Bewertung zu "Monday Club - Das erste Opfer" von Krystyna Kuhn
Inhalt:
Faye Mason ist 16, lebt in Bluehaven und leidet unter einer seltenen Schlafkrankheit, der idiopathischen Insomnie. Deshalb schläft sie oft nächtelang nicht, was bei ihr Halluzinationen auslösen kann. Als ihre beste Freundin Amy stirbt und sie Amy nachts auf der Straße sieht ist sie sich nicht sicher - lebt Amy noch oder halluziniert sie schon? Hat der Monday Club seine Finger im Spiel?
Meine Meinung:
Monday Club #1 - Das erste Opfer von Krystyna Kuhn ist bisher als eBook, Hardcover und Hörbuch erschienen. Das Cover finde ich grandios, die Farbkombination ist genau mein Ding. Die eBook-Version hat mir leider nicht so gut gefallen. Es schien mir, als wurde hier kein großer Wert auf die Formatierung gelegt, oft wurden Wörter einfach auseinander gerissen, ohne das es dafür einen Grund gab. Aus dem Wort "Schülern" wurde z.B. "Schü ler", was den Lesefluss ab und an gestört hat. Die Reihe ist als Trilogie angesetzt, wir dürfen uns also noch auf zwei weitere, spannende Bücher freuen.
"Niemand verrät den Monday Club" Monday Club, S. 3
Bereits der Prolog des Buches spielt sich im Monday Club ab. Danach wollte ich als Leser sofort wissen: Was hat es mit dem Club auf sich? Über wen wird hier geredet? Zugegeben: um was es sich bei dem genannten "Monday Club" wirklich handelt, weiß ich auch nach diesem Buch nicht. Vermutung gibt es, aber hier lässt Krystyna Kuhn den Leser im dunklen. Sie tagen Montags, er existiert seit der Gründung Bluehavens und in ihm sind die Ältesten und Wohlhabendsten der Stadt. Auch unsere Protagonistin, Faye, wird irgendwann ihre Einladung bekommen. Vorher wird sie nicht erfahren, um was es wirklich geht, denn jedes Mitglied muss einen Eid schwören - niemand verrät den Monday Club.
"Ich sollte Verantwortung tragen, Entscheidungen treffen. Aber Fragen stellen durfte ich nicht." Monday Club, S. 132
Faye, die Protagonistin, durch deren Augen wir die Geschichte erleben, wird völlig aus der Bahn gerissen, als ihre beste Freundin Amy stirbt. In der darauf folgenden Nacht sieht sie Amy auf der Straße. Ist es eine Halluzination? Ist das wirklich Amy? Obwohl diese Thematik wirr ist und Faye ihre Höhen und Tiefen erlebt, habe ich sie stets als glaubwürdig und angenehme Person wahrgenommen und die Welt gerne aus ihren Augen gesehen.
"One, two, three, four, five, six, seven, all good children go to heaven." Monday Club, S. 37
Krystyna Kuhn hat sich eine Menge, unterschiedliche Charaktere einfallen lassen, welche mir durchweg sympathisch waren. Mein absoluter Liebling ist dennoch Missy. Missy ist eine geistig verwirrte Frau, welche mehr zu wissen scheint, als sie zugibt. Wenn sie in den verschiedenen Bereichen des Buches auftauchte, wurde die Stimmung um Längen mysteriöser. Missy übernimmt immer wieder eine kleine Rolle und taucht an Plätzen auf, an denen sie weder Faye noch ich erwartet haben. Leider habe ich nur wenig über sie erfahren, ich hoffe, dass das im nächsten Teil geändert wird.
Auch der Schreibstil von Krystyna Kuhn hat bei mir keine Wünsche offen gelassen. Sie umschreibt die Situation und Geschehnisse, ohne das Langeweile aufkommt. Für mich hat sie immer die richtigen Worte gefunden um das Mystery-Feeling aufrecht zu halten.
"Nichts ist, wie es scheint... dieser Satz stand in Büchern. Nur - das hier war kein Buch." Monday Club, S.171
Mein größter Kritikpunkt am Buch ist das Geheimnis um den Monday Club. Viel wird gesagt, ich stellte viele Thesen auf - aber was der Monday Club nun wirklich ist, das weiß ich nicht. Viele Personen machen Andeutungen, es scheint Zusammenhänge zu geben - letztendlich hat mich das Buch aber mit meinen ganzen Fragen zurückgelassen. Mehr noch, am Ende wurden meine "Ideen" auch noch angefixt. Dies spricht natürlich für das Buch und die Autorin, ich will ja nun 100%ig wissen, wie es weiter geht. Aber manchmal ist es eine Spur zu viel des Guten. Manchmal hinterlassen zu viele, offene Fragen ein negatives Gefühl - so ist es auch in diesem Fall.
Schaut auch mal auf die Website zum Buch. Dort gibt es eine Karte von Bluehaven, ein medizinisches Wörterbuch, kleine Steckbriefe zu den wichtigsten Charakteren und Wallpaper zum Buch.
Fazit:
Trotzdem hat mir das Buch schöne Lesestunden beschert. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend gewesen und hat sich als wahrer Pagetuner entpuppt. Durch den Schreibstil von Krystyna Kuhn hatte ich zu jederzeit meine eigenen Bilder vor Augen. Auch die Auflösungen, die ich bekommen habe, waren schlüssig und haben mir gefallen. Ich bin sehr gespannt, ob mir im zweiten Teil mehr Fragen beantwortet werden und bin froh, dass das Buch im Mai erscheinen soll. Für außergewöhnliche Charaktere, einen spannenden Plot und Gänsehaut-Feeling gibt es von mir 4 Sterne.