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Damaris

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Cover des Buches Happy End gibt's nur im Film (ISBN: 9783423740753)

Bewertung zu "Happy End gibt's nur im Film" von Holly Bourne

Happy End gibt's nur im Film
Damarisvor 2 Jahren
Mitreißend-witzig mit Tiefsinn

Holly Bourne hat mir schon mehrfach bewiesen, dass sie humorvoll-mitreißende, aber vor allem auch kluge und starke Coming-of-Age-Romane schreibt. Dieser Mix gefällt mir im Genre der zeitgenössischen Jugendliteratur am besten; einfach, weil die Bücher unterhalten und den Lesenden gleichzeitig etwas mit auf den Weg geben. Protagonist*innen machen Fehler, sie lernen für die Zukunft, beweisen Intelligenz und Stärke. Auch bei "Happy End gibt's nur im Film" ist das so. Vielleicht verrät sogar der Buchtitel ein stückweit, auf was die Geschichte am Ende zusteuert. Und das ist gut so.

Liebe ist für Audrey ein schwieriges Thema. Da wäre einmal ihr Vater, der sie und ihre Mutter für eine neue Familie sitzen gelassen hat und Audrey für ihr Alter nun viel zu viel Verantwortung zumutet. Und dann ist da noch die traumatische Erfahrung mit ihrem Exfreund, der sie nach einer unerfahrenen Liebesnacht sitzen ließ. Audrey hat der Liebe abgeschworen und findet romantische Komödien komplett klischeehaft und überzogen. Trotzdem arbeitet sie nun in einem Kino, um sich etwas Geld dazuzuverdienen. Dort begegnet sie Harry, der nicht nur witzig und gut aussehend ist, sondern Audrey auch noch für sein Zombie-Filmprojekt engagiert. Bald merkt Audrey, dass sie sich in Harry verliebt hat. Gibt es ein Happy End wirklich nur im Film?

"Happy End gibt's nur im Film" ist eines der Jugendbücher, die ab Beginn Spaß machen. Es hat einen spritzigen Stil, der sofort mitreißt, witzig ist und für die schlagfertige und recht taffe Audrey einnimmt. Ich war wirklich oft am grinsen, und so flogen die Seiten nur so dahin. Außerdem hat das Buch viele kreative und ungewöhnliche Elemente, die es zu etwas Besonderem machen. Doch genau hier zeigt sich auch der geniale Blick der Autorin für ihre Geschichten, denn das Buch ist keinesfalls nur fluffig und humorvoll ist, sondern auch eines an Tiefsinn und Dramatik zu bieten hat. Audrey hat private Probleme, die sie prägen und verunsichern. Harry ist nicht nur der pragmatische Strahlemann und sorglos-goldene Ritter, der Audrey auffangen kann.

Diese Kombination aus Humor und Dramatik sogt für einen Leseflow, dem man sich nicht entziehen kann. Nicht nur ein Mal war ich hingerissen, aber auch ganz schön oft bestürzt. Die Geschichte entwickelt einiges an Hin und Her und nicht mit jeder Aktion oder Auslegung, war ich persönlich glücklich. Es gab Dinge, die an meinen Nerven zerrten. Umso glücklicher war ich mit dem Ende der Geschichte, denn es ist realistisch und mutig. Und es zeigt, dass die Autorin, bzw. Audrey verstanden hat, um was es im Leben geht. Auch wenn es manchmal schmerzt. Sehr gut!

Fazit

Wer einen jugendlich-humorvollen Coming-of-Age-Roman mit Tiefgang lesen möchte, der ist bei "Happy End gibt's nur im Film" an genau der richtigen Stelle. Die spritzige Geschichte ist besonders und macht Spaß, scheut sich aber nicht davor, die Protagonist*innen authentisch, mit Problemen und Lernfeldern, darzustellen. Das sorgt für viele Schmunzler, manchmal aber auch Unverständnis oder Ärger. Aber genau darum geht es im Leben und am Ende schließt man das Buch mit dem Gefühl, dass es so genau richtig und gut war. 4 von 5 Sterne vergebe ich dafür.

Cover des Buches One Of The Good Ones (ISBN: 9783743211551)

Bewertung zu "One Of The Good Ones" von Maritza Moulite

One Of The Good Ones
Damarisvor 2 Jahren
Anspruchsvoll, mitreißend und mit einer völlig unerwarteten Wendung. Lesetipp!

Die Themen Rassismus, fehlende Repräsentation, Ungerechtigkeit oder auch Polizeigewalt finden nach vielen tragischen Vorkommnissen gerade wieder mehr Beachtung. Und das ist auch wichtig, denn eine Gesellschaft, die Menschen als ungleich betrachtet, ist in ihrer Entwicklung rückständig. Hier sind die Stimmen von Betroffenen zu hören, nicht die von Meinungsbildenden. Die Own-Voices-Autorinnen Maika und Maritza Moulite setzen sich in ihrem Buch aktiv für die Rechte und das Ansehen von Schwarzen Menschen ein. Sie wehren sich gegen falsche und ungerechte Rollenbilder. Wem das zu trocken oder anstrengend klingt, dem sei schon vorab gesagt, dass den Autorinnen mit "One of the Good Ones" zwar ein anspruchsvoller, aber äußerst vereinnahmender und unerwarteter Roman gelungen ist. Ich wurde in mehrerer Hinsicht überrascht.

Kazi, die schöne und kluge Schwester von Happi, ist tot. Sie starb in Polizeigewahrsam, die Familie trauert. Jedes Familienmitglied geht damit unterschiedlich um, jedoch fällt es Happi besonders schwer, zu ihren Gefühlen zu stehen. Denn gerade sie fühlt sich als die Außenseiterin der Familie, und ihr letztes Zusammentreffen mit Kazi vor deren Tod war unschön und gemein. Kazi war eine Aktivistin für Schwarze Menschen, wollte die Abonnenten ihren erfolgreichen Youtube-Kanals auf einen Roadtrip mitnehmen, um über Rassismus und Ungerechtigkeit aufzuklären. Mehr oder weniger gezwungen, lässt sich Happi nun zu genau diesem Roadtrip überreden, als Andenken an ihre Schwester und zur Aufarbeitung ihrer Gefühle.

Obwohl das Buch für die Rechte von Schwarzen Menschen einsteht, Ungleichheit und Rassismus thematisiert, zeigt es auch eine Familie ganz abseits dieser Thematik. Happi und ihre Schwestern wurden/werden sehr christlich erzogen. Welche festgefahrenen Rollen- und Meinungsbilder das mit sich bringt, wird auf dem Roadtip, den Happi, ihre Schwester Genny und zwei Freund*innen zum Gedenken an Kazi unternehmen, deutlich. Auch hier findet eine Aufarbeitung statt. Und so ist "One of the Good Ones" keinesfalls eindimensional, sondern bedient eine große Bandbreite an Leben und Gefühlen.

Die Geschichte wird von mehreren Personen, auf mehreren Zeitebenen erzählt. Es ergibt sich ein ziemlich rundes Bild, was vor und während Kazis Tod geschah, wie Happi im Jetzt lebt und welche Hintergründe die Familie zwecks Gesellschaft und Rassismus erlebt hat (und immer noch erlebt). Dinge, die Kazi öffentlich thematisieren wollte. Das ist anspruchsvoll, nicht angenehm und tragisch, und nahm mich ziemlich heftig mit. "One of the Good Ones" ist oftmals überraschend, enthält aber eine große Wendung innerhalb der Geschichte, die ich nicht voraussah und die mir sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegzog. Das Buch entwickelt sich hier nochmals in eine völlig andere Richtung. Ich staune immer noch. Vielleicht ging mir am Ende darum auch alles ein bisschen zu schnell. Nach dem, was ich hier erfuhr, hätte ich gerne noch weiter gelesen. Aber wahrscheinlich wäre das Stoff für ein eigenes Buch. Abgeschlossen ist "One of the Good Ones" auf jeden Fall.

Fazit

"One of the Good Ones" thematisiert auch heute noch aktuelle Missstände wie Rassismus und Ungerechtigkeit. Das Buch setzt sich für die Rechte Schwarzer Menschen ein, klärt auf und sensibilisiert. Darüberhinaus enthält es eine vereinnahmende Geschichte. Dass diese teils sehr heftig ist, mitreißt und vor allem eine Wendung enthält, die man wirklich null voraussehen kann (zumindest mir erging das so), überrascht komplett. Durch tolle Charaktere, viel Gefühl und einen weitsichtigen Blick über den Tellerrand wird "One of the Good Ones" zu einem Lesetipp. Dass es am Ende fast schon etwas schnell vorbei ist, ist gefühlt schade, soll das Hauptthema aber nicht verdrängen. 4 von 5 Sterne gibt es von mir.

Cover des Buches Aribella und die Feuermaske (ISBN: 9783423763509)

Bewertung zu "Aribella und die Feuermaske" von Anna Hoghton

Aribella und die Feuermaske
Damarisvor 2 Jahren
Tolle Fantasygeschichte, wunderbares Setting. Kaum aus der Hand zu legen.

Ich griff zum Buch "Aribella und die Feuermaske" weil es eine persönliche Empfehlung war, die mich sehr ansprach. Das Thema klang fantasievoll und spannend. So kam es auch und das Buch war ein Glücksgriff und wurde zum echten Leseabenteuer. Das Setting in Venedig, die magisch-phantastische Geschichte (bei der es manchmal ganz schön zur Sache geht) und die wunderbaren Charaktere, das alles sorgt garantiert dafür, dass junge Leser*innen ab 10 Jahren das Buch kaum zur Seite legen können. Diese Art von Geschichten macht mir wieder bewusst, warum das Lesen so großen Spaß macht und man dieses Gefühl unbedingt an Kinder weitergeben möchte.

Aribella fühlt sich meistens alleine und unwillkommen. Nach dem Tod ihrer Mutter ist ihr Vater in tiefer Trauer versunken, und von ihren Mitmenschen schlägt Aribella ein Gefühl der Ablehnung entgegen. Nur auf ihren besten (und einzigen) Freund Theo kann sich Aribella verlassen, weil er sich immer für sie einsetzt. Als kurz vor ihrem 13. Geburtstag plötzlich Flammen aus ihren Händen schießen, Aribella darum verfolgt und ihr Vater ins Gefängnis geworfen wird, nimmt sie ein Mann mit Maske mit ins Halb-hier-halb-da-Hotel. Für Aribella beginnt ein Abenteuer, wie sie es sich niemals hätte träumen lassen.

Gleich zu Beginn fällt der schön zu lesende, sehr bildhafte Schreibstil auf. Er passt perfekt zum Venedig-Setting, ist einfach und gefühlvoll, aber dennoch so ausführlich und lebendig, dass er die doch recht komplexe Geschichte wunderbar trägt. Aribella, ein liebes, anfangs doch recht unsicheres Mädchen, steht für Freundschaft und später dann auch für Selbstvertrauen und Mut.

Ganz allgemein, und von Anfang an, liest sich die fortlaufende Geschichte magisch und wunderlich, man ist gefesselt und verzaubert von den Erlebnissen und Enthüllungen. Zuweilen, vor allem am Ende, wird das Spannungslevel so hoch und auch gruselig, dass das Weiterlesen einiges an Unerschrockenheit erfordert. Nach einigen überraschenden Wendungen wird die Geschichte gut abgeschlossen.

Fazit ...

"Aribella und die Feuermaske" erinnert mich daran, warum ich es seit meiner Kindheit liebe zu lesen und warum es mir wichtig ist, das Lesegefühl eines guten Buches an meine Kinder weiterzugeben. Die Fantasy-Geschichte hat alles, was das Lesen schön macht. Das Setting ist klasse, die Charaktere eindrücklich und besonders ... sie stehen für Freundschaft und Individualität. Und dann ist da noch ein hohes Faszinations- und Spannungslevel, das nicht so leicht loslässt. Eine große Empfehlung. Toll!

Cover des Buches Maus und Eichhorn auf großer Winterreise (ISBN: 9783845843599)

Bewertung zu "Maus und Eichhorn auf großer Winterreise" von Kristina Andres

Maus und Eichhorn auf großer Winterreise
Damarisvor 2 Jahren
Thematisch wunderbar, sehr freundschaftlich und poetisch-herzlich

Wir sind große Fans der Maus-und-Eichhorn-Geschichten, bzw. des ersten Bilderbuchs dieser beiden netten Protagonisten. Die stimmungsvolle Geschichte und Illustrationen, die schöner und liebevoller nicht sein könnten, machten das Buch zu einem Schatz. "Maus und Eichhorn auf großer Winterreise" war darum ein Muss für unser Kinderbuchregal. Wie erwartet ist das Bilderbuch wunderbar. Eine ebenfalls schön stimmungsvolle, leicht poetische Geschichte über Freundschaft, Mitmenschlichkeit, den Winter und (überraschenderweise) auch ein bisschen über Weihnachten.

Es ist Winter, und es schneit. Alle Tiere haben sich in ihre Höhlen und Schlupfwinkel verkrochen, nur die Maus ist aufgeregt. Denn für sie ist es der erste Winter und sie kann gar nicht aufhören zu staunen wie die Flocken vom Himmel fallen. Und dann hat sie in der Ferne auch noch schneebedeckte Berge entdeckt, die aussehen wie frisch geputzte Backenzähne. Die Maus will dorthin reisen. Kurzerhand baut das Eichhorn einen Schlitten, und die beiden ziehen los. Der Weg ist weit, aber es gibt freundliche Türen, hinter denen sich Maus und Eichhorn ausruhen und wärmen können. Und als sie sich auf dem Rückweg verirren, hilf ihnen ein ausgesetzter Hund, den niemand mehr haben will. Doch auch auf ihn wartet eine freundliche Tür, ein neues Zuhause.

"Maus und Eichhorn auf großer Winterreise" ist vordergründig eine Wintergeschichte, in der die beiden Freunde etwas unternehmen und aufeinander achtgeben, die von der vermittelten Stimmung lebt. Maus und Eichhorn erfahren auf ihrer Reise Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit und geben diese dann auch an einen einsamen Hund weiter. Hier kommt die Message von Weihnachten ins Spiel. Und diese ist so anrührend und herzlich getroffen, dass ich beim Vorlesen sofort in nostalgisches Schwärmen verfiel und die 6-jährige Tochter andächtig und fasziniert zuhörte.

Der Text ist genau richtig lang, etwas einfacher zu verstehen als noch im ersten Maus-und-Eichhorn-Bilderbuch, hat aber nichts von seiner poetischen und sorgfältigen Erzählform eingebüßt. Ganz im Gegenteil, das Bilderbuch liest sich allerliebst (vor). Die Illustrationen sind detailverliebt, laden zum Staunen und ständigen Entdecken ein und sind wirklich großartig in ihrer Ausführung. Weil das Bilderbuch mit 40 Seiten doch recht umfangreiche ist, sich die Geschichte viel Zeit lässt, eignet sich "Maus und Eichhorn auf großer Winterreise" perfekt für gemütliche Weihnachts- und Winternachmittage.

Fazit ...

Thematisch wunderbar, sehr freundschaftlich und poetisch-herzlich ist "Maus und Eichhorn auf großer Winterreise". Das hatten wir zwar erwartet, das Bilderbuch setzte aber nochmals eine Schippe drauf. Es ist fast schon schade, wenn die Winter- und Weihnachtszeit vorbei ist, denn diesen großen Bilderbuchschatz, möchte man gerne das ganze Jahr über anschauen und vorlesen. Aber so bleibt das Buch für uns immer etwas Besonderes und wir freuen uns auf jedes Jahr, in dem wir es wieder hervorholen werden. Sehr schön!

Cover des Buches The Girls I've Been (ISBN: 9783551584472)

Bewertung zu "The Girls I've Been" von Tess Sharpe

The Girls I've Been
Damarisvor 2 Jahren
Rasant, divers und vereinnahmend

Einem guten Jugendthriller bin ich nie abgeneigt. Immer wieder stelle ich fest, wie vielschichtig diese geworden sind, wie gut aktuelle Themen aufgegriffen und mit einem spannenden Plot verwoben werden. Das bringt großen und atemlosen Lesespaß mit sich. Tess Sharpe ist das mit "The Girls I've Been" jedenfalls sehr gekonnt gelungen. Das sorgt dann bei mir definitiv dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wer gut mit kantigen Hauptcharakteren zurechtkommt, bei einer nervenaufreibenden Handlung gerne mitdenkt und etwas plakativer Gewaltdarstellung nicht abgeneigt ist, der ist bei diesen Buch genau richtig aufgehoben.

Bereits als kleines Mädchen wurde Nora von ihrer Mutter dazu gezwungen, oder dazu erzogen, in verschiedene Mädchenrollen zu schlüpfen. Mithilfe dieses falschen Mutter-und-Tochter-Spiels gelangen ihnen viele Trickbetrügereien. Ihre Schwester stieg schnell aus diesem Spiel aus, und mit zwölf Jahren gelingt auch Nora die Flucht vor ihrer Mutter und dem falschen Leben. Nun ist Nora glücklich mit Iris zusammen, möchte ihr altes Leben komplett hinter sich lassen. Doch ausgerechnet bei einem Banküberfall, in den sie mit Iris gerät, holt sie dieses alte Leben wieder ein. Nora muss eine Entscheidung treffen, die alles verändern wird.

Was mir sofort auffiel, als ich das Buch begann, war der tough-sensible Charakter von Nora. Nora wurde von ihrer Mutter missbraucht, körperlich und geistig, indem sie sie für ihre eigenen Zwecke einsetzte und Dinge forderte, die ein Kind nicht erleben sollte. Im Verlauf der Handlung wird das ganze Ausmaß von Noras Leben als Kind bekannt. Das mitzuerleben ist sehr hart, unbegreiflich, macht Noras Entscheidungen und Einstellungen aber auch plausibel und (bei aller Absurdität der Situationen) authentisch. Als Nebenhandlung hat "The Girls I've Been" einen natürlichen Umgang mit der sexuellen Orientierung der Protagonisten. Nora beispielsweise ist bi, war vor kurzem noch mit Wes liiert und ist nun mit ihrer neuen Liebe Iris zusammen.

Einen echten und brutal-gefährlichen Banküberfall erleben wohl die wenigsten Menschen. Nora und ihre Freunde Wes und Iris geraten aber in genau einen solchen hinein. Leser*innen erhalten dadurch die Gelegenheit, die drei, besonders Nora, und ihre Hintergründe besser kennenzulernen. Hier wechseln die Geschichte zwischen der Handlung im Jetzt und Noras Vergangenheit. Und das ist wirklich spannend und nervenaufreibend. Manchmal empfand ich die Gewalt oder Action etwas plakativ; fast wie im Film, auf Unterhaltung getrimmt. In einem weiteren Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, war das ähnlich. Die starken Hauptcharaktere und die Message des Buches sind aber so gut, dass das völlig okay für mich war.

Fazit

Autorin Tess Sharpe liegen starke Frauenfiguren mit brisant-hartem Hintergrund am Herzen. Über diese schreibt sie nicht bildgewaltig und unterhaltsam, sondern sehr persönlich und emotional. "The Girls I've Been" ist ein packender und vielschichtiger (Jugend-)Thriller, der unter die Haut geht und auch nach dem Lesen lange nicht loslässt. Das Buch ist rasant, divers und vereinnahmend. 4 von 5 Sterne bekommt es von mir.

Cover des Buches Das Pferd ist ein Hund (ISBN: 9783551558022)

Bewertung zu "Das Pferd ist ein Hund" von Tamara Bach

Das Pferd ist ein Hund
Damarisvor 2 Jahren
Einzigartig gut!

Bücher von Tamara Bach, egal ob aus Jugend- oder Kinderbuch, stehen auf meiner persönlichen Leseliste immer ganz weit oben. Die Autorin hat einen Stil, den ich nicht nur als einzigartig, speziell und besonders empfinde, mit dem ich mich zusätzlich, und ganz unbeeindruckt von der Altersempfehlung, sehr gut identifizieren kann. "Das Pferd ist ein Hund" ist das neueste Kinderbuch und wurde im Kalender dick vorgemerkt. Es passt perfekt in die Winterzeit und hat eine authentische Persönlichkeit, die ihresgleichen sucht. Toll!

Seit ihr bester Freund umgezogen ist, geht es Claras kleiner Schwester Luze nicht mehr so gut, sie redet nicht mehr viel. Zum Glück wohnt die Familie in einem Haus, mit tollem Gemeinschaftssinn. Alle kennen sich, alle halten (meist) zusammenhalten. Und dann hat Luze plötzlich einen Hund, der Pferd heißt und den nur sie sehen kann. Als Clara und Luze schneefrei haben, weil es draußen bitterkalt ist, und nicht zur Schule können, hilft die Hausgemeinschaft bei der Versorgung der Kinder. Das ist ziemlich aufregend, manchmal auch gar nicht lustig. Luzes unsichtbarer Hund hilft den Kindern aus mancher Patsche, dann ist da noch Vincent, der schönste Junge der Welt, der leider nie lacht, nicht mal über Claras Witze.

Eine Besonderheit sticht sofort ins Auge, wenn man das Buch aufschlägt; der Text und alle Illustrationen sind in Blau gedruckt. Ich empfand das als schön und angenehm fürs Auge. Außerdem unterstreicht es die Atmosphäre und Persönlichkeit des Buches. Und ja, Persönlichkeit ist hier ganz viel vorhanden, gelebte Authentizität, wahrscheinlich genau darum, weil sich die Geschichte, das Lesen, "ganz normal" anfühlt. Als wäre man dabei, als wäre einem das genau so schon mal passiert.

Obwohl in der Hausgemeinschaft, in der Clara und Luze aufwachsen, Miteinander und Toleranz großgeschrieben wird, erfahren junge Leser*innen doch auch von Unzulänglichkeiten oder Familienproblemen. Aber auch hier in einem echten und glaubwürdigen Rahmen. Der Umgang mit Problemen, eventuelle Lösungen oder auch einfach Akzeptanz, ist hier wirklich schön beschrieben.

"Das Pferd ist ein Hund" hat einen ganz eigenen und unverfälschten Stil. Als würde Clara, die Ich-Erzählerin der Geschichte, laut denken, bzw. ihre Gedanken direkt aussprechen. Das hat etwas Liebevolles und auch Warmherziges an sich. Die Geschichte schildert den Alltag und die Gefühle der jungen Protagonisten in ihrem bekannten Umfeld. Und das wird es nie langweilig, ist herrlich witzig, manchmal komisch und immer einfühlsam.

Fazit ...

Eine großartige Kinderbuchempfehlung ist "Das Pferd ist ein Hund". Die Geschichte ist an authentischer Persönlichkeit wohl kaum zu übertreffen. Sie ist sehr echt und gefühlvoll, dazu witzig und warmherzig. Erwachsenen Leser*innen haben das Gefühl, live dabei zu sein, und direkt in die Köpfe der jungen Charaktere schauen zu können. Kinder fühlen sich beim Lesen komplett verstanden. Einzigartig gut!

Cover des Buches Off the Record - Unsere Worte sind unsere Macht (ISBN: 9783401606453)

Bewertung zu "Off the Record - Unsere Worte sind unsere Macht" von Camryn Garrett

Off the Record - Unsere Worte sind unsere Macht
Damarisvor 2 Jahren
Aktuell, anspruchsvoll und wichtig

Die Own-Voices-Autorin Camryn Garrett hat in "Off the Record: Unsere Worte sind unsere Macht" die Erlebnisse, ja fast schon ein Portrait, über das Schwarze Mädchen Josie geschrieben. Schon vor dem Lesen war mir klar, mit was Josie es hier zu tun bekommt, und dass sie auf ihrer Reise als angehende Journalistin all ihren Mut benötigt, um mit Weitsicht Dinge zu verändern. Zusätzlich zu diesem Grundthema präsentiert die Autorin eine Geschichte über ein Mädchen, an der Schwelle zum Erwachsensein. Es geht nicht nur um Familie und (erste) Liebe, sonder auch um Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein und die Unisicherheiten, die daraus resultieren. Das alles in der Geschichte zu verknüpfen, finde ich äußerst gelungen.

Schon immer hat Josie gerne Texte und Artikel geschrieben. Sie ist sehr talentiert und wird von einer Mentorin gefördert, hat sich an ihrer Schule und in kleineren Magazinen schon einen Namen gemacht. Und dann gewinnt sie tatsächlich den Schreibwettbewerb einer großen Zeitung, ihrer Lieblingszeitung. Das bedeutet, dass Josie die Pressetour eines neuen Films begleiten darf, um am Ende ein Portrait über den Hauptdarsteller zu schreiben. In Begleitung ihrer Schwester muss Josie sich nicht nur ihren Ängsten und Unsicherheiten stellen, sie erfährt auch Ungeheuerliches: Einige Mädchen und Frauen vertrauen ihr an, dass sie von einem Star-Regisseur belästigt und missbraucht werden. Josie hat die Gelegenheit, einen großen Hollywood-Skandal aufzudecken. Aber was bedeutet das für ihr Leben, und hat sie wirklich den Mut, mit ihrem Text alles zu verändern?

Josie wächst in einem guten und fürsorglichen Elternhaus auf. Etwas schwierig ist die Beziehung zu ihrer Schwester Alice, die Josie nicht nur als hübscher und sorgloser empfindet, die auch noch an genau der Uni studiert, die Josie für ihr Studium favorisiert. Und genau diese Schwester begleitet Josie nun auf der Pressetour durch die USA, eine Bedingung der Eltern. So ist ein Nebenthema der Geschichte die Beziehung der Schwestern, die durch gemeinsame Zeit und Gespräche aufgearbeitet wird. Das fand ich äußerst gelungen.

Während der Pressereise verliebt sich Josie in den Newcomer-Schauspieler Marius, über den sie ein Portrait schreibt. Marius hatte zuvor schon eine Beziehung mit einem Jungen, Josie selbst ist bi. Die sexuelle Orientierung der Charaktere fließt natürlich in die Geschichte ein und fühlt sich auch genau so an.

Insgesamt liest sich "Off the Record: Unsere Worte sind unsere Macht" anspruchsvoll für ein Jugendbuch ab 14 Jahren ... und das ist gut so. Hier passiert nichts einfach oder ganz nebenbei. Josie macht sich viele Gedanken, vor allem über ihre Selbstwahrnehmung und die von Schwarzen Menschen, vor allem aber über die Konsequenzen, die ein journalistischer Beitrag über einen Regisseur nach sich ziehen würde, der Frauen und Mädchen missbraucht. Ein wertvolles und wichtiges Buch, das über den Tellerrand schaut und Themen anspricht, die aktuell und richtig sind.

Fazit

"Off the Record: Unsere Worte sind unsere Macht" ist die Geschichte von Josie, einem herzlich-sympathischen Schwarzen Mädchen, das mit eigenen Unsicherheiten zu kämpfen hat, diese aber überwindet, um sich für das Richtige zu entscheiden. Die Themen der Geschichte sind aktuell und komplex, wirken in Buch aber ganz natürlich, weil die Autorin auf einen erhobenen Zeigefinger verzichtet. Es ist eine Liebes-, Familien- und Freundschaftsgeschichte. Sie ist gut und sehr wichtig. 4 von 5 Sterne vergebe ich dafür.

Cover des Buches Bunte Fische überall (ISBN: 9783958541702)

Bewertung zu "Bunte Fische überall" von Kathrin Schrocke

Bunte Fische überall
Damarisvor 2 Jahren
Sehr großartig!

Diverse und queere Jugendbücher war vor einiger Zeit noch absolute Nischenliteratur. Ganz so rar sind sie mittlerweile nicht mehr, haben aber noch lange nicht den Status erreicht, den sie sollten. Denn unser Leben, auch das von Kindern und Jugendlichen, ist bunt und vielschichtig. Dies in Büchern aufzuzeigen sollte die normalste Sache der Welt sein. Was ich vor dem Lesen nicht wusste: "Bunte Fische überall" von Kathrin Schrocke ist eine Neuauflage, die vor einigen Jahren schon mal erschien. Was ich nach dem Lesen weiß: Das Buch ist ganz wunderbar und großartig ... und heute genauso wichtig und richtig wie damals.

Barnie hat zwei Väter, und diese sind auch noch erschreckend kompliziert und altmodisch. Satt des gewünschten iPads bekam Barnie von ihnen zum 13. Geburtstag ein doofes (vor allem sehr nicht-digitales) Notizbuch. Doch das wird nun Barnies Tagebuch. Sie erzählt von ihrem ziemlich witzigen und turbulenten Leben, vom chaotischen Baby-Schulprojekt, bei dem sie sich mit ihrem Schwarm Sergej um eine Baby-Puppe mit Namen Herbie kümmern muss. Und dann erzählt sie auch noch von Situationen, die gar nicht lustig und lässig sind, die Barnie ziemlich an die Nieren gehen. Barnies Familie schwamm noch nie mit der Masse, und das bekommt sie manchmal ganz schön blöd zu spüren.

Ich weiß nicht genau, was mit der Neuauflage von "Bunte Fische überall" verändert oder angepasst wurde. Sicher bin ich mir allerdings, bei diesem Jugendbuch stimmt einfach alles. Barnie ist eine richtige Herzensprotagonistin. Sie ist witzig und empfindsam, und das wird in ihren Eiträgen im eigentlich ungeliebten Notizbuch auch sehr deutlich: Die Liebe zu ihren Vätern, ihr bunter und turbulenter Alltag, aber auch Missverständnisse und Vorurteile, die oftmals daher rühren, dass Barnie aus einer Regenbogenfamilie stammt. Was für Barnie normal ist, ist für manche Menschen anscheinend ein Problem. Das bringt (leider!) Unsicherheiten und Schmerz mit sich. Doch Barnie wächst im Verlauf der Handlung über sich hinaus, steht für ihre Familie ein und erkennt bald, was wichtig ist im Leben und welche Menschen dazu beitragen, dass es ihr gut geht. Und dazu muss sie ganz sicher nicht mit der Masse schwimmen. Bunte Fische eben.

Das Buch liest sich herrlich lustig und schräg. Die Kommunikation von Barnie mit ihren Vätern ist familiär-liebevoll und total authentisch. Und dann ihre Klasse und dieses Baby-Projekt. Toll! Ich hatte oft ein ganz dickes Grinsen im Gesicht, konnte im nächsten Moment aber auch mit Barnie mitfühlen, habe ihre Reaktionen bewundert und ihre Sorgen verstanden. Die Geschichte hat einen wunderbaren Flow, aus dem man nach dem schönen Ende sehr glücklich auftaucht.

Fazit

"Bunte Fische überall" ist ein ganz wunderbarer Roman über ein Mädchen in einer Regenbogenfamilie. Die Geschichte ist aktuell, sehr lustig und pfiffig-chaotisch, vor allem auch warmherzig und gefühlvoll. Jeder Notizbucheintrag von Barnie, jedes ihrer Erlebnisse und ihr ganzer Alltag, ist so mitreißend, dass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Ein Wohlfühlbuch mit großem Unterhaltungswert und Tiefgang, und für mich ein Lesemuss für jung und alt. Sehr großartig! 5 von 5 Sterne gibt es von mir.

Cover des Buches Wir warten auf Weihnachten (ISBN: 9783957285225)

Bewertung zu "Wir warten auf Weihnachten" von Dawn Casey

Wir warten auf Weihnachten
Damarisvor 2 Jahren
Wow, wunderschön! Für uns ist dieses Winter- und Weihnachtsgeschichtenbuch perfekt!

Es ist altbekannt; die Advents- und Weihnachtszeit, der Winter generell, ist eine Zeit der Geschichten, des Vorlesens und Beisammenseins. Die Tage sind kürzer und schon am Nachmittag kann man es sich mit den Kindern (oder natürlich auch alleine) so richtig schön gemütlich machen. Vorlesegeschichten sind dafür ideal. Neu gefunden und entdeckt haben wir diese in diesem Jahr mit "Wir warten auf Weihnachten: mit den schönsten Wintergeschichten aus aller Welt". Die winter- und weihnachtlichen Geschichten sind wunderbar ... und die optische Gestaltung des Buches, die verschlägt uns regelrecht die Sprache. Es geht nicht besser, einfach stimmungsvoll-perfekt!

Ich komme nicht drumrum, ich muss bei diesem Geschichtenbuch mit einem Loblied für Aufmachung und Illustrationen beginnen. Hier stimmt alles und fügt sich zu einem wunderschön gestalteten Kunstwerk: Das Format, die Schriftarten, die Illustrationen und Bilder sind einzigartig passend, vom Einband, über die ersten Innenseiten, bis hin zu jeder einzelnen Geschichte.

Jede Geschichte startet über dem Titel mit einem Bild, das neugierig auf den Inhalt macht. Der Text wird dann mit passenden Illustrationen begleitet und am Ende gibt es ein oftmals ein seitenfüllendes Bild mit einer Szene aus der Geschichte. Illustratorin Zanna Goldhawk ist eine wahre Meisterin ihres Fachs. Hier kann man sich gar nicht sattsehen, und ich kann zurecht behaupten, dass dies eines der schönsten Geschichtenbücher ist, die wir bisher in den Händen hielten.

Wie der Titel schon verrät, enthält "Wir warten auf Weihnachten" 18 Wintergeschichten aus aller Welt. Egal ob ein Märchen aus Norwegen oder ein Sage aus Polen, hier werden alle Leser*innen, große und kleine, glücklich. Einige Geschichten, wie Der Nussknacker oder Die Schneekönigin, sind bekannt. Andere sind Neuentdeckungen, wir freuten uns unter anderem über Der Handschuh (aus der Ukraine) und Schwester und Bruder (aus Sibirien).

Die einzelnen Geschichten, Märchen oder Sagen werden von Autorin Dawn Casey so umgesetzt, bzw. erzählt, dass selbst jüngere Kinder sie gut verstehen. Auch diejenigen, die im Original eher anspruchsvoll oder altertümlich wirken, sind nun eine echte Bereicherung für die Zielgruppe. Am Anfang jeder Geschichte findet man einer kurze Erklärung zum Hintergrund oder dem Land, aus der sie stammt. Kann man einfach mit vorlesen, muss es aber natürlich nicht. Manche Geschichten thematisieren den Winter, andere ganz direkt Weihnachten oder die Adventszeit. Diese Mischung empfinden wir für das Buch als äußerst gelungen.

Fazit ...

Um "Wir warten auf Weihnachten: mit den schönsten Wintergeschichten aus aller Welt" zu beschreiben, fehlen mir fast die Worte. Das Buch ist so schön! Die Geschichten, altbekannte und neue, sind warmherzig, stimmungsvoll und gut verständlich erzählt. Richtig atemberaubend sind die passenden Illustrationen und Bilder dazu. Darum ist das Buch in seiner Art kaum zu übertreffen. Für uns ist dieses Winter- und Weihnachtsgeschichtenbuch perfekt!

Cover des Buches Glückskekse im Advent (ISBN: 9783446271272)

Bewertung zu "Glückskekse im Advent" von Silke Wolfrum

Glückskekse im Advent
Damarisvor 2 Jahren
Gefühlvoll, weihnachtlich und unterhaltsam. Für uns ein echter Glückskeks, äh, Glücksgriff!

Adventskalendergeschichten (bzw. Geschichten in 24 Kapiteln) gehören für uns zur Vorweihnachtszeit, genau wie auch der klassische Adventskalender für die Kinder. Allerdings muss ich zugeben, dass wir es kaum einhalten können, ab dem 1. Dezember täglich nur ein Kapitel pro Tag zu lesen. Manchmal hat man viel Zeit, manchmal weniger. "Glückskekse im Advent" ist so wunderbar, dass von den Töchtern jeweils mehr als ein Kapitel gewünscht wurde. Ich konnte das absolut nachvollziehen. So begleitete uns das tolle Adventskinderbuch durch die ersten Tage der Vorweihnachtszeit ... und hat diese humorvoll-besinnlich bereichert.

So richtig glücklich ist Finja diesen Advent nicht. Ihre Mama, eine Sängerin, wurde an den Stimmbändern operiert, muss für eine ganze Weile ihre Stimme schonen, und ist darum zur Reha. Sie fehlt, weil sie nicht bei der Familie zu Hause ist. Alleine das ist für Finja schon traurig genug, und dazu will bei ihnen daheim keine richtige Vorweihnachtsstimmung aufkommen. Finja hat nicht mal einen Adventskalender, geschweige denn einen Kranz oder Weihnachtsdeko. Und weil alle Kinder in der Schule stolz ihre Adventskalender-Inhalte präsentieren, denkt sich Finja einfach welche aus, sie finjatisiert. Ihr Einfälle sind so besonders und abgefahren, dass ihre Mitschüler Beweise sehen wollen. Finja hat keine Ahnung, wie sie die Situation auflösen soll.

Das klingt nicht nur tragisch und bedrückend für Finja, sondern auch herrlich lustig und turbulent. Und das ist es auch. Eine Geschichte gefühlvoll und gleichzeitig unterhaltsam zu gestalten, das macht für uns ein schönes Vorleseerlebnis aus. Und hier kamen wir wirklich voll auf unsere Kosten: die 6-Jährige war beeindruckt, die 12-Jährige (ja, auch sie hat gerne zugehört) amüsiert, und mir als Vorleserin hat das Buch eine wunderschöne Zeit mit den Kindern beschert.

"Glückskekse im Advent" ist sehr klasse geschrieben und wunderbar gestaltet. Durch handschriftliche Briefe von Finja an ihre Mama, und die Sichtweise eines ganz speziellen "Protagonisten", ist das Buch sehr besonders und kreativ-individuell, richtig liebevoll. Es hat sofort den den Charme eines Advents- oder Weihnachtsbuches, auch wenn Finja genau diesen vermisst.

Apropos Weihnachtsbuch, dieses ist eines, das wir durch genau dieses adventliche oder weihnachtliche Flair, aber auch viel Witz und so manche Überraschung, ins Herz geschlossen haben. Es ist so empathisch! Ich kann mir gut vorstellen, dass es ab jetzt zum festen Vorleserepertoire in der Adventszeit gehört.

Fazit ...

Alles, was wir uns von einem Kinderweihnachtsbuch erhofft und gewünscht haben, hat "Glückskekse im Advent". Die Geschichte ist gefühlvoll und unterhaltsam gleichzeitig. Sie ist kreativ und lustig, aber auch herzerwärmend und besonders. Hier kommt weihnachtliche Stimmung auf, ohne plakativ zu wirken. Erwähnenswert ist auch die stimmungsvolle Gestaltung des Buches, die humorvoll ist und die Besonderheiten des Buches nochmals hervorhebt. Ganz zauberhaft und fein. Für uns ein echter Glückskeks, äh, Glücksgriff!

Über mich

Ich bin begeisterte Leserin und Buchliebhaberin, und teile meine Liebe zu Kinder-, Jugend- und All-Age-Büchern auf zwei Buchblogs. (--> www.damarisliest.de und www.damarisliest-mini.de)

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Jugendbücher, Fantasy, Historische Romane, Science-Fiction, Kinderbücher, Literatur, Unterhaltung

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