Dunkelblume
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Dunkelblumes Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die Telefonzelle am Ende der Welt" von Laura Imai Messina
Bewertung zu "His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss" von Philip Pullman
Wer die Trilogie "His Dark Materials" kennt, findet sich schnell zurecht. Ein Prequel kann schnell in die Hose gehen, aber hier ist es gelungen. Absolut empfehlenswert!
Die Story ist zwar nicht spektakulär und liefert wenig wesentlich Neues, ist aber doch spannend und mitreißend. Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm. Ich habe mich gefreut wieder in Lyras Oxford reisen zu dürfen. Ich bin gespannt auf das, was da noch kommen soll.
Charles und Emma Bovary leben ihr Leben gemeinsam und doch in völlig verschiedenen Welten. Während Charles, ein gutmütiger, etwas einfältiger und bodenständiger Mann, seiner Tätigkeit als Arzt nachgeht und seine Frau aufrichtig vergöttert, fühlt sich Emma gefangen im ehelichen Heim in der französischen Provinz. In ihrem Hunger nach Leben steigert sie sich in jugendlich-kindische Traum- und Romanwelten hinein. Schließlich flüchtet sie in außereheliche Affairen. die sich wahlweise als Mistkerle oder hilflos-charakterlose Träumer herausstellen. Sie versucht ihre anhaltende seelische Unruhe mit Kaufsucht zu betäuben, treibt sich und Charles jedoch in den finanziellen Abgrund. Charles ist kaum in der Lage zu erfassen was geschieht und blind für die Fehler seiner Frau. Schließlich geht die Sache sehr schlecht für die Familie Bovary aus.
Der Schreibstil ist angenehm. Die Detailschilderungen ufern hier und da etwas aus, was für mich persönlich etwas störend ist. Für alle, die am Anfang stecken bleiben: Ab Teil II nimmt die Geschichte Fahrt auf.
Flaubert schildert ein "Sittenbild" und kann seine Verachtung über die Hauptfiguren kaum verbergen. Und in der Tat: Sie tragen alle mit ihren Charaktermakeln und Fehlentscheidungen zur Katastrophe am Ende bei. Dennoch: Als Frau der heutigen Zeit beneide ich Madame Bovary nicht um ihre Lebenswelt. Und dem armen Charles kann ich irgendwie nicht recht böse sein, obwohl es an ihm gewesen wäre, die Notbremse zu ziehen.
Fazit: Am Ende war ich aufrichtig mitgenommen und etwas fassungslos. Ein wirklich gutes Buch!
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