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Karin_Kehrer

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches So schnell wackelt kein Schaf mit dem Schwanz (ISBN: 9783492258722)

Bewertung zu "So schnell wackelt kein Schaf mit dem Schwanz" von Ian Sansom

So schnell wackelt kein Schaf mit dem Schwanz
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Skurril, witzig, zum Schmunzeln für zwischendurch
Amateurdetektiv wider Willen

Mit einem Bus voller Bücher tingelt der weltfremde und tollpatschige Israel Armstrong durch die irische Provinz. Als er sich gerade an seine neue Heimat und die kauzigen Nordiren gewöhnt hat, spielt ihm das Schicksal einen Streich: Zufällig ist er in der Nähe, als der vermögende Inhaber eines berühmten Kaufhauses verschwindet und mit ihm eine beträchtliche Summe Geld. Israel wird verhaftet, delogiert und auch noch suspendiert. Er hat keine Wahl: Er muss auf eigene Faust versuchen, das Verbrechen aufzuklären.

Dies ist der zweite Band um den schrulligen Bibliothekar und seinen Bücherbus. 
Diesmal wird ihm übel mitgespielt, als er verdächtigt wird, etwas mit dem Verschwinden Mr Dixons und dessen Geldes zu tun zu haben. Hätte er nicht seinen Freund Ted, den Taxifahrer, wäre es wohl schlecht um den unbeholfenen Israel bestellt.
Herrlich skurril sind die Figuren, sei es Israels grimmige Vermieterin oder sein Freund Ted, der dem weltfremden Israel immer wieder aus der Patsche helfen muss oder seine warmherzige Helferin Rosie.
Lebendige Dialoge und das Spiel mit Klischees erheitern ebenfalls. Die nordirische Bevölkerung, die Vorbehalte gegen den Engländer hat, sei da nur eines davon. Das Nest Tumdrum, in dem die Story spielt, passt genau ins Ambiente und oft durfte ich mich bei einem Schmunzeln ertappen.

Fazit: Irische Kriminalgeschichte mit Schmäh und viel Lokalkolorit!


Cover des Buches Die Wahrheit (ISBN: 9783442754922)

Bewertung zu "Die Wahrheit" von Melanie Raabe

Die Wahrheit
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Spannende Ausgangssituation wird leider nicht ganz so befriedigend weitergeführt!
Wahrheit oder Täuschung?

Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann, der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen. Seither zieht sie den gemeinsamen Sohn allein groß. Gerade als sie dabei ist, einen Neuanfang zu wagen, erreicht sie eine schockierende Nachricht: Philipp wurde gefunden, er kommt zurück!
Doch der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist ein Fremder. Und er droht Sarah: Wenn sie nicht mitspielt, verliert sie alles, was ihr Leben ausmacht.

Eine spannende Ausgangssituation: Ein Fremder behauptet, der verschollene Ehemann zu sein und nistet sich in ihrem Haus ein.
Die Frau, die sich mittlerweile abgefunden hat, ihren Mann nie wiederzusehen, reagiert panisch. Die Ich-Perspektive gibt hier natürlich besten Einblick in ihre Gedanken, ihre Psyche.
So weit beginnt alles auch ganz spannend, wenn auch manchmal ein wenig ausschweifend, was Sarahs Innenleben betrifft.
Sie wird hysterisch, setzt unnachvollziehbare Handlungen, sie hat etwas zu verbergen, was hat sie getan? 
Die kurzen Sequenzen aus der Sicht des „Fremden“ erhellen wenig, seine Identität ist zuerst ein Rätsel – soweit ganz gut geschildert. 
Die Frage, inwieweit man seinen Partner tatsächlich kennt, welche Erinnerungen man an ihn bewahrt, welche man aus seinem Gedächtnis verdrängt, wird hier sehr genau dargestellt.
Der Knackpunkt ist aber immer, wie eine derart befremdliche Ausgangssituation dann aufgelöst wird. Und hier gibt es leider einige Ungereimtheiten.
Zum einen agiert und reagiert Sarah meiner Meinung nach sehr überzogen. Ihre Hysterie ist manchmal kaum erträglich. Sie schickt ihren Sohn weg, aber warum bleibt sie im Haus? Die vielen Rückblicke auf ihr gemeinsames Leben mit Philipp geraten zum Teil langatmig, auch wenn sie einen Einblick in ihre Beziehung schaffen.
Ein wichtiger Aspekt ist: Gibt es wirklich niemanden, der Philipp näher kannte, außer seiner Mutter, die praktischerweise dement ist und sein Vertrauter, der leider in China weilt und unerreichbar ist? Er war Unternehmer, er hatte Angestellte, sicher auch Freunde.
Die Wendung war dann wohl unvermeidlich und das Ende – zwar sehr eindringlich erzählt – hat mit einem Thriller nichts mehr zu tun. Leider wird auch eine wichtige Frage nicht geklärt. 

Fazit: Spannende Ausgangssituation, die leider nicht ganz so befriedigend weitergeführt und aufgelöst wird.


Cover des Buches Hades (ISBN: 9783518468388)

Bewertung zu "Hades" von Candice Fox

Hades
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Düster, grausam, ein wenig zu viel des Bösen!
Bad Cops

„Hades“ ist der Herr der Unterwelt von Sydney. Zu ihm auf die Mülldeponie kommt alles, was verschwinden soll. Als eine Entführung schief geht und zwei vermeintlich tote Kinder bei ihm abgeliefert werden, nimmt er sich ihrer an. Eden und Eric wachsen bei ihm auf und werden Cops bei der Mordkommission.
Eden wird Frank Bennett zugeteilt, als ihr Partner bei einem Einsatz stirbt. Gemeinsam jagen sie einen Serienkiller, der seinen Opfern Organe entnimmt und sie an Patienten verkauft. 
Die Zusammenarbeit mit den beiden eigenwilligen Geschwistern gerät allerdings zu einer besonderen Herausforderung für Frank.

„Hades“ ist der erste Band einer Trilogie um die Ermittler Eden Archer und Frank Bennett.
Ein Strang – der packendere – führt in die Vergangenheit der beiden Kinder, die von dem zwielichtigen Hades erzogen wurden.
Die Atmosphäre dieses Thrillers ist durchwegs dunkel und brutal. Es gibt offenbar keine guten Cops, allerdings fand ich Eden und Eric interessant, erstere in Ansätzen zumindest sympathisch. Auch Hades ist eine gut erdachte Figur. Von ihm hätte ich gerne mehr erfahren, aber das scheint in Teil 2 nachgeholt zu werden.
Probleme hatte ich allerdings mit Frank Bennett. Er ist schmierig, bemitleidet sich selbst, kriegt nichts auf die Reihe und glaubt trotzdem, er wäre der große Macher. 
Die Ich-Form für diesen Charakter stellt ihn zudem mehr in den Mittelpunkt, als er eigentlich verdient hat. Für mich war Eden die viel interessantere Person …
Ich hatte auch den Eindruck, als stürme viel zu viel auf den Leser ein. Ein Serienkiller, der Berge von Leichen hinterlässt, ein Opfer, das ihm gerade noch entkommt, die Probleme, die es zwischen Frank und den Geschwistern gibt, deren Rachefeldzug, etc. …
Dass die Polizei schwerwiegende Fehler bei der Jagd nach dem Serienkiller macht, scheint da vorprogrammiert zu sein und womöglich zu wenig ausgearbeitet.
Ich mag allerdings die bildhafte Sprache der Autorin, die psychologische Entwicklung ihrer Figuren, auch wenn sie mir nicht sympathisch waren.
Ob ich die anderen Teile auch noch lesen werde, überlege ich mir noch.
Interessantes Debüt!


Cover des Buches Totenlied (ISBN: 9783809026709)

Bewertung zu "Totenlied" von Tess Gerritsen

Totenlied
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Hält leider nicht, was der Klappentext verspricht! Etwas wirr konstruierte Geschichte mit tragischen Anklängen.
Ein teuflischer Walzer

Die Violinistin Julia Ansdell bringt von einer Konzertreise in Italien ein altes Notenbuch mit. Es enthält auch eine bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem schwierigen Stück, doch jedes Mal, wenn sie es spielt, geschehen merkwürdige Dinge. 
Es scheint, als würde die aufwühlende Melodie ihre Tochter Lily verändern.
Niemand schenkt ihr Glauben, also reist sie heimlich nach Italien, um nach der Herkunft des mysteriösen Stücks zu forschen.

Ein „Thriller“ der Bestseller-Autorin, diesmal nicht mit ihrem berühmten Duo Rizzoli & Isles. Der Klappentext hat mich natürlich neugierig gemacht: Unheimliche Vorgänge um eine merkwürdige Komposition.
Gleich vorweg: Eine paranormale Erklärung gibt es natürlich nicht! 
Die Geschichte beginnt spannend: Julia spielt den unheimlichen Walzer, ihr Kind entwickelt anscheinend merkwürdige Aggressionen gegen sie.
Aber was dann kommt, ist leider ein ziemlich mühsames Flickwerk!
Der zweite Handlungsstrang führt in die Zeit der Judenverfolgung während des 2. Weltkriegs nach Venedig und erzählt die Geschichte des jungen Geigers Lorenzo und seiner Liebe zur schönen Laura. Das Paar hat keine Zukunft, denn Lorenzo ist Jude.
Die Autorin hat sicher gut recherchiert, aber leider wird der Part in der Vergangenheit sehr distanziert erzählt. Die Figuren bleiben blass. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte sich hier gar nicht zu sehr auf das tragische Thema einlassen.
Dagegen wird der Strang in der Gegenwart gegen Ende hin immer abstruser. Julia misstraut ihrem Mann und ihrer Tochter, wird in Italien verfolgt und bedroht. Zu viel auf einmal und alles relativ kurz abgehandelt.
Ich hatte oft genug das Gefühl, als wäre die Story stark gekürzt worden.
Die Auflösung kommt abrupt und unglaubwürdig, wie aus heiterem Himmel.
Mich hätte auf jeden Fall das Thema interessiert, ob gewisse Töne tatsächlich das menschliche Bewusstsein beeinflussen und irritieren können. Aber darum geht es am Ende gar nicht mehr …
Den Walzer „Incendio“ hat Tess Gerritsen übrigens selbst komponiert. Er ist auf jeden Fall wunderschön und sehr berührend!
Ansonsten wurde leider das Potenzial der Geschichte nicht genutzt!


Cover des Buches Rosmarinträume (ISBN: 9783492307857)

Bewertung zu "Rosmarinträume" von Katrin Tempel

Rosmarinträume
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Thema Rückführung als Aufhänger - leider enttäuschend!
Viel und doch zu wenig!

Seit dem Tod ihrer Eltern arbeitet Anne als Redakteurin bei einer Lokalzeitung. Als sie über zwei Skelette berichten soll, die im Wald gefunden wurden, wird sie plötzlich Nacht für Nacht von Albträumen heimgesucht. Eine Hypnose-Therapie soll Abhilfe schaffen, doch in den Sitzungen erlebt sie immer wieder Liebesgeschichten, die tragisch enden. Ständig taucht darin ein junger Mann mit hellen, blauen Augen auf. 
Es gibt diesen Mann tatsächlich, wie sie bald feststellt. Doch was hat er mit ihr und der Vergangenheit zu tun?

Dass das Cover keine Rosmarin- sondern Lavendelblüten zeigt, habe ich noch großzügig verziehen, schließlich wirken die einfach dekorativer.
Leider hält der Inhalt des Buchs aber auch nicht, was der Klappentext verspricht. 
Die Geschichte um Anne, die in ihren Träumen von der Vergangenheit heimgesucht wird, wirkt in vielem sehr konstruiert, die Figuren sind unglaubwürdig und das unvermeidliche und schon von Beginn an klare Happy End wird durch eine völlig an den Haaren herbeigezogene Wendung und eine halbgare Erpressergeschichte künstlich hinausgezögert.
Ich finde daher leider nicht viel Positives in der Geschichte, bis auf ein paar wenige Szenen, die mir gelungen erscheinen. Dazu gehört der erste Rückblick unter Hypnose, der in der Zeit der Kelten spielt. Die Autorin hat sich mit der bewegten Geschichte der kleinen Universitätsstadt Eichstätt auseinandergesetzt und einiges an Interessantem in die Handlung eingebaut.
Aber aus diesem Roman hätte man so viel mehr machen können!
Dazu hätte es vielleicht noch einmal hundert Seiten gebraucht, denn so wie er sich jetzt präsentiert, wirkt er lieblos herunter geschrieben und zusammengekürzt.
Es wird zwar viel erzählt, aber wenig in die Tiefe gegangen. Selbst die Traumsequenzen und die Abschnitte in Hypnose sind eher trockene Schilderungen. 
Mit Anne kann man daher auch nicht warm werden. Sie tritt auf der Stelle, suhlt sich in Selbstmitleid, ist ich-bezogen und stur. Sie lehnt jegliche Hilfe ab, obwohl sie angeblich schon am Ende ist, hat wenig Interesse daran, die seltsame Verbindung zu den Figuren in der Vergangenheit aufzuklären, obwohl es DAS essentielle Thema wäre, um das sie sich kümmern müsste. Die totale Wende zum Schluss ist auch deshalb nicht glaubwürdig, weil sie nicht nachvollziehbar ist.
Und was ist eigentlich mit dem männlichen Gegenpart der Geschichte? Spürt auch er die Verbindung? Hat auch er Träume? Darüber erfährt man leider überhaupt nichts. 
Meiner Meinung nach taucht er auch viel zu früh in der Handlung auf.
Vielleicht ist Annes Widerstand durchaus erklärbar, wenn man sich mit dem Psychologen auseinandersetzt, an den sie gerät. Der scheint nämlich mehr als unfähig zu sein. 
„Sie müssen selbst herausfinden, was diese Geschichten bedeuten, die Sie unter Hypnose erleben.“ Wie bitte? Eigentlich bräuchten solche Sitzungen Nachbesprechungen, Analysen, gemeinsames Aufarbeiten. Davon ist hier überhaupt keine Rede. Dieser Psychologe benimmt sich ja geradezu fahrlässig, denn obwohl er anscheinend Unmengen an Fachliteratur wälzt, trägt er nichts bei, um seiner Klientin zu helfen. Oder liegt es an mangelnder Recherche der Autorin, dass das alles nicht besonders glaubwürdig wirkt? 
Das Thema Rückführung würde viel bieten und den Rahmen für eine spannende Handlung schaffen – wenn man darauf auch einsteigen und es nicht nur als Lockmittel benutzen würde. Aber hier hat sich die Autorin dann doch nicht darauf einlassen wollen. Schade um die vertane Chance!


Cover des Buches Das verlorene Kind (ISBN: 9783746634104)

Bewertung zu "Das verlorene Kind" von Michel Bussi

Das verlorene Kind
Karin_Kehrervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Verworrene, konstruierte Geschichte und eine Heldin, die nicht überzeugt!
Wer ist Malone?

Der kleine Malone scheint ein ganz normaler Junge zu sein. Er spielt am liebsten mit seinem Kuscheltier und erfindet gerne Geschichten. Oder was sonst soll die Behauptung sein, dass die Frau, bei der er lebt, nicht seine richtige Mutter ist? Nur der Schulpsychologe Vasile Dragonman glaubt ihm und informiert die Polizei. Doch Commandante Marianne Augresse interessiert sich wenig für den Fall des Jungen, jagt sie doch gerade einem Räuber hinterher. Dragonmans Hartnäckigkeit wird ihm allerdings zum Verhängnis und bringt auch den Jungen in Gefahr.
 
Nach dem Beenden dieses Buchs bin ich ziemlich zwiespältig zurückgeblieben.
Zuerst machten mir die verschiedenen Zeitebenen den Einstieg ein wenig schwer. Es beginnt außerdem gleich mit der Perspektive des Kindes, das ja die Handlungen der Erwachsenen nicht wirklich nachvollziehen kann und als Leser steht man erst einmal vor einem großen Rätsel.
Dass Malones Fall und der des flüchtigen Räubers miteinander zu tun haben müssen, ist natürlich gleich klar. 
Generell fand ich es problematisch, dass der Leser einen dermaßen großen Wissensvorsprung vor der Polizei hat, die immer mit ihren Ermittlungen hinterherhinkt.
Lässt sich das erste Drittel daher eher zäh an – hier sind nur die Ausführungen Dragonmans zur kindlichen Psyche und Entwicklung des Gehirns interessant – kommt danach doch noch Spannung auf. Allerdings mit ein paar sehr verwirrenden Wendungen, die mir ziemlich konstruiert vorkamen.
Die Charaktere blieben – bis auf Malone, der wirklich sehr rührend dargestellt ist – eher blass. Am meisten habe ich mich allerdings über Commandante Marianne Augresse geärgert. Sie soll wohl wieder einmal als Beispiel dafür dienen, dass Frauen nicht für Führungspositionen geeignet sind? Ihre einzigen Gedanken kreisen nämlich darum, wie sie mit Vierzig doch noch einen geeigneten Erzeuger für ein Kind findet. Das macht auch vor Kollegen nicht halt, die verheiratet sind und schon Kinder haben. Und wenn sie selbst in Augenblicken konzentrierter Arbeit und Spannung nichts anderes im Sinn hat, als auf die Muskeln und den knackigen Hintern des jungen Kollegen zu starren – das ist einfach nur nervig!
Die eigentliche Ermittlungsarbeit müssen ohnehin die anderen (die Männer!) tun und grundsätzlich ignoriert sie die wichtigsten Hinweise. Ich fragte mich des Öfteren, worin eigentlich ihre Qualifikation für ihren Job besteht …
Denn am Ende stellt sich alles als ziemlich verkopftes und verwirrendes Konstrukt heraus, das mir wenig glaubwürdig vorkam. 
Die Auflösung – geht so für mich nicht! 
Lichtblicke waren für mich der kleine Malone und die Geschichten seines Kuscheltiers Gouti – das ja eine beeindruckend lange Lebensdauer vorweist!

Fazit: Verwirrend konstruierter Plot mit wenig überzeugenden Charakteren. Thema Mutterliebe wird ein wenig überstrapaziert!


Cover des Buches Mühlviertler Blut (ISBN: 9783839222386)

Bewertung zu "Mühlviertler Blut" von Eva Reichl

Mühlviertler Blut
Karin_Kehrervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Beschaulicher Krimi mit einem entschleunigten Helden
Vampire im Mühlviertel?

Ein grotesker Mord erschüttert den kleinen Ort Liebenau im unteren Mühlviertel: Der Pfarrer wird tot in der Kirche gefunden, zu einem Bündel verschnürt und völlig ausgeblutet. Zwei Einstiche am Hals des Opfers geben dem Aberglauben Nahrung, dass nur ein Vampir der Täter sein kann.
Als ein zweites Mordopfer gefunden wird – auf ähnliche Weise getötet – stehen Chefinspektor Oskar Stern vom LKA und sein Team bald vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Denn zwischen den beiden Toten scheint es sonst keine Verbindung zu geben.

Der erste Fall des behäbigen, in die Jahre gekommenen Chefinspektors Oskar Stern, der eine Vorliebe für Schweinsbraten hat und seiner dynamischen jungen Kollegin Mara Grünbrecht führt ins untere Mühlviertel in den normalerweise ruhigen und idyllischen Ort Liebenau.
Hier scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen und das Spiel mit dem Aberglauben der Bevölkerung ist amüsant zu lesen.
Der Schreibstil gibt sehr gut die entschleunigte Lebensweise des Chefinspektors wieder. Hier wird langsam und methodisch vorgegangen, auch wenn der zweite Mordfall Stern fast überfordert und er nicht nur Verabredungen mit seiner Tochter vergisst. So mancher Aspekt der Fälle, der wichtig gewesen wäre, gerät ins Hintertreffen und so ganz kann ich nicht nachvollziehen, dass Stern eine Kapazität ist, auch wenn das immer wieder betont wird.
Was die holde Weiblichkeit betrifft, stellt er sich eher ungeschickt an und man könnte beinahe Mitleid mit dem armen Kerl bekommen.
Die Szene mit dem Hotelbrand finde ich überflüssig, sie hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun. Soll hier nur bewiesen werden, dass der Grantler doch ein Herz aus Gold hat?
Am Ende wird es dann doch noch turbulent und eine überraschende Wendung bringt die Lösung.
Ein netter Krimi mit humoristischen Einlagen - zum entspannten Lesen!




Cover des Buches Was denkt die Maus am Donnerstag? (ISBN: 9783407797889)

Bewertung zu "Was denkt die Maus am Donnerstag?" von Josef Guggenmos

Was denkt die Maus am Donnerstag?
Karin_Kehrervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Vergnüglich-besinnliche Kindheitserinnerungen!
Lyrik für Kinder

Josef Guggenmos (1922 – 2003), studierte Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Indologie, lebte in Finnland und lange Zeit in Irrsee/Allgäu. Er veröffentlichte Prosa und Lyrik für Kinder, für die er eine ganze Reihe von Preisen erhielt. 
Auch in meiner Kindheit begleiteten mich Geschichten wie „Der starke Riese Häuserlupf“ oder eben die Gedichte, von denen „Was denkt die Maus am Donnerstag?“ eines meiner liebsten war.
Darum habe ich auch gleich zugegriffen, als ich den schmalen Band auf einem Flohmarkt entdeckte. Mit Genuss habe ich die Miniaturen und Sprachspielereien wieder gelesen, die für einen Erwachsenen natürlich von einer anderen Warte aus betrachtet interessant sind. 
Das besinnlichste, das mir erst jetzt so richtig aufgefallen ist:

Neujahrsnacht
Diese Nacht ist ein Fluss.
Mein Bett ist ein Kahn.
Vom alten Jahr stoße ich ab.
Am neuen lege ich an.
Morgen spring ich an Land.
Dies Land, was ist’s für ein Ort?
Es ist keiner, der’s weiß.
Keiner war vor mir dort.


Cover des Buches Eisige Schwestern (ISBN: 9783426520147)

Bewertung zu "Eisige Schwestern" von S. K. Tremayne

Eisige Schwestern
Karin_Kehrervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Leider nicht ganz so gelungen wie erwartet!
Wer ist wer?

Sarah und Angus Moorcroft sind ein Jahr nach dem Tod ihrer Zwillingstochter Lydia psychisch am Ende. Ein Neuanfang bietet sich auf einer wunderschönen, schottischen Privatinsel. Doch der Albtraum geht weiter: Kirstie behauptet steif und fest, ihre Schwester Lydia zu sein und das veränderte Wesen des Mädchens deutet auch wirklich darauf hin.
Angus ist beruflich viel unterwegs und Sarah hat immer mehr das Gefühl, als stimme tatsächlich etwas nicht. In einer Sturmnacht kommt schließlich die schreckliche Wahrheit ans Licht.

Eine malerische, geheimnisvolle Insel in Schottland, eine Familie, vom Schicksal verfolgt, abgeschnitten von der Umwelt – die besten Zutaten zu einem guten Psychothriller.
Leider wurden meine Erwartungen dann doch eher enttäuscht.
Der Autor versteht es sehr gut, Stimmungen zu schaffen. Besonders die Landschaftsbeschreibungen sind sehr lebendig und genau. Perfekter Boden auch für die paranormalen Anklänge!
Zu Beginn der Geschichte kann man auch durchaus eintauchen in die verstörende Welt der beiden Hauptfiguren, die jeweils ein dunkles Geheimnis hüten.
Normalerweise hätte ich dieses Buch wahrscheinlich beinahe in einem Rutsch durchgelesen und ich habe mich immer mehr gewundert, warum ich es nicht geschafft habe, obwohl die Story durchaus einige überraschende Wendungen zu bieten hat und die Informationen über das Zwillingsphänomen gut eingestreut sind.
Es liegt hauptsächlich an den Figuren selbst. Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn männliche Autoren weibliche Hauptpersonen in der Ich-Form erzählen lassen und ich finde, das ist hier auch nicht ganz geglückt und wäre auch nicht notwendig gewesen. Denn trotz allem bleibt Sarah distanziert, ihre Gedanken drehen sich im Kreis und ihre Handlungen sind zum Teil nicht nachvollziehbar. Für Angus wurde dagegen die dritte Person gewählt – eine Entscheidung, die ich nicht verstehen kann. Er wirkt ein wenig positiver als seine neurotische Frau, ist aber auch nicht wirklich sympathisch. 
Die Handlung beginnt sich zunehmend auf die hysterische Gedankenwelt Sarahs zu konzentrieren, die man allerdings nicht begreifen kann, da wichtige Informationen fehlen, die erst zum Schluss geliefert werden. Dann wird erst klar, was wirklich mit ihr los ist, aber besonders hier hat der Autor sehr viel Potenzial verschenkt, denn das eigentliche Drama handelt er wieder sehr distanziert, beinahe lieblos ab und es fehlen doch die wesentlichen Erklärungen.
Fazit: Die Grundzutaten stimmen, aber doch nicht ganz überzeugend!


Cover des Buches Die steinerne Schlange (ISBN: 9783426515655)

Bewertung zu "Die steinerne Schlange" von Iny Lorentz

Die steinerne Schlange
Karin_Kehrervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Zwar zum Teil spannend erzählt, aber die Heldin ist zu perfekt!
Germanisches Abenteuer

Germanien, im Jahr 213 n.Chr: Die Fürstentochter Gerhild ist für den Geschmack ihrer Brüder zu mutig und aufmüpfig. Als der römische Statthalter Quintus sie als seine Sklavin fordert, sind die beiden damit einverstanden, um sich das Wohlwollen der römischen Besatzer zu sichern. Doch Gerhild widersetzt sich und besiegt Quintus im Zweikampf. Eine Schmach, die der Römer nicht dulden kann. Gerhild wird zur Gejagten, die unter allen Umständen die Freiheit ihres Volkes bewahren will.

Bis jetzt waren die Bücher des Autorenpaares Iny Lorentz kein Thema für mich. Die Geschichte um die germanische Fürstentochter Gerhild, die sich gegen die römischen Eroberer zur Wehr setzt, kam mir aber reizvoll vor.
So ganz überzeugt war ich dann am Ende leider nicht. 
Positiv fand ich die leichte Lesbarkeit des doch mit über 600 Seiten ziemlich umfangreichen Wälzers, besonders durch die kurzen Kapitel.
Die Hintergrundrecherchen zu diesem Roman wurden gut eingebaut, die Landkarte und das Glossar bieten zusätzliche Information.
Problematisch fand ich die doch sehr markante Schwarz-Weiß-Zeichnung. Römer böse, Germanen gut. Natürlich ist der Großteil der Handlung aus Sicht der Germanen erzählt, aber für die Römer darf so gar keine Sympathie aufkommen und vor allem wird kaum erwähnt, dass sie ja auch Fortschritt in die von ihnen besetzten Gebiete gebracht haben.
Die Charaktere sind zudem eher flach gezeichnet und ich wurde selbst mit den Hauptpersonen nicht warm. Gerhild ist eine Art Supergirl, der einfach alles gelingt und sie geht aus jedem Kampf ohne nennenswerte Blessuren hervor. Vor allem die Sexszenen (von Liebe kann man eher nicht sprechen) werden ziemlich oberflächlich und lieblos abgehandelt. 
Selbst die neuerliche Begegnung mit Quintus, auf die man als Leser hin fiebert, geht nicht in die Tiefe.
Über weite Abschnitte ufert die Geschichte aus und wird durch zahlreiche Wiederholungen langatmig. Es gab mehr als einen Moment, in dem ich wünschte, ich wäre mit dem Buch endlich fertig. Gegen Ende wird es dann doch noch spannend, obwohl abzusehen war, wie es ausgeht.
Fazit: Zwar gut recherchiert, aber langatmig, mit Charakteren, die auf Distanz bleiben.


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