Hoerchen

Ich habe mich morgens um 11 Uhr auf den Balkon gesetzt und angefangen zu lesen und war so schnell so gefesselt, dass ich nur von kurzen Pausen unterbrochen, den ganzen Tag durchgelesen habe. Bis abends um 23 Uhr. Dann war ich fertig mit dem Buch und wollte am liebsten gleich wieder von vorne anfangen. Eine zauberhafte Welt in die Cornelia Funke bereits mit dem ersten Buch ihrer Trilogie entführt. Man fängt während des Lesens an mit den von ihr erschaffenen Figuren zu atmen. Man fiebert nicht nur mit der Geschichte mit, man ist dabei. Was mich aber am meisten fasziniert hat ist die Art wie Cornelia Funke schreibt. Sie zaubert und bezaubert mit ihren Worten auf eine Art und Weise, wie ich sie in Kinderbüchern noch selten erlebt habe.  Sie ist wortgewaltig und dennoch schlicht. Ein großes Buch, das sicherlich noch viele Generationen von Lesenden erhalten bleiben wird, weil es zeitlos ist.

Es gibt Bücher, die vergisst man nicht. Frederick von Leo Lionni ist eines davon. Es begleitet mich seit Kindertagen. 
Die kleine Maus, Frederick, sitzt während die anderen Mäuse fleißig Wintervorrat ansammeln in der warmen Sommersonne. Danach befragt, was er denn mache, antwortet er, er sammle Farben, Sonnenstrahlen und Wörter. Als im Winter die Vorräte der Mäuse zu Ende gehen, fragen sie Frederick nach seinen Vorräten. Er erzählt ihnen von den Farben des Sommers und der Wärme der Sonnenstrahlen, was die Mäuse den Rest des Winters gut überstehen lässt.
Eine wunderschöne Parabel auf die Kunst und die Künstler. Hier werden Kinder an die Notwendigkeit für Kunst in unserem Leben herangeführt. Auf wunderbar einfache Weise wird beschrieben, wie wichtig es ist dafür zu sorgen, dass wir geistig nicht verhungern.  In unserer materiellen ausgerichteten Welt ist das Buch heute aktueller denn je. Meiner Meinung nach gehört es in jedes Bücherregal!