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fraeuleinbuecherwald

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Klapperstörche und andere schräge Vögel (ISBN: 9789963525430)

Bewertung zu "Klapperstörche und andere schräge Vögel" von Vanessa Richter

Klapperstörche und andere schräge Vögel
fraeuleinbuecherwaldvor 9 Jahren
Schöner Frauen- und Mama- Roman :-)

Die Protagonistin heißt Mia und möchte unbedingt schwanger werden. Nach einigen Hindernissen klappt das dann auch endlich, aber ansonsten läuft gar nichts nach Plan: Der Nachbar fackelt mit seinen Räucherstäbchen das ganze Haus ab und Mia und ihr Mann Nils müssen zu Mias Mutter auf den Bauernhof ziehen. Für Mia die absolute Hölle. Ihre Mutter ist das komplette Gegenteil von ihr, hält nichts vom Shoppen und schönen Sachen, sondern denkt immer nur geradeaus und praktisch. Und besonders sensibel und mütterlich ist sie auch nicht.

Gut, dass zumindest Mias Schwester Holly weiß, was sie gerade durchmacht, denn auch sie ist schwanger – allerdings bereits zum dritten Mal. Mias Leben besteht nun daraus, neben ihren ganzen Schwangerschaftswehwehchen auch noch das Landleben und ihre Stadtfreunde und –ansichten miteinander zu vereinen und letztendlich herauszufinden, wie sie sich das Leben in Zukunft eigentlich vorstellt.

Vanessa Richter hat einen wirklich tollen Schreibstil, der einen flüssig durch das Buch mitnimmt. Die Protagonistin ist mir zwar vom Charakter her überhaupt nicht ähnlich, aber trotzdem konnte ich mich auf Grund der sehr intensiven Schilderungen gut in sie hineinversetzen. Zahlreiche Missverständnisse und absurd- lustige Situationen (z.B. die Besuche bei Mias Frauenärztin) bringen zusätzlich noch Witz in die ganze Geschichte.

Die Autorin hat hier zwar das Rad nicht neu erfunden, aber einen schönen Frauenroman geschrieben, der dazu einlädt, sich abends mit dem Buch auf die Couch zu kuscheln und vom eigenen späteren Familienglück zu träumen.

Das Ende war mir leider etwas zu kurz – ich hätte gerade noch etwas darüber erfahren, wie es mit der kleinen Familie weitergeht.

Unterteilt ist das Buch in die verschiedenen Schwangerschaftsabschnitte und punktet außerdem mit super Nebenfiguren (Schwester, Mutter, Tierarzt, Freundin), die alle irgendwie herrlich schrullig wirken.

Ein wirklich schöner Roman, den man in einem Rutsch durchlesen kann und der einen mit einem guten Gefühl zurücklässt. Empfehlenswert also absolut für alle Bald- Mütter oder solche, die es noch werden wollen.

Cover des Buches Zeitrausch - Spiel der Gegenwart (ISBN: 9783646600612)

Bewertung zu "Zeitrausch - Spiel der Gegenwart" von Kim Kestner

Zeitrausch - Spiel der Gegenwart
fraeuleinbuecherwaldvor 9 Jahren
Großartiger 3. Teil!

Wir erinnern uns so ein wenig: „Zeitrausch“ entführte uns bereits in den ersten beiden Teilen in die Welt von „Top the Realities“, einer Spielshow in der Zukunft. Ähnlich einem Hardcore- Dschungelcamp werden hier Menschen auf die Probe gestellt, allerdings viel viel perfider, denn zu der Zeit, zu der „Top the Realities“ stattfindet, gibt es die Möglichkeit, in der Zeit zu reisen. Und das Zeitverständnis, dass viele Realitäten nebeneinander existieren. Also dass zum Beispiel in dem Moment, in dem ich eben „zum Beispiel“ getippt habe, sich eine Realität abspaltet mit einer Julia, die das nicht getan hat, sondern in diesem Moment vielleicht aufgestanden ist, um in die Küche zu gehen. Und man kann nun eben nicht nur in der Zeit (also linear) reisen, sondern auch zwischen den Realitäten springen. Und das hat sich die Fernsehshow zu Nutze gemacht.

Nachdem Alison und Kay (Kandidaten dieser Show) im ersten Band ihre ersten Abenteuer bestanden und zueinander gefunden haben, haben sie im zweiten Band mehr über das Prinzip dieser Zeitsprünge gelernt und Alison hat ihre Fähigkeiten verbessert. Doch noch immer können die beiden nicht einfach ein unbehelligtes Leben führen.

In Band 3 kommt es nun zum ersehnten Showdown, denn Alison weiß, dass es nur eine Lösung gibt: Sie muss „Top the Realities“ stoppen! Aber so, dass sie und Kay sich trotzdem treffen werden, aber auch so, dass sie in der Zukunft ein schreckliches Ereignis verhindern kann…

Im 3. Band werden nun so nach und nach die letzten Unklarheiten geklärt, was die Zeitsprünge angeht. Man versteht immer mehr, wie alles zusammenhängt. Außerdem fügt Kim Kestner alle noch lose herumhängenden Handlungsfäden zusammen und tatsächlich wird nochmal auf so manche Szene Bezug genommen, die man schon längst wieder vergessen hatte. Daran merkt man, wie gut diese ganze Trilogie geplant wurde, denn am Ende bleibt keine einzige Frage offen und das trotz des wirklich komplizierten Themas voller Paradoxe.

Während ich in Zeitrausch 1 und Zeitrausch 2 eher gegen Ende hin emotional wurde, hat Zeitrausch 3 mir nicht mal die Hälfte der Zeit gelassen, bis ich das erste Mal ein paar Tränchen vergossen habe. Und gegen Ende (beim „Showdown“) war ich SO aufgeregt, dass ich wirklich vergessen habe, zu atmen. Ich bin nur noch so durch die Seiten geflogen, weil die Spannung kaum ertragen konnte. Denn, so viel sei gesagt: Alison und Kay begeben sich in eine so unvorstellbare Situation, die ich nie für möglich gehalten hätte, die aber tatsächlich möglich ist!

Am Ende bleibt mir jetzt nur noch, Kim Kestner für diese unglaubliche Trilogie zu danken, die mir nicht nur wunderbare Lesestunden beschert, sondern mir auch ein weiteres Genre eröffnet hat, mit dem ich bis dahin eigentlich nichts zu tun hatte. Und die Vorfreude zwischen der Veröffentlichung der einzelnen Bände war rückblickend betrachtet auch toll. Und was noch positiv anzumerken sei: Obwohl man Monate warten musste, hatte ich nie das Gefühl, etwas aus dem Vorgänger vergessen zu haben und nun etwas nicht zu verstehen. Und das ist doch ein klares Indiz dafür, dass die Bücher einfach klasse sind!

Cover des Buches Reise nach Edinburgh (ISBN: 9783958180123)

Bewertung zu "Reise nach Edinburgh" von Lisa McAbbey

Reise nach Edinburgh
fraeuleinbuecherwaldvor 9 Jahren
Tolles Debüt, das Hoffnung auf mehr macht!

In dem Roman – übrigens McAbbeys Debütroman! – finden wir uns in England, Mitte des 18. Jahrhunderts, wieder. Acht Jahre sind vergangen seit die schottischen Rebellen versucht haben, König George zu stürzen und bei Culloden vernichtet wurden. (Übrigens, wer sich jetzt überlegt, woher er diesen Teil der Geschichte eigentlich kennt: In der Highlandsaga von Diana Gabaldon begleitet man die Schotten in diesen Kampf! ;-))

In dieser Zeit verliert die junge Samantha Fairfax ihre Eltern und muss fortan bei ihrem Onkel und dessen geldgieriger Frau leben, die nur hinter ihrem Erbe her ist. Doch Samantha beschließt, sich gegen ihre Tante und die von ihr arrangierte Heirat mit einem absolut widerlichen Kerl zu wehren, verkleidet sich als Junge und macht sich auf nach Edinburgh zu Verwandten.

In der Reisekutsche, die sieben Passagiere von London nach Edinburgh bringen soll, trifft sie auf eine illustre Reisegesellschaft, in der keiner das ist, was er zu sein vorgibt… Sam wird hineingezogen in einen Strudel aus Abenteuer, Misstrauen und dann wartet da vielleicht auch noch die ganz große Liebe – nur, welcher der Herren spielt ein falsches Spiel?

Für einen Debütroman ist „Reise nach Edinburgh“ wirklich unglaublich gut. Lisa McAbbey versteht es schon jetzt prima, den Leser zu fesseln und ihm immer wieder falsche Fährten zu legen. Außerdem ist Sam eine wirklich sympathische Hauptfigur, mit der man sich gerne identifiziert.

Die historischen Fakten entsprechen übrigens weitestgehend der Realität, im Nachwort erklärt die Autorin dies aber auch und weist auf einen Punkt in ihrer Geschichte hin, den sie von seinem tatsächlichen zeitlichen Geschehen an ihre Geschichte angepasst hat. Die politischen Verwicklungen, mit denen Sam sich im Laufe der Handlung auf einmal konfrontiert sieht, werden ebenfalls gut aufbereitet und verständlich erklärt, sodass man auch ohne größeres historisches Vorwissen das Buch gut verstehen kann – vorausgesetzt, man interessiert sich etwas für diese Epoche der englischen und schottischen Geschichte.

Ab und zu war mir die Heldin dann aber doch ein wenig zu begriffsstutzig. Das bleibt aber auch der einzige Kritikpunkt. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass die Handlung schon hätte weiter sein können, wenn Sam bloß einfach mal den Gesprächen in ihrer Umgebung besser zuhören würde, aber das ist sicherlich auch eine Kunst beim Planen der Geschichte, die mit der Erfahrung eines Autors immer besser wird.

Insgesamt ein wirklich packender, spannender und emotionaler Roman, der mich auf eine wunderbare und abenteuerliche Reise mitgenommen hat. Ich habe ihn innerhalb von zwei Tagen gelesen und das trotz meiner Leseflaute der letzten Wochen. Er hat mich aus diesem Lesetief wieder komplett herausgeholt und mich absolut überzeugt. Ich bin mir sicher, man wird von Lisa McAbbey in Sachen „historischer Frauenroman“ noch einiges hören und freue mich auf weitere Bücher von ihr!

Cover des Buches Nicht mein Märchen (ISBN: B009D35AO6)

Bewertung zu "Nicht mein Märchen" von E.M. Tippetts

Nicht mein Märchen
fraeuleinbuecherwaldvor 9 Jahren
Hat mir gefallen :-)


Stellt euch vor, der begehrenswerteste Jungschauspieler der Welt steht vor euch und spricht nicht nur mit euch, sondern ist auch ganz offensichtlich an mehr interessiert. Würdet ihr dann sagen: „Nee sorry, also mein Märchen ist das nicht“?! Also ich wahrscheinlich nicht, denn hinzu kommt, dass dieser Kerl wirklich wirklich sympathisch und lieb ist. Aber Chloe, die Hauptfigur aus „Nicht mein Märchen“, ist da ganz anders gestrickt.

Als sie als Statistin an einem Filmset mitwirkt und dabei Jason Vanderholt, so einer Art Robert Pattinson, begegnet, beeindruckt sie das eher weniger. Im Gegenteil – sie will maximal Freundschaft und selbst an diese muss sie sich erst gewöhnen. Ungewohnt natürlich für einen Star wie Jason, für den es normal ist, dass die Mädels bei seinem Anblick reihenweise in Ohnmacht fallen.

Allerdings ist er durchaus normal geblieben, was auch an seiner tollen Familie liegt, die man im Buch auch genauer kennenlernt. Nur Chloe kann er so gar nicht in seinen Bann ziehen, sie verhält sich abweisend und schreckt vor seiner Nähe immer wieder zurück. Warum das so ist, das erfährt der Leser nach und nach und die Gründe dafür liegen weit zurück in Chloes Vergangenheit… Aber Jason lässt nicht locker und tut alles dafür, um Chloes Wunden heilen.

So viel nur zur Geschichte, denn jedes Wort mehr wäre wohl ein Wort zu viel. Ich gebe ehrlich zu: Ich hatte so meine Startschwierigkeiten mit dem Buch. Ich habe reingelesen und es dann wieder zur Seite gelegt, weil ich irgendwie mit Chloe nicht so richtig warmgeworden bin, zu Beginn war sie mir einfach zu kompliziert und anstrengend in ihren Gedankengängen. Aber als ich es dann nach einigen Wochen wieder in die Hand genommen habe, war plötzlich alles ganz einfach. Auf einmal war ich drin in der Geschichte und habe mit den beiden mitgefiebert.

„Nicht mein Märchen“ ist wirklich kein „gewöhnlicher“ Liebesroman, sondern besitzt Tiefgang und Humor in jeweils genau den richtigen Dosierungen. Und es passiert unglaublich viel! Ich war wirklich überrascht davon, wie viel Handlung E.M. Tippetts auf knapp 350 Seiten packen kann, andere Autoren sind da ja gerade mal über die Landschaftsbeschreibungen hinaus. Trotzdem wirkt die Story nie oberflächlich erzählt, sondern liebevoll bis ins Detail ausgearbeitet. Auch die Nebenfiguren sind toll erzählt. Besonders Chloes Freundin und Mitbewohnerin Lori hat es mir angetan und ich würde auch gerne ein Buch mit ihr in der Hauptrolle lesen… ;-)

Ein spannender Frauenroman, der mit ungewöhnlichen Wendungen und besonderen Figuren punktet, über die es sich wirklich lohnt, einen Roman zu schreiben – weit entfernt vom Einheitsbrei der Schnulzenliteratur und doch nah genug, damit man sich einfach hineinfallen lassen und träumen kann. Ein Roman mit Spannung und Tiefgang und Figuren, die einen manchmal an die Grenze des Wahnsinns treiben, weil man sie irgendwie wieder auf den richtigen Weg zurücklenken will. Einfach klasse!
Leider bräuchte die deutsche Fassung wohl nochmal einen Korrekturgang in Sachen Rechtschreibung, aber das bleibt auch der einzige echte Kritikpunkt bis auf die Startschwierigkeiten auf den ersten 50 Seiten, die aber natürlich rein subjektiver Natur sind.

Cover des Buches Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht (ISBN: 9783791519081)

Bewertung zu "Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht" von Jason Segel

Nightmares! 1. Die Schrecken der Nacht
fraeuleinbuecherwaldvor 9 Jahren
Hat meine Erwartungen übertroffen!

In „Nightmares“ geht es – wie der Name schon sagt – um Albträume.

Der zwölfjährige Charlie Laird hat es nicht leicht im Leben: Seine Mutter starb vor einiger Zeit und sein Vater heiratete Charlotte DeChant, eine unheimliche Person, die in einer lila Villa auf einem Hügel lebt, in deren Turm seltsame Dinge geschehen. Charlie ist sich sicher: Charlotte ist eine Hexe!

Außerdem wird Charlie, seit er in der Villa lebt, von Albträumen gequält: Eine Hexe droht ihm an, ihn essen zu wollen oder in einen Käfig zu stecken. Und diese Hexe hat erschreckend viel Ähnlichkeit mit Charlotte… Und noch ein anderer Albtraum quält den Jungen und lässt ihn nachts nicht mehr schlafen: Ein unheimliches Etwas verfolgt ihn im Wald.

Bei seinen Nachforschungen stößt Charlie schließlich in Charlottes Turm auf etwas Seltsames. Ihm öffnet sich ein Portal und schon ist er in der Anderwelt, in der Welt der Albträume gelandet. Und mit ihm seine ganzen Freunde…

Ich muss ehrlich sagen: Ich bin SO froh, dass ich das Buch im Zug gelesen habe, mit vielen Menschen um mich herum und nicht abends allein im Bett, denn das ein oder andere Mal wurde mir ganz schön mulmig zumute. „Nightmares“ ist spannend, packend erzählt und hat viele unvorhersehbare Wendungen, die einen total mitreißen. Wahrscheinlich ist es allerdings für Kinder ab 12 Jahren eher was für die hartgesottenen abenteuerlichen Jungs.

Träume scheinen ja im Moment total in Mode zu sein und „Nightmares“ steht der Silbertrilogie von Kerstin Gier in dieser Hinsicht in nichts nach. Auch hier wandert jemand durch das Land, das uns verborgen bleibt: Das Land der Träume. Nur bekommt Charlie es hier mit wirklich schrecklichen Nachtmahren zu tun, die alles daran setzen, die Menschen zu ängstigen und sie dazu zwingen, sich ihren Ängsten zu stellen. Und genau das ist auch so etwas wie „die Moral“ der Geschichte: Dass man seine Albträume analysieren sollte und sich fragen sollte, warum man vor diesen Dingen, von denen man geträumt hat, Angst gehabt hat und wie man diese Angst in den Griff bekommen könnte. Das ist eine schöne Überlegung für alle Kinder da draußen, die so wie Charlies Freunde Angst vor der Dunkelheit oder ihrem Sportlehrer haben. Sie können eben diese Gewissheit aus dem Buch ziehen, dass man seinen Albträumen nicht hilflos ausgeliefert sein muss, sondern dass sie nur eine sehr reale Angst, die man hat, widerspiegeln.

„Nightmares“ ist wirklich ein tolles Kinderbuch, das nicht nur wunderschön aufgemacht ist mit einem wunderschönen Cover und einem orangenen Schnitt, sondern auch alle Komponenten von guter Kinderliteratur vereint: Spannung, kindgerechte Sprache, Fantasie und eine Moral. Es hat meine Erwartungen damit weit übertroffen, da ich bisher mit amerikanischen Kinderbüchern nie so viel anfangen konnte.

Der Auftakt zu Jason Segels Trilogie ist also schon mal gelungen. Nun darf mit Spannung Band 2 erwartet werden.

Cover des Buches Im Hause Longbourn (ISBN: 9783813506167)

Bewertung zu "Im Hause Longbourn" von Jo Baker

Im Hause Longbourn
fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren
Einfach genial!

Wer liebt die Geschichte nicht von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“? All die Wirren der Familie Bennet um Elizabeth, Jane, Mr. Bingley und Mr. Darcy? Unvergessen sind auch die großartigen Verfilmungen dieses Stoffs. Doch – hat man sich mal gefragt, wer eigentlich ihr Essen kocht? Wer ihre prachtvollen Kleider wäscht, wer die Kutsche lenkt? Denn hinter jedem Handgriff im Hause Bennet stehen fleißige Helfer. Jede Mahlzeit, die mit den Gästen eingenommen wird, jedes Flechten der Haare geschieht durch helfende, schwer arbeitende Hände. Aber diese Personen treten in „Stolz und Vorurteil“ nicht in den Vordergrund, manche bekommen nicht mal einen Namen.

Warum ich euch das erzähle? Weil Jo Baker diesen Umstand ungerecht fand und den Bediensteten im Hause Longbourn nicht nur einen Namen, sondern gleich eine ganze Persönlichkeit und eine ganze Lebensgeschichte gegeben hat.

Die Haushälterin und Köchin Mrs. Hill, das Dienstmädchen Sarah, die Küchenhilfe Polly, der Hausdiener James und der Butler Mr. Hill sind nämlich keineswegs nur Randgestalten in irgendeiner Geschichte, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die ihre eigenen Sorgen und Freuden haben, und für die die unangekündigten Besuche der hohen Damen und Herren eine große Belastung ist und harte Arbeit bedeutet.

Diese Idee fand ich schon so großartig, dass in der Umsetzung kaum noch etwas falsch gemacht werden konnte. Wie oft hätte ich schon so gerne einmal etwas über eine Nebenfigur erfahren, wie oft hatte ich schon den Gedanken, dass die Nebenfiguren in Büchern viel zu wenig hinterfragt werden. Jo Baker macht eben dies und auch noch in so großartiger Art und Weise, dass ich das Buch sehr schnell durchgelesen habe.

Zugegeben – die ersten 100 Seiten ziehen sich etwas. Sie setzen vor der Handlung von „Stolz und Vorurteil“ ein und beleuchten die Angestellten als Menschen. Nach den 100 Seiten geht dann aber richtig die Post ab, die Ereignisse überschlagen sich und es scheint beinahe so, dass die Bediensteten ihren berühmten Herren ein wenig die Schau stehlen. Denn auch sie kennen die perfekten Liebesdramen, die großen Happy Ends, die kleinen Enttäuschungen, die unendliche Sehnsucht. Und unbemerkt von der Familie Bennet schlagen sie die gleichen Schlachten, haben die gleichen schlaflosen Nächte wie jeder Mensch sie hat, unabhängig von seiner sozialen Schicht.

Im Fokus der Geschichte stehen Sarah und James, um die sich auch eine Liebesgeschichte rankt, aber auch die andern Figuren werden immer wieder in den Mittelpunkt gebracht und durchleben ihre eigenen Erfahrungen.

Hinten auf dem Buch steht übrigens eine Kritik aus dem „O Magazine“, das schreibt: „Wer hier eintaucht, vergisst am Ende sogar, Downton Abbey einzuschalten“. Und lustigerweise habe ich die Serie gerade vor ein paar Tagen begonnen zu schauen und so manches Mal habe ich mich von Sarah und Polly sehr an Anna und Daisy erinnert gefühlt, auch wenn der Roman natürlich in einer ganz anderen Zeit spielt als die Serie.

Aber der Fokus auf die niedere Schicht scheint gerade „in“ zu sein und diese Entwicklung begeistert mich total! Die ganzen Geschichten rund um den Adel sind zwar schön, aber ein anderer Blick auf die Welt ist doch manchmal auch sehr schön.

Alles in allem ein wunderbares Buch, dessen Idee mir vollkommen neu ist und die ich so großartig finde, dass ich immer zu strahlen beginne, wenn ich über dieses Buch rede.

Und falls Jo Baker diese Rezension jemals lesen sollte: Darf man Bestellungen aufgeben für neue Bücher dieser Art? Vielleicht über die Hausangestellten in „Effi Briest“? Oder über die Bediensteten der Familie „Buddenbrooks“? Wie haben sie den Abstieg der Familie erlebt, welche Gespräche haben sie heimlich belauscht, welche Schlüsse haben sie daraus gezogen? Waren sie an den Arbeiteraufständen dieser Zeit beteiligt?

Eine tolle, innovative Art, Literatur erlebbarer, komplexer und lebensnaher zu machen, denn man darf nie vergessen: Auch der unsympathisch wirkende Mensch, der einem in der Straßenbahn gegenübersitzt, hat seine ganz eigene Geschichte, auch wenn er in der eigenen Geschichte immer nur eine kaum bemerkte Randfigur bleiben wird.

Cover des Buches Liebe auf den letzten Klick (ISBN: 9783958180017)

Bewertung zu "Liebe auf den letzten Klick" von Anne Gard

Liebe auf den letzten Klick
fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren
Ungewöhnlich!

Lizzy Rosenmüller ist Mitte 40, zweifache Mutter, geschieden und noch gut in Schuss. Und viel zu jung, um für immer das Hausmütterchen zu bleiben, sondern sie will es nochmal richtig wissen. So weit, so gut, aber einen Mann zu finden, ist gar nicht so einfach. Also meldet sich Lizzy bei Friendscout24 an und beginnt, verschiedene Männer auszuprobieren. Wobei „ausprobieren“ sehr negativ klingt, ist es aber gar nicht! Im Internet laufen Lizzy viele illustre Gestalten (ich liebe diesen Ausdruck einfach ;)) über den Weg und der ein oder andere Mann scheint gar nicht so übel zu sein. Aber natürlich sind auch einige Nieten dabei…

Mit einem Mann erlebt Lizzy dann in sexueller Hinsicht ganz neue Abenteuer, was ihr in ihrer persönlichen Entwicklung enorme Kraft gibt, sie aber auch ihr ganzes Leben auf diesen Mann fixieren lässt.

Insgesamt hat mir „Liebe auf den ersten Klick“ wirklich gut gefallen, da es von der erzählerischen Gestaltung her sehr ungewöhnlich ist. Wir begleiten die Protagonistin im Prinzip in einem einzigen Bewusstseinsstrom, inklusive ihrer hin- und herspringenden Gedanken. Anne Gard wählt also keinen stringenten Handlungsverlauf mit einem Erzähler, der vom Geschehen berichtet, sondern lässt den Leser hautnah „in Lizzys Kopf“. Und wer einen Frauenkopf hat oder sich ungefähr vorstellen kann, wie Frauen denken, weiß, dass einem in verrückten Situationen noch absurdere Gedanken kommen und das erleben wir auch in Lizzys Kopf. Sie schweift dabei manchmal ein bisschen ab, das stört die Handlung aber nicht weiter. Das Buch wird dadurch sehr interessant zu lesen, weil die Handlung immer wieder unerwartet unterbrochen wird und man es dadurch auch gut an einem Stück lesen kann, wie ich es auch getan habe. Außerdem sind viele von Lizzys unerwarteten Gedanken wirklich lustig!

Leider ist Lizzy mir trotzdem ein wenig fremd geblieben. Vielleicht liegt das daran, dass sie so sehr mit ihren Gedanken beschäftigt ist, dass sie wenig darüber erzählt, wie sie sich während der einzelnen „Etappen“ des Online- Datings gefühlt hat. Oder es zumindest nicht so eindrucksvoll schildert. Es werden zwar immer wieder Rückschlüsse zugelassen, aber insgesamt war mir ihre Gefühlswelt zu oberflächlich beschrieben bzw. zu sehr auf die Szenen konzentriert, in denen sie mit den Männern chattet oder sich mit ihnen trifft. Ihr Alltagsleben, ihre Kinder, ihre Arbeit, ihr Exmann werden kaum beleuchtet, um ein komplexeres Bild der Figur zu bekommen, hier hätte ich gerne noch viel mehr gelesen! (Was ja dann trotz Kritik irgendwie ein positives Fazit ist, oder?)

Die Sexszenen sind teilweise sehr explizit, das muss man mögen oder nicht, aber damit steht und fällt sicherlich auch der Eindruck von dem gesamten Roman, da die zweite Hälfte doch sehr darauf basiert, was Lizzy mit dem einen Mann erlebt.

Ich vergebe knappe 4 Sterne, weil der Roman wirklich mal was ganz anderes ist, wenn man sich den Einheitsbrei in Sachen Liebesroman gerade so anschaut. Und man kann es auch nicht der Erotikliteratur zuordnen, da es dafür viel zu handlungsorientiert ist – ein guter Mix aus beidem also, fernab von Klischees und 0-8-15- Geschichten.

Cover des Buches 10 Schritte für mehr Schlagfertigkeit in jeder Situation (ISBN: B00MEZ2DIG)

Bewertung zu "10 Schritte für mehr Schlagfertigkeit in jeder Situation" von Madame Missou

10 Schritte für mehr Schlagfertigkeit in jeder Situation
fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren
Netter Ratgeber, bei dem die Langzeitwirkung entscheidender sein sollte als die "45 Minuten"

Wer wünscht sich das nicht – ein bisschen spontaner zu sein? Immer den richtigen Spruch auf den Lippen zu haben? Die Lacher immer auf die eigene Seite zu holen?

Ich habe bisher immer gedacht, dass mir die Schlagfertigkeit einfach nicht in die Wiege gelegt wurde, die besten Erwiderungen fallen mir nämlich abends im Bett ein, wenn die entscheidende Situation schon lange vergangen ist.

Madame Missous Ratgeber „10 Schritte für mehr Schlagfertigkeit“ verspricht allerdings Abhilfe und macht gleich zu Beginn deutlich: Schlagfertigkeit kann man auch erlernen. Und das hat in erster Linie etwas mit Selbstbewusstsein zu tun.

Dafür präsentiert sie einige Übungen, die man ganz einfach zu Hause alleine oder mit einem Übungspartner durchführen kann. Alle habe ich zugegebenermaßen nicht probiert und manche sind auch nichts für mich, aber eine Sache ist mir schon klar geworden: Schlagfertigkeit beginnt im Kopf. Wer Angst hat, dass mal ein Spruch daneben geht, wird niemals aus dem Bauch oder dem Herzen heraus antworten können.

Natürlich wird dieses kleine Büchlein nicht das Leben verändern. Aber die Tipps, die darin enthalten sind, sind gar nicht schlecht, wenn man sich (wie ich) noch nie so intensiv und psychologisch dem Thema genähert hat. Sie sind alltagsnah und können dem ein oder anderen sicher auf die Sprünge helfen.

In 45 Minuten zu mehr Schlagfertigkeit? Das vielleicht nicht, es wird ein viel längerer Prozess sein. Aber die Übungen und Anweisungen kann man tatsächlich in unter einer Stunde verinnerlichen und dann immer mal wieder üben. Viele der Übungen stammen übrigens aus der Schauspielausbildung oder dem Improvisationstheater.

Daneben präsentiert Madame Missou, übrigens das Pseudonym eines jungen deutschen Verlegers, wie man auf der Internetseite nachlesen kann, einige Hintergrundinformationen darüber, warum einige Menschen nicht so schlagfertig sind wie andere und welche Verhaltensweisen damit einhergehen. Außerdem fordert sie jeden Leser dazu auf, sich zunächst selbst besser kennenzulernen, bevor man eine bestimmte Verhaltensweise erlernt und gibt auch dazu die Anweisung zu mehreren kleinen Übungen.

Alles in allem also ein netter kleiner Ratgeber, der den ein oder anderen Tipp beinhaltet, der für jeden nützlich sein wird, der gerne schlagfertig wäre – oder zumindest wissen möchte, warum er es nicht ist.

Cover des Buches Der Winterpalast (ISBN: 9783458359708)

Bewertung zu "Der Winterpalast" von Eva Stachniak

Der Winterpalast
fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren
Beeindruckender historischer Roman mit Tiefgang und Spannung

Auch wenn der Winter schon fast vorbei ist, konnte ich an dem Roman „Der Winterpalast“ von Eva Stachniak, erschienen im Insel Verlag, neulich in der Buchhandlung nicht vorbeigehen. Das Cover hat mich so angesprochen und ist so schön, dass ich das Buch einfach in die Hand nehmen musste.

Und da sich dahinter ein spannender historischer Roman über den Werdegang Katharinas der Großen verbergen sollte, war ich umso gespannter auf die Geschichte.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich über die russische Geschichte vor der Sowjetunion, über das Zarenreich und die Herrschaft der Romanows nur wenig weiß. Natürlich ist mir Katharina die Große, die sich an die Macht putschte und wohl die mächtigste Frau ihrer Zeit war, ein Begriff, aber über ihren Werdegang, ihre frühen Jahre war mir gar nichts bekannt.

Der Roman „Der Winterpalast“ ist aus der Sicht der jungen Warwara Nikolajewna geschrieben. Zunächst einmal eine ungewöhnliche Perspektive, denn Warwara ist ein Niemand. Eine Waise, die an den Hof der Kaiserin Elisabeth kommt, nachdem ihre Eltern verstorben sind und dort als Dienerin arbeitet. Doch Warwara ist intelligent und das fällt auch anderen Menschen auf. Zum Beispiel dem gerissenen Kanzler Bestuschew, der am Hof seine intriganten Machtspiele auslebt. Und dafür braucht er eine Spionin, eine Seherin, eine Zunge: Warwara.

Schnell steigt das unscheinbare Dienstmädchen von einst zu einer der wichtigsten Informantinnen der Kaiserin auf. Und das, obwohl es nun eine Kunst ist, unsichtbar zu bleiben.
So bekommt Warwara mit, wie die junge deutsche Prinzessin Sophie von Anhalt- Zerbst als Fünfzehnjährige an den russischen Zarenhof kommt, um mit Elisabeths Neffen Peter, dem Thronfolger verheiratet zu werden. Doch Sophie, später Katharina, hat nicht nur Freunde am Hof – im Gegenteil: Immer mehr Menschen wünschen sich, dass sie niemals aufgetaucht wäre.

Warwara soll Katharina bespitzeln, Fehler finden, Unachtsamkeiten gnadenlos aufdecken. Doch die beiden werden Freundinnen, in dem durchtriebenen Spiel, das am Hof gespielt wird, in dem keiner dem anderen wohlgesonnen ist und niemand einem anderen vertraut, entwickelt sich zwischen den beiden Mädchen eine ganz besondere Freundschaft.

Als die Kaiserin einige Jahre später stirbt, Peter den Thron besteigt und Katharina entmachten und verbannen will, hat ihre Stunde geschlagen: Gemeinsam mit einigen Verbündeten wagen sie den Staatsstreich, der Katharina im Mächtegefüge der damaligen Welt an die Spitze bringt: Den russischen Zarenthron. Später wird ihr dafür einmal der Beiname „Die Große“ verliehen.

Doch Warwara muss auf ihrem Werdegang irgendwann erkennen, dass Vertrauen zwar gut ist, aber man an diesem russischen Zarenhof sehr sparsam damit umgehen sollte. Und es stellt sich die Frage, wie viel die Freundschaft zu einer Kaiserin in dieser Zeit wert sein kann.

Der Roman hat mich wirklich begeistert. Soweit ich das nachlesen konnte, sind alle historischen Fakten, die Katharina betreffen, der Wahrheit entsprechend. Zum Teil wurden sogar Teile aus ihren echten Briefen in die Geschichte eingearbeitet. Die Perspektive der jungen Warwara ist dazu wirklich brillant gewählt, da wohl sonst niemand, der in dem Personengefüge vorkommt, solch einen Überblick über das gesamte Geschehen hatte. Da Warwara eigentlich für alle Seiten spioniert hat, konnte so auch der Leser alle Seiten der Geschichte betrachten. Und dadurch, dass Warwara, wie am Ende klar wird, die Geschichte erst nach einiger Zeit „aufgeschrieben“ hat, sind gerade die Teile, in denen sie einigen Personen zu sehr vertraut oder misstraut hat, durch selbstkritische Prolepsen gekennzeichnet, die dem Leser das Gefühl geben, es mit einer wirklichen Autobiografie zu tun haben.

Eva Stachiak beweist, dass sie einen sehr flüssigen Sprachstil hat. Durch die vielen russischen Namen, die teilweise recht gleich klangen, war es für mich jedoch stellenweise schwierig, den Überblick zu behalten und nicht nur die Personen auseinanderzuhalten, sondern sich auch noch zu merken, wer welche Interessen verfolgt. „Der Winterpalast“ ist also eher kein Buch für zwischendurch, sondern eines, dass man zu großen Teilen am Stück lesen sollte, da man sonst leicht den Faden verliert. Besonders fasziniert hat mich aber die genaue Beschreibung des Alltags und der Denkweise der Menschen, der Aberglaube, die Gepflogenheiten am Hof, alles wirkte real und unkonstruiert.

Ein eindrucksvoller historischer Roman über eine schillernde und faszinierende Figur der Geschichte, die aber auch durchaus kritisch beurteilt wird, ebenso wie die politischen und militärischen Aktivitäten Preußens und Russlands zu dieser Zeit.

Cover des Buches Zeitenzauber - Die magische Gondel (ISBN: 9783833900266)

Bewertung zu "Zeitenzauber - Die magische Gondel" von Eva Völler

Zeitenzauber - Die magische Gondel
fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren
Ich bin noch nicht richtig warm geworden mit der Geschichte

Die 17-jährige Anna ist ein ziemlicher Durchschnittsteenager, der seine Sommerferien mit den Eltern in Venedig verbringt. Bei einem Spaziergang durch die Stadt fällt Anna eine rote Gondel auf, und das, obwohl doch eigentlich alle Gondeln in Venedig schwarz sein müssen. Bei einem Fest fällt Anna dann ins Wasser, nachdem sie die rote Gondel betreten hat – und erwacht im Jahr 1499. Offensichtlich hat sie einen Zeitsprung gemacht, da sie 1499 ein wichtiges Ereignis verhindern soll, um die Zukunft so zu erhalten, wie wir sie heute kennen.

Dabei trifft sie auf den geheimnisvollen Sebastiano, der ebenfalls ein Wanderer zwischen den Zeiten ist und weitere illustre Gestalten, die den beiden an den Kragen wollen.

Nun gut, es ist ein Jugendbuch. Deshalb hat Eva Völler wohl einige Mühen darauf verwendet, Anna so jugendlich wie möglich darzustellen, was ich jedoch eher als kindlich- naiv empfunden habe. Manchmal hätte ich ihr gerne einen gehörigen Klaps auf den Hinterkopf verpasst, damit sie die Dinge etwas klarer sieht. Trotzdem fand ich Anna und Sebastiano als Hauptfiguren recht sympathisch und auch die aufkeimende Liebesgeschichte der beiden war nett zu lesen.

Eva Völler überragte natürlich mal wieder alles mit den Schilderungen von Venedig, vom Alltagsleben, der Beschreibung der Menschen – einfache Leute ebenso wie Adelige. Dass sie das kann, hat sie ja nun auch schon oft bewiesen.

Trotzdem blieb die Geschichte für mich seltsam farblos. Ich kann nicht mal richtig beschreiben, was mir gefehlt hat, aber der letzte Funke ist einfach nicht übergesprungen. Das System der Zeitreisen, wie es hier angelegt ist, hat sich mir nicht ganz erschlossen und da half es nicht unbedingt, wenn die Hauptperson auch noch nicht sehr intelligent ist und auch keine Ahnung von nix hat.

Nichtsdestotrotz werde ich mir aber den zweiten Band auf jeden Fall noch kaufen und lesen, um mir dann eine abschließende Meinung darüber bilden zu können – auch im Vergleich – ob ich die Geschichte mag oder nicht. Bisher bin ich etwas gespalten in meiner Meinung.

Auf der einen Seite stehen das interessante Thema, die süße Liebesgeschichte und die tollen historischen Fakten, die Eva Völler wirklich gut darstellt, auf der anderen Seite stehen die Ungereimtheiten, die sich für mich nicht aufgelöst haben und die leicht dusselige Hauptfigur, die ihrem Geliebten vorschlägt, er solle sie doch bei Facebook suchen, wenn er mal wieder in der Zukunft ist. Und wenn das nicht klappt, habe sie auch noch Myspace und SchülerVZ.

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