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DrGordon

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Rattenlinie – ein Nazi auf der Flucht (ISBN: 9783596704590)

Bewertung zu "Die Rattenlinie – ein Nazi auf der Flucht" von Philippe Sands

Die Rattenlinie – ein Nazi auf der Flucht
DrGordonvor 9 Monaten
Kurzmeinung: Ein Buch, dass gut beschreibt wie subjektiv Wahrheit sein kann und wieviel Interpretation vermeintlich offensichtliche Fakten.
Lügen, Liebe und die Suche nach Wahrheit

Der zweite Untertitel des Buches beschreibt sehr viel über das Buch. Ein Sohn, Horst, der die Shoah in keinster Weise leugnet, aber egal der Fakten, nicht an der Unschuld, aber an der Nicht-Schuld und -Verantwortung seines Vaters festhält. 

Sands versucht, sehr konsequent und vielschichtig anhand von Orginalquellen und Interviews mit Beteiligten die Geschehnisse rund um Otto Wächter aufzuarbeiten. Ohne zu moralisieren oder soweit möglich zu ideologisieren. Viele Fragen oder Blickwinkel kann er erörtern und darlegen. Manche, wie beispielsweise warum die US-Amerikaner, trotz vorliegenden Haftbefehls wegen Genozid und Massenmordes, Wächter in Rom nicht verhaften haben. SIe haben die ganze Zeit, also drei Monate, gewußt, dass er vior Ort istSands versucht auch nicht zu interpretieren, warum Wächter keine Reue zeigte. Er legt nur da, dass es, trotz gegenteiliger Insistierung seines Sohnes Horst, dafür keine Belege gibt.

Ein Buch, für jeden, der versucht Entscheidungen seiner Vorfahren, in der Zeit des Austrofaschismus und Nazi-Deutschland zu verstehen. Gerade für den Fall, dass diese möglicherweise nicht nur Opfer oder Überlebende, sondern aus juristischer, sicherllch moralischer Sicht, Täter waren.

Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Zeit (ISBN: 9783499626005)

Bewertung zu "Eine kurze Geschichte der Zeit" von Stephen Hawking

Eine kurze Geschichte der Zeit
DrGordonvor einem Jahr
Kurzmeinung: Das Buch fordert nicht nur Astrophysiker sondern auch die Leser. Es werden Grenzen des Universums und es Lesers erschlossen und erkannt.
Ein forderndes Buch, intellektuell und faktisch

Es gibt sicherlich nicht sehr viele Menschen, die das Buch auch nach mehrmaligen Lesen vollständig verstanden haben. Selbst wenn keine mathematische Formeln darin vorkommen. Der "Kampf zwischen der Allgemeinen Relativitätstheorie" und der Quantenphysik. Die Einbindung der Gravitationskraft, leichte und schwere anthropologische Kraft, eine vorwärts und eine rückwärtsgerichtete Zeit, drei oder mehr Dimensionen und vieles mehr. 

Welchen (physikalischen) EInfluss hat Gott, warum macht es keinen SInn sich aus physikalischer Sicht zu Fragen was vor dem Urknall und der SIngularität war, welche Rolle spielt die Gravitation für eine Denken aus mehr als Drei Dimensionen.

Das Buch fasziniert nicht nur "Trekkis" und Star Wars-Fans. Es erkennt aber auch seine Grenzen, da sich theoretische Physik sehr viel nur im Kopf abspielt. Was ist wichtiger Theorien oder Beobachtungen, oder ist es die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei.



Cover des Buches Die Haischwimmerin (ISBN: 9783492301534)

Bewertung zu "Die Haischwimmerin" von Heinrich Steinfest

Die Haischwimmerin
DrGordonvor einem Jahr
Kurzmeinung: seltsamer Titel, kurioses Titelbild. Konstruierte Geschichte, Nett zu lesen, mehr aber auch nicht
Cover des Buches Die Knochenuhren (ISBN: 9783499270482)

Bewertung zu "Die Knochenuhren" von David Mitchell

Die Knochenuhren
DrGordonvor einem Jahr
Kurzmeinung: Unterhaltsam, trotz der Länge, Vor allem der Part rund um Ed Brubeck und das letzte Kapitel sind richtig gut. Fantasieteil ist schwach.
Den Fantasieteil braucht es nicht

gut zu lesendes Buch, vor allem im Urlaub. Das ganze ist ein Fantasieroman, wobei der Part nur am Rande wichtig ist und eigentlich nur im vorletzten Kapitel über den Krieg der Überzeitlichen in den Fokus kommt. Die Lebensgeschichte von Holly Sykes vom Teenager über eine junge Frau, Mutter und Großmutter ist gut geschrieben, Der Fantasieteil hält es zusammen, ist aber letztlich gar nicht notwendig. Wenn er gar nicht vorkommt ist nicht allzuviel verloren. Sehr gut ist die Geschichte von Ed Brubeck, dem Mann von Sally und seine Zeit als Kriegsreporter. Auch das Schlusskapitel mit der Klimaakokolypse ist spannend. Man stelllt sich nur die Frage: Warum gerade Island?
Der  Fantasieteil ist zu konstruiert und das Krieg eher chaotisch. Die Geschichte von Holly zu erzählen ohne dem ganzen übersinnlichen hätte gereicht. Auch das Kapitel über Hugo Lamb ist schwächer als der Rest. Auch wenn er offenbar überlebt, hatt sich der Autor mit dem Charakter mehr auseinandersetzen können. 

Cover des Buches Die Lügen der Toten (ISBN: 9783404176076)

Bewertung zu "Die Lügen der Toten" von Stephen Kelly

Die Lügen der Toten
DrGordonvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Der Spannungsbogen des Krimis ist nur Durchschnitt, Der historische Kontext von England während des 2. Weltkrieges macht das Buch lesenswert
Krimi vor historischer Kulisse

Der Schreibstil von Stephen Kelly ist flott und geradlnig mit sehr viel direkter Rede.

Kelly ist sichtlich bemüht einen Landkrimi in den historischen Kontext von England im zweiten Weltkrieg zu zeichnen. Gerade der historische drumherum macht sicher das Flair des Kriminalroman aus. Detective Thomas Lamb hat den 1. Weltkrieg in Frankreich er- und überlebt muss aber nicht an die Front im 2. Weltkrieg, da er Polizist ist. Einer seiner jungen Mitarbeiter Wallace hat genau deswegen eine Art schlechtes Gewissen. Mit einem weiteren Kollegen hat Lamb direkte Kriegserfahrungen in den Schützengräben in Frankreich und arbeitet weiter mit ihm zusammen. 

Das Gefangenenlager von Italienern und Tatwaffen aus dem 1. Weltkrieg runden das ganze ab. 

Der Krimi hat vieles, Posttraumatisches Stresssymptome aufgrund der Kriegserfahrungen, korrupte Polizisten, zwielichtige Geistliche, Kriegsdienstverweigerer. In der eigentlichen Krimihandlung gibt es neugierige Dorfbewohner, die IRA kommt vor und letztlich Psychopathen als Täter. 

Kelly wollte einfach etwas zu viel in den Krimi stecken und einiges blieb leider nur an der Oberfläche. Das merkt man. Manche Themenblöcke hätten einen tiefere literarische Auseinandersetzung verdient gehabt. 

Cover des Buches Schriften in den suhrkamp taschenbüchern. Erste Abteilung. Zwölf Bände (ISBN: 9783518378205)

Bewertung zu "Schriften in den suhrkamp taschenbüchern. Erste Abteilung. Zwölf Bände" von Karl Kraus

Schriften in den suhrkamp taschenbüchern. Erste Abteilung. Zwölf Bände
DrGordonvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Sicher neben "Im Westen nichts Neues" ein Klassiker über den 1.Weltkrieg. Lange und kurze Szenen und Dialoge über den Wahnsinn desKrieges
Die Absurdität und der Wahnsinn des 1. Weltkrieges

Der Schriftsteller und Satiriker Karl Kraus beschreibt den ersten Weltkrieg aus Sicht der Donaumonarchie anhand orginaler Dokumente, angeblich echte Diskussionen bis zu fast schon philosophischen Abhandlungen zwischen dem Optimisten und dem Nörgler. Teils mit dem Mittel der Satire, wird die Absurdität dieses Krieges, der zynische, ideologisch verhärtetete politische Chauvinismus (Steigerung von Nationalismus) dem Leser recht deutliich vor Augen geführt. 


Dabei werden Zitate miteinander verbunden und dadurch der Irrsinn des Krieges verstärkt. 

Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596196159)

Bewertung zu "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón

Der Schatten des Windes
DrGordonvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Toller Roman, der alles ins sich hat, Spannende Erzählung, Krimi, anspruchsvolle Handlung und vor allem keine Längen
Cover des Buches Geschichten aus dem Wiener Wald (ISBN: 9783518743836)

Bewertung zu "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth

Geschichten aus dem Wiener Wald
DrGordonvor 3 Jahren
Cover des Buches Baudolino (ISBN: 9783423195256)

Bewertung zu "Baudolino" von Umberto Eco

Baudolino
DrGordonvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Recht flott zu lesen, trotz der Längen. Etwas geschichtlicher Hintergrund und Interesse hilft. Die "fantastischen Kapitel" waren die besten.
Cover des Buches Und was hat das mit mir zu tun? (ISBN: 9783462048315)

Bewertung zu "Und was hat das mit mir zu tun?" von Sacha Batthyany

Und was hat das mit mir zu tun?
DrGordonvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Sehr gut recherchierte Familiengeschichte und die Erkenntnis, dass es oft mehr um einen selbst geht als die eigentlich Betroffenen der Shoah
Die Suche nach Wahrheit und Fakten ist auch die Suche nach einem selbst

Sehr gut recherchierte Familiengeschichte. Man merkt, dass der Autor selbst Journalist ist. Eine einfache, direkte Sprache mit guten Spannungsbogen, trotz der zeitlichen Sprünge in dem Buch.

Batthyany, Jahrgang 1973, in der Schweiz geboren großgeworden stammt aus einer alten ungarischen Adelsfamilie aus der Ungarisch-Österreichischen Grenzregion. Er spricht selbst ein wenig ungarisch, obwohl die Mehrzahl seiner Familie mittlerweile im Tessin lebt.

Er entdeckt ein Tagebuch seiner Großmutter, welches sie eigentlich zerstören wolllte und erfährt aus ihrem Leben im Burgenland und ihrer persönlichen Nähe zu einem Kriegsverbrechen an Juden am Ende des 2. Weltkrieges. Er erfährt, dass sein Vater, 10 Jahre in einem sibirischen Gulag war, da er aus einer Adelsfamilie stammt und somit Klassenfeind war.  

Er ist regelmässig bei einem Psychiater um zu erforschen, was die Familiengeschichte mit ihm selbst zu tun hat. Nur um letztlich zu erkennen, dass selbst direkt Betroffene an Fakten und der "Wahrheit" nicht immer interessiert sind, da es  nicht deren "Wahrheit" ist. Selbst bei Opfern des Holocaust, wie der Agnes Mandl, Auschwitzüberlebende, deren Eltern umgekommen sind. Wenn die Nachkommen auch Opfer sind, ist er dann Täter?

Batthany erkennt auch, dass er selbst weder den Mut noch die Kraft gehabt hätte, selbst Juden zu helfen oder zu verstecken. 


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