franzi_2105

So langsam scheint Gwendolyn sich an ihre täglichen Zeitreisen zu gewöhnen. Auch ihr Begleiter Gideon scheint sich als gar nicht so schlimm zu entpuppen. Vielleicht läuft Gwenny sogar Gefahr, Gefühle für den alten Kotzbrocken entwickelt, doch immer noch blickt sie nicht so ganz durch, was die Geheimloge und ihre Missionen anbelangt. Sie findet einen neuen Freund namens Xemerius, einen Wasserspeierdämon, der immer alles zu kommentieren zu müssen scheint. Ein Glück, dass nur Gwenny ihn sehen und hören kann. Sie hat nämlich die eigenartige Gabe sich mit  Geistern (und Dämonen) zu unterhalten.. für andere ein eher seltsames Verhalten, weshalb sie es stehts geheim zu halten weiß. Nun liegt es an Gwenny, das Beste aus der ganzen Zeitreisesache zu machen. Sie muss schließlich alles nachholen, was zuvor ihre Cousine Charlotte erlernt hat. Menuett tanzen zum Beispiel erweist sich als eines von vielen Sachen, die einfacher aussehen als sie tatsächlich sind. Sie beginnt, Antworten auf die Fragen, die ihr keiner beantworten will, selbst zu suchen und findet schließlich einen Weg sich mit ihrem bereits verstorbenen Großvater in der Vergangenheit zu treffen. Auch er war Mitglied der Wächter und kann Gwenny einiges erklären. Auch das Rätsel um Lucy und Paul bleibt zu großen Teilen ungelöst, doch es scheint doch nicht so schwarz-weiß zu sein, wie die Wächter es beschreiben. Dann jedoch fängt Gideon an sich völlig rätselhaft zu benehmen und er erneut total unnahbar zu sein scheint, fängt für Gwendolyn der erste richtige Liebeskummer an. Erst auf einer Soirée im 18. Jahrhundert sind alle Missverständnisse geklärt und Gwendolyn beginnt die als schnarchlangweilig beschriebene Party in der Vergangenheit zu genießen. Alles scheint gut zu sein, doch ein Treffen mit dem Grafen von Saint Germain in der Vergangenheit  ändert dies und lässt Gwendolyn an allem zweifeln, was sie bisher mit Gideon erlebt hat..

Auch Saphirblau hat mich alles andere als enttäuscht. Nach Rubinrot musste ich sofort weiterlesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Nach wie vor liebe ich Kerstin Giers Schreibstil und bewundere sie für so viel Ideenreichtum. Leute, wirklich, lest diese Bücher, sie sind einfach toll! :)

Was tun, wenn man plötzlich in der Zeit reisen kann?
Gwendolyn Shepherd ist 16-Jahre alt und wohnt mit ihrer Familie in einem Haus in London. Klingt zunächst ziemlich normal, doch ihre Familie ist dies ganz und gar nicht. Ein Geheimnis nach dem anderen versuchen ihre Großmutter, ihre Tante und ihre Cousine vor den restlichen Bewohnern des Hauses zu bewahren. Doch mit der Zeit sickert eben doch das ein oder andere zu ihnen durch. Ihre Cousine Charlotte, nach ihrer Mutter ein ganz außergewöhnlich schlaues und begabtes Mädchen, wird bald in der Zeit reisen können. Möglich macht dies ein Gen, das seit Jahrhunderten in der Familie vererbt wird. Um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten, hat sie schon als Kind angefangen, Unterricht für Fechten, Tanzen und andere, für normale Jugendliche eher befremdliche Dinge, zu besuchen. Für Gwenny ist dies zunächst schnell mit komischen Hokuspokus abgetan, mit dem sie nichts weiter zutun haben möchte, bis sie sich jedoch selbst in den Jahrhunderten zurückgeschleudert wiederfindet. Sie vertraut sich nach langem Überlegen zuletzt doch ihrer Mutter an, welche sofort mit ihr zur Geheimloge des Grafen von Saint Germain bringt. Alle reden in Reimen, hausen in unterirdischen Gängen und haben angeblich eine Zeitmaschine, die mit Blut betankt ist. Was soll man davon schon halten? Nun steht sie im Mittelpunkt der Geheimniskrämerei ihrer Familie, doch ist dort zunächst nicht gern gesehen. Nach anfänglichen Zweifeln der sogenannten Wächter wird Gwendolyn in diese kuriose Zeitmaschine, den Chronografen, eingelesen, der es ihr ermöglicht, kontrolliert in der Zeit springen zu können. Doch dabei soll sie nicht allein bleiben und lernt einen anderen Zeitreisenden kennen: Gideon de Villiers, Für Gwendolyn ein arroganter Kotzbrocken, der immer das letzte Wort haben muss. Er jedoch scheint in ihr ein einfältiges und typisches Mädchen zu sehen. Sie beide sind die letzten beiden Zeitreisenden in einem Kreis von zwölf, die sich durch alle Jahrhunderte finden lassen. In diesem Kreis der Zwölf gibt es jedoch einige Besonderheiten. Der fünfte von ihnen, der Graf von Saint Germain, gründete die Geheimloge und erkannte als Erster den Nutzen des Chronografen. Er hat die nachfolgenden Zeitreisenden damit beauftragt, alle aus dem Kreis der Zwölf aufzusuchen und ihr Blut in den Chronografen einzulesen. "Warum?" ist eine von Gwennys vielen Fragen, auf die keiner so recht Antworten geben will. Auch Lucy und Paul sind zwei Zeitreisende gewesen, doch keiner spricht über sie, da sie es waren, die Jahrhunderte lange Arbeit zunichte machten, indem sie den Chronografen stahlen und mit ihm in die Vergangenheit flüchteten.
Auch das bleibt für Gwendolyn zunächst ein Rätsel, doch auf ihren Zeitreisen quer durch die Jahrhunderte versucht Gwendolyn Antworten auf ihre Fragen zu finden und merkt schnell, dass dieser Kotzbrocken an ihrer Seite doch interessanter ist als zunächst gedacht...

Ich hoffe, ich habe nicht zu viel vom Inhalt des Buches verraten, aber immer, wenn ich bei diesem Buch anfange zu schreiben, kann ich nicht mehr aufhören. Viele, viele kleine Geheimnisse, die zunächst undurchschaubar erscheinen, kann der Leser zusammen mit Gwenny lüften. Kerstin Gier hat mit ihrem lebendigen, humorvollen und zugleich spannenden Schreibstil in diesem Buch für mich einen Volltreffer gelandet und einen guten Auftakt für die Trilogie geliefert, man ist sofort gespannt wie es weitergeht. Sie hat wirklich sympathische Charaktere mit viel Humor geschaffen, in die man sich gern hinein versetzt.
Ich kann das Buch wirklich weiterempfehlen! :)