich die Geschichte mit viel Spannung verfolgt und sie ließ mich wirklich kaum aus ihren Fängen.
Zum einen mochte ich die Charaktere, auch wenn Zach fast ein bisschen zu machomäßig war. Zum anderen - das habe ich auch schon oben erwähnt - fesselte mich einfach Gibsons Schreib- und Erzählstil so sehr, dass ich einfach immer wissen musste, wie es mit Adele, Zach und den anderen weiter geht.
Wer hier eine besonders tiefgründige Geschichte erwartet, der ist definitiv falsch. Wer einen gewitzten Plot, ein bisschen "Fantasie" und ein paar heiße Szenen lesen möchte, die einfach unterhalten, der ist platinrichtig!
Erzählt wird die Geschichte übrigens hauptsächlich und abwechselnd aus Zachs und Adeles Sicht - dritte Person, Vergangenheit. Ich konnte mit beiden sehr gut mitfühlen und mitfiebern, auch wenn an sich nicht sooo viel passiert. Ich hatte - wie immer bisher - viel Spaß und kann diese 'schnelle' und locker-flockige Lektüre nur jedem ans Herz lesen, der genau das sucht.

Kurz: Witzig, spritzig, locker, leicht. Zum Lachen, Weinen und mit Spannung mitfiebern. Diesen tollen Mix findet man in Küss weiter, Liebling!. Die Seiten werden nur so dahin fliegen!

Cover des Buches Dark Future - Herz aus Eis (ISBN: 9783426509241)

Bewertung zu "Dark Future - Herz aus Eis" von Eve Kenin

Dark Future - Herz aus Eis
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Dark Future: Herz aus Eis" von Eve Kenin

Raina Bowen ist eine toughe junge Frau - und Truckerin. In der öden Eislandschaft, die sich in naher Zukunft über die nördliche Hemisphäre zieht, verdient sich Raina ihr Brot mit einem wirklich harten Geschäft. Sie muss als erstes am Ziel sein und eine Ladung Lebensmittel abgeben. So kann sie sich ein stattliches Preisgeld verdienen, ihre (ihr unbekannte) Schwester unterstützen und sich ihren Traum erfüllen... Raina ist nur eine Lizenz davon entfernt - und diese Lizenz soll ihr der geheimnisvolle Wizard besorgen, den sie selbst noch nie getroffen hat...
Doch Wizard kommt zu spät zum verabredeten Zeitpunkt - und steckt auch noch mächtig in der Tinte. Soll Raina ihm helfen und damit das Preisgeld auf's Spiel setzen oder...?

Der erste Band der Dark Future Serie.
Ich muss sagen, das Setting ist schon sehr speziell. Ich würde behaupten, dass dieser Teile keinerlei fantastische Einflüsse hat, sondern eher in die Richtung Science-Fiction-Realität geht.
Eve Kenins Schreibstil ist flüssig, aber der gewisse Funke ist bei mir nicht (immer) ganz übergesprungen. Erzählt wird zumeist aus Rainas Perspektive - dritte Person, Vergangenheit. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, denn Raina ist echt eine starke, junge Frau, die aber zugleich sofort von Wizard angetan ist, obwohl sie ihn noch nicht mal richtig gesehen hat. Sie wehrt und sträubt sich ständig gegen diese Anziehung zwischen ihnen, aber das fand ich anfangs ein klein bisschen nervig.
Warum? Ich habe schon erwähnt, dass Raina eine starke Persönlichkeit ist. Sie kam erst einmal ganz anders rüber als 'normale' Heldinnen. Aber sobald Wizard auftaucht, scheint sie 'nur' noch eine Frau zu sein, die... ich weiß auch nicht recht... einfach eben eine Frau ist, die zu stur oder eigensinnig ist, sich einzugestehen, dass sie den Typen vor ihr anziehend findet. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich hab nichts dagegen, wenn sie die Protagonistin gegen eine Beziehung oder dergleichen sträubt. Aber da es hier gleich vom ersten Moment an der Fall war, hat es mich ein bisschen genervt. Obwohl es aber besser wird.
Die Charaktere fand ich insgesamt gelungen und interessant - allen voran Wizard, der nicht nur so 'geheimnisvoll' beschrieben wird, sondern es tatsächlich auch für den Leser ist, obwohl auch aus seiner Perspektive die ein oder andere Passage erzählt wird. Ich geb's zu, ich hab derzeit ein Faible für die männliche Sicht in romantischen Romanen.
Es gibt allerdings noch einen kleinen Kritikpunkt: Bis der Plot ins Rollen kommt, bis ich wusste, worauf die Story aus ist, vergehen echt einige Seiten. Das fand ich schade, weil ich es mir ein bisschen dynamischer gewünscht hätte, gerade weil Raina auch so eine "Do-it-yourself" Frau ist, die handelt statt grübelt.
Nicht zu leugnen ist aber, dass hier mal ein etwas anderer Roman vorliegt. Es geht schon mal heiß her, der Plot ist auch nicht zu verachten (wenn er in die Gänge kommt) und es macht Spaß mit Raina und Wizard mitzufiebern und einfach mit Spannung auch ihre Geschichte zu verfolgen.

Kurz: Trotz kleiner Kritik-Punkte eine gelungene Zukunftsvision, in der es nicht nur eiskalt und spannend hergeht, sondern auch heiß und gefühlvoll!

Cover des Buches Hex Hall - Dämonenbann (ISBN: 9783802582417)

Bewertung zu "Hex Hall - Dämonenbann" von Rachel Hawkins

Hex Hall - Dämonenbann
Ami Li Misakivor 12 Jahren
Rezension zu "Hex Hall" von Rachel Hawkins

Sophie ist gerade noch mal bekommen und wacht in einem düsteren Wald auf, nur um gleich von einer vermeintlichen 12-jährigen und einem Werwolf angegriffen zu werden. Ohne magische Kräfte ist es Sophie kaum möglich sich zu verteidigen. Aber da ist ja noch ihr "Schatten": Elodie.
Dennoch wird Sophie von den Brannicks überrumelt und wacht doch in der Obhut ihrer Mutter auf, denn die ist eine! Für Sophie steht allerdings fest, dass sie die Casnoffs um jeden Preis aufhalten muss - auch wenn sie gegen ihre eigene Familie angehen muss, die doch etwas liebenswürdiger ist als gedacht.
Die Casnoffs haben nur ein Ziel: Prodigien in ihre hauseigene Dämonenarmee verwandeln und damit die Welt beherrschen... oder?

Der dritte und damit abschließende Hex Hall Band.
Diesmal bin ich relativ gut wieder in die Geschichte eingestiegen. Ein Rätsel, das gleich zu Beginn des Buches gelöst wird, hatte ich schon am Ende des letzten Bandes dunkel vermutet und so war für mich die Überraschung nicht allzu groß.
Mit Sophie konnte ich wieder herrlich Lachen und mitfiebern. Ich liebe ihren Humor einfach und sie selbst natürlich auch. Sie hat dieses Mal einiges zu verkraften und doch gibt sie nicht auf. Auch die anderen Charaktere, allen voran natürlich Archer, Jenna und Cal, sind mir sehr ans Herz gewachsen. So war das Ende für mich sehr traurig - Taschentuch-Alarm-traurig. Die Wendung musste zwar sein und prinzipiell begrüße ich die etwas realistischeren Wendungen, aber in diesem Fall hat es mich wirklich sehr mitgenommen. Was ich nicht erwartet habe, da mir auch gar nicht klar war, dass ich so an dieser Figur hing.
Neben allem Heulen und Lachen gilt es natürlich auch Pläne zu schmieden, um die durchgedrehten Casnoffs aufzuhalten. Es ist spannend und zwischendurch kann man die Resignation und Hilfosigkeit von Sophie und ihren Freunden beinahe anfassen. Es wird auch endgültig geklärt, warum sich die Casnoffs so verhalten wie sie es tun.
Wie auch schon in den vorangegangenen Bänden lockert Sophies Humor jede noch so düstere Stimmung auf. Obwohl es, meiner Meinung nach, nicht mehr ganz so düster zugeht wie in Band zwei, so müssen Sophie und ihre Freunde sich doch noch einmal auf's Neue beweisen.
Das Ende ist ein... gefühlvolles, schönes, aber eben auch sehr trauriges Ende. Ich könnte glatt schon wieder ein paar Tränchen vergießen, obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser baue...

Kurz: Ein würdiger Abschluss. Sophies Humor bleibt ungebrochen, die Ereignisse überschlagen sich im wahrsten Sinne des Wortes. Es wird lustig, spannend, mysteriös und zum Ende hin (leider) auch sehr traurig. Abschließend kann ich nur sagen, dass ich diese Serie wirklich liebe, weil sie gleichzeitig leicht und lustig, aber auch düster und ernst ist. Einfach wunderhexenzaubervoll!

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