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LilStar

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Der Zwillingscode (ISBN: 9783743203242)

Bewertung zu "Der Zwillingscode" von Margit Ruile

Der Zwillingscode
LilStarvor 3 Jahren
Spannend und kurzweilig!

Der 17jährige Vincent lebt in einer dystopischen Zukunft, in der jeder Mensch automatisch von einem Computersystem Sozialpunkte für sein Handeln bekommt und eingestuft wird. Vincent ist eine Doppel-C-Seele, was gar nicht gut ist. An eine Ausbildung ist mit so einem Status nicht zu denken und deswegen repariert er unauthorisiert die mechanischen Haustiere der Menschen. Die Begegnung mit einer älteren Dame, die von ihm ihre ungewöhnliche Katze reparieren lässt, stößt ihn schließlich auf eine Spur in seine Vergangenheit, die aber schließlich viel mehr ans Licht bringen wird, als lediglich das Geheimnis um den Tod seiner Mutter…

Als dieses Buch hier ankam, war ich doch etwas erstaunt. Es ist nämlich echt dünn, das hatte ich nicht erwartet. Die Klappenbroschur ist aber dennoch schön designt und weiß zu gefallen.

Inhaltlich ist das Buch in Kapitel unterteilt, die eine angemessene Länge haben. Generell lässt es sich gut lesen, obwohl sehr viel technisches Schnick-Schnack vermittelt wird. Schließlich spielt die Geschichte in der Zukunft, doch davon muss man sich nicht abschrecken lassen. Der Science Fiction-Anteil hält sich in Grenzen und integriert sich gut in diese abenteuerliche Geschichte.

Zu Beginn war mir Vincent, unsere Hauptfigur, nicht sehr sympathisch, denn es machte den Eindruck, als wäre er lediglich ein Faulpelz, der sich auf Kosten des Systems auf die faule Haut legt. Das dies nicht so ist, das zeigt sich im Verlauf der Geschichte. So wird schnell klar, dass er eigentlich gar nichts für seinen schlechten Status kann und so wird man neugierig, was sich denn weiter dahinter verbirgt. 

Zugegeben, die Figuren sind allesamt ein wenig platt und kaum einer ist wirklich scharf umrissen. Das hat mir bei der Lektüre aber tatsächlich nichts ausgemacht, weil die Geschichte an sich mit viel Tempo und sehr spannend erzählt wird.

Die Welt, die Margit Ruile hier geschaffen hat, ist sehr interessant und sehr vielschichtig. Es ist quasi alles möglich und deswegen war es mir als Leser ab und an ein wenig zu undurchsichtig. Viel musste einfach als gegeben hingenommen werden. Wenn man aber nicht davon ausgeht, dass alles logisch erklärt werden kann und man einfach nur eine gute Geschichte lesen möchte, die in einem Universum spielt, das man so nicht kennt, dann ist dieses Buch auf jeden Fall eine Reise wert!

Das Ende ist ein wenig offen. Die Geschichte an sich ist zwar zu Ende erzählt und auch befriedigend aufgedeckt worden, aber dennoch gibt es Raum für mehr. Und wenn es eine Fortsetzung geben sollte, dann wäre ich auf jeden Fall nicht abgeneigt diese ebenfalls zu lesen.

FAZIT

Der Zwillingscode von Margit Ruile hat mich trotz einiger Schwächen sehr gut unterhalten und an die Seiten fesseln können. Die Geschichte ist kurzweilig und actionreich. Wer gerne Jugendbücher liest, die in die Welt der Science Fiction eintauchen, ohne jedoch zu ausschweifend zu werden, der ist hiermit gut beraten!

Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783442718313)

Bewertung zu "Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde

Die Geschichte des Wassers
LilStarvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Leider kann Maja Lunde mit Die Geschichte des Wassers leider nicht an die Qualität und Raffinesse des ersten Teils anschließen...
Guter Durchschnitt

Im Jahre 2017 kämpft Signe gegen die Zerstörung natürlicher Wasserläufe an und wird zu einer überzeugten und äußerst extremen Umweltaktivistin. Der große Erfolg bleibt leider aus und auch privat ist sie noch auf der Suche nach dem großen Glück.
Jahre Später, 2041, ist David mit seiner Tochter Lou auf der Flucht vor der großen Dürre, die Südeuropa bedroht. Wasser ist knapp und Trinkwasser noch schwerer zu bekommen. Es ist ein harter Kampf ums überleben, den viele Staaten bereits aufgegeben haben…

Wie bereits häufig erlebt, könnten zweite Bände selten so überzeugen wie die ersten. Zum einen ist der Überraschungs-Effekt vielleicht schon weg oder die Geschichte wird künstlich versucht aufzubauschen. Bei diesem zweiten Teil ist es nichts von beiden.

Dieser zweite Teil ist nicht so sehr gelungen, weil er die Klima-Probleme und Zusammenhänge nicht so anschaulich darstellt wie es noch bei „Die Geschichte der Bienen“ der Fall war. In diesem Teil geht es zum Teil viel reißerischer zu und andererseits aber auch total belanglos und langweilig. Auch stehen hier die Personen und deren ganz individuellen Probleme mehr im Vordergrund.

Schlecht war das Ganze nicht, aber es war auch einfach nicht das, was ich nach einem wirklich herausragenden ersten Teil erwartet und vielleicht auch gewünscht habe, sondern eher eine Geschichte, die in der Masse verschwinden würde. Wenn es nun mal nicht so einen wahnsinnig tollen Vorgänger gehabt hätte.

Positiv fand ich ausschließlich das Szenario der Wasserknappheit in dem Handlungsstrang der Zukunft. Wie schlimm es ist, wenn man kein Wasser mehr zur Verfügung hat, das kann ich mir tatsächlich nicht wirklich vorstellen – glücklicherweise! Ich denke, das ganze Ausmaß des Problems ist uns auch gar nicht wirklich bewusst, weil wir es nicht gewohnt sind überhaupt mal Wasser sparen zu müssen. Hier hat die Autorin auf jeden Fall ein wirklich eindrucksvolles wie bedrückendes Szenario geschaffen und glaubhaft dargestellt, wie schlimm es werden kann. Denn so weit weg von der Realität ist dieses Szenario ja gar nicht mehr in vielen Teilen der Welt.
Den Handlungsstrang aus der Gegenwart hat mich dagegen eher gelangweilt. Er zeigt zwar tatsächlich den Ist-Zustand unserer Gesellschaft, in der jeder nun mal nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist, ständig den Weg des geringsten Widerstands wählt und Geld die Welt regiert. Allerdings fand ich diese Umsetzung eher plump und plakativ und das fand ich recht schade. Solche Darstellungen findet man in vielen Geschichten dieser Art. Dies ist meiner Ansicht nach nicht wirklich gelungen.

FAZIT

Leider kann Maja Lunde mit Die Geschichte des Wassers leider nicht an die Qualität und Rafinesse des ersten Teils ihres Klima-Quartetts anschließen. Zu belanglos und plakativ, zu plump kommt die Geschichte dafür rüber. Sehr schade, aber mehr als guter Durchschnitt ist hier nicht zu finden.

Cover des Buches Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß (ISBN: 9783336547609)

Bewertung zu "Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß" von Wladimir Kaminer

Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß
LilStarvor 6 Jahren
Amüsant und charmant wie immer!

Wer bereits Bücher von Wladimir Kaminer gelesen hat, der weiß bereits, was er hier bekommen wird. In der Vergangenheit gab es bereits Bücher mit Geschichten über seine Mutter, ebenso wie über seine Kinder und auch die Schwiegermutter geschrieben hat, ist nun halt seine Frau dran.

In diesem Buch finden sich zahlreiche kurze Geschichten, die Kaminer in einer super-lockeren und sehr amüsanten Art erzählt. Sie alle sind aus dem Leben, dem Alltag gegriffen und haben mit seiner Frau zu tun und alles was um sie herum wichtig ist und mit ihr zu tun hat.

Kaminer erzählt sowohl über die diversen Macken seiner Frau, als auch ganz konkrete Dinge. Dabei erfährt man als Leser eine Menge über Olga, wie seine Frau heißt. Er wird dabei aber niemals bloßstellend, sondern erzählt immer amüsant, aber dennoch voller Respekt. Man könnte es glatt als kleine Liebeserklärung an seine Frau auffassen.

Ich würde ja gerne noch mehr darüber schreiben, aber inhaltlich wäre alles weitere ein Spoiler und außerdem muss man sich selbst auf dieses Buch und die Geschichten einlassen. Mir hat es jedenfalls gut gefallen und ich habe die Lektüre sehr genossen!

Fazit

Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß von Wladimir Kaminer ist eine tolle Sammlung kleiner, aus dem Alltag gegriffener Geschichten über Olga, der Frau des Autors. Es ist amüsant die Gedanken von Kaminer über seine Frau zu verfolgen und hat sich gut lesen lassen. Ich mochte diese kleinen Geschichten sehr – Leseempfehlung!

Cover des Buches Billy Marvins Wunderjahre (ISBN: 9783336547838)

Bewertung zu "Billy Marvins Wunderjahre" von Jason Rekulak

Billy Marvins Wunderjahre
LilStarvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Es ist vielmehr ein wirklich toller Ausflug in die eigene Kindheit und Jugend und tatsächlich auch irgendwie eine kleine Liebeserklärung an
Ein Ausflug in die 80er

Billy, Alf und Clark sind beste Freunde, verbringen ihre Freizeit zusammen und tun, was Jugendliche in dem Alter so machen im Jahr 1987 – jede Menge Unsinn. Als sie eines Tages feststellen, dass der Traum aller jugendlichen Jungen Vanna White, die Buchstabenfee aus dem Glücksrad, im neu erschienenen Playboy zu sehen ist. Sofort sind sie sich einig, dass sie dieses Heft haben müssen. Das einzige Problem: Verkauft wird dieses Heft nur an Erwachsene. Sie spinnen einen Plan um für jeden von ihnen ein Exemplar aus dem nahe gelegenen Kramladen zu entwenden, wo Billy schließlich auf Mary trifft …

Diese Geschichte hört sich so total verrückt an, dass ich einfach super neugierig auf dieses Werk wurde. Vor allem tatsächlich aber, da es aus dem Wunderraum Verlag stammt. Einem neuen Imprint von Random House, das wirklich hochwertige Bücher veröffentlicht. Und das bezieht sich sowohl auf den Inhalt, aus auch auf die Ausstattung. Dieses Buch ist nämlich ein echtes Schmuckstück. Der Buchrücken und ein kleiner Teil des Umschlags besteht aus Leinen, was man heute ja auch nicht mehr allzu häufig findet. Die auffälligen bunten Kreise auf dem Cover bestehen aus aufgedruckten Spotlack. Besonders auffällig fand ich auch das bedruckte Lesebändchen. Auf diesem steht nämlich “Lesepause”. Die Ausstattung alleine ist also schon wirklich besonders.

Die Geschichte selbst konnte mich direkt auf den ersten Seiten fesseln. Eigentlich werden nur die verrückten Taten einiger 14jähriger, pubertärer Jungen Mitte der Achtziger Jahre beschrieben. Tatsächlich fühlte ich mich aber total zeitversetzt und wurde an meine eigene Kindheit erinnert.
So gab es zahlreiche Querverweise auf die 80er Jahre wie zum Beispiel musikalische Referenzen oder Computer-bezogene. So hören die Protagonisten nicht nur Musik aus dieser Zeit und schauen Serien, sondern zu einem großen Teil spielt es eine Rolle, dass Billy und Mary zusammen an ihrem Computer programmieren, dem damaligen Commodore 64. Damals der absolute Wahnsinn, heute fast schon eine Lachnummer und museumsreif.
Es hat wirklich Spaß gemacht sich daran zu erinnern, wie anders und irgendwie einfach früher doch alles war und dass technische Selbstverständlichkeiten von heute damals noch zur absoluten und weit entfernten Zukunftsmusik zählte.

Ich bin selbst zwar kein Junge, aber mir kamen die Verhaltensweisen der Jungs so bekannt vor … Dem Autor Jason Rekulak ist es wirklich wunderbar gelungen den Charme dieser Zeit einzufangen und seinen Figuren entsprechend authentisch auszustatten. In gewisser Weise ist es auch ein Coming of Age-Roman, aber viel subtiler und mit viel mehr Charme als die heutigen, total auf körperlichen Attribute bezogenen Geschichten. Hier ist ein scheuer Kuss und Händchen halten im Kino schon eine große Sache gewesen.

Im Nachwort informiert der Autor den Leser noch darüber, dass er ein tatsächliches Spiel entwickelt hat, dass auf dem Spiel des Buches “Digital Fortress” basiert und das man auf seiner Homepage auch tatsächlich spielen kann. Da kommen nostalgische Gefühle auf!

Billy Marvins Wunderjahre von Jason Rekulak konnte mich total überraschen und hat mir viel, viel mehr gegeben, als ich mir davon versprochen hatte. So war dies nicht nur eine Geschichte über Freundschaft und Erwachsen werden. Es ist vielmehr ein wirklich toller Ausflug in die eigene Kindheit und Jugend und tatsächlich auch irgendwie eine kleine Liebeserklärung an die 80er Jahre.

Cover des Buches Die Gabe (ISBN: 9783453319110)

Bewertung zu "Die Gabe" von Naomi Alderman

Die Gabe
LilStarvor 6 Jahren
Faszinierend!

Sie kommt aus heiterem Himmel: eine Kraft, die Frauen zum starken Geschlecht macht, die ihnen erlaubt mehr oder weniger gezielte Stromstöße abzugeben und damit auch zu töten, genannt Die Gabe.
Die Machtverhältnisse auf der ganzen Welt verschieben sich zugunsten des weiblichen Geschlechts. Dort, wo Frauen bislang unterdrückt wurden, wird nun zurück geschlagen. Aber auch in allen weiteren Teilen der Welt ändern sich die gesellschaftlichen Verhältnisse…

Bevor ich dieses Buch las, hätte ich spontan mit “selbstverständlich” geantwortet, hätte mich jemand gefragt, ob eine Welt, in der Frauen das starke Geschlecht sind und herrschen, eine bessere wäre. Jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Die Rahmenhandlung dieses Buches ist ganz kreativ, wie ich finde, denn augenscheinlich handelt es sich hierbei um ein Werk, dass die Autorin Naomi Alderman von einem Mann erhält, der in dieser neuen Welt lebt und Angst hat die herrschenden Zustände als Mann offen anzuprangern. Das kann man ihm nicht verübeln, wenn man die Geschichte schließlich liest.
„Die Gabe“ ist wie ein historischer Roman geschrieben. Über einen Zeitraum von zehn Jahren erfahren wir anhand einiger Einzelschicksale, die aber natürlich allesamt irgendwie miteinander verbunden sind, die Geschichte der Ausbreitung dieser Gabe.
Die beschriebenen Abstände sind mal kürzer, mal länger, entwickeln sich mal rasant, mal langsamer. Immer haben sie mich aber an die Seiten fesseln können, denn ich wollte unbedingt wissen wie dieses Buch enden würde und was noch kommen könnte.

Allie, genannt Mother Eve, ruft eine neue Religion auf den Plan, die schnell viele Anhänger auf der ganzen Welt findet und darauf basiert, dass Gott weiblich ist und nicht Jesus, sondern seine Mutter Maria die eigentliche Heldin sei. Ihre Predigten werden auf der ganzen Welt verfolgt und angehört.
Roxy Monke ist die Tochter einer der einflussreichsten Familien der Welt. Sie hat eine unglaublich starke Gabe und kann diese auch beherrschen.
Tunde ist Journalist, der trotz aller Widrigkeiten über die tatsächliche Lage auf der Welt und den entbrannten Kampf zwischen Männern und Frauen berichten will.
Margot ist Politikerin die die Gabe nutzt um Aufzusteigen, was ihr auch gelingt. Ihre Tochter Jocelyn hat die Gabe ebenfalls und arge Probleme diese zu beherrschen.

Die Geschichte dieser vielen einzelnen Personen können wir verfolgen und erfahren so aus diversen Sichtweisen was sich in verschiedenen Teilen der Welt zuträgt und wie sich die Menschheit entwickelt. Während sich in der uns bekannten Gesellschaft alles noch recht gemächlich entwickelt und sich die Machtverhältnisse langsam und eher subtil verschieben, kann man sich vielleicht vorstellen, dass sich das in Ländern, in denen Frauen lange unterdrückt, misshandelt, gefoltert, vergewaltigt wurden, schneller und härter entwickelt, denn dort kommt zum Streben nach mehr Macht auch noch ein wahnsinniger Wunsch nach Rache und Vergeltung dazu.

Im Vorfeld sagte ich bereits, dass ich vor dem Lesen dieses Buches nicht gedacht hätte, dass eine Welt in der das weibliche Geschlecht regiert, härter sein würde. Eben weil ich den Umstand, dass es vielen, vielen Frauen auf dieser Welt nicht so gut geht wie mir, wie uns, verdrängt und gar nicht auf dem Schirm hatte.
Das ist auch noch ein Aspekt des Buches, den ich wirklich gut fand, nämlich, dass man sich während des Lesens viel bewusster wird, dass der Schrecken, der sich in diesem Buch abspielt, die Brutalität und Grausamkeit Männern gegenüber, sich auch heute jeden Tag ereignet, nur halt gegen Frauen gerichtet.

Die Geschichte ist brutal, ja, gewalttätig. Oftmals ein wenig überzogen, wobei nichts davon aus der Luft gegriffen ist. Vergewaltigungen, Unterdrückung, Folter – all das gibt es auch in unserer realen Welt.

Dieses Buch hat mich ziemlich gefordert, ich war fasziniert von diesem Szenario und der Welt die Naomi Alderman dort skizziert. Das Ende war dann heftig und lies mich erst einmal sprachlos zurück, so dass ich erst einmal darüber schlafen musste um meine Empfindungen dazu in Worte zu fassen.

Fazit

Mit Die Gabe hat Naomi Alderman wirklich einen Roman geschrieben, der den Büchern von Margret Atwood in ihrer Aussagekraft in nichts nachsteht. Brutal, gewalttätig, real! Man denkt zwangsläufig darüber nach, wie es um unsere gesellschaftlichen Verhältnisse bestellt ist.
Absolute Leseempfehlung!

Cover des Buches Memory Game - Erinnern ist tödlich (ISBN: 9783764531829)

Bewertung zu "Memory Game - Erinnern ist tödlich" von Felicia Yap

Memory Game - Erinnern ist tödlich
LilStarvor 6 Jahren
Tolle Idee, die Umsetzung konnte leider nicht überzeugen

Claire lebt in einer Welt, in der es zwei Arten von Menschen gibt: Die Duos, die sich nur an alles der letzten zwei Tage erinnern können und diejenigen, die sich nur an einen zurückliegenden Tag erinnern können. Alles wird über die zumeist elektronischen Tagebücher der Leute gesteuert, jeder trägt jeden Tag ein, was er erlebt und erfahren hat, um diese Erinnerungen später nachlesen und nachschlagen zu können.
Als eines Tages eine Leiche in der Nähe von Claires Heim gefunden wird, gerät ihr Ehemann Mark, ein erfolgreicher Autor, unter Verdacht, denn wenn man dem Tagebuch der Verstorbenen glauben schenkt, dann war Mark ihr Geliebter …

Die Buchidee klang wirklich total gut! So eine Vorstellung ist schon irre. Ich war total auf die Umsetzung gespannt, denn ich selbst konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein könnte, wenn man sich lediglich an den letzten Tag erinnern kann. Wie kann dann Fortschritt stattfinden, wie kann man lernen? Genau das wird zwar im Buch damit erklärt, dass man Erinnerungen abspeichern, also erlernen kann, nur halt nicht erinnern. Das kam für mich allerdings nicht wirklich durchdacht vor. Warum lernt man dann nicht einfach alles? Für mich war das absolut unzureichend erklärt, damit konnte ich mich also nicht wirklich abfinden.

Total spannend fand ich auch die Frage, wie man Bücher schreibt ohne Erinnerungen. Der Protagonist Mark ist immerhin ein erfolgreicher Autor. Aber wie geht das? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen und das Buch vermochte es einfach nicht, es mir wirklich zufriedenstellend nahe zu bringen. Ganz davon abgesehen, dass man Bücher ja auch am Stück lesen müsste um sie zu lesen. Lässt man einen Tag dazwischen, dann weiß man schon gar nicht mehr was geschehen ist, geschweige denn, dass man überhaupt etwas gelesen hat.

Genau so merkwürdig kam mir jegliche Beziehung vor. Wenn man sich an keine Gefühle erinnert, sind Beziehungen dann überhaupt etwas wert oder einfach nur Mittel zum Zweck? Und damit meine ich nicht nur romantische Beziehen. Gefühle kann man immerhin nicht wirklich beschreiben. Und wenn man sich nicht daran erinnern kann was man fühlt?

Schon alleine solch grundsätzliche Fragen kamen mir im Verlauf der Lektüre immer wieder und da sie für mich einfach nicht zufriedenstellend beantwortet wurden, konnte ich mich auch nicht wirklich auf den Rest der Geschichte einlassen. Ich war zwar schon gespannt darauf, auf was das alles hinaus laufen würde, aber wirklich glaubhaft fand ich die Geschichte zu keiner Zeit, was die Freude an dieser Geschichte schon sehr dämpfte.
Sehr schade eigentlich, denn die Idee war wirklich klasse, da hätte man sicherlich mehr draus machen können.

Fazit
Memory Game: Erinnern ist tödlich von Felicia Yap glänzte mit einer tollen Idee. Die Umsetzung konnte mich aber leider überhaupt nicht überzeugen. Schon alleine die Ausgangsidee musste ich immer wieder in Frage stellen, was es mir leider unmöglich machte dieses Buch auch nur Ansatzweise zu genießen. Sehr schade!

Cover des Buches Battle Island (ISBN: 9783570153802)

Bewertung zu "Battle Island" von Peter Freund

Battle Island
LilStarvor 6 Jahren
Leider eine Enttäuschung!

Ich habe eine Ewigkeit benötigt um dieses Buch endlich zu beenden. Ich habe früher häufig die Bücher von Peter Freund gelesen und sie auch überwiegend sehr gemocht. Dass er nun mit Battle Island auch etwas modernes schreibt, über ein Thema, das Jugendliche heute eigentlich auch anspricht, habe ich mich sehr gefreut. Aber schon direkt zu Beginn habe ich gemerkt, dass ich mich mit diesem Buch überhaupt nicht anfreunden kann. Dennoch habe ich es versucht, ich wollte es gerne mögen.

Die Story ist eigentlich ganz interessant und auch die Szenen könnten spannend sein. Das Problem ist eher der Stil. Mit diesem kam ich gar nicht klar. An den meisten Stellen war er mir einfach zu kalt, zu distanziert. An einigen Stellen fand ich es auch viel zu überzogen was zum Beispiel das Fluchen betrifft. Für mich war es einfach nicht passend, nicht glaubhaft. Es war für mich einfach nicht die Jugend, die ich kenne, weder aus meiner eigenen Kindheit, noch von heute. Es passte einfach nicht zusammen.

Das führte einfach dazu, dass mich die Figuren nicht berühren konnten, ich war einfach komplett desinteressiert, was als nächstes geschehen würde, ich konnte mich einfach für nichts und niemanden begeistern. Teils hatte ich den Eindruck irgendeinen emotionslosen Bericht zu lesen.

Die vielen Zeitsprünge waren mir häufig auch viel zu lang. Bis man endlich drin war hatte das Interesse teilweise schnell nachgelassen. Das waren die Szenen, die dazu führten, dass ich das Buch lieber erst mal weg legte.
Diese Zeitsprünge ließen dann zwar schließlich nach, aber dafür gab es dann viele perspektivische Wechsel, die ich eigentlich immer toll finde, aber in diesem Fall liefen sie leider aufs gleiche hinaus wie die Zeitsprünge.

Fazit

Battle Island von Peter Freund wollte ich wirklich mögen, aber leider war es für mich absolut kein rundes Buch. Für mich hat nichts wirklich gepasst, ich habe mich eher durch gequält. Sehr schade, denn Peter Freund habe ich einst wirklich gerne gelesen. Ich hoffe, dass sich das vielleicht mit einem späteren Buch wieder ändern wird.

Cover des Buches Mein Buch (ISBN: 9783453285453)

Bewertung zu "Mein Buch" von Katja Scholtz

Mein Buch
LilStarvor 6 Jahren
Da lacht die Kreativität!

Viele Menschen die lesen, träumen davon irgendwann auch einmal selbst ein Buch zu schreiben. Die wenigsten bekommen das allerdings hin. Mein Buch: 100 Dinge über die du schreiben kannst von Katja Scholtz bietet nun den Platz und die Ideen für kreative Schreibübungen.

Dieses Buch ist also nichts zum lesen oder gar schreiben lernen. Aber was ist es dann?

Man bekommt hier ein knappt 200 Seiten starkes Hardcover-Büchlein, ungefähr im DIN A5-Format. Mit einem Gummiband versehen kann man es verschließen und die Seiten somit geschlossen halten. Das rote Lesebändchen sorgt für die nötigen Zeichen. Auf der hinteren Vorsatzseite findet man noch eine integrierte Tasche für lose Blätter oder Notizen.

Nach einem wirklich kurzen Vorwort von Katja Scholtz geht es auch schon los und man trifft auf die erste Schreibaufgabe, die da lautet: Erzähle von einen Moment, der den weiteren Verlauf deines Lebens fundamental hätte verändern können. Punkt. Mehr Text nicht, keine weiteren Anweisung. Es folgen zwei leere Seiten um die Aufgabe bewältigen und losschreiben zu können. Ablenkung bietet lediglich eine nette und dazu passende Illustration.
Und es funktioniert. Obwohl die Aufgaben kurz und knapp gehalten sind, ist es tatsächlich die beste Art einfach drauf los zu schreiben. Man findet schon seinen Weg, bzw. Text. Und mir persönlich hat es auch wirklich viel Spaß gemacht, denn die Aufgaben sind wirklich sehr abwechslungsreich und phantasievoll. Einige Male musste ich bereits beim Lesen der Aufgabe wirklich laut loslachen. Und auch das schreiben hat total viel Spaß gemacht. Es kam viel Quatsch dabei rum, aber das macht nichts. Es muss ja nicht immer alles bierernst sein. Aber auch ernste Themen kann man hier locker unterbringen.


Cover des Buches Die Optimierer (ISBN: 9783404208876)

Bewertung zu "Die Optimierer" von Theresa Hannig

Die Optimierer
LilStarvor 6 Jahren
Erschreckend realistisch und richtig gut!


Cover des Buches Jane Austen - Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt (ISBN: 9783421047694)

Bewertung zu "Jane Austen - Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt" von Holly Ivins

Jane Austen - Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt
LilStarvor 6 Jahren
Wissenswertes über Jane Austen, ihre Welt, ihre Werke!

Dieses Büchlein erschien im Original unter dem Titel THE JANE AUSTEN POCKET BIBLE. Und tatsächlich, wer sich mit Jane Austen bislang nicht besonders auskannte, der kann sich auf diesen 240 Seiten ein umfassendes Bild über die legendäre Autorin und ihre Werke machen.

Die Autorin Holly Ivins, die selbst an Austen-Kennerin bezeichnet wird, schreibt hier nicht zu ausschweifend, eher klar auf den Punkt gebracht Wissenswertes über Jane Austens Leben. Dabei gibt es hier nicht nur oberflächliche Informationen, sondern wirklich gut ausgewogene Informationen.

Im ersten Abschnitt geht es um Janes Biografie. Wir erfahren im Schnellverfahren alle wissenswerten Fakten ihres Lebens und lernen auch ihre Familie kennen.

Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit Janes Welt. Hier lernen wir den historischen und gesellschaftlichen Kontext kennen, in dem Jane Austen aufwuchs schrieb. Zwar gibt es in ihren Romanen nur wenige Ereignisse, die der damaligen Historie geschuldet waren, zumindest oberflächlich. Wer ein wenig aufmerksamer liest, der kann in ihren Romanen hin und wieder aber doch ein paar dezente Hinweise auf das damalige politische Zeitgeschehen finden.

Ein Bild von ihrem örtlichen Leben kann man sich im Abschnitt Janes Orte machen. Hier ist es interessant, inwieweit Janes Umgebung sie auch zum Schreiben inspiriert, bzw. ihr die Möglichkeiten dazu geschaffen haben.

Um Janes Einflüsse geht es schließlich im vierten Abschnitt, den ich sehr interessant fand. Hier wird dargestellt, wieso Jane ihre Romane zu Lebzeiten überwiegend anonym veröffentlichte. Vor allem, die literarischen Einflüsse der damaligen Zeit auf ihre Romane und ihre Intentionen dazu fand ich äußerst spannend.

In Janes Romane geht es schließlich um genau diese: ihre Romane. Hier findet man zu ihren Romanen kurze Inhaltsangaben, ausführlichere Personenbeschreibungen und Hinweise zu den wichtigsten verarbeiteten Themen des Buches. Wer die Romane noch nicht kennt, der wird hier gespoilert werden, das sollte man auf jeden Fall beachten!

In Jane und die Liebe wird zwar auch auf Janes eigenen Erfahrungen mit diesem Thema eingegangen, aber vor allem geht es hier um die Liebe in ihren Büchern und wie damit zur damaligen Zeit umgegangen wurde. Hier werden die entsprechenden Figuren noch einmal ausführlicher zu diesem Thema beleuchtet

Abschließend wird im letzten Abschnitt Jane verfilmt auf einige der bisherigen Filmproduktionen eingegangen und inwieweit sie mit der Originalvorlage übereinstimmen, was passend oder auch unpassenderweise geändert oder ergänzt wurde.

Fazit

Holly Ivins hat mit Jane Austen – Eine Entdeckungsreise durch ihre Welt eine schöne Übersicht über die legendäre und auch heute noch äußert beliebte Autorin abgeliefert. Für Janeites ebenso empfehlenswert wie für diejenigen, die sich einen ersten Überblick verschaffen wollen!

Über mich

33 Jahre mit vielen Interessen unter anderem lesen (wer hätte es gedacht ;))

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Kinderbücher, Historische Romane, Fantasy, Jugendbücher, Science-Fiction, Biografien, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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