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Elmar Huber

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Cover des Buches Lovecrafts Schriften des Grauens 38: Hochmoor (ISBN: B0CSJQTP29)

Bewertung zu "Lovecrafts Schriften des Grauens 38: Hochmoor" von Julia Annina Jorges

Lovecrafts Schriften des Grauens 38: Hochmoor
Elmar Hubervor 11 Tagen
Kurzmeinung: Unschärfen und nicht gelösten Rätsel halten den Zauber und das Mysterium des Romans aufrecht.
Hochmoor

STORY
Unverhofft erhält Olve über ein Notarbüro einen zwölf Jahre alten Brief seiner Jugendfreundin Nathalie „Nihil“ Halbstetter, die vor über zwanzig Jahren – kurz nach dem Abitur – spurlos verschwunden ist. Sie bittet ihn, in den nächsten Tagen nach Goslar zu kommen, bei dem genannten Notar den Schlüssel ihrer Wohnung abzuholen und dort auf sie zu warten. Nach einem überfallartigen Wiedersehen führt Nihil Olve zum Petersberg, wo er sie damals zuletzt gesehen hat, und weiter in den Berg hinein, wo sie – nach einem Durchgang durch einen beinahe lebendig wirkenden Stollen – in Hochmoor ankommen, der Ort, in dem Nihil die letzten vierundzwanzig Jahre gelebt hat.

Nach anfänglichem Befremden gelingt es Olve sehr gut, sich in den darauffolgenden Wochen mit der neuen Situation abzufinden und sich auf eigenständige Art in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Er erfährt, das Hochmoor und das geheime Tal nicht nur ein Zufluchtsort für die Alteingesessenen – die letzten einer großen Rasse, die menschliches Aussehen angenommen haben – und einiger Menschen ist, die den Übergang geschafft haben, sondern auch ein Ort, an dem das Wirken mächtiger Geschöpfe noch sicht- und spürbar ist.

MEINUNG
Mit „Hochmoor“ präsentiert Julia Annina Jorges einen Fantasy-Horror-Roman, der ganz bewusst die Stimmung der Geschichten von W. H. Pugmire aufgreift. Dieser hat sich selbst als Lovecraft-Schüler und -Nachahmer begriffen, in dieser Rolle allerdings einen persönlichen kleinen Kanon erschaffen; zwar mit einer Schnittmenge zu Lovecraft, doch mit überzeugend eigener Stimmung. Julia Annina Jorges hat nun mit der verzauberten Region um Hochmoor ihre Version des pugmire’schen Sesqua-Tals erschaffen, in dem viele Dinge der bekannten Realität entsprechen, es jedoch immer wieder zu unerklärlichen oder gar „unmöglichen“ Situationen jenseits von Vernunft und Logik kommt. Als Filme mit ähnlichem Effekt kann man Justin Benson & Aaron Mooreheads „Resolution“ und vor allem „The Endless“ nennen.

Hauptfigur Olve ist zunächst der typische zurückhaltende und etwas unselbstständige Protagonist solcher Abenteuer, mit dem der Leser in ein fremdes Szenario übergeben wird. Mit dem Brief der lange verschollenen Nihil als Katalysator der Ereignisse ist dies schön rätselhaft konstruiert. Über Olves sofortige Bereitschaft, seiner alten Freundin ohne weitere Erklärung zu folgen, kann man sich wundern, doch so wird die Entwicklung der Figur im Lauf der Handlung umso deutlicher. Nach einiger Zeit in „Hochmoor“ wächst Olves Persönlichkeit zusehends. Er gewinnt Eigenständigkeit und löst sich schließlich ganz aus der emotionalen Abhängigkeit von Nihil, nicht ohne, dass es hier noch eine interessante Wendung gibt.
 Das Dorf und dessen Bewohner überraschen ebenso. Man erwartet zunächst mittelalterliche Zustände, doch der Alltag der Bewohner lässt ebenso Zeit für musische und wissenschaftliche Aktivitäten. Olve selbst verschreibt sich der Erforschung der Flora des Tals und des umgebenden Moors, was mit einigen mysteriösen Vorkommnissen einhergeht. Beinahe nebenbei erfolgt die Erkenntnis, dass im Tal um Hochmoor unsichtbare Kräfte am Werk sind und Götter verehrt werden, die möglicherweise sogar in verschiedene Lager einzuteilen sind. 

In einigen Belangen ist die „Willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit“ gefordert. Dabei ist das Motiv geheimer und zeitlich befristet geöffneter Übergänge in eine andere Welt für den geneigten Leser Standard; ein oft genutztes Motiv der fantastischen Literatur. Eher könnte man darüber stolpern, dass die Bewohner von Hochmoor aufgrund dessen eigentlich nur sehr beschwerlich Dinge aus der „zivilisierten“ Welt beschaffen können, und trotzdem scheint es kein Problem zu sein, unbegrenzt an Medikamente, Alkoholika, moderne Baustoffe und sogar Karnevalsverkleidungen zu kommen. Dass sich die Autorin hier gar nicht in Erklärungsversuchen verliert ist eine willkommene Abwechslung. Es sind diese Unschärfen, die nicht gelösten Rätsel dieser Welt, die den Zauber und das Mysterium des Romans aufrechterhalten. 

Wie schon in ihrem Roman „Glutsommer“ gelingt es der Autorin auch hier, sich einen grundsätzlich bekannten Topos zu eigen zu machen, in ihrem Sinne weiterzuentwickeln und so ein ganz und gar originelles Ganzes zu schaffen. 

Insgesamt hebt sich „Hochmoor“ angenehm von Standarddramaturgie der meisten Romane ab. Olve muss nicht DAS EINE Abenteuer bestehen. Stattdessen erkundet der Leser mit ihm schrittweise diese neue Umgebung, in der noch vieles vage und unbeantwortet bleibt. Tatsächlich wirkt der Roman wie der Prolog, als der er gedacht ist. „Hochmoor 2“ ist für Frühjahr 2025 angekündigt.

Die Taschenbuchausgabe ist exklusiv über den Verlag erhältlich, die e-Variante (ISBN: 978-3-7579-9525-6) in den gängigen Formaten über alle bekannten Plattformen.

Cover des Buches Hoffnungslos tot: Die Krankheit zum Tode (ISBN: B0BL22P378)

Bewertung zu "Hoffnungslos tot: Die Krankheit zum Tode" von Erik R. Andara

Hoffnungslos tot: Die Krankheit zum Tode
Elmar Hubervor 19 Tagen
Kurzmeinung: erstaunlichen Ideenreichtum innerhalb einer ausgelutschten Prämisse
Hoffnungslos tot

STORY
Sechs Jahre zuvor veränderte die chinesische Grippe die Welt. In Asien und im Osten Europas kam es zu einer Massenflucht in den Westen, so dass in den Grenzgebieten unkontrollierte kleine Kriegsherde entstanden sind, um sich den potenziellen Trägern der tödlichen Krankheit zu erwehren. Nun hat das Virus auch den Knast erreicht, in dem Paul Timor wegen Doppelmordes einsitzt. Als „Angestellter“ von Attila fühlte sich Paul bisher im Gefüge der Gefängnishierarchie vergleichsweise sicher, bis ein Toter plötzlich die Augen wieder aufschlägt und seinem Appetit auf Menschenfleisch nachgibt.

MEINUNG
Wie bereits im Vorwort geschrieben, repräsentiert „Hoffnungslos tot“ nicht den bedächtigen Stil, für den Erik R. Andara durch seine aktuelleren Veröffentlichungen wie „Hinaus durch die zweite Tür“ (BLITZ Verlag, 2020) oder „Das alte Haus am Nordrand“ (Whitetrain, 2023) bekannt ist. Statt zurückhaltende Weird Fiction bekommt man hier eine geradlinige Zombie- (oder Infizierten-) Novelle, die ungebremst nach vorne geht.

Dennoch ruht sich der Autor nicht auf Blut- und Gewaltorgien aus, sondern geht seine Story aus einer anderen Ecke an. Statt die Action zu fokussieren, bleibt die Erlebnisperspektive durchgehend bei Paul. So kommt es zu eindringlichen Szenen, in denen er über Stunden nur die Geräusche von Sirenen und Schüssen hört und in dieser Zeit allein seinen panikerfüllten Gedanken nachhängt, während anderswo in dem Gefängniskomplex Mord und Totschlag regieren.

Natürlich kommt es danach doch noch zu Momenten, in denen eine direkte Begegnung mit den bereits reichlich lädierten Infizierten stattfindet. Filmreife Idee: eine Masse von hungrigen Untoten drängt vehement gegen eine bruchsichere Scheibe, hinter der Paul gefangen ist.

Insgesamt muss man Erik Andara Anerkennung zollen, dass er innerhalb dieser ausgelutschten Prämisse in aller Kürze einen erstaunlichen Ideenreichtum beweist. Die überschaubare Länge und das abrupte Ende sind es auch, die „Hoffnungslos Tot“ eher zu einer reduzierten, doch nichtsdestoweniger bemerkenswerten Fingerübung machen, als zu einer ausgereiften Novelle.

Cover des Buches Dunkelsee (Thriller) (ISBN: 9783949221941)

Bewertung zu "Dunkelsee (Thriller)" von Melisa Schwermer

Dunkelsee (Thriller)
Elmar Hubervor einem Monat
Kurzmeinung: Solider, überraschungsarmer Feierabend-Thriller mit sympathischen Charakteren.
Dunkelsee

STORY
Auf einer Internats-Party am Starnberger See verschwindet die siebzehnjährige Fabienne Lindner, ein bekanntes Mitglied der Münchner Schickeria. Daraufhin meldet sich Siegfried von Baumer, ein Hersteller von Luxusjachten, vorsorglich bei der Anwältin Anna Hart. Der Mann hatte eine Affäre mit der Minderjährigen und baut nun vor, falls die Polizei bei ihm aufschlägt und als verdächtig einstuft. 

Um für alles gewappnet zu sein, lässt Ann ihren Ermittler Felix Hertzlich eigene Nachforschungen anstellen. Der Detektiv findet heraus, dass Fabienne in Drogengeschäfte verwickelt war. Doch auch von Baumer scheint unschöne Geheimnisse zu hüten. Ein Au Pair, das bei der Familie im Einsatz war, ist spurlos verschwunden.

Noch während Felix und die Polizei im Fall Fabienne ermitteln, werden zwei weitere Mädchen aus dem Internat vermisst.

MEINUNG
„Dunkelsee“ wiederholt die Formel der Vorgänger um ein abgründiges, sadistisches Verbrechen, das es für die ungleichen Hauptfiguren aufzuklären gilt.

Zwar läuft die komplette Storyentwicklung in vorhersehbaren Bahnen, doch hat die Souveränität der Autorin auch ihr Gutes: für diejenigen, die gefesselte Mädchen unter Tage problemlos abkönnen, lässt sich der Roman hervorragend zur Entspannung lesen.

Man hat sogar den Eindruck, dass „Dunkelsee“ gegenüber den ersten beiden Fällen von Hart & Hertzlich noch reduzierter ist. Das Krimi-Gerüst wird nur spärlich aufgefüttert, um wenigstens ansatzweise falsche Spuren zu legen. Hat man schon einige Krimis im Leben gesehen und gelesen, ist der Täter schnell zu erahnen. Siegfried von Baumer ist zu offensichtlich und der echte Täter tritt in einigen Szenen auf, die im Grunde überflüssig sind … et voilà! 

Trotz der Schablonenhaftigkeit unterhält „Dunkelsee“ auf dem gleichen Niveau, wie die Vorgängerbände. Die Hauptcharaktere gefallen und rücken erwartbar näher zusammen, die Hintergrundelemente um Felix‘ Schwester – Autistin und Informatik-Ass – und sein Zerwürfnis mit einem alten Kollegen und Freund, entwickeln sich portionsweise weiter. Damit fühlt man sich gut gebettet. Dennoch wünscht man sich, dass Melisa Schwermer hier und da aus dem bekannten Muster ausbrechen würde, um eine Überraschung zu bieten.

FAZIT
Solider, überraschungsarmer Feierabend-Thriller mit sympathischen Charakteren.


Cover des Buches Finstermord (Ein Ivy de Vine Krimi 1) (ISBN: B0CKZ8GH9N)

Bewertung zu "Finstermord (Ein Ivy de Vine Krimi 1)" von Kathrin Fuhrmann

Finstermord (Ein Ivy de Vine Krimi 1)
Elmar Hubervor 2 Monaten
Kurzmeinung: „Finstermord“ bietet gute Ansätze aber auch eine durchschaubare Verzögerungstaktik, die immer wieder die Spannung herausnimmt.
Finstermord

STORY
Das ehemals noble Dortmunder Parkhotel Hohensyburg steht kurz vor der Schließung, um dort umfassende und dringend notwendige Renovierungsarbeiten durchzuführen. Kurz nachdem Marius Novak, Portier und derzeit Nachtwächter, von Geräuschen aus dem Schlummer gerissen wurde, findet er in einem leeren Zimmer im ersten Stock die Leiche von Lena Brahms, die Tochter der Hotelmanagerin Corinna Brahms.

Die Ermittlungen werden von dem altgedienten Holger Pagel und seiner jungen und neuen Partnerin Ivy de Vine übernommen. Zunächst gehen die Polizisten von einer Beziehungstat aus, doch scheint es auch im Familiengefüge der Brahms‘ zu knirschen; ein Umstand, den die Mutter mit aller Macht zu überspielen sucht. Ivy de Vine ermittelt gegen die Überzeugung und den passiven Widerstand ihres Partners in diese Richtung, der zunächst nur die einfache Lösung des Falls sehen möchte.

MEINUNG
Autorin Kathrin Fuhrmann betritt mit „Finstermord“ nach zahlreichen Romance-Titeln erstmals die Thriller-Bühne. Tatsächlich sucht man romantische Elemente hier vergebens, doch gibt es zum knackigen Krimi hier und da noch etwas nachzuschärfen. Auch die düstere Stimmung, die durch Titel und Cover generiert werden soll, ist nicht besonders ausgeprägt. 

Sich auf bekannten Pfaden zu bewegen, muss nicht schlecht sein, solange alles nachvollziehbar und unterhaltsam umgesetzt ist. Über einige Strecken ist das hier auch der Fall. „Finstermord“ hat sogar richtig gute Ansätze, was die Charaktere der Verdächtigen angeht. Ausgerechnet Hauptfigur Ivy de Vine bleibt dagegen recht blass und definiert sich überwiegend über ihren ungewöhnlichen Namen. Zudem werden viel zu viele Seiten und Energie – auch des Lesers – völlig unnötig auf die Querelen und kleinen Gefechte zwischen Ivy de Vine und ihre festgefahrenen und rückwärtsgewandten männlichen Kollegen verschenkt. Das hilft weder der Figur noch der Spannung, die dadurch immer wieder einbricht. Einmal ganz davon abgesehen, dass dies alles andere als zeitgemäß ist und man als männlicher Leser diese sich ständig widerholenden Passagen irgendwann nur noch überfliegen möchte. 

Auch gibt es kleine erzählerische Stolpersteine, die eleganter hätten gelöst werden können. Beispielsweise wird im Lauf der Ermittlungen eine Affäre zwischen Marius Novak und seiner Chefin aufgedeckt, die jedoch auf den ersten Seiten, auf denen man an Novaks Gedanken teilhat, überhaupt kein Thema ist. Da fühlt man sich als Leser im Nachhinein veräppelt.

FAZIT
„Finstermord“ bietet gute Ansätze aber auch eine durchschaubare Verzögerungstaktik, die immer wieder die Spannung herausnimmt.


Cover des Buches Dunkles Schweigen: Ein Lescale & Schwarz Thriller (ISBN: B0CQ8C9WZ7)

Bewertung zu "Dunkles Schweigen: Ein Lescale & Schwarz Thriller" von Sebastian Thiel

Dunkles Schweigen: Ein Lescale & Schwarz Thriller
Elmar Hubervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Routinierter Thriller mit einem ungleichen Ermittlerduo und gelungenen Überraschungsmomenten. Gerne mehr davon.
Dunkles Schweigen

STORY
Gerade hat die ehemalige Ordensschwester Victoria Lescale ihre Siebensachen gepackt, um das Kloster Marienburg, das ihr für eine Zeitlang ihre Heimat war, zu verlassen, da findet sie auf den Stufen des Gebäudes die Leiche ihre Zimmergenossin Fayola Bakare. Gerade noch sieht sie einen dunkelhäutigen Mann vom Tatort fliehen. Von den Polizeibeamten wird schnell der Bruder der nigerianischen Nonne als Täter herausgedeutet, man kennt ja die Pappenheimer und ihre Kultur. Für Victoria gibt es jedoch zu viele Dinge, die den Fall nicht so simpel erscheinen lassen; Fayolas Zimmer wurde durchsucht und ihre Akte ist aus dem Büro der Oberin verschwunden. Lediglich die desillusionierte Kriminalkommissarin Carmen Schwarz, die dank der Macho-Mobbing-Methoden ihres Vorgesetzten und ehemaligen Liebhabers nur „Die Nachthexe“ genannt wird, scheint bereit, Victorias Verdacht zu teilen.

Bald erfahren Sie von den Grausamkeiten, die Fayola und ihr Bruder als Kinder in der Hand von Schleppern und der ominösen Sekte „Puer Piscis“ erdulden mussten haben, bevor ihnen die Flucht gelang. Haben die „Jungfische“ sie aufgespürt und für ihre Flucht büßen lassen? Und welches Interesse hat ein aufstrebender rechtsgerichteter Lokalpolitiker an dem Fall?

MEINUNG
Mit „Dunkles Schweigen“ legt Krimi- und Thriller-Spezi Sebastian Thiel („Sei ganz still“, „Panikstadt“) einen dichten Thriller mir ungewöhnlichen Ermittler-Duo vor, den man sich auch sehr gut als Fernsehkrimi der etwas härteren Gangart vorstellen kann. Der Roman ist eine überarbeitete Neuausgabe des Titels „Das Blut der Unschuldigen“ (dp Verlag, 2020).

Der Roman beginnt sehr ungewöhnlich im Düsseldorfer Kloster Marienburg, wo auch gleich die Leiche gefunden wird, die die Handlung ins Rollen bringt. Während sich gestrauchelte Nonne und ehemalige Mitbewohnerin der Toten Victoria Lescale und die desillusionierte und zur Zynikerin gewordene Ermittlerin Carmen Schwarz mehr und mehr zusammenraufen, zieht der Fall immer größere Kreise. Die Spur der toten Nonne führt zur Sekte der „Puer Piscis“, der „Jungfische“, deren pädophile Mitglieder ständig mit illegal importiertem „Frischfleich“ versorgt werden, damit aber sich selbst und ihre Familien in tödliche Gefahr bringen. Denn dass jemand über die „Puer Piscis“ auspackt, kann sich die Menschenhändler nicht leisten.

An sich ist alles, was Sebastian Thiel hier erzählt, bekannter Thriller-Standard: Ein ungleiches Duo, dessen Zweckgemeinschaft zu Freundschaft wird, Ermittler, die die Grenzen der Legalität überschreiten, mächtige und skrupellose Puppenspieler, deren Fäden auch in den Polizeiapparat reichen, etc. Das alles fügt der Autor jedoch so souverän, temporeich und in einem mitreißenden Rhythmus zusammen, dass keinen Moment Langeweile aufkommt. Einige Überraschungsmomente sorgen außerdem dafür, dass die Handlung nicht zu vorhersehbar wird. Dazu sind die Hauptcharaktere sehr gut gezeichnet und können den Leser schnell für sich vereinnahmen. Dafür sorgt auch der stilistische „Trick“, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Lescale und Schwarz geschildert werden. 

Erwartungsgemäß fällt die Charakterentwicklung aus; Kriminalkommissarin Schwarz lässt ihren Panzer immer mehr fallen, Ex-Schwester Lescale entdeckt ihre Fraulichkeit und das Leben außerhalb der Klostermauern für sich.

FAZIT
Routinierter Thriller mit einem ungleichen Ermittlerduo und gelungenen Überraschungsmomenten. Gerne mehr davon.

Cover des Buches Nekrolog: Chronik des Grauens – Unheimlicher Horror-Thriller um ein dunkles Geheimnis (ISBN: B09TWFXSCM)

Bewertung zu "Nekrolog: Chronik des Grauens – Unheimlicher Horror-Thriller um ein dunkles Geheimnis" von Lennox Lethe

Nekrolog: Chronik des Grauens – Unheimlicher Horror-Thriller um ein dunkles Geheimnis
Elmar Hubervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Eindrucksvoll eigenständiger Debütroman, der die Phantastiklandschaft um eine neue Facette bereichert.
Nekrolog: Chronik des Grauens

STORY
Im Leben der Schauspielerin Livia Wegener reiht sich ein Erfolg an den Nächsten, privat wie beruflich. Doch ihr glückliches Leben, um das sie tausende Fans beneiden, gerät ins Wanken, als sie eines Morgens ihren eigenen Nachruf in der Zeitung liest. Ihr Regisseur überzeugt sie, dass es sich nur um ein Versehen handeln kann; die Zeitung entschuldigt sich zeitnah für den peinlichen Fehler. Livia glaubt die Sache damit erledigt und der Vorfall tauge höchstens als zukünftige Partyanekdote. Doch seit dem Vorfall meldet sich eine Stimme in ihrem Kopf, als hätte sich eine fremde Person in ihrem Gehirn eingenistet, die sie nach und nach in den Wahnsinn treibt. Offenbar hat der kleine Schock Livia doch mehr zugesetzt, als sie sich eingestehen will.
Tags darauf ist für Livia Wegener nichts mehr, wie es war. Am Filmset wurde sie ersetzt, nahestehende Personen erkennen sie nicht wieder, Social Media-Beiträge und private Gegenstände verschwinden. Es scheint, als würde Livia Wegeners Leben Schritt für Schritt ausgelöscht werden.

MEINUNG
Lennox Lethes Debutroman „Nekrolog“ beginnt mit eben diesem Nachruf auf Livia Wegener. der derart launig formuliert ist, dass der Autor seine Leserschaft schon nach diesen zwei Seiten komplett für sich eingenommen hat.
Zwar erinnert der Roman ein wenig an Richard Bachmanns „Der Fluch“ (im Schnelldurchlauf), doch geht Livia Wegeners Verschwinden über den körperlichen Verfall hinaus. Die Schauspielerin scheint buchstäblich immer mehr aus der Welt zu verschwinden und das sogar rückwirkend, bis sich niemand mehr an sie erinnern kann.

Die Kapitel sind mit Wochentagen und Uhrzeiten überschrieben, so dass man gutes Gefühl für die zunehmende Verzweiflung bekommt, die Livia überrollt. Was zunächst noch ein Scherz sein könnte, steigert sich kontinuierlich, bis im Kopf der Schauspielerin blanke Paranoia herrscht.
Die Einteilung erlaubt dem Autor auch, mit der Chronologie zu spielen und diese gegen Ende aufzubrechen, um die Story zum Ausgangspunkt der Ereignisse zu führen.
Lennox Lethe jongliert seine Story bemerkenswert souverän, erhöht von Szene zu Szene den Spannungsbogen und streut immer wieder Brotkrumen, um den Leser, beginnend vom noch locker erzählten Auftakt bis hin zum blutigen und konsequenten Finale, auf die Auflösung vorzubereiten.

FAZIT
Eindrucksvoll eigenständiger Debütroman, der die Phantastiklandschaft um eine neue Facette bereichert.


Cover des Buches Lovecrafts Schriften des Grauens 35: Die Astronautenvilla (ISBN: B0CFQZ6J9R)

Bewertung zu "Lovecrafts Schriften des Grauens 35: Die Astronautenvilla" von Michael Buttler

Lovecrafts Schriften des Grauens 35: Die Astronautenvilla
Elmar Hubervor 3 Monaten
Kurzmeinung: Hervorragend gelungene Mischung aus SF- und Haunted House-Horror ...
Die Astronautenvilla

STORY
Niemand in Klarenfeld kann sich den Selbstmord von Alexander Hirtenbach erklären, der sich in seiner Scheune erhängt hat. Zwar lebte der Mann allein, doch war er als Astronaut immerhin ein Lokalheld, der sich der Bewunderung und des Respekts seiner Mitmenschen sicher sein konnte. Mangels direkter Nachkommen erbt Hirtenbachs Neffe Marvin Nowak, der Klarenfeld für sein Studium verlassen hat, das Haus seines Onkels.
Doch einige merkwürdige Ereignisse, die rätselhaften Tagebucheinträge des Raumfahrers und ein weiterer Todesfall trüben den Neuanfang und lassen Marvin daran zweifeln, dass er sich allein in dem Haus befindet.

MEINUNG
Mit seinem zweiten Roman in der BLITZ-Lovecraft-Reihe legt Michael Buttler einen Roman vor, der in erster Linie auf der Schiene lose inspirierter Werke fährt. Zu nennen ist hier vor allem „Das Ding aus einer anderen Welt“ (der Carpenter-Film), dessen Grundsetting und die sich entwickelnde Paranoia-Stimmung in „Die Astronautenvilla“ aufgegriffen und auf eigenständige Art variiert werden.

Zunächst folgt man jedoch Marvin, der den seinem Onkel von jeher nahestand und der diesen Schicksalsschlag zunächst verdauen muss. Nach und nach findet er, der Klarenfeld zum Studieren verlassen hat, sich wieder in der Dorfgemeinschaft ein, die Bindungen zu seinen Kindheitsfreunden werden neu belebt und alles scheint sich trotz der dramatischen Begleitumstände zum Guten zu wenden.
Michael Buttler erzählt dies in einem leicht lakonischen, aber einnehmenden Tonfall, der sehr gut Marvins unschlüssige Gefühlslage widerspiegelt. Alles entwickelt sich hervorragend organisch, einzelne Charaktere setzen verschiedene Stimmungsakzente. Es folgen erste Momente der Verunsicherung, die noch möglichst rational wegerklärt werden. Doch nach und nach wächst die Bedrohungslage und es verfestigt sich die Erkenntnis, dass sich in der Astronautenvilla (der Titel ist sehr großspurig gewählt, erfüllt aber seinen Zweck) eine Präsenz befindet, die unerkannt zur tödlichen Gefahr werden kann. So hat der Autor, wenn er schließlich die Panikschraube vollends anzieht, den Leser schon längst an der Angel.

Was die Lovecraft-Elemente angeht, nutzt Michael Buttler eher vage Motive, wie die Erbschaft eines „verfluchten“ Hauses oder dass Marvin der letzte Spross seiner Familie ist. Erst gegen Ende gibt es einen direkten Verweis auf Lovecrafts Geschöpfe, was eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre.

FAZIT
Hervorragend gelungene Mischung aus SF- und Haunted House-Horror mit eigenständig variierten Klassiker-Anleihen.


Cover des Buches Rachemeer: Ein Nordsee-Thriller (ISBN: B0CHXLR7FP)

Bewertung zu "Rachemeer: Ein Nordsee-Thriller" von Juna Kristensen

Rachemeer: Ein Nordsee-Thriller
Elmar Hubervor 3 Monaten
Kurzmeinung: ... eine permanente Aura des Misstrauens und der Anspannung ...
Rachemeer

STORY
Svea Mai kommt nach der Trennung ihrer Eltern und nach einem Umzug an eine neue Schule. Dort lernt sie den undurchschaubaren Jeremias, das Geschwisterpaar Karli und Raik und die Streberin Rachida kennen. Und die Schulhofdespotin Tanja, die eine sadistische Freude daran hat, sich Schwächere zu suchen, zu demütigen und zu verletzen.

Zunächst als Frustventil denkt sich die Clique um Jeremias das „Rachespiel“ aus: Wer eine vorher bestimmte Spielkarte aus einem Stapel zieht, erhält damit quasi die Legitimation, nach Gutdünken eine Racheaktion an einer Person auszuführen, die es verdient hat. 

Doch das Spiel nimmt eine gefährliche Eigendynamik an. Es kommt zu unvorhergesehenen Kettenreaktionen und über allem wacht Jeremias, der sein Umfeld mit subtiler Psychologie manipuliert. Eines Nachts läuft alles aus dem Ruder, das Rachespiel fordert ein Todesopfer und nichts ist mehr so, wie es war.

Nun, 10 Jahre später, erhält Svea einen unerwarteten Anruf, der sie erneut mit den Ereignissen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. 

MEINUNG
Mit „Rachemeer“ legt Juna Kristensen einen bemerkenswerten Thriller vor, der in Anbetracht der durch Cover und Titel geweckten Erwartungen, erstaunlich düster und fatalistisch ausfällt. Statt eines Küstenkrimis mit Wohlfühlfaktor erwartet den Leser ein Thriller-Drama, das sehr schnell eine von Ungewissheit geprägte Spirale in den Abgrund aufbaut.

Der Prolog, in dem die Dämonen wieder erweckt werden, denen Svea entkommen wollte, folgt noch bekannten Mustern und dürfte für erfahrene Genreleser nichts Neues bieten. Die weitere Aufarbeitung der Ereignisse gelingt jedoch ausgesprochen effektvoll. Juna Kristensen realisiert den Roman als Parallelerzählung auf zwei Zeitebenen – die Vergangenheitshandlung beginnt dabei mit Sveas erstem Tag auf der Schule und nähert sich schrittweise der verhängnisvollen „Nacht des letzten Spiels“. Damit gelingt es der Autorin, immer wieder neue Facetten zu enthüllen, die das Gesamtbild auch in der Gegenwart ständig verändern; Charaktere werden neu beleuchtet, Motivationen hinterfragt oder bislang unbekannte Ereignisse aufgedeckt. Daraus resultiert ein gegenseitiges Misstrauen zwischen den Mitgliedern der Clique, das sich auch auf den Leser überträgt.

Ereignisse wiederholen sich beinahe zwanghaft, bis es erneut zu einer Nacht der Entscheidung unter allen Beteiligten kommt.

FAZIT
Starker und gut konstruierter Thriller, der gekonnt mit einer permanenten Aura des Misstrauens und der Anspannung spielt.

Cover des Buches Brandung der Rache: Ein Nordsee-Krimi (ISBN: B0CNH1P9B5)

Bewertung zu "Brandung der Rache: Ein Nordsee-Krimi" von Regine Kölpin

Brandung der Rache: Ein Nordsee-Krimi
Elmar Hubervor 3 Monaten
Kurzmeinung: Souveräner Durchschnittskrimi, der seine Story geschickt aufzieht ...
Brandung der Rache

STORY
Der betagte Immobilienkaufmann Hartmut Meckenwald wird eines Morgens tot in seinem Büro aufgefunden. Ein unpassend billiger Schal, mit dem er offensichtlich erwürgt wurde, lässt die Polizei den späten Besuch einer Prostituierten vermuten. Die Polizei kann die Dame ermitteln, die kurz darauf ebenfalls tot aufgefunden wird.

Parallel dazu erhält Birthe, Meckenwalds Schwiegerenkelin, Briefe von Unbekannt zugespielt. Es handelt sich um die Tagebuchaufzeichnungen einer gewissen Anna, die 1943 als polnische Zwangsarbeiterin auf einem deutschen Bauernhof arbeiten musste, wo die Menschen aus dem Osten schlimmer als das Vieh behandelt wurden. Die verbotene Liebschaft mit einem Deutschen blieb nicht ohne Folgen und immer mehr kristallisiert sich ein Zusammenhang der Ereignisse damals und heute heraus.

MEINUNG
„Brandung der Rache“ ist bereits die dritte Auflage desselben Romans, der bereite 2009 bei KBV erschienen ist und 2021 schon einmal im dp Verlag. Der neue Titel, das Covermotiv und der Zusatz „Ein Nordsee-Krimi“ lassen stark einen Regionalkrimi erwarten, der zumindest ansatzweise, zwecks Atmosphäre, Küstenluft atmet. Tatsächlich ist der Handlungsort für dieses Krimi noch nicht einmal zweitrangig, sondern komplett egal. Vielmehr geht es um ein Verbrechen, das seine Wurzeln in der Nazizeit hat, als polnische Zwangsarbeiter*innen in Deutschland bis zum Umfallen schuften mussten. 

Autorin Regine Kölpin zieht die Story gut auf, vermischt die Exposition mit der Figurenvorstellung und weiß die Personen schnell und ausreichend individuell zu charakterisieren. Daraus ergeben sich auch einige Motivlagen, z.B. ist natürlich der Enkel Carsten verdächtig, der das florierende Unternehmen erben wird, aber auch die langjährige Sekretärin verfolgt eine geheime Agenda.

Die Briefe an Carstens Frau, die nach und nach eine dramatische Vergangenheitsgeschichte aufbauen, bringen eine weitere Ebene in den Roman und man ahnt bereits, dass dies am Ende mit der Gegenwart zusammenläuft. Das „wie“ bleibt jedoch lange Zeit geschickt verschleiert.

Genretypisch und natürlich dem Mord geschuldet, kommt eine Kommissarin in der Story vor, die entgegen den anfänglichen Erwartungen nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Die Storyentwicklung und -aufdröselung erfolgt rein über die Figuren aus dem Umfeld des Opfers.

Dabei springt die Handlung in schneller Folge zwischen den Figuren, die mit ihrem Denken und Wirken im Großen und Ganzen um sich selbst kreisen. Der Leser kann sich damit das Puzzle aus diesen Stücken nach und nach zusammensetzen. Ärgerlich und wenig elegant ist dagegen, dass dem Leser bestimmte Dinge vorenthalten werden, um am Ende einen Effekt zu erzielen.

FAZIT
Souveräner Durchschnittskrimi, der seine Story geschickt aufzieht, auch wenn die Ausführung an einigen Stellen etwas plump geraten ist. Kein Regionalkrimi mit Nordsee-Flair!

Cover des Buches Ein Connoisseur der Trauer (ISBN: 9798811191567)

Bewertung zu "Ein Connoisseur der Trauer" von Louis Marvick

Ein Connoisseur der Trauer
Elmar Hubervor 4 Monaten
Kurzmeinung: Leise und unaufgeregt schafft es Louis Marvick, die Fantasie seines Publikums anzuheizen ...
Ein Connoisseur der Trauer

STORY
Eine Erbschaft erlaubt es dem Protagonisten, in bescheidenen Verhältnissen in einem kleinen Haus in Paris zu leben, ohne einer Arbeit nachgehen zu müssen. Seine Sehnsucht nach Ruhe und Abgeschiedenheit treibt ihn immer öfter auf den Friedhof Montparnasse; ungeplante Besuche, aus denen sich bald eine Regelmäßigkeit entwickelt. Dort bleibt es nicht aus, dass er Zeuge so mancher Grablegung wird. Eines Tages beobachtet er während eines Begräbnisses einen Mann, der nicht direkt zur Trauergesellschaft zu gehören scheint, sich jedoch aus dem Abseits stets einen guten Blick auf das Geschehen und die Gesichter der Trauernden zu sichern sucht. Der Eindruck, dass sich der seltsame Besucher an der Trauer der Hinterbliebenen ergötzt, festigt sich, da er immer wieder ganz verschiedenen Beerdigungen beiwohnt. 

MEINUNG
Wieder einmal ist die Whitetrain Underground-Reihe hervorragend geeignet, einen Autor zu entdecken, der abseits bekannter Pfade unterwegs und in Deutschland bisher beinahe unbekannt ist. Lediglich eine Kurzgeschichte von Louis Marvick wurde vor „Ein Connoisseur der Trauer“ ins Deutsche übersetzt („Taschen der Leere“ in „IF Weird“, ebenfalls bei Whitetrain).

Die Kurzgeschichte, die hier als Einzelveröffentlichung präsentiert wird, lebt ganz und gar von der schwermütigen Stimmung und von dem schlummernden Geheimnis, das den ungewöhnlichen Trauerbeobachter zu umgeben scheint. Obwohl offenkundig keine greifbare Bedrohung von ihm auszugeht, ist man doch ob des absonderlichen Verhaltens des Mannes beunruhigt.

Nichts wird ergründet und nur ganz sachte ein unnormales Verhalten angedeutet, das auch keine unmittelbaren Auswirkungen innerhalb der Erzählung hat; die Ereignisse aufzufüttern bleibt der Imagination des Lesers überlassen. Ganz leise und unaufgeregt schafft es Louis Marvick, die Fantasie seines Publikums anzuheizen, und über das Ende der Geschichte hinaus noch brennen zu lassen.

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