Bewertung zu "Mutige Menschen – für Frieden, Freiheit und Menschenrechte" von Christian Nürnberger
Martin Luther halte ich für die denkbar fast schlechteste Wahl um von vorbildhaften Menschen zu berichten. Er wird nur von solchen übertroffen, die sowieso als schlechte Menschen in der Geschichte bekannt sind. Martin “Luder” Luther, ein gewollter Reformierer, aber ein viel erfolgreicher Spalter der katholischen Kirche, war ein ein bewiesener Antisimit und Frauenfeind. Deutlich wird dies durch seine Schriften wie “Von den Juden und ihren Lügen” und durch Zitate über Frauen (sind minderbemitelte Wesen). Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass Luther nur seine Thesen an die Kirchentüre geschlagen hat, um den Beischlaf mit Frauen für Mönche zu ermöglichen. In ein Buch über mutige Menschen gehört ein Feigling der bei einem simplen Blitzeinschlag um Gottes Gnade bittet sicher nicht. Mir gefällt auch nicht wie über Luthers Charakter philosophiert wird, anstatt das es Tatsachen belegen. Warum er was, wie und warum getan hat, werden wir nie erfahren, zumindest nicht die vollkommene Wahrheit darüber. Dem Autor muss bewusst sein, dass wenn er ein Buch über “Mutige Menschen” schreibt, er damit die darin vorkommenden Menschen auf eine Stufe miteinander stellt. Niemand ist besser oder schlechter als der andere, heißt es. Und doch hat es nicht jeder verdient in so einem Buch aufgelistet zu werden. Zu dem wertet es den, der es wirklich verdient hat, gleichsam ab.
Ich setzte mich gerne mit Menschen der Zeitgeschichte auseinander. Eine nährere Beschäftigung bringt oft sehr vieles zu Tage, was eigentlich sonst verborgen bleibt. Wer sich gerne weiterbildet und dazu lernt dem seien biographische, geschichtliche Bücher ans Herz gelegt, aber sicher nicht dieses. Neben vermutlich zahlreichen Fehlgriffen des Autors, hat seine Art zu erzählen den Unterton eines Märchens a la “Liebe Kinder und dann, dass glaubt ihr mir nie…” Wie soll sich ein halbwegs intelligenter Mensch von so etwas angesprochen und ernstgenommen fühlen? Wegen solchen Unartem bleibt nur ein Geschmack, “verarcht, hängen. Dieses Werk ist keine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit “Mutigen Menschen” der Zeitgeschichte. Es ist bloß das Widerkäue von dem was schon eh weitverbreitet ist und nicht richtig sein muss, jedoch kann.