Nachdem ich den ersten Teil m. E. recht gut "rezensiert" habe, werde ich mir den Spass den zweiten zu bewerten nicht entgehen lassen. Habe ja schließlich alle Teile gelesen.
Im Prinzip haben die 1-Stern Rezensenten schon alles dazu gesagt. Collins hatte keinerlei neue Ideen, also hat sie den ersten Band einfach kopiert. Statt Bienen haben wir mutierte Affen, statt einer Feuerwand kommt schwarzes Gas usw.
Ferner hat die Autorin überhaupt kein Feingespür für glaubwürdige und sympathische Charaktere. Katniss ist genauso gefühlskalt wie im ersten Teil, Haymitch ein versoffenes Wrack usw. Schon wieder wird vieles nicht erklärt, es wird nur behauptet. Wie kamen die Rebellen ins Kapitol ohne entdeckt worden zu sein? Glaubwürdig? Absolut nicht. Verblutend und desorientiert schafft es Katniss durch einen Pfeil die ganze Arena lahmzulegen. Glaubwürdig? Klares nein. Und so geht es im ganzen Buch weiter. Alle anderen Kritikpunkte habe ich bereits in der Rezi des ersten Teils erläutert und bleibe dabei:
Die gesamte Umsetzung der Idee der Hungerspiele ob im Buch oder Film, ist nicht gut. Die Geschichte hat keinen Tiefgang,
keine Vielschichtigkeit. Zumindest kann ich keine erkennen.
Es fehlen die fein ausgearbeiteten Charaktere.
Es fehlt das Subtile.
Es fehlt das Menschliche.
Es fehlt die Logik.
Letztendlich fehlt auch eine vernünftige Vorgeschichte! Stattdessen haben wir ein Übermaß an dümmlicher Depression und Hoffnungslosigkeit.
Deshalb ist die Story nicht glaubwürdig. Sie ist irgendwie eindimensional und bis ins Groteske überzeichnet.
Am schlimmsten finde ich die völlig sinnlosen Grausamkeiten. Als ich gesehen habe, dass über 90% aller Rezensten die Bücher in den Himmel lobten, konnte ich es nicht glauben. Sind wir dermaßen verblödet und abgestumpft, dass wir sowas gut finden? Sind wir so blutgierig, dass wir nur Geschichten mit umherfliegenden Körperteilen gut finden?
Bei diesem und ähnlichen Büchern steht der Kommerz ganz klar im Vordergrund. Bücher, Filme, Merchandising. Greller, bunter, schriller - Haupsache man zieht den Leuten das Geld aus der Tasche.
Mit einem Remake von "Tom Sawyer" kann man in heutigen Zeiten nicht mehr punkten, also dachte man sich so einen futuristischen "Vierte Reich-Blödsinn" aus, um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Teenager werden verängstigt und depressiv, Frau Collins wird steinreich - so hat jeder was davon.
Und dann diese Prüderie! Typisch amerikanisch. Auf der einen Seite wird gnadenlos gemordet, doch gleichzeitig existiert für Männlein und
Weiblein keinerlei Sexualität! Um Gottes Willen, könnte noch anstößig sein! Alles brave Jungfrauen, die zwar töten wie andere Fahrrad fahren, doch den Sex sparen sie sich natürlich für die Ehe auf. Ist das realistisch? Es ist eher absurd! Na ja, wie gesagt ich bin einfach zu alt für sowas...
Und bevor wieder einer fragt warum ich mir alle drei Teile reinziehe, wenn mir schon der erste nicht gefallen:
Ich will wissen was die Leute bewegt und verstehen warum da so ein Hype draus gemacht wurde. Außerdem ist es immer sinnvoll eine Sache zu kennen, wenn man darüber mitreden will. Und ich hasse es etwas anzufangen und nicht zu Ende zu lesen, auch wenn ich es mies finde. Außer vielleicht Twilight oder Shades of Grey. Diese "literarischen" Ausdünstungen bis zum Schluss zu lesen wäre ja Masochismus pur.
Fazit: Schwächerer Plagiat des bereits schwachen ersten Teils.