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Sidney

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten (ISBN: 9783764506247)

Bewertung zu "The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten" von J.D. Barker

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
Sidneyvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Pageturner der Extraklasse!
Ein Lesehighlight?

J. D. Barker ist ein Newcomer am deutschen Literaturhimmel und in meinen Augen ein absolutes Naturtalent! Generell bin ich bei Thrillern, die nicht von meinen Stammautoren geschrieben wurden, skeptisch. Kann mich ein neuer Autor fesseln? Kriegt er den Grat zwischen Thriller und Abstoß hin? Ist das Buch langatmig? Verliert sich der Autor in Details? Oder überspringt er Informationen, die den Lesefluss verbessern würden?

In diesem Fall kann ich sagen: Barker ist der ideale Thrillerautor für mich. Er schreibt mit einer feinen Subtilität, verliert aber dennoch nicht die Einfachheit aus den Augen. Seine Sätze sind prägnant, knackig und in einer Weise formuliert, dass es wirklich Spaß macht, ihn zu lesen. Seine Charaktere entwickeln im Lauf des Buches ein Eigenleben und bekommen einen Tiefgang, der mir bei einigen anderen Autoren fehlt. Das Ermittlerteam Porter/Nash ist ein interessantes Gespann und auch wenn man bei Porter den klassischen gebrochenen Protagonisten vor sich hat, wirkt er nicht klischeebehaftet (Was vlt auch mitunter daran liegt, dass ich nicht sofort mit der Nase darauf gestoßen wurde. Ich hatte es zwar vermutet, aber die Bestätigung kam dann doch erst einige Seiten später).

Die Handlung ist stimmig und schlüssig. Mir fehlt es nirgends an Informationen. Barker verhaspelt sich nicht, er überholt sich nicht selbst und die Spannung bleibt im Umkehrschluss aber auch nicht auf der Strecke.

Fazit

Ganz im Ernst? Für mich war "der vierte Affe" eindeutig mein Lesehighlight im Jahr 2017 (neben dem Wolkenatlas. Aber der steht ja bekanntlich bei mir außer Konkurrenz). Ich habe das Buch sehr genossen und war fast traurig, als ich die letzte Seite zu Ende gelesen hatte. Darum freue ich mich umso mehr, wenn vom Ermittlerduo Porter/Nash noch mehr veröffentlicht werden würde. J. D. Barker ist definitiv ein Autor, den ich weiter verfolgen werde. Mal schauen, was der noch so aus dem Hut zaubern wird.

Cover des Buches Die sieben Farben des Blutes (ISBN: 9783734103445)

Bewertung zu "Die sieben Farben des Blutes" von Uwe Wilhelm

Die sieben Farben des Blutes
Sidneyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Nicht unbedingt das beste Buch, was ich in diesem Jahr gelesen habe. Aber mit Abstand auch nicht das Schlechteste ;)
Fortsetzung gefällig?

Ich freue mich immer sehr, wenn ich Post bekomme, denn da weiß ich, dass die Autoren, deren Bücher ich lesen darf, zumindest mir gänzlich unbekannt sind. Ich lasse mich quasi auf was Neues ein und lerne Autoren fern MEINES Mainstreams kennen.
Leider verspricht dieses Buch mehr, als das es halten kann. Der Klappentext ist super interessant und ganz meine Kragenweite. Auch der Schreibstil von Uwe Wilhelm liegt mir sehr. Ich trat mit ihm via Facebook in Kontakt und die Kommunikation, die ich dann mit ihm erlebte, war angenehm. Da er das Buch durch kleine Videos, Einblendungen und Fotos medial propagiert, war ich umso neugieriger und freute mich darauf, dass ich nach meinem Laymon wieder etwas anderes lesen konnte. 
Die Protagonistin Helena Faber ist authentisch. Soviel kann ich dazu sagen. Wobei ich etwas schmunzeln musste, als ich las, dass sie ihrem Vibrator einen Namen gegeben hat. Wer dafür wohl den Namenspatron darstellt? Jedenfalls fand ich ihren Charakter in sich stimmig. Bis zu ihrem Gedächtnisverlust. Ab da hatte ich systematisch das Gefühl, dass Herr Wilhelm unbedingt ganz viele Ideen in dem Buch umsetzen wollte. Selbstredend sind alle Ideen für sich genommen große Klasse. Aber ich persönlich fand, dass es etwas zuviel des Guten war. Es funktioniert leider nur in einem großen Epos, wenn man die Fülle an Ideen auf mehrere Charaktere verteilen kann. In einem einzelnen Thriller kann man sich in die Situation nicht zwingend so gut einfinden.

Fortsetzung gefällig
Ich weiß nicht, ob mir ein zweites Buch oder eine ganze Reihe rund um Helena Faber zusagen würde, zumal Herr Wilhelm am Ende von „die 7 Farben des Blutes“ bereits alles erzählt, was irgendwie interessant für eine Fortsetzung wäre. Ich finde es sehr schade, dass er die endgültige Wendung und den „Epilog“ so überstürzt hat. Es gab einige Szenen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass er sie weiter ausbaut – so zum Beispiel, wie Helena nach dem Zurückkehren ihres Gedächtnisses wieder in den Alltag findet. Eine Auflösung, wie die Medien darauf reagiert haben, dass sie ein überlebendes Opfer von Dionysos ist, wäre noch schön gewesen. Einfach, weil Helena Faber zu Beginn ihrer Gedächtnislücken ja mächtig Angst davor hat, dass das rauskommen könnte.
Es gab einige Situationen im Buch, die etwas fadenscheinig waren. Manchmal wirkten sie schlecht recherchiert, während andere Momente dann genau da wieder punkten konnten – sie waren fundiert.

Fazit
Für eine Abend- oder Badewannenlektüre ist das Buch gut geeignet. Auch zur Ablenkung während der Fahrschule (bzw. in den Pausen) war es entspannend. Ich hätte mir, ehrlich gesagt, etwas mehr erhofft. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich vermutlich reinlesen. Einfach um herauszufinden, ob Uwe Wilhelm die anfänglichen Stolpersteine überwindet. Denn ich glaube, dass aus ihm ein guter Thrillerautor werden kann. Noch ist er es leider nicht.

Cover des Buches Das Ufer (ISBN: 9783453676473)

Bewertung zu "Das Ufer" von Richard Laymon

Das Ufer
Sidneyvor 7 Jahren
Cover des Buches Killerfrauen (ISBN: 9783426788660)

Bewertung zu "Killerfrauen" von Stephan Harbort

Killerfrauen
Sidneyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Flirten? Kann ich. Nicht! Vor allem nicht, wenn ich in der Öffentlichkeit einen Tatsachenbericht wie "Killerfrauen" lese!
Killerfrauen als Eheringersatz?

Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass ... ja, wovon bin ich eigentlich ausgegangen? Von einem fiktiven Thriller, mit psychoanalytischen Bestandteilen? Von einem hochspannenden Tatsachenbericht, der mich in die Abgründe der weiblichen Seele führt?

Wovon ich jedoch nicht ausgegangen bin, war ein unglaublich interessantes Fachbuch, indem Harbort verschiedene Fälle von Serienmörderinnen auseinandernimmt und dem Leser einen irrwitzigen Einblick in die Psyche der wohl grausamsten Mörder der Welt zu geben - Frauen.

Wenn man in den Nachrichten oder in Zeitungen von Serienmördern hört oder liest, dann sind das immer Männer. Männer, die andere Männer töteten, Männer die Frauen töteten, Männer die Kinder töteten. Diese Taten sind oft widerwärtig, niederträchtig, meistens jedoch auf absurde Weise absehbar. Bei Frauen ist das anders. Frauen töten anders, Frauen haben andere Beweggründe. Und was ihre Taten noch unvergleichlich grausamer werden lässt, ist die Abgebrühtheit, die sie an den Tag legen, wenn sie als Mütter ihre eigenen Kinder töten, die sie neun Monat in ihrem Leib getragen und genährt haben, wenn sie als Vertrauensperson alte Männer um ihr Hab und Gut bringen um sie dann zu töten oder wenn sie Patienten umbringen - aus Mitleid? Als Sterbehilfe? Oder weil ihnen selbst alles zuviel wurde?

Frauen als Serienkillerinnen - Killerfrauen

Das Erschreckende an diesem Buch war nicht, dass Frauen morden, sondern wie sie morden. Die Perfidität in ihren Taten haben mich mehr als einmal zusammenzucken lassen. Stephan Harbort hat sich im Vorfeld zu diesem Buch mit einigen der Frauen, die er thematisiert, in Verbindung gesetzt, hat ihre Sicht der Dinge beleuchtet - zumindest in den Fällen, in denen es möglich war. Was alle Frauen gemein haben: nach außen hin wirken die meisten von ihnen, als würden sie ihre Taten bereuen. Aber wenn man der Analyse im Nachgang der jeweiligen Geschichten Glauben schenkt, dann sind diese Frauen eiskalt. Die Taten geschahen nicht im Affekt, weil sie eifersüchtig auf eine Kontrahentin waren, weil sie überfordert waren oder aus welchem "mildernden" Grund auch immer. Sie geschahen meist mit vorhergehender Planung. Anstatt dass die Frauen nach der ersten Tat Hilfe suchten oder vor der nächsten Tat zurückzuckten, sanken ihre Hemmschwellen und sie mordeten wieder und wieder.

Es ist sehr interessant, wie Harbort die Fälle beleuchtet, ohne von seiner Position als Wissenschaftler (BEOBACHTEN!) abzuweichen. Er untersucht die Fälle, bezieht aber weder Position für noch gegen die Frauen. Auch spricht er ihnen das Mensch sein nicht ab, was in meinen Augen die Taten vermutlich noch grausamer erscheinen lässt.

Killerfrauen als Eheringersatz? - eine Anekdote

Vor allem wir Frauen kennen das Problem zur Genüge: Da sitzt man nichts ahnenden ohne Begleitung in Bus oder Bahn und liest ein Buch. Leider gibt es dann immer wieder solche Herren der Schöpfung, die uns Damen dann gerne als Freiwild betrachten. Man kann sie ja mal anbaggern.

Ich sitze also in der Bahn von Backnang zurück nach Hause. Vor einigen Minuten noch war ich beim Augenarzt gesessen und habe eine sehr schmerzhafte Untersuchung über mich ergehen lassen. Die Kopfschmerzen wurden mit jeder Station, an der die Bahn hielt, schlimmer und ich wusste, ich würde es nicht bis nach Hause schaffen, bevor die Migräne ausbrechen würde. Passende Medikamente? Fehlanzeige. Somit war meine Laune schon im Keller, als ich das Buch auspackte und mich wieder mit den psychischen Abgründen meiner Geschlechtsgenossinnen befasste. Die Sitzsituation war wie folgt: normale S-Bahn, ich saß in einem Vierer-Abteil unmittelbar vor einer Tür in Fahrtrichtung.

Irgendwann fiel mir ein junger Kerl auf; er war vermutlich Anfang 20. Der junge Mann stand an der Tür und behielt mich im Blick. Das ist etwas, was ich noch nicht mal bei Mister X brauchen kann - wenn man mich beim Lesen beobachtet. Der Mann stand da also und betrachtete mich, während ich in mein Buch vertieft dasaß. Nach drei weiteren Stationen starrte er mich immer noch an. Hatte der noch nie eine Frau gesehen? Oder hatte er womöglich noch nie eine Frau mit Buch gesehen? Ich warf verstohlene Blicke durch die Bahn: Die wenigen Menschen, die mit mir den Waggon teilten, starrten in ihre Handys oder Löcher in die Luft. Ich war die Einzige mit Buch. Vermutlich hatte er tatsächlich noch nie eine Frau in der Öffentlichkeit ein Buch lesen sehen.

Flirten? Kann ich. Nicht.

Ich dachte mir, dass ich ja eigentlich kein schlechter Mensch sei, also könnte ich seinen Blick ja mal erwidern. Ich hob meine Augen, sah ihm entgegen und er begann über das ganze Gesicht zu strahlen. Dann deutete er auf mein Buch, reckte anerkennend beide Daumen nach oben und grinste. Offenbar fand er gut, dass ich in der Bahn saß und las. Ich konnte nicht anders und richtete mein Buch so auf, dass er den Titel lesen konnte - Killerfrauen. Er las den Titel, starrte ihn regelrecht an. Dann sah ich, wie es in ihm zu arbeiten begann. Er schluckte heftig, wurde kreidebleich und trat dann die Flucht nach vorn an. Nämlich in den vorderen Teil des Zuges. Weg war er. Flirten? Kann ich. Nicht.

Fazit

Das Buch fand ich super. Es war kein klassischer Pageturner, aber durchaus sehr lesenswert und informativ. Es hat Spaß gemacht zu lesen und ich war sehr fasziniert davon, welche Fälle Harbort für sein Werk gewählt hat. Von der Patientenmörderin über die Kindsmörderin bis hin zur schwarzen Witwe war alles dabei. Den Aufbau des Buches fand ich sehr gut. Zuerst der Fall, dann die Analyse. Einmal sogar mit einem textlichen Interview. Hinten im Buch gibt es dann noch Falltabellen, aus denen ersichtlich wird, welche Soziale Gruppen eher dazu neigen, zur Serienkillerin zu werden. Das war definitiv nicht der letzte Harbort, den ich gelesen habe!

Killerfrauen? Eine klare Kaufempfehlung von mir!
Diese Rezension erschien zuerst auf Occupatio.

Cover des Buches Die Physiker (ISBN: 9783257230475)

Bewertung zu "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt

Die Physiker
Sidneyvor 15 Jahren
Cover des Buches Insel der blauen Delfine (ISBN: 9783423072571)

Bewertung zu "Insel der blauen Delfine" von Scott O'Dell

Insel der blauen Delfine
Sidneyvor 15 Jahren
Cover des Buches Vorstadtkrokodile (ISBN: 9783860722589)

Bewertung zu "Vorstadtkrokodile" von Stephanie Reppin

Vorstadtkrokodile
Sidneyvor 15 Jahren
Cover des Buches Ihm in die Augen sehen (ISBN: 9783426778470)

Bewertung zu "Ihm in die Augen sehen" von Sabine Dardenne

Ihm in die Augen sehen
Sidneyvor 15 Jahren
Cover des Buches Das Auge Gottes (ISBN: 9783499247484)

Bewertung zu "Das Auge Gottes" von Jill Gregory

Das Auge Gottes
Sidneyvor 15 Jahren
Cover des Buches Unheil (ISBN: 9783492701563)

Bewertung zu "Unheil" von Wolfgang Hohlbein

Unheil
Sidneyvor 15 Jahren
Rezension zu "Unheil" von Wolfgang Hohlbein

Eine nahezu identische Kopie von Dunkel. Einziger Unterschied: Protagonist ist weiblich.
Joar, stilistisch wieder top! Liest sich super. Und in Verbindung mit dem Soundtrack super gut um für Kurzweil zu sorgen!

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