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lake_like

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Cover des Buches Leuchtturmmusik (ISBN: 9781549745904)

Bewertung zu "Leuchtturmmusik" von Andreas Séché

Leuchtturmmusik
lake_likevor 6 Jahren
„Manchmal endet die Liebe mit einem Abschiedskuss. Unsere nicht. Sie sollte mit einem beginnen.“

Stell dir vor, du wohnst in einem kleinen Fischerdorf. Eines Tages taucht plötzlich eine unbekannte Frau dort auf und stellt mit einer einzigen Handbewegung das Leben aller Dorfbewohner auf den Kopf. Wer ist sie? Was will sie hier? Und was würdest sagen, wenn du kurz darauf von dieser Frau geküsst wirst, obwohl du sie gar nicht kennst und ihr euch noch nie zuvor begegnet seid?

Genau so ergeht es Tristan, der von jener unbekannten blonden Frau geküsst wird und die ihm seit dem Kopf nicht mehr aus dem Kopf geht. Für ihn steht fest, dass er mehr über die Frau erfahren möchte, die da wie ein Stum in sein Leben kommt und ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht. Er lernt Emily kennen und mit ihr eine neue Sicht auf die Welt, die Dinge und das Leben.

Doch wie lange kann dieses Glück von Emily und Tristan andauern, wenn beide ein Geheimnis haben, dass ihre Welt erneut ins Wanken bringen kann?

Mit „Leuchtturmmusik“ präsentiert Andreas Séché einen neuen wunderbaren Roman, der sprachlich gesehen an seine bisherigen Romane anknüpft. Auch in „Leuchtturmmusik“ finden sich poetisch-philosophische anmutende Sätze und Metaphern, die während des Lesens ihren ganz eigenen Zauber entfalten und so eine leise, sinnliche und mitunter auch schon fast mythische Atmosphäre schaffen, durch welche die Geschichte von Emily und Tristan an Intensität gewinnt. Doch wer hier eine reine Liebesgeschichte vermutet oder gar erwartet, der ist hier an der falschen Adresse:

Andreas Séché selbst geht es in seinem Buch darum, von Augenblicken zu erzählen, die über sich selbst hinaus wirken. Die Art und Weise wie er dabei die Themen des Romans mit seinem besonderen Schreibstil verbindet, erzeugt selbst etwas, das über das Lesen hinaus zum Nachdenken anregt.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Roman für Menschen, die bisher noch nichts vom Autor gelesen haben, sprachlich etwas „gewöhnungsbedürftig“ sei kann, weil er eben nicht in plattem Deutsch daher schreibt, sondern die Sprache hier ihren eigenen Stellenwert hat. Mit ihr werden Sinneseindrücke visueller als auch akustischer Art beschrieben, um die Geschichte des Romans plastischer zu gestalten und so muss der eine oder eine Leser eventuell etwas mehr Zeit investieren, um sich auf die Sprache und mit der Sprache auch auf die die Erzählung einzulassen.

Zum Titel „Leuchtturmmusik“ sei nur so viel verraten, dass sowohl der Leuchtturm als auch die Musik eine wichtige Rolle im Roman spielen und der außergewöhnliche Titel daher auf ganz unterschiedliche Weise interpretiert werden darf.

Der einzige kleine Kritikpunkt, den ich nach der Lektüre habe, ist, dass die Dorfbewohner für mich persönlich zu sehr Randfiguren bleiben. Jedoch ist dies lediglich meine persönliche Meinung. Ich kann den Autor verstehen und seine Entscheidung, dass der Fokus auf Tristan und Emily liegt. Das deutet sich bereits anhand des Klappentextes an. Ich hätte einfach gerne noch mehr über manche Dorfbewohner erfahren, kann aber nachvollziehen, warum sich Andreas Séché sich dazu entschlossen hat, die Figuren in der Weise zu präsentieren, wie er es in seinem Buch getan hat.

Insgesamt betrachtet ist Andreas Séché mit „Leuchtturmmusik“ ein weiterer schöner Roman gelungen, den ich sehr ans Herz legen kann und den ich besonders all jenen Menschen empfehle, die gerne poetisch-klingende Texte mögen und zwar genau solche Texte, bei denen man auch mit leisen Tönen und zwischen den Zeilen so viel mehr ausdrücken kann als es eben auf den ersten Blick scheint.

Cover des Buches An einem Sonntag im Oktober (ISBN: 9783641131784)

Bewertung zu "An einem Sonntag im Oktober" von Hilary Boyd

An einem Sonntag im Oktober
lake_likevor 9 Jahren
Nett,aber mehr auch nicht

Drei Jahre ist es her, dass Flora verlassen wurde. Von Fin, mit dem sie acht Jahre glücklich zusammen war und eine Familie gründen wollte. Spurlos an einem Sonntag im Oktober und ohne sich von ihr zu verabschieden. Drei Jahre, in denen Flora sich mühsam ins Leben zurückkämpfte, nachdem es ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Nun kümmert sie sich hingabevoll um die alte Dame Dorothea und scheint zufrieden mit ihrem Leben….Bis sie eines Tages unvermittelt Fin in einem Londoner Supermarkt trifft.                                                                 Während Fin wieder mit Flora zusammen sein möchte, ist diese sich nicht sicher, was sie will: Soll sie Fin eine zweite Chance geben? Hat eine solche Beziehung überhaupt eine Zukunft? Und was ist mit Dorotheas behandelndem Arzt Simon Kent, der offenkundig Interesse an Flora zu haben scheint?                                                                                            Flora muss eine Entscheidung treffen, eine Entscheidung, die ihr Glück und ihre Zukunft nachhaltig verändern wird.

 Der Roman von Hilary Boyd ist eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch. Wenn ich sage „nett“, dann meine ich das auch genauso so, denn etwas Anderes fiel mir beim Lesen dieses Buches leider nicht ein. Was eigentlich schade ist, da man meiner Meinung nach aus der zugrundeliegenden Storyline durchaus hätte mehr machen können. Stattdessen bleibt die Geschichte für mich zu oberflächlich sowohl was den Handlungsverlauf betrifft als auch die Figuren. Die meisten Dinge sind vorhersehbar und bieten zu wenig Raum für Überraschungen und erwartete Wendungen. 

„An einem Sonntag im Oktober“ ist eine Art Rosamunde Pilcher in Buchform, geeignet als Sonntagabendunterhaltungs-Format, an dessen Ende man nicht schlauer ist als vorher, aber man wenigstens eine kurze Auszeit aus dem stressigen Alltag hatte. Und wer gerne einfach gestrickte Liebesgeschichten liest, der wird dieses Bucher sicherlich trotz seiner Schwächen lieben.

 

 

 

Cover des Buches The Adventures of Huckleberry Finn (ISBN: 9781491579251)

Bewertung zu "The Adventures of Huckleberry Finn" von Mark Twain

The Adventures of Huckleberry Finn
lake_likevor 9 Jahren
Cover des Buches La felicidad es un té contigo (ISBN: 9786070719516)

Bewertung zu "La felicidad es un té contigo" von Mamen Sánchez

La felicidad es un té contigo
lake_likevor 9 Jahren
Leichte Sommerlektüre mit Lächelgarantie

Eigentlich hatte der englische Verleger Marlow Craftsman seinen Sohn Atticus nur nach Madrid geschickt, um die Zeitschrift Librarte zu schließen und den fünf angestellten Damen zu kündigen,
Stattdessen ist Atticus plötzlich verschwunden und auch der von ihm daraufhin beauftragte Inspektor Manchego ist nicht in der Lage, das rätselhafte Verschwinden seines Sohnes zu erklären.
Was Marlow Craftsman nicht weiß:
Berta, Asunción,Gaby,María und die schöne Soléa arbeiten für die Kulturzeitschrift und wissen, dass ihre Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Sie sind nicht bereit, kampflos aufzugeben und ersinnen einen Plan, mit dem sie Atticus von seiner eigentlichen Aufgabe ablenken wollen: Sie erzählen ihm, dass  sich unveröffentlichte Liebesbriefe von Federico García Lorca im Besitz von Soléas Verwandtschaft befinden und dass nur eine Reise nach Grenada Aufschluss darüber geben kann, ob es sich wirklich um einen literarischen Sensationsfund handelt oder nicht.
Und ehe man sichs versieht, ist Atticus gemeinsam mit Soléa auf dem Weg nach Andalusien nichtsahnend, dass diese Reise mehr sein wird als nur die Reise zu den unentdeckten Briefen....

Mamen Sánchez ist mit La felicidad es un té contigo ein ganz wunderbares Buch gelungen! Es handelt sich nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern auch um eine Geschichte, die nicht an komödienhaften Elementen spart. Darüberhinaus ist das Buch auch ein Roman, der die Liebe zu Büchern und zur Literatur allgemein spüren lässt.
Dazu verbindet sie literarische Klassiker und Namen aus bekannten Büchern (und zum Teil auch aus Filmen) mit allerlei Klischees, Stereotypen und Vorurteilen, indem sie die Figuren dadurch (teils stark karikiert) und somit ebenjene Komik erzeugt, die dem Ganzen eine lockere Atmosphäre gibt. Gleichzeitig werden aber auch zahlreiche Situationen beschrieben, die jede(r) von uns so oder so ähnlich aus dem wahren Leben kennt und sich auf diese Weise mit einer oder mehreren Figuren identifizieren kann.
Sprachlich gesehen hat Sánchez dazu eine einfach und klare Sprache gewählt, die zusammen mit den sehr kurzen Kapiteln die Seiten nur so dahinfliegen lässt und dem Leser so Lust auf mehr macht.

Natürlich kann man kein hohes literarisch hohes Niveau erwarten, aber der Roman will das ja auch gar nicht. La felicidad es un té contigo möchte einfach nur unterhalten,romatnisch sein, zum Lachen bringen und eine kleine Auszeit aus dem stressigen Alltag sein. Nicht mehr und nicht weniger.

Für mich ist der Roman von Mamen Sánchez deshalb eine supertolle Zwischendurch-Lektüre für den Sommer bzw. für den nächsten Sommerurlaub und ist für jeden zu empfehlen, der eine leichte feel-good-Geschichte sucht.

Cover des Buches Collins Classics - Peter Pan (ISBN: 9780007558179)

Bewertung zu "Collins Classics - Peter Pan" von J. M. Barrie

Collins Classics - Peter Pan
lake_likevor 9 Jahren
Cover des Buches Mordsfondue (ISBN: 9783954513765)

Bewertung zu "Mordsfondue" von Mike Mateescu

Mordsfondue
lake_likevor 9 Jahren
Techno trifft auf kulinarischen Alpenküchenklassiker

Kaum hat Enitta Carigiet (23|411 Facebook-Freunde) ihre Ausbildung zur Privatdetektivin absolviert, da erhält sie auch schon einen wichtigen Auftrag: Reto Felber, der Organisator der Streetparade, möchte, dass Enitta Ermittlungen zu einer neuen, unberechenbare Droge anstellt, die angeblich im Umlauf sein soll und somit die Austragung der Streetparade gefährdet.
Der jungen Privatdetektivin bleiben nur fünf Tage Zeit, um aussagekräftige Ergebnisse abzuliefern. Sie ahnt nicht, dass sie sich bei ihren Recherchen auf ein gefährliches Terrain begibt, das ihr selbst womöglich zum Verhängnis werden könnte...

Mit "Mordsfondue" ist Mike Mateescu ein interessantes Krimi-Debüt gelungen. Die Geschichte spielt in der Stadt Zürich und hat zum Glück weder einen schrulligen Kommissaren noch eine oberehrgeizige Ermittlerin als Protagonisten.Stattdessen steht die junge Privatdetektivin Enitta im Mittelpunkt, die allein schon durch ihren Namen aus dem sonst üblichen, stereotypischen Figuren-Muster fällt und in ihrem Hund Balu den perfekten Belgeiter für ihre Recherchen gefunden hat.
Und auch sprachlich fällt "Mordsfondue" etwas aus dem Rahmen, denn Mike Mateescu gebraucht in seinem Roman nicht nur den einen oder anderen typischen schweizerischen Ausdruck,der für manche deutsche Leser eventuell mitunter unverständlich sein könnte (Aber keine Sorge! Der Autor war sehr bemüht,als manche Leser sich deswegen "beklagt" haben und hat auf seiner Homepage www.mikemateescu.ch  extra ein Online-Glossar erstellt, mit dem die meisten schweizerischen Ausdrücke nun kein Problem mehr sein dürften.), sondern verwendet auch eine sehr ausführliche und zum Teil beinahe schon poetisch anmutende Sprache, die möglichst viele unterschiedliche Nuancen und atmosphärische Eindrücke wiedergeben möchte. Dadurch entsteht ein ziemlich detailreiches Bild von Zürich und der sich dort befindenen Party- und Barszene, die für den Kriminalroman eine wichtige Rolle spielt.

Doch leider gibt es auch einige kleine Kritikpunkte anzumerken:
-Für einen Kriminalroman ist mir Enitta als Privatdetektivin etwas zu naiv, da ihre Ermittlungen meist eher auf einem Glück- und Zufallsprinzip beruhen anstatt auf einer bewussten, planbasierten Vorgehensweise. Möglicherweise hat das mit dem noch sehr jungen Alter der Protagonistin zu tun, dennoch wünsche ich mir, dass Enitta sich in dieser Hinsicht künftig etwas weiterentwickelt je mehr Erfahrung sie bekommt.
-Zusätzlich fehlt es mir bei manchen Figurenkonstellationen (z.B. Enitta-Felix-Andreas) ein wenig an Interaktion. Hier hätte man deutlich mehr herausholen können und ich sehe da noch sehr viel Potential für weitere Fortsetzungen.
-Im Mittelteil des Buches flacht der Roman etwas ab, weil die Spannung hier eindeutig zu wenig ist und das ist meiner Meinung nach besonders für einen Krimi etwas problematisch. Aber zum Glück nimmt die Geschichte gegen Ende der Lektüre wieder eindeutig an Fahrt auf und schafft damit einen versöhnlichen Abschluss des Romans.

Mein Fazit:

Das Krimi-Debüt "Mordsfondue" legt einen ganz passablen Start hin mit einer wirkliche interessanten Grundstory, die an manchen Stellen in der Umsetzung- wie oben angemerkt-ein kleines bisschen schwächelt. Dennoch bin ich gespannt darauf, zu sehen/lesen,wie Enitta sich künftig als Detektivin durchschlagen und in welche Richtung sie sich entwickeln wird.

Cover des Buches Die Heilerin vom Strahlenfels (ISBN: 9783404169900)

Bewertung zu "Die Heilerin vom Strahlenfels" von Antonia Salomon

Die Heilerin vom Strahlenfels
lake_likevor 9 Jahren
Kurzmeinung: Tolles historisches Debüt, das Lust auf mehr macht!
Ein wirklich gelunger historischer Debütroman, der geradezu nach einer Fortsetzung schreit!

Die junge Katharina von Velden hat alles, was sie sich nur wünschen kann. Sie ist glücklich mit Thassilo von Wildenstein verheiratet, lebt mit ihrem Mann auf der Burg Strahlenfels bei Nürnberg und darf – dank der Unterstützung ihres Gemahls- ihr Wissen über die Kräuterheilkunde innerhalb und außerhalb der Burg anwenden.

Doch gerade ihr leidenschaftlicher Drang, ihre Kenntisse der Heilkunst zu praktizieren, wird von der Kirche und besonders von Thassilos Vetter Bonifatius von Ebenstatt nicht gerne gesehen, da man die Kräuterheilkunde eigentlich nur toleriert, sofern sie von heilkundigen Nonnen ausgeübt wird.

Bonifatius, der Katharina aufgrund ihres Aussehens heimlich begehrt aber nur Verachtung von ihr erfährt, wird vom Papst zum Inquisitor ernannt und startet daraufhin einen Feldzug gegen alles und jeden, sobald es seiner Auffassung nach gegen die Grundsätze der Kirche verstößt. Dazu zählen auch all die heilkundigen Frauen, die nicht der Kirche unterstellt sind und daher als „Hexen“ abgestempelt werden. Diese geraten zusehends ins Visier des Inquisitors und schon bald steht für Bonifatius fest, dass auch Katharina von Velden brennen muss…

Angefangen bei einer sehr interessanten Thematik der Inquisition und der damit verbundenen Hexenverbrennung bis hin zum Gebiet der Kräuterheilkunde hat es Antonia Salomon geschafft, eine wunderbare Geschichte anhand der Protagonistin Katharina zu entspinnen, die von Anfang an unterhaltsam und abwechslungsreich ist. Die klare, verständliche Sprache schafft es dabei immer, eine entsprechende Atmosphäre im Buch zu erzeugen und zusammen mit den relativ kurzen Kapiteln ist der Roman wirklich sehr angenehm zu lesen.

Das Ende des Romans ist überraschend und kann zugleich auch als eine Art offenes Ende verstanden werden, was sich durchaus als Grundlage für eine mögliche Fortsetzung anbietet und ich mir wirklich wünschen würde, da die Geschichte sicherlich noch genug Potential für weitere Bücher hat.

Antonia Salomon hat mit „Die Heilerin vom Strahlenfels“ einen tollen historischen Debütroman verfasst, der sowohl inhaltlich als auch aufgrund der sehr schönen Covergestaltung eines meiner absoluten persönlichen Highlights aus 2014 ist und vor allem Liebhabern des historischen Romans gefallen dürfte, wobei ich aber auch allen anderen Lesern dieses Buch sehr ans Herz legen kann!

Cover des Buches Das Wispern der Nacht (ISBN: 9783453357976)

Bewertung zu "Das Wispern der Nacht" von Tanja Frei

Das Wispern der Nacht
lake_likevor 9 Jahren
"Gut" vs. Böse oder warum Grau das neue Schwarzweiß ist

Der Auszug ihrer Tochter Kim macht Jenna Winters zu schaffen. Auf der Suche nach Ablenkung von dieser neuen und ungewohnten Lebenssituation lernt Jenna die junge Barkeeperin Lena kennen. Ziemlich schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine freundschaftliche Beziehung. Was Jenna jedoch nicht weiß: Lena hat ein Geheimnis und verfolgt daher ein eigenes Ziel, für das ihr jedes Mittel recht ist. 

Und ganz plötzlich findet sich Jenna in einem gefährlichen Spiel wieder, bei dem allmählich die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verschwimmen scheinen und sie sich als Hüterin über die Schattenwelt (=das „Wartezimmer“ zwischen Diesseits und Jenseits) entscheiden muss, wie dieser Kampf enden wird….

„Das Wispern der Nacht“ von Tanja Frei ist der zweite Band um die Hüterin Jenna Winters. Auch wenn man –wie ich- den ersten Roman nicht kennt, so kann man diese Geschichte problemlos lesen. Stellen und Figuren, die auf das Vorgängerbuch verweisen, werden ausreichend erklärt und somit passend in den Plot eingebunden, wodurch gleichzeitig auch sehr gut auf den Leser und dessen Vorkenntnisse bzw. dessen Unwissenheit eingegangen wird. 

Besonders interessant ist das Verweben von unterschiedlichen Zeitebenen. Mag jene Technik anfangs vielleicht ein wenig irritieren und Fragen hervorrufen, ergeben sich im Laufe des Romans immer mehr Verbindungen im Stile eines Puzzles, die aufzeigen, wie die Ebenen zusammenhängen. Hinzu kommen verschiedene Figuren, welche die Zuordnung zu den Kategorien ‘Gut‘ vs. ‘Böse‘ nicht ganz einfach machen und gerade dadurch für spannende Unterhaltung und Abwechslung sorgen. 

Für mich persönlich ist „Das Wispern der Nacht“ etwas Mystery-lastig, weshalb mir die Thriller-Elemente (und einige andere Dinge) etwas zu wenig sind. Liest sich der  Text zwar insgesamt recht flüssig, so gibt es mitunter auch Stellen, die mir zu ausführlich beschrieben sind und zum Überspringen von Absätzen verleiten, während andere Stellen im Roman ein wenig vernachlässigt werden und ein bisschen knapp geraten sind. 

Jedoch war ich sehr angenehm vom Ende des Buches angetan, das den Leser überraschen dürfte und durchaus schon die Grundlage für eine Fortsetzung darstellt.

Cover des Buches Kirschkernküsse (Kiss of your Dreams) (ISBN: 9783646600803)

Bewertung zu "Kirschkernküsse (Kiss of your Dreams)" von Barbara Schinko

Kirschkernküsse (Kiss of your Dreams)
lake_likevor 9 Jahren
Ein Roadtrip, der dein Leben für immer auf den Kopf stellen wird

Stell dir vor, du bist verliebt. In deinen Nachbarn. Cody Fletcher, 17 Jahre alt, gutaussehend und total beliebt. Dann bist da noch du: Elsie Bairns, ebenfalls 17, stolze Katzenbesitzerin,Kirschfan seit du denken kannst und laut eigener Aussage das langweiligste Mädchen in ganz Maple Falls.
Als deine Eltern verreist sind, gerät deiner Welt plötzlich ins Wanken, denn mitten in der Nacht steht Cody unvermittelt in deinem Haus und lädt dich spontan zu einem Roadtrip ein. "Ich muss dir etwas zeigen." - Mehr erfährst du nicht. Du weißt nicht, wohin die Reise dich führen wird, aber eines ist sicher: Nach diesen 5 Tagen wird nichts mehr so sein wie es vorher war...

'Kirschkernküsse' von Barbara Schinko ist nicht einfach nur eine romantische Liebesgeschichte. Zwar spielt die Liebe eine wichtige Rolle in dem Jugendroman, aber da gibt es auch noch eine andere Geschichte, die den Plot maßgeblich beeinflusst und vor allem zum Ende des Buches hin für Spannung sorgt und mitunter ein wenig an einen Thriller bzw. eine Detektivgeschichte erinnert.

Was dadurch entsteht, ist ein Roadtrip, der neben der ersten Liebe auch andere Themen wie Diskrimierung und die Suche nach der eigenen Identität behandelt und daher unterschiedliche Facetten bietet.
Der Roman liest sich sehr angenehm, wobei für mich persönlich die Atmosphäre eines "typischen" Roadtrips am Anfang noch nicht wirklich entsteht, sondern sich erst nach und nach ergibt und ein bisschen Potential dadurch verloren geht, da diese Reise ja das zentrale Element des Buches darstellt.

Die Hauptfiguren Cody und Elsie sind  anfangs durchaus kontrastiv angelegt, was ihren jeweiligen Charakter betrifft und man kann schön beobachten, wie sich dieses Oppositionsverhältnis zusehends verändert und annähert. Die Nebenfiguren im Buch sind zwar nett, bleiben für mich jedoch leider zu platt und ein bisschen farblos, sodass sie neben den tollen Protagonisten nicht greifbar werden und beinahe untergehen.

Der einzig negative Punkt an dem Buch ist die falsche Worttrennung, die an sehr vielen Stellen im Roman auffällt ,was weder in einem Printbuch noch einem eBook derart häufig vorkommen sollte und meiner Meinung nach echt inakzeptabel ist.

Im Großen und Ganzen kann man bei 'Kirschkernküsse' von einer süßen Liebesgeschichte sprechen, die mit mysteriösen und überraschenden Wendungen durchzogen ist und durchaus Lust auf eine Fortsetzung bzw. einen zweiten Roadtrip von Cody und Elsie macht.

Cover des Buches Opferland (ISBN: 9783570402481)

Bewertung zu "Opferland" von Bettina Obrecht

Opferland
lake_likevor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema. Eines der Jugendbücher 2014!
Nimm dein Leben in die Hand und bleib nicht im "Opferland"

„Opfer.“ - Ein Wort. Ein Wort und alles ist wieder da.

Was niemand weiß: Für den 15-jährigen Cedric ist dies kein Scherz, sondern bitterer Ernst. Seit Jahren ist er ein Mobbing-Opfer, weshalb er bereits unzählige Schulwechsel hinter sich hat. Eigentlich hat sich Cedric sehnlichst gewünscht, an dieser Schule, an der keiner seine Vergangenheit kennt, neu anfangen zu können.

Der Wunsch, aus dem Teufelskreis von psychischen und körperlichen Quälereien auszubrechen, scheint sich jedoch in Luft aufzulösen, als Lars Cedric nach einem Treffen der Filmschulgruppe scherzhaft als ‘Opfer‘ bezeichnet. Daraufhin rastet jener plötzlich aus und verpasst Lars eine blutige Nase. Die anderen Teilnehmer der Film-AG sind schockiert und können Cedrics Verhalten nicht verstehen. Aber da gibt es noch Sinja, seine Mitschülerin, die trotz allem zu ihm hält und herausfinden möchte, was wirklich hinter dem Ausraster steckt.

 „[…] [W]er schweigt, kann etwas Falsches machen. Man kann im falschen Moment schweigen oder einfach nur zu lange.“ (S.5).

 Wird Cedric also sein Schweigen brechen und Sinja die Wahrheit erzählen? Und wird er einen Weg finden, den Mobbing-Alptraum hinter sich zu lassen, um endlich optimistisch in die Zukunft schauen zu können?

 „Opferland“ von Bettina Obrecht ist eines der besten Jugendbücher, das ich 2014 gelesen habe und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen:

Der Roman „Opferland“ behandelt den Begriff  Mobbing, ein Begriff, der vor allem in der heutigen Zeit oft in aller Munde ist und leider viel zu selten näher beleuchtet wird. Für die Umsetzung dieser Thematik wählt die Autorin Cedric, das Opfer, als Erzähler für ihren Roman. Dabei erfährt der Leser über zwei unterschiedliche Zeitebenen die Geschichte des Protagonisten: Während einer der Zeitstränge die Gegenwart beschreibt, in der Cedric versucht, seine Opferrolle hinter sich zu lassen, beleuchtet die andere Ebene die Vergangenheit und beschreibt, wie das mit dem Mobbing überhaupt angefangen hat.

So ergibt sich nach und nach ein umfassendes Bild darüber, wie Mobbing entstehen kann, welche Folgen es für das Opfer und dessen Familie hat und wie schnell man sich in einem scheinbar endlosen Teufelskreis befindet.

Dabei beschönigt Bettina Obrecht nichts. Im Gegenteil, durch die eindrückliche und schonungslose Sprache erzeugt sie im Leser unterschiedliche Emotionen, die von Wut, Traurigkeit und Verzweiflung bis hin zu Hoffnung reichen.

Mein Fazit?

„Opferland“ ist starkes Buch, das sich nicht nur für Jugendliche eignet, sondern auch Erwachsenen gefallen dürfte. Durch die realistische Schilderung des Mobbings bietet sich der Roman darüberhinaus auch als Schullektüre an, da die Geschichte zum Nach- und hoffentlich auch zum Umdenken anregt.

Über mich

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