Unique

Eine berührende Geschichte aus der Sicht des 9jährigen Bruno über eine ungewöhnliche Freundschaft an einem schrecklichen Ort.

Brunos Eindrücke lassen einen manchmal schmunzelnd, aber meist nachdenklich zurück.

Das Buch ist nicht sehr dick, auch die Buchstaben sind relativ groß, man hat es also mit seinen (inkl. Nachwort) 266 Seiten sehr schnell durchgelesen.

Eine unbedingte Leseempfehlung von mir – die ich allerdings mit einem dicken Kloß im Hals ausspreche.

Blum - eine Frau ohne Vornamen. Vor langer Zeit hat sie ihn abgelegt. Den verhassten Vornamen, den ihre verhassten Adoptiveltern ihr gegeben hatten. Auch sie hat sie abgelegt.

Und Blums Leben wird schön. So schön, wie sie es sich niemals hätte vorstellen können. Acht Jahre währende Liebe, Familienglück. Alles perfekt. Bis zu dem Moment, der alles veränderte, ihr das Glück raubte.

Der Beginn eines neuen Lebens, einer neuen Blum. Einer Blum auf Rachefeldzug.

Ein Buch zum Verschlingen. Ein Buch, das die widersprüchlichsten Gefühle erzeugt beim Lesen. Sympathische Charaktere, die Handlung ist nachvollziehbar - und spannend, was durch kurz gehaltene Kapitel unterstützt wird.
Die Protagonistin ist keine Superfrau. Sie ist sehr menschlich, sehr sympathisch. Nicht jeder würde so weit gehen wie sie, dennoch ist nichts übertrieben. Ihre Persönlichkeit, ihre Vergangenheit machen ihr Tun verständlich und zeichnen eine starke Frau, die ein Ziel vor Augen hat - und dieses gnadenlos verfolgt.

So ungewöhnlich der Schreibstil, so schnell gewöhnt man sich daran.

Das Buch macht definitiv Lust auf mehr - perfektes Timing also, dass ich bis August damit gewartet habe, um es im Urlaub lesen zu können. So kann ich beinahe nahtlos mit dem zweiten Teil, Totenhaus, weitermachen.

Ich möchte noch anfügen, dass ich mir das Buch auf einer Lesung gekauft habe. Bernhard Aichner hat die ausgewählten Passagen toll vorgetragen und nebenbei noch ein wenig aus dem "Schreibkästchen" geplaudert. Ein sehr vergnüglicher und spannender Abend.