Schneekatze
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Bewertung zu "Das Morgen ist immer schon jetzt" von Patrick Ness
Aus der Ich-Perspektive berichtet der Hauptprotagonist Mikey die Geschehnisse in einem lockeren Stil, spricht teilweise den Leser direkt an und erschafft dadurch eine noch direktere Perspektive, zieht den Leser mehr in die Geschichte hinein. Vor jedem Kapitel gibt es einen kurzen Absatz über die Ereignisse im fantastischen Bereich. Vor allem am Anfang fand ich es schwer, den Sinn von diesen Voranstellungen zu verstehen, aber mit der Zeit spricht Mikey immer mehr über die übernatürlichen Phänomene in seiner Umgebung, bis sich diese immer weiter in sein Leben und das seiner Freunde mischen.
Es wirkte anfangs wie eine Mischung aus einem Jugendbuch und einer Fantasygeschichte, die sich später miteinander vereinen. Dabei geht es in diesem Roman gar nicht so sehr um die Suche nach dem Sinn, um das Dahinter, sondern mehr um den Moment, um die Bedeutung, wie es ist, jung und im Abschlussjahr zu sein, sich in den letzten Monaten zu befinden, bevor sich alles ändern wird und bevor sich die Wege der Freunde trennen werden.
Abgesehen von den fantastischen Elementen ist „Das Morgen ist immer schon jetzt“ vor allem ein Jugendbuch. Probleme mit den Eltern, die Magersucht von Mikes Schwester, seine eigenen Zwangshandlungen und die unerwiderte Liebe zu Henna, der abweisende alkoholabhängige Vater, die Mutter eine bekannte Politikerin im Wahlkampf und zugleich die Gegnerin eines Politikers, der der Vater von Mikes bestem Freund Jared ist; die Probleme, die hieraus entstehen, sind nur einige Aspekte. Heraus sticht der große Zusammenhalt zwischen den Geschwistern und Freunden. Es ist eine Welt, in der der Umbruch zum Erwachsenendasein eine riesige Grenze darstellt: Die Jugend gegen die Erwachsenen, die scheinbar so gar nichts verstehen; nur zwischendurch gibt es Andeutungen, dass sie vielleicht mehr wissen als sie zugeben, schließlich waren sie selbst mal jung.
Zu Beginn des Romans war ich skeptisch, konnte mich nicht ganz darauf einlassen, habe an der Wirklichkeit der Vampire, der Seelenfresser und anderer fantastischer Andeutungen gezweifelt, bis Mike selbst mit seinen Erzählungen und den in der Geschichte folgenden Ereignissen diese Zweifel ausradierte, die Angriffe auf ihn und seine Freunde, die verschwundenen Indie Kids. Vielleicht sind die Zombiehirsche und Mythen aber auch nur Metaphern für die erwachsene Welt. Und vielleicht muss das jeder Leser für sich selbst entscheiden. Die fantastische Ebene steigert auf jeden Fall die Spannung und bietet Raum für verschiedene Interpretationswege.
Fazit: 4/5 Im Vergleich zu anderen ein etwas anderes Jugendbuch, aber vor allem eins, das sich lohnt zu lesen.
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