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Leseloewin

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Cover des Buches Das Geheimnis der Marionette (ISBN: 9783945713716)

Bewertung zu "Das Geheimnis der Marionette" von Elisabeth Thielemann

Das Geheimnis der Marionette
Leseloewinvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Packende historische Geschichte
Spannende emotionale Geschichte auf mehreren Zeitebenen

Die Handlung bewegt sich auf 3 unterschiedlichen Zeitebenen, vor, während und nach dem 2. Weltkrieg. Der Schreibstil der Autorin orientiert sich an der jeweiligen Zeit. Das Buch liest sich flüssig und die Beschreibungen sind sehr bildlich.

Zur Handlung: Sofie studiert im November 2013 interessiert Aufzeichnungen über ihre Familie, die ihr der Vater kurz vor seinem Tod überlassen hat. Hieraus ergibt sich für sie völlig neues Wissen um die Geschichte ihrer Vorfahren. Von Anfang an fühlt sie eine Verbindung zu einer mystischen, in der Familie weitervererbten Puppe, die sich mit ihr im Arbeitszimmer befindet. Sie spürt, dass von ihr etwas Seltsames, Unheimliches ausgeht und hat ständig das Gefühl, dass ihr die Puppe etwas mitteilen will. Eine Ahnung, dass das Geheimnis dieses sensiblen Wesens im Inhalt der Schriftstücke verborgen liegen muss, lässt sie wie besessen Nacht für Nacht darin stöbern. Diese erscheinen ihr Hinweise zur Auflösung des Geheimnisses zu enthalten, das die Puppe in sich trägt. Es löst sich in der 3. Generation, mit der Geschichte ihrer Urgroßmutter Greta am Ende des Buches auf.

Im Buch begegnen sich Gegenwart und Vergangenheit. Die Familiengeschichte erzählt über das Leben und die Gefühlswelt von Familien in den unterschiedlichen Phasen deutscher Geschichte. Themen sind zum Beispiel der aufkeimende Nationalsozialismus, das nationalsozialistische Regime und die Judenverfolgung , der 2. Weltkrieg, die Besatzungszeit, Zeiten der Armut und des Strebens der Menschen nach einer neuen Existenz, die Währungsreform, das DDR-Regime, die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges und die Studentenbewegungen in West-Deutschland.

Im Zentrum steht dabei die Geschichte des sensiblen Mädchens Greta, das in einer Marionettenspieler-Familie aufwächst, die mit ihren fünf Kindern zwischen 1800 und 1900 durch Sachsen zieht. Neben dem Besuch von 86 Schulen muss Greta schon im Kindesalter einige Aufgaben von Erwachsenen erfüllen und hat somit einige seelische Bürden zu tragen.

Auf feinfühlige Art und Weise bekommen wir durch die Autorin ergreifende Einblicke in die Gefühlswelt der kleinen Greta. Sehr interessant fand ich dabei den authentisch wirkenden historischen Hintergrund, vor dem die Geschehnisse erzählt werden. Vergleichbares, was die Handlung angeht, habe ich so noch nie gelesen. In sensibler Art und Weise schildert die Autorin Begegnungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen in Zeiten größter Unmenschlichkeit.

Die Puppe auf dem Cover hat genau jene geheimnisvolle Aura, die die Marionette im Buch innezuhaben und auszustrahlen scheint. Dem faszinierenden Blick ihrer Augen kann sich auch in der Geschichte niemand entziehen. Das Coverbild ist wirklich der perfekt gewählte „Hingucker“, der mich bereits beim ersten Anblick in seinen Bann gezogen hatte.

Das Buch hat mich mitgerissen und bewegt. Es ist nicht nur durch seine spannende Handlung lesenswert, sondern offenbart sich auch als besonderes Zeitdokument. Mir hat es sehr gut gefallen und deshalb empfehle ich es unbedingt weiter.

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