Bewertung zu "Und du kommst auch drin vor" von Alina Bronsky
Inhalt:
Die fünfzehnjährige Kim kann es gar nicht glauben: Die Autorin, die gerade eine Lesung für ihre Klasse gibt, liest gerade ihr Leben vor. Zumindest kommt es Kim so vor, als handle dieses Buch von ihr.
Als sie es dann zu Ende liest, erfährt sie, dass es für den Verehrer der Protagonistin nicht gut ausgehen wird. Das muss ja dann Jasper sein, der offensichtlich auf sie steht. Doch er hat es nicht verdient zu sterben, also versuchen Kim und ihre Freundin Petrowna die Katastrophe zu umgehen...
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt, was es mit dieser Idee auf sich hat und wie die Autorin es umsetzen wird, doch leider war ich eher enttäuscht von dem Buch...
Kim wohnt in Berlin bei ihrer Mutter, die eine Diät nach der anderen macht. Ihre Eltern sind geschieden und ihr Vater hat eine neue Frau, mit der er ein Kind erwartet. Letzteres findet Kim furchtbar und anstatt sich für ihren Vater zu freuen oder der neuen Frau wenigstens eine Chance zu geben, lästert sie am nächsten Tag erstmal über die dunkle Hautfarbe der Frau ab. Wie alt ist sie? Acht?
Kim hat sich in meinen Augen einfach nicht wie eine fünfzehnjährige verhalten, sie hat unreif und unüberlegt gehandelt.
Nach der Lesung hat Kim versucht, das Buch bei der Autorin zu kaufen. Als diese ihr dann erklärt hat, sie habe keine Bücher zum Verkauf dabei, sagte sie ihr gleich, sie könne doch froh sein, dass überhaupt jemand ihre Bücher lesen wolle. Die Autorin war vielleicht nicht die freundlichste Person, aber Kims Reaktion war einfach kindisch. Und so in der Art ging es das ganze Buch über.
Auch ihre Freundschaft zu ihrer besten Freundin Petrowna war komisch, die beiden haben sich eigentlich die ganze Zeit nur angezickt und das dann Freundschaft genannt.
Petrowna war zwar auch etwas seltsam, beispielsweise erzählt sie ständig Geschichten, die sich nachher als gelogen rausstellen, aber sie hat sich wenigstens etwas reifer wie ihre Freundin verhalten. Und genau dieser Unterschied hat auch oft zu Streitigkeiten geführt.
Jasper war mir dann aber zur Abwechslung mal sympathisch, er hat sich wirklich um Kims Aufmerksamkeit bemüht und hatte viel Geduld mit ihren Launen.
Und was macht sie? Behandelt ihn auch wie Dreck. Auch wenn sie nichts von ihm will, muss sie sich doch nicht gleich so verhalten - ein weiteres Besipiel für ihre Reife.
Insgesamt gibt es nicht so viel über die einzelnen Charaktere zu sagen, denn sie wurden alle eher oberflächlich gehalten, wie auch die Beziehungen der Charaktere untereinander.
Die Grundidee der Autorin hat mir zwar gefallen, aber die Umsetzung war nicht so meins. Ich habe lange über die Geschichte nachgedacht, doch ich habe immer noch keine Ahnung, was mir das Buch jetzt eigentlich sagen will.
Klar, die Moral der Geschichte ist, dass mein sein Leben in die Hand nehmen soll und auch mal komplett untypische Dinge tun soll, aber dennoch ist Kims Geschichte ein großes Fragezeichen für mich. Wieso war die Geschichte, die sie gelesen hat, denn so ähnlich zu ihrem eigenen Leben? Letztendlich ist ihr Leben doch anders verlaufen, als es in dem Buch beschrieben wurde, also wie soll das alles zusammenhängen?
Vielleicht liegt es auch einfach an mir, aber ich fand dieses Buch wirklich komisch.
Fazit:
Eine schöne Idee, doch die Umsetzung war in meinen Augen mangelhaft und oberflächlich und die Charaktere haben sich nicht dem Alter entsprechend verhalten. Vielleicht für jüngere nett zu lesen und mal was anderes für Zwischendurch, aber meinen Geschmack hat es nicht getroffen.