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Tinalini

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Cover des Buches Halloweenküsse - Liebe oder saures? (ISBN: 9783958692992)

Bewertung zu "Halloweenküsse - Liebe oder saures?" von Jenny Wood

Halloweenküsse - Liebe oder saures?
Tinalinivor 6 Jahren
Konnte mich nicht überzeugen

Ich bin mir etwas unsicher, was die Zielgruppe dieses Buches bzw. der Geschichten ist. Der Großteil der Geschichten spielt in der High School oder der Universität, die Protagonisten sind also sämtlich jünger als 22.

Die Geschichten spielen alle an Halloween (Überraschung ;) ), sind aber mitnichten Fantasygeschichten. Lediglich 2 der 9 Geschichten sind fantastisch, der Rest ist stumpfe Liebesgeschichte. Vielleicht liegt es am Cover, aber ich habe mit vielen Fantasygeschichten gerechnet und war sehr enttäuscht.

Eine Geschichte gab es, die ich gern als “richtigen Roman” lesen würde. Aus der Idee kann man viel machen. Die Geschichte war “Das Flüstern der Tinte” von Mirjam H. Hüberli.

Ansonsten fand ich viele Geschichten sehr platt, die Figuren nicht richtig ausgearbeitet, flach und langweilig.

Es wird am Anfang eine Lektorin erwähnt, nur leider habe ich das Gefühl, dass diese das Buch gar nicht zu Ende gelesen hat, denn es sind unglaublich viele Fehler im Text, die anfangs noch so gering waren, dass ich sie zwar gesehen, dann aber ignoriert habe. Satzzeichen-, Tipp- und Logikfehler in vielen Geschichten und am Ende gefühlt auf jeder vierten Seite.

Hier mal ein paar Beispiele:

Neun Autorinnen begeben sich auf die Suche nach Süßem, Sauren und der großen Liebe. (Klappentext)

Sie begeben sich auf die Suche nach wem? DATIV. Nach SüßeM und SaureM. Deklinieren im Neutrum: Das, des, dem, das. Das Saure, des Sauren, dem Saurem, das Saure.


“Einer der Dunklen nähertch, zieht sich die Kapuze unwirsch vom Kopf. (Seite 163)

Nähertch??


“Bitte warte!”ufe Rasch nehme ich die Kapuze ab. (Seite 167)

Was?


“Nein, genug!”, schreie ich und haste auf. (Seite 174)

Was heißt denn “aufhasten”? Der Duden kennt das Wort nicht. So wenig wie ich. https://www.duden.de/suchen/dudenonline/aushasten


Er schob micheinStückzurückundwiderwilligbeendeteichdenKuss. (Seite 203)

Leerzeichen sind auch vollkommen überbewertet.


[…] und nun blieb Emmajede Möglichkeit verwehrt, […] (Seite 207)

Darf ich vorstellen? Die Protagonistin Emmajede


Irritiert blickte sie sich um. ch Anna stand immer noch am Esstisch, […] (Seite 208)

Jeder sollte seine Sätze mit ch anfangen. Ich meinte … ch jeder sollte seine Sätze ...


[..] hier und da trotzte ein zwitschernder Vogel dem Herbst. . Dann zuckte sie mit den Schultern. (Seite 209)

Was macht der Punkt da?


Mit einem Seufzen nahm sie die Kiste mit Kna-

bberkram und Getränken, bevor sie dem ausgetretenen Pfad folgte. (Seite 211)

Laut Duden wird zwischen den bs getrennt: Knab-berkram. https://www.duden.de/rechtschreibung/knabbern


Dann gibt es eine Geschichte, in der die Protagonistin vor einem Jahr mit Manuel zusammenkam, der sich vor 7 Wochen getrennt hat. Das nennt sie dann “jahrelange Beziehung”. Naja, “jahrelang” ist das jetzt nicht unbedingt. Ein Jahr lang, okay, aber JAHRE?


Ich kann nicht glauben, dass einem Autoren, einem Herausgeber, einem Verleger und einem Lektor diese Fehler nicht auffallen. In den ersten 150 bis 160 Seiten waren es wirklich nur ein paar wenige Kommafehler, die mich zwar nervten, aber wirklich nicht wild waren. Und dann so was? Seite 203, 207, 208, 209, 211? Das darf nicht passieren!

Da ich, abgesehen von Frau Hüberlis Geschichte, wirklich enttäuscht war und dann noch solch grobe sprachliche Schnitzer im Text sind, kann ich leider keine gute Bewertung abgeben. Es tut mir total leid, vor allem, weil ich mit vielen der Autorinnen auf Facebook verbunden bin, aber es geht leider nicht anders.


Nur ein kleines, trauriges Schaf.

Cover des Buches Herz in Reparatur (ISBN: 9781521316078)

Bewertung zu "Herz in Reparatur" von Anna Fischer

Herz in Reparatur
Tinalinivor 7 Jahren
Leider nicht mein Ding (Rezension enthält Spoiler!!)

ACHTUNG, SPOILER!!!


Hmm, wie fange ich es an?

Wie wäre es damit:

Wieso habe ich dieses Buch gekauft? Hauptsächlich, weil ich mit der Autorin auf Facebook befreundet bin und sie so mühevoll Werbung gemacht hat. Und weil mich der Klappentext ein bisschen angesprochen hat. Das Cover war es nämlich nicht. Es ist nicht hässlich, aber überzeugt mich jetzt nicht gerade.

Bereue ich den Kauf? Bereuen ist ein hartes Wort. Wirklich bereuen tu ich es nicht. Aber ich würde es weder noch mal kaufen, noch es jemandem empfehlen.

Im Grunde genommen passiert genau das, was im Klappentext steht. Es gibt keine Überraschungen, keine unvorhergesehene Wendung. Das ist meistens das, was ich an diesen Chick Lit-Romanen liebe. Ich kann mich darauf verlassen, dass am Ende alles gut ausgeht. Das lasse ich ohne Wertung. Einige finden solche Romane blöd, andere mögen es. Da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden.

Bedauerlicherweise habe ich nach etwa 10 % überlegt, das Buch in die Ecke zu schmeißen. In diesem Fall allerdings in die digitale Ecke. Viele Satzzeichenfehler, viele Folgefehler, viel Unlogisches. Und es wurde leider auch nicht besser.

Viele von euch wissen es (leider) nicht, einige schon: Es gibt im Deutschen den sogenannten “Deppenapostroph”. Der kommt immer dann zum Vorschein, wenn Leute ein Apostroph bei der Kennzeichnung von Eigentum setzen, wo keins hingehört: “Silke’s Bäckerei” anstatt vom korrekten “Silkes Bäckerei”. Es gibt sogar eine ganze Seite über den Deppenapostrophen!

Im Englischen jedoch gehört dieser Apostroph bei der Kennzeichnung von Eigentum dahin. Dort heißt es tatsächlich “Carl Getty’s Morning Show” anstelle von dem im Buch verwendeten “Carl Gettys Morningshow” (Zweiter Satz im Buch). Wobei man auch das Leerzeichen zwischen Morning und Show nicht vergessen darf. Da diese Geschichte in den USA spielt (wieso, weiß ich auch nicht, deutsche Autorin und so), muss man bei diesen Eigennamen schon aufpassen und die landestypische Verwendung nehmen.

Auffallend oft kennen Autorin und Lektorin die Kommaregel für Vergleiche mit “wie” oder “als” nicht. Bei 9 Prozent zum Beispiel finden wir dieses Beispiel: “Der Gang zum Schönheitschirurgen war genauso normal, wie der Gang zum Hausarzt.” Das Komma gehört da nicht hin. Es ist einfach falsch. Solche Sätze gibt es immer und immer wieder im Buch. Manchmal allerdings haben die beiden die Regel doch gefunden und korrekt angewandt. Wieso nur manchmal und so oft nicht?

Etwa in der Mitte des Buches geht Emma mit Matt “Bungeespringen”. Dazu steigen sie in ein Flugzeug, wo ich schon hellhörig wurde. Bungee springt man doch eigentlich von hohen Brücken mit einem Seil an den Füßen. Noch nie habe ich von Flugzeug-Bungee gehört. Es kommt, wie es kommen muss: Sie machen einen Fallschirmsprung aus dem Flugzeug, was man häufiger macht. So etwas muss aber doch mal auffallen, Leute. (47 Prozent, übrigens)

Dann gibt es eine Stelle, an der Matt die Liebesgeschichte seiner Großeltern erläutert: “Matt erzählte von seinem Grandpa, der dem Kutter den Namen seiner geliebten Frau gegeben hatte. Als junger Fischer war er mit Dorothee hinausgefahren und hatte ihr gegen den Willen seiner Eltern auf dem Boot seinen Heiratsantrag gemacht.” (48 %) Gegen den Willen SEINER Eltern.

Zwei Seiten weiter fragt sie dann: “Was wurde nach dem Heiratsantrag aus der Familie deiner Oma? Haben sie den Kontakt wirklich abgebrochen?”
Und Matt antwortet: “Nein, sie haben gelernt, es zu akzeptieren, dass ihre Tocher einen anderen Weg eingeschlagen hat, als sie für sie angedacht hatten.” (49 %)

Nun, da ja OPAS Eltern gegen die Ehe waren, können OMAS Eltern doch damit zufrieden sein.

Einige Male erhält Matt einen Promi-Bonus, von dem ich hoffe, dass es so etwas niemals im wahren Leben gibt. Wenn zum Beispiel die U. S. Coast Guard nichts Besseres zu tun hat, als Emma auf das Boot des Kerls zu fliegen, anstatt Leben zu retten, dann könnte ich heulen. (94 %)

Insgesamt finde ich die Protagonistin Emma auch ziemlich nervig. Eine deutsche Expat in Los Angeles auf der Suche nach der großen Karriere. Zunächst nicht verwerflich, allerdings meckert sie an allem rum. Die Leute in Kalifornien sind oberflächlich und dumm und haben keinerlei Interesse an Kultur. Sie interessiert sich für nichts anderes (abgesehen von Victorias großen Brüsten). Außerdem kauft sie nur im Bioladen ein, weil das Essen im normalen Supermarkt sooooo eklig ist. Mädel, wenn es dir nicht passt, dann geh. Entweder dahin, wo du herkommst, oder dorthin, wo du mit deinem Denken hinpasst und gehört wirst.

Etwa 90 % des Buches heult sie rum, dass ihr Carl sie wegen einer 21-jährigen Tussi ohne Hirn und mit großem Busen verlassen hat (oben bereits erwähnte Victoria). Sie hat nichts Besseres zu tun, als diese ständig schlecht zu machen und bekommt dann glücklicherweise endlich mal Widerworte und muss feststellen, dass Victoria doch gar nicht so blöd ist, wie sie aussieht. Wie kann man einem Mann hinterher rennen, der einen wegen einer anderen verlässt? Wenn er ’ne andere schnackselt, kann er bleiben, wo der Pfeffer wächst. Solche Männer braucht keine Frau.

Emma ist angeblich 32 Jahre alt, ich bin 30 und muss feststellen, dass ich Emma weit jünger als mich einschätzen würde, was allerdings kein Kompliment ist.

Dann soll Emma den Baseballspieler McKenzie zum Moderations-Ass machen. Emma stand selbst noch nie vor der Kamera und ist ein minikleines Licht im Fernsehsender. Wenn McKenzie der Grund ist, weshalb der Sender überleben kann, wieso bekommt dann ein Niemand wie Emma diesen Job? Sollte man den nicht jemandem geben, der weiß, wovon er spricht? Emma ist zwar die einzige Person, die ihm nicht vor Ehrfurcht den Pöppes küsst, aber sie ist keine Moderatorin. Punkt.

In diesem eh schon mauen Buch wird dann auch noch das unvermeidbare Liebesdreieck eingebaut. Und natürlich entscheidet Prüdeliese Emma sich nicht für ihr Herz, sondern für den Mann mit Geld, der ihr eine Karriere anbietet. Ich bitte euch. Abgedroschener geht es doch gar nicht mehr.

Aber im letzten Moment merkt sie es dann doch, rennt in SEINE Arme und er vergibt ihr natürlich ohne Weiteres, dass sie ihn sitzen ließ und zu einem anderen ging. Ich würde das nicht tun, ist aber vielleicht auch ein Grund, weshalb ich Single bin. Als dann nach nur 9 Monaten der Heiratsantrag kam (immerhin kein Baby!), konnte ich nur noch laut lachen. Mit über 30 muss man doch so erwachsen sein, dass man weiß, dass eine Ehe nach 9 Monaten wahrscheinlich nicht klappt. Kinder, Kinder.

Das alles sind Punkte, die so unlogisch und blöde sind, dass ich diesem Buch leider nur 2 Punkte geben kann. Sorry, Anna …


Cover des Buches A Fairy Tale: Die Suche nach dem blauen Herz (ISBN: 9783743806108)

Bewertung zu "A Fairy Tale: Die Suche nach dem blauen Herz" von Anja Stephan

A Fairy Tale: Die Suche nach dem blauen Herz
Tinalinivor 7 Jahren
Es ist ein fantastisch angehauchter, komödiantischer Dramakrimi ohne Schnulz.


Ich bin voreingenommen. Ich habe Anja ziemlich lange mit diesem Buch begleitet. Ich habe Korrektur gelesen, ich habe Plotholes gesucht (und hoffentlich alle gefunden) und ihr meine Meinung gegeigt.


Scheinbar habe ich in der Szene einen gewissen Ruf. Ich bin ehrlich. Wenn ich was doof finde, sag ich es. Ist das Buch schei schlecht, sag ich es auch.
Ihr glaubt mir nicht?


“Hatte nur teilweise das Gefühl ich hätte dir was getan, so aggressiv wie du kommentierst. Nicht ein Lob was gut gelungen ist oder so.”
(Zitat einer namentlich nicht genannten Autorin)


Na ja, war auch nichts gut gelungen.


Und nun dieses Buch.
“ich habe noch ein bisschen was in der Story verändert. Die Anmerkungen waren echt gut.”
(Zitat von Anja Stephan)


Ich mag das Buch. Da habe ich auch dran geschrieben, wenn’s gut war. Allerdings auch, wenn es nicht so gut war.


Wie ihr in der Beschreibung lesen könnt, sind Scott und Gwen unsere Protagonisten. Sie ist eine Vollblutelfe aus gutem Hause, quasi adlig und er ist nur ein Halbblut, allerdings aus ebenfalls gutem Hause. Nun ist es aber so, dass Halbelfen in etwa so viel wert sind wie Schlammblüter für die Malfoys und Voldemort (btw, kennt ihr den: Ich gründe eine Kindertagesstätte für Harry Potter-Fans und nenne sie “Voldehort”. Hahahahahahahaha!!). Also nicht so viel. Das merkt auch Scott, als er auf dieselbe Schule geht wie Gwendolyn. Er wird gemobbt, gehänselt und das am allermeisten von ihr.


Eines Tages, dort beginnt die Geschichte, sitzt er mit seinem Lehrling in der Pariser Metro und sieht Gwendolyn zum ersten Mal seit mehreren hundert Jahren. Zufall, aber nun denn. Und dann laufen sie sich immer wieder über den Weg und man denkt sich so: Nachtigall, ick hör dir trapsen!


Und es kommt noch schlimmer. Aufgrund eines Jahrhunderte alten Vertrags muss eine Frau aus Gwens Familie einen Mann aus Scotts Familie heiraten, Kinder bekommen und für immer (mehr oder weniger) glücklich zusammenleben. Als Gwendolyns Nichte ausgewählt wird, opfert sie sich, um dem Kind eine glückliche Ehe mit einem Partner seiner Wahl zu ermöglichen. Unter den heiratsfähigen Männern aus der Familie McKenzies, die in Gwens Alter sind, ist natürlich auch Scott dabei. Und, klar, die beiden müssen heiraten.
Beide nicht unbedingt glücklich darüber, hassen sie sich doch aus tiefstem Herzen. Es ist aber nun mal so gekommen und da muss man dann das Beste draus machen. Doch als Gwendolyn entdeckt, dass Scott kein Herz mehr hat, ist Ende Gelände. Er hat natürlich noch sein Organ, das Herz, das Blut durch seinen Körper pumpt, aber keine Gefühle mehr. Nur einen klitzekleinen Rest, denn ohne geht es nicht. Es reicht für eine lockere Freundschaft, aber nicht für Liebe. Leider hat er das Gefäß, in das er sein (fühlendes) Herz gesteckt hat, verloren.


Gwendolyn kann und will nicht mit jemandem verheiratet sein (und das für viiiiieeeeele Jahre), der keine Gefühle hat. Also müssen wir das Herz finden, da kann kommen, was will.


Was das ganze noch mit dem mysteriösen und magischen Bild auf sich hat, das Gwendolyn für den Louvre restaurieren soll, das müsst ihr schon selbst lesen.


Der Fantasyanteil in diesem Buch hält sich in Grenzen. Klar, es sind Elfen, die können auch ein bisschen zaubern, aber niemand rennt miteinem Zauberstab durch die Gegend und verhext alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Hier und da wird gezaubert, wir treffen übernatürliche Wesen und das magische Bild ist nunmal auch … nun ja … magisch, aber es ist wirklich moderat.


Es gibt keine schleimige Liebesgeschichte (wie auch, ohne Gefühle?) zwischen den Protagonisten, die ja sonst häufig der Lösung des Problems im Wege steht.


(Die Anja schreibt mir übrigens gerade etwas, was wieder zu meinem “Ruf” passt:
“Ich stell mir gerade deine Rezi vor… BEVOR Ich es überarbeitet habe, wars KACKE, jetzt isses ganz ok…”)


Ich fand die fehlende Liebesgeschichte irgendwie komisch, aber positiv erfrischend. Außerdem soll es noch einen weiteren Teil geben. Ich habe die Hoffnung also noch nicht aufgegeben.


Wir besuchen zusammen mit Gwen und Scott mehrfach Galerien und Museen, unter anderem den Louvre und auch Gwendolyns eigene Galerie. Anja erzählt hier einiges über die Bilder in den Ausstellungen. Ich habe absolut keine Ahnung von Kunst und habe jedes Bild gegoogelt, das sie erwähnt hat. Und eine gewisse Artistin auch. Welche? Lest das Buch 😉


Das Cover. Wunderwunderwunderschön. Aber: Es passt nicht zur Geschichte. Ich finde es wirklich toll, aber nicht für dieses Buch. Die Farbe Blau spielt eine so wichtige und dominante Rolle, dass es mich zutiefst betrübt, dass wir nix Blaues auf dem Cover haben.


Anjas Sprache ist manchmal sehr bildlich, ich glaube, das ist die verkappte Künstlerin in ihr. Ich bin ja eher direkt, daher habe ich mit so blumigen, bildlichen, absolut umschreibenden Sprachstilen manchmal meine Probleme. Ich habe versucht, einiges herauszunehmen, wo ich es unerträglich fand, ich denke, das ist mir ganz gut gelungen. Eigentlich sollte mein Name auf dem Titel stehen, nicht ihrer. (Kleiner Scherz!!)


Zusammenfassend kann man also sagen: Es ist ein fantastisch angehauchter, komödiantischer Dramakrimi ohne Schnulz.


Mir hat es sehr gefallen und ich habe mich gefreut, dass Anja ihr Baby mir und meiner harschen Kritik anvertraut hat.


Volle Kaufempfehlung. Ganz objektiv. Und subjektiv sowieso.

Cover des Buches Saphirtränen (ISBN: 9781481198073)

Bewertung zu "Saphirtränen" von Jennifer Jäger

Saphirtränen
Tinalinivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ich bin irgendwie enttäuscht. Die Idee klingt so gut und man könnte noch so viel mehr aus der Geschichte holen. Potential ist auf jeden Fall
Gute Idee, schwache Umsetzung


Dieses Buch ist, glaube ich, eines der ältesten, die auf meinem SuB schlafen. Da ich am Freitag beim Friseur mein anderes Buch beendet habe, habe ich dann dieses gelesen (Kindle App für Smartphones sei Dank!).

Es ist der Sammelband aller drei Saphirtränen-Teile, Niamhs Reise, Zeit der Begegnungen und Verlorene Wahrheiten. Ich bin insgesamt recht schnell voran gekommen. Freitag begonnen, Sonntag beendet. Vor allem, weil ich für das letzte Buch erstaunlich lange gebraucht habe.

Ich muss leider sagen, dass ich nicht allzu begeistert bin. Der Text strotzt vor Fehlern. Fehlende Kommata, Kommata, wo keine hingehören, fehlende Wörter, falsche Wörter. Ihr wollt Beispiele? Gern …

„Was ist das?“, stottere ich ängstlich.
„Ein “, entgegnet Edan und lächelt. (bei 30 %) [Ah, ein Leerzeichen …]

Meine Kapuze ziehe ich mir tief ins Gesicht um mich ein wenig vor dem kalten Wind zu schützen der jeden ungeschützten Fleck Haut nutzt um meine Wärme an sich zu reißen. (bei 71 %) 

Wir beschleunigen unsere Schritte und kommen vor dem Wasserfall  zu sehen. (bei 73 %)

Vielleicht hat das Buch mittlerweile ein Korrektorat genossen, deshalb lasse ich das an dieser Stelle mal so stehen.

Inhaltlich hat es mich allerdings auch nicht so wirklich vom Hocker gehauen. Es war ganz nett, aber auch nicht mehr. Die Figuren bleiben alle eher blass, man erfährt von niemandem wirklich viel. Nicht mal von Niamh, obwohl ein großer Teil der Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird.

Die Umgebung, in der diese Geschichte spielt, wurde zu Beginn ganz liebevoll und detailliert beschrieben, das wurde aber immer weniger. Wo am Anfang im Wald so viele tolle Sachen über die Häuser der Wald-Ilyea angesprochen werden, sind sie am Ende auf einem Berg, wo kein Gras wächst und alles aus Stein ist. Mehr erfahren wir darüber nicht. Brauchen wir auch nicht, aber brauchten wir von den Häusern auch nicht. Entweder erzählen wir gar nichts oder alles. Ein Zwischending wäre toll gewesen.

Laut Amazon hat das Taschenbuch 332 Seiten. Es ist gar nicht genug passiert, um so viele Seiten zu füllen.

Ich bin irgendwie enttäuscht. Die Idee klingt so gut und man könnte noch so viel mehr aus der Geschichte holen. Potential ist auf jeden Fall da.

Cover des Buches Ein Mädchen zum Verlieben (ISBN: 9783453771895)

Bewertung zu "Ein Mädchen zum Verlieben" von Amanda Brown

Ein Mädchen zum Verlieben
Tinalinivor 8 Jahren
Kurzmeinung: Alles in allem plätschert die Geschichte mit ihren faden und unsympathischen Figuren 400 Seiten vor sich hin.
Langweilig!


Das Buch habe ich mal getauscht, weil es mich ein bisschen an den Film „So spielt das Leben“ mit Katherine Heigl und Josh Duhamel erinnerte. Leider, wirklich leider, gibt es nur EINE Gemeinsamkeit: zwei Singles werden Vormünder eines verwaisten Kindes.

Becca und Edward sind … sind … mir fehlen die Worte. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie langweilig dieses Buch ist.
Es beginnt in den ersten zwei Kapiteln damit, dass das typische Leben von sowohl Becca als auch Edward gezeigt wird. Becca, ganz Karrierefrau, rast von einem Meeting zum Flughafen zum nächsten Meeting und zurück, Edward verteilt lässig Geld an verschiedene Events und führt diverse Frauen zu diversen Veranstaltungen aus.

Dann erhalten beide die Mitteilung, dass ihre jeweils besten Freunde (Beccas beste Freundin Amy und Edwards bester Freund Arthur) bei besagtem Flugzeugunglück umgekommen sind. Amy und Arthur (AA, wie toll *kotz*) haben eine vierjährige Tochter, Emily. Diese ist ja nun verwaist und da AA nicht verheiratet waren, hat jeder in seinem Testament einen Vormund für das Kind bestellt. Becca und Edward.

Was ich jetzt schon sehr komisch finde: Beide nennen sich die jeweils besten Freunde von AA. Irgendwas muss ja da sein, denn Fremde macht man nicht zum Vormund seiner Kinder. Und die beiden haben sich noch nie gesehen? Emily scheint beide recht gut zu kennen. Waren die noch nie zusammen auf Emilys Geburtstag? Das finde ich schon sehr unnatürlich.

Ich mochte Emily nicht. Emily ist gerade einmal vier Jahre alt, dabei aber ein richtig verzogenes Rotzblag. Ich verstehe nicht, dass Becca immer wieder denkt, wie süß und reizend und toll Emily ist. Sie ist lediglich ein verwöhntes Einzelkind reicher Eltern. Sie tat mir leid, weil sie zu diversen Kinderförderkursen geschickt wurde. Hier mal eine kleine Auswahl: Französisch für die Kleinsten, Kinder spielen Märchen, Opern für Kids, Stepptanz für Minis, Kreatives Eltern-Kind-Töpfern und die Klavierzwerge. Und wann darf das Kind auch mal Kind sein? Trotz alledem sagt die Aussage „Ja, ich  muss nur sagen, was ich mir wünsche, und dann, Simsalabim, bekomme ich es auch. […] Aber meistens gibt Mommy mir, was ich mir wünsche.“ (S. 80) ja nun auch alles, was man über Emily wissen muss. Man lernt keine Freundin von ihr kennen. Hat eine Vierjährige keine Freundinnen?

Ich hatte gehofft, dass Becca und Edward sich häufiger uneinig sind und regelmäßig aneinander geraten. Sie kommen immerhin aus verschiedenen Gesellschaftsschichten mit verschiedenen religiösen Hintergründen, Erwartungen und Vorstellungen. Aber das läuft alles einwandfrei. Nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, wer an welchen Tagen die Kinderbetreuung übernimmt, gab es zwischen den beiden keinerlei Konflikte. Sogar Paare, die sich ewig kennen und innig lieben, sind sich ab und zu nicht einig. Aber nein, Becca und Edward sind immer einer Meinung.

Dann soll Edward eine Frau heiraten, die er zwar seit seiner Kindheit kennt, aber eigentlich gar nicht wirklich mag. Und der kleine Eddie hat nichts Besseres zu tun, als es einfach hinzunehmen? Edward, sei ein Mann!

Die Entwicklung der Romanze geht hier ganz schnell. Dreihundert Seiten ist gar nichts. Und dann geht es von 0 auf 100 in 60 Seiten. 

Roberta „Bunny“ Stirrup, Edwards „Auserwählte“, war die einzig interessante Figur in diesem Buch. Sie ist total oberflächlich, aber dabei so ekelhaft fies, hinterhältig und gemein, dass sie eine meiner liebsten Figuren ist. Richtig sympathisch ist mir nur Beccas Mutter, Arlene. Leider sehen wir von ihr nicht allzu viel. Aber auch hier wieder komisch: Becca und ihre Mutter haben ein sehr enges Verhältnis, aber Arlene sieht Emily das erste Mal, als sie schon über zwei Monate bei Becca und Edward lebt. Wieso nicht relativ schnell, sondern erst nach so langer Zeit?  

Alles in allem plätschert die Geschichte mit ihren faden und unsympathischen Figuren 400 Seiten vor sich hin. Es gibt keine wirklichen Highlights. Das einzig Positive: Der Film, den ich gegen dieses Buch getauscht habe, war noch viel schlimmer als dieses Buch!

Cover des Buches Seerosennacht (Zauber der Elemente 3) (ISBN: B00MXT7Q4O)

Bewertung zu "Seerosennacht (Zauber der Elemente 3)" von Daphne Unruh

Seerosennacht (Zauber der Elemente 3)
Tinalinivor 9 Jahren
Wundervoll


Wie ich am Ende des zweiten Teils bereits vermutet hatte, ist Grete die Protagonistin des dritten Teils.

Dieses Buch ist etwas anders als die ersten beiden, was mir aber gut gefällt.
Insgesamt ist das Buch etwas böser, dunkler, insbesondere, da unsere Hauptfigur leicht auf die schiefe Bahn gerät. Sie hat zwar edle Absichten, die ihr auch niemand abstreitet, aber geht das Ganze total falsch an. Ich finde es gut, dass ihr hierbei Konsequenzen angedroht und diese dann auch durchgezogen werden. Das war ja an meiner Rezension zum ersten Teil ein großer Kritikpunkt.

Allerdings kann man Grete kaum einen Vorwurf machen. Sie kommt aus diesem zerrütteten Elternhaus, der Vater liebt seinen Alkohol mehr als seine Familie und die Mutter ist ein Messi. Sie ist 16 Jahre alt und genauso verhält sie sich auch. Ich selbst mag Regeln. Jetzt mehr als früher (mit 16 wohl auch noch nicht so sehr), aber ich kann gut nachvollziehen, wieso es ihr so schwer fällt, einige der Regeln einzuhalten. Allerdings hab ich beim Lesen so oft gedacht „du dumme Nudel, nu hol endlich Hilfe!“. Aber typisch Teenie. Grete kann’s allein.

Grete redet, wie ein sechzehnjähriges Mädchen heute redet. Glaube ich. Ich kenne keine Mädchen, die jetzt 16 sind. Aber ich finde, es passt zu ihr und ihrer Herkunft.

Außerdem geht’s mit den magischen Blasen zu Ende. Ein Ende der magischen Welt? Was passiert dann mit den Leuten, die dort leben? Mit den Elementarwesen? Und vor allem: Was passiert mit den neuen Schülern, die ihre Selbstmordfantasien aka Durchgänge nicht mehr finden? Böses gab auch es in der vorherigen Teilen, aber die totale Zerstörung? Uiuiui!!

Ich fand Seerosennacht wieder super spannend und konnte es kaum aus der Hand legen. Zum Glück gibt es auch schon den nächsten Teil, der aber leider auch der letzte Teil der Reihe ist…

Cover des Buches Vollstrecker der Königin - Das grüne Tuch (ISBN: 9783939727507)

Bewertung zu "Vollstrecker der Königin - Das grüne Tuch" von Angelika Diem

Vollstrecker der Königin - Das grüne Tuch
Tinalinivor 9 Jahren
Am besten vor dem ersten Teil lesen!

Vor einiger Zeit las ich den ersten Band der Geschichte um Caitlynn (siehe Rezension). Nun sind diese Kurzgeschichten erschienen, die Caitlynns Vergangenheit erzählen. Seit ich diese Kurzgeschichten gelesen habe, gefällt mir auch der erste Teil besser. Man versteht nun einige Handlungen, die Caitlynn im Zusammenhang mit der Aufklärung des Mordes auf Baeldin gemacht und die mir damals sehr komisch erschienen.


Ich würde also empfehlen, diese Geschichten zu lesen, bevor man die andere Geschichte liest.


Die Geschichten haben mir alle drei sehr gut gefallen. In der ersten Geschichte erlebt man, wie Caitlynns Mutter sie bei ihrer Großmutter lässt, die diese noch nie gesehen hat. Weder gesehen, noch jemals viel von ihr gehört. Caitlynn wusste nicht mal, dass ihre Großmutter Meisterin-der-Heilkunst ist. Diese unbekannte Großmutter soll Caitlynn nun ebenfalls zur Heilerin ausbilden, obwohl diese (Caitlynn) das nicht möchte. Ihr Traum ist es nach wie vor, Vollstrecker-der-Königin zu werden. Wir begleiten Caitlynn durch diese drei Geschichten für die Zeit ihrer Ausbildung, sie stellt sich nicht einmal blöd an als Heilerin. Doch sie vergisst nie ihren eigentlichen Wunsch. Am Ende der dritten Geschichte findet Caitlynn endlich den Mut, ihren Wunsch zu leben.
Ich halte diese Geschichten für das allgemeine Verständnis für sehr wichtig. Der erste Band war ja von überschaubarer Länge und man hat nicht viel über Caitlynns Beweggründe erfahren. Man merkt einen unterschwelligen Unmut in Bezug auf ihre Eltern, irgendetwas ist mit dem Bruder vorgefallen. Aber was?
Das alles wird hier aufgeklärt. Wir lernen viele Menschen kennen, die hoffentlich in den weiteren Bänden – so es denn welche gibt – wieder auftauchen.
Viel mehr kann ich zu diesen Kurzgeschichten gar nicht sagen. Nur noch mal wiederholen: Lest sie!

Cover des Buches Mit Verzögerung ins Glück (ISBN: 9783950366549)

Bewertung zu "Mit Verzögerung ins Glück" von Sarah Saxx

Mit Verzögerung ins Glück
Tinalinivor 10 Jahren
Besser gelöst als Band 1


Unsere neue Protagonistin Isa kennen wir bereits aus Saxx' erstem Roman (Auf Umwegen ins Herz). Sie ist die beste Freundin von Jana, ein paar Jahre älter als diese, aber viel lustiger.

Isa wurde vor ein paar Jahren von einem Mann bitter enttäuscht. Dieses erfahren wir gleich im Prolog, was eine sehr gute Lösung war, denn dadurch wird vieles sehr nachvollziehbar.

Selbst wenn man mit Isas Lebensstil nicht einverstanden ist, so kann man doch verstehen, wieso sie ihr Leben so lebt.

Sie nimmt sich dann also vor, dass sie das liederliche Leben nicht mehr möchte und sich ändern will. Dass das nicht so einfach ist, weiß sie auch, also genehmigt sie sich erst mal ein Paar Tage Urlaub, um den Kopf frei zu bekommen und dann total entspannt ihr neues Leben zu beginnen.

Es ist wohl nicht verwunderlich, dass sie erst mal auf Abstand geht, als sie im Hotel Sebastian begegnet, der eigentlich nicht ihr Typ, aber doch irgendwie attraktiv ist. Aus lauter Angst, wieder in alte Gewohnheiten zu fallen, versucht sie, Sebastian aus dem Weg zu gehen, was aber leider nur mäßig klappt.

Insgesamt fand ich Isas Reaktionen durchaus angebracht. Sie waren nicht maßlos übertrieben, und passten auch zu ihrem Alter. Klar, drüber reden hilft manchmal doch, das ein oder andere Missverständnis zu vermeiden, aber einfach können Frauen nicht.

Saxx' Schreibstil ist genau wie im ersten Teil angenehm zu lesen, es gibt keine Stolperfallen.

Wie bereits in der Rezension zum anderen Teil erwähnt, gefiel mir dieses Buch besser. Es war einfach stimmiger. Eine heimlich verzweifelte Protagonistin mit prägenden Erlebnissen, die zwar auch darunter leidet, aber dieses auch in einem angemessenen Umfang tut.

Nach diesem Teil freue ich mich über weitere Bücher der Autorin, die sicher folgen werden.

Cover des Buches Auf Umwegen ins Herz (ISBN: 9783950366518)

Bewertung zu "Auf Umwegen ins Herz" von Sarah Saxx

Auf Umwegen ins Herz
Tinalinivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Leider hat der schöne Schreibstil die übertriebene Protagonistin nicht retten können.
Zu übertrieben, um glaubwürdig zu sein


Mir fällt es gerade sehr schwer, einen Anfang zu finden. Das Buch hat mir nämlich leider nur mäßig gefallen, weil mir die Hauptfigur Jana etwas naiv und blöde vorkam.
Also, sie ist nicht dumm wie wenig intelligent, aber schon nicht ganz richtig.

Ganz furchtbar fand ich, wie sie Julian so übertrieben hasst. Gut, es war nicht sonderlich nett, was er vor 15 Jahren (!!!) getan hat, aber dass sie ihn nach wie vor so abgrundtief hasst, ist wirklich exorbitant.

Insgesamt war vieles in dem Buch überzogen. Jana kann scheinbar nur extrem. Extrem hassen oder extrem lieben. Und sich extrem peinlich benehmen. Ich glaube, jeder hat schon mal ein Exemplar des bevorzugten Geschlechts gesehen, dass er/sie unglaublich schön fand. Aber setzt deshalb gleich das Hirn aus? Kann man nur noch gucken und sabbern und realisiert nichts mehr? Ich glaube nicht, zumindest ist mir das so noch nie passiert. Klar macht man doofe Sachen, aber so? Nicht zu vergessen: Sie kann auch extrem leiden!

Da hüpfen Jana und Julian von einem Missverständnis ins nächste, dem Leser hingegen ist alles klar. Das Buch ist sehr vorhersehbar, es gab kaum eine Überraschung. Da gab es eine Stelle, bei der ich dachte „Ach, du Trankuh, das ist doch so klar, was hier los ist.“ und Jana tappt weiterhin im Dunkeln und versteht die Welt nicht mehr. Dann fällt sie eine dermaßen tiefe Schlucht, dass man sie am liebsten direkt Zwangseinweisen möchte.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit 28 Jahren so verpeilt sein kann. Ich hoffe zumindest, denn ich werde in weniger als einem halben Jahr selbst 28.

Das ist eigentlich ziemlich schade, denn Sarah Saxx' Schreibstil gefiel mir sehr gut. Ich habe ja immer Probleme mit Dialekten  und örtlich bedingten Wortfindungen, aber die Österreicherin hat es hier im (fast) reinsten Hochdeutsch super umgesetzt. An einzelnen Stellen merkt man, dass die Geschichte in Österreich spielt und das finde ich auch wichtig.

Dies ist – ich glaube – der Debütroman der Autorin. Ich kann ihr die übertriebene Jana daher verzeihen, vor allem, da mir der zweite Teil schon wesentlich besser gefallen hat.

Cover des Buches Fuck the Möhrchen (ISBN: 9783746629834)

Bewertung zu "Fuck the Möhrchen" von Barbara Ruscher

Fuck the Möhrchen
Tinalinivor 10 Jahren
Für meinen Geschmack etwas zu überzogen


Mias Geschichte beginnt während ihrer Geburt, Mia noch im Mutterleib. Wir sehen die Welt, wie Mia sie sieht. Und stellen fest: Babys bekommen mehr mit, als man denkt. Jeden noch so kleinen Streit ihrer Eltern bemerkt sie und versucht dann auch, beiden zu helfen. Die merken das jedoch meist gar nicht und schimpfen mit ihr.

Zu Beginn fand ich es noch sehr lustig, wie politisch unkorrekt Mia ihre Welt beschreibt.

"Dann sehe ich mich erst mal in unserem Palast (Kreißsaal, Anm. d. Bloggerin) um und schreie entsetzt los, denn die Wände hat Gudrun-Rudolf-Steiner Wiebkötter in gebärmutterfarbenem Rosa gestrichen – zum Glück bin ich ein Mädchen, sonst müsste ich mit Sicherheit sofort schwul werden." (S. 6)

Auch ihre Missverständnisse haben mich häufig zum Lachen gebracht.

"Zu meinem Entsetzen wache ich nach meinem ersten Schlaf […] nicht alleine auf. Neben mir liegt eine vollständig behaarte Gestalt mit einem Knopf im Ohr und grinst mich an. […] Ich fasse es nicht. Mama und Papa haben mich heimlich verheiratet." (S. 9)

Doch irgendwann wendete sich das Blatt. Ich war verwirrt. Und genervt. Denn wie kann es sein, dass die kleine Mia weiß, was schwul bedeutet und auch die Institution Ehe kennt, aber dann wiederum nicht weiß, was z.B. eine Samen-Spende ist. Ebenso kennt sie Pastinaken nicht, weiß aber durchaus, was ein Nackensteak ist, was Schwein ist und vor allem auch, was Antipasti sind.

Es ist sicherlich ein schmaler Grat, den die Autorin hier geht. Klar, dass Mia schon einige „erwachsene“ Sachen kennen muss, denn sonst wäre es ja halb so lustig.

Selbst die Frühförderung erklärt nicht, weshalb sie alles „etepetete“-artige kennt, aber stinknormale Sachen ihr vollkommen fremd sind.

Auch fand ich an mehr als einer Stelle die Wortwahl ziemlich ungeeignet. Ja, sicher, es ist eine Satire und soll daher überspitzt sein. Aber manchmal ist weniger einfach mehr. Am ersten Tag ihres Lebens nennt der Teddy die Mutter „Pinocchio-Schlampe“. Ich bitte euch. Das hat meinen Lesespaß dann doch ziemlich verringert.

Trotz alledem würde ich das Buch weiterempfehlen, denn es hat mich gut unterhalten.

Über mich

  • 30.01.1987

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